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Abb. 44. Göttwitz, Kr. Grimma. Pappelschenke. Schnitt 3. Schwemmschichten im ehemaligen Bachbett. Von Nordwesten. Offenbar setzt bereits am Ende des 10. Jh. ein rapider Grundwasserspie gelanstieg ein, welcher zur Versumpfung der Niederung führte und die Umgebung der Quelleinfassung unzugänglich machte. Das Grundwasser muß ständig über der Oberfläche gestanden haben. Damit waren die Be dingungen zur Bildung der obersten Torfschicht gegeben. Die schwarze Torfschicht überdeckt alle slawischen Funde und füllt auch das Innere der Quelleinfassung aus. Nach dieser Feuchtphase, die sich sicherlich über mehrere Jahrhunderte erstreckt hat, müssen wieder trockenere Verhältnisse in der Niederung vorherrschend gewesen sein. Darauf deutet die starke erdige Zersetzung der oberen Hälfte der schwarzen Torfschicht hin. Die Entstehung der darüberliegenden Mineralbodendecke geht größtenteils auf mineralische Einschwemmungen eines im späten Mittelalter (um 1530) 30 an dieser Stelle künstlich angestauten Sees zurück. Auf einer Karte von Oeder (um 1590) ist an der Ostseite des Sees bereits ein Damm eingezeichnet (Abb. 42 ). Sekundär verlagerte Scherben von blaugrauer Keramik an der Basis 30 R. Härtwig 1916.