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kommen in Betracht. Aber noch weitere Fundstellen, wie die Kniegrotte, Oelknitz, Saaleck, Groitzsch im nahen Mitteldeutschland sowie auch in entfernteren Gebieten, wie Trou de Chaleux und Trou du Frontal in Bel gien, das Keßlerloch und Schweizersbild in der Schweiz sowie die Pe- kärna-Höhle in Mähren, haben gute Vergleichsstücke erbracht. Was die Wiedergabe einzelner Tierarten in der paläolithischen Kunst, also ohne Rücksicht auf die Art der Darstellung, anbetrifft, so ist zu kon statieren, daß Steinbock, Nashorn und Pferd zu den am meisten abgebil deten Tierarten gehören. Die geraden Linien, die als Wurfspeere gedeutet sind, lassen niemanden im Zweifel, daß die gravierten Schieferplatten aus der Drav-Höhle zugleich auch religiöse Gegenstände waren, die wohl bei den magischen Zeremonien zerschlagen wurden. Die geritzten Bilder wurden dabei ganz vernichtet und sind nur in kleinsten Bruch stücken erhalten geblieben. Die Deravä-Höhle ist trotzdem durch diese fragmentarischen Fund objekte zu einem wichtigen Fundplatz des Magdalenien in Mitteleuropa geworden. Wenden wir uns um zwanzig Jahre zurück, so bleibt nichts anderes übrig als zu konstatieren, daß erst in der letzten Zeit wirkliche Magdalenienansiedlungen in Böhmen entdeckt wurden. Neben dem be kannten mährischen Raum ist nun damit zu rechnen, daß nach den er folgreichen Ausgrabungen von F. Prosek auch seine Nachfolger weitere bemerkenswerte Funde und Ausgrabungsergebnisse aus Böhmen melden werden. Literaturverzeichnis J. Andree 1939 Der eiszeitliche Mensch in Deutschland und seine Kul turen, Stuttgart. E. Peters und V. Toepfer 1932 Der Abschluß der Grabungen am Petersfels bei Engen F. Prosek 1952 im badischen Hegau. PZ 23. Vyzkum Drav jeskyn na Kotysu u Koeprus. AR 4. Anschrift: Dr. B. Klima, Archeologicky üstav CSAV, Brno, Sady osvobozeni 17—19, CSSR.