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Proben aus dem slawischen Gefäßdepot In einer Tiefe von 64 cm fanden sich nahe einem großen Stein 3 sla wische Töpfe und 3 Schalen, ineinanderliegend, mit den Öffnungen nach unten. Zahlreiche Haselnüsse lagen in derselben Schicht. Die Probe G 1 stammt aus dem schwarzen Torf (30 cm tief). Aus der Auf lageschicht der Gefäße ist die Probe G 2 entnommen. G 3 und G 4 sind der Inhalt von Gefäßen. Im Profil III (1960) entspricht das Spektrum von G 1 etwa einer Tiefe von 60 cm, G 2 und G 4 haben fast gleiche Pollenspektren und lassen sich zwischen 90 und 100 cm einordnen. G 3 weicht in den Werten etwas ab, das ist möglicherweise durch Umlagerungen des Torfes beim Nieder legen der Gefäße zu erklären. Die Gefäße werden alle ins 8. Jh. u. Z. datiert. Sie und die beigegebe nen Haselnüsse sind wahrscheinlich eine Opfergabe. Vermutlich sind sie während der Trockenperiode mit dem Erlenminimum in den Torf ein gedrückt oder -gegraben worden, denn die Proben G 2 und G 4 haben Hainbuchenwerte von 4 und 5 Prozent; das sind maximale Werte der Hainbuche, die nur vor der slawischen Trockenperiode erreicht werden. Proben aus der Quelleinfassung Die Proben aus dem Niveau der Quelleinfassung zeigen Pollenwerte, wie sie nach der Trockenphase (ab 11. Jh.) aus dem Diagramm ersichtlich sind. Die beiden Spektren enthalten maximale Erlenwerte von 86 bzw. 74,5 Prozent. Die Anlage der slawischen Quelleinfassung erfolgte aber sicherlich während einer Trockenperiode. Durch den nachfolgenden rapi den Grundwasseranstieg wurde das Gelände um die Quelleinfassung überflutet, und es kam zur Bildung der schwarzen Torfschichten. V. Diskussion der Ergebnisse Das Profil III (1960) umfaßt die Klima- und Vegetationsentwicklung vom Subboreal bis um 1500 u. Z. Besonders auffällig sind im Diagramm die Schwankungen der Erlenkurve mit ausgeprägten Maxima und Minima. Sie sind Ausdruck von wechselnden Feuchteverhältnissen. Bei hohem Grundwasserstand kam es zur Massenausbreitung der Erle auf allen ge eigneten Standorten des Gebietes: So war zeitweilig ein Erlenbruchwald in der Niederung ausgebildet. Beim Absinken des Grundwasserspiegels oder auch bei längerer Überflutung ging er zurück oder war völlig zum Absterben verurteilt. Die Grundwasserniedrigstände sind verursacht durch Abnahme der mittleren jährlichen Niederschlagsmenge bei gleich zeitiger stärkerer Verdunstung.