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d wäre mir em - Leichtes,n Die> viele ^Hunderte von Bei spielen willkürlicher Verhaftungen anzuführen;rich will aber nur pveijjaus der allerueusten Zeit hetvorheben, weit gerade sie eine brutale Verletzung der Rechtes welche in den-Verfassungen des BundeS wie sder Ginzelstaatenli enthalten find,^ bezeugen. und möglicherweise de» Ausbruch udeS Kampfes in unseren Nord- staateniselbst beschleunigen.k^g -n n». ns, n 2 ,Am I^Juli äußerte ein ^Deutscher zu Louisvilleuin Ken tucky, Herr Wolf, „der Krieg sei landverderbüch und hoffentlich werde jeder Kentuckier sich bestreb«, daß er nicht noch länger dauere". Wolf war <jals Caudidat für dm Congreß aufgestellt und sprach jene Worte^in einer Wahlrede. ^Der berüchtigte General Burnside hat den Mann ohne Weiteres festnehmeu und einsperren lassen. So steht es jetzt mit unserer nördlichen Rede- Hchheit. rin . Folgenreicher jW die Angelegenheit ches Congreßdeputirtm Vallandlgham. Er hatte in Washington den Machthabern derbe Wahrheiten gesagt, und namentlich ihre kolossalen Betrügereien an'S Licht gezogen.: Als er in seinen Heimathstaat Ohio zurück kam, wurde er dort aufgefordert, sich um die Stelle eines Staats gouverneurs zu bewerben. In einer Rede äußerte er sich zu Gunsten des Friedens: er sehe nicht ab, wie dieser Krieg zum Ziele führen könne. Sofort ließ ihn der ebengenannte General Burnside bei Nacht und Nebel aus dem Bette holen, in s Ge- fängniß werfen und von einem sogenannten Kriegsgerichte als Hochverräter -um Tode verurtheilen. Lincoln verwandelte dieses Todesurtheil in Verbannung, also in eine Strafe, welche man bisher hier zu Landeigar nicht gekannthat, und ließ Herrn Vallandigham nach dem Süden schaffen. Inzwischen hat ihn das Volk am Ohio zum! Gouverneurscandidaten ernannt, und er hat sich nach Canada gerettet. Von dort auS erließ er in diefts Tagen einen Aufruf an das Volk am Ohio, und ich theile Dir einige Stellen daraus mit, auf .daß Du sehest, wie weit es mit der Tl^annei in der Nordunion schon gekommen ist. Vallandigham, her Congreßmann und Gouverneurscandidat deS nichtsclavenhaltendey^Staates Ohio, schreibt von Niagara- Falls, Lb. Juli, er sei in Freiheit auf britischem Boden. „Hier habe ich, sagt er, in derThat di.e Freiheit, welche mir auf heimischem Boden von den Usurpatoren verweigert wird. Die elende Will kür der feigen Despoten, welche von Washington aus das Land tyrannisiren, ist an mir zu Schanden geworden. Ich werde un gebrochen, in meinen Mtaat Ohio zurückkehren. Dank Euch, Mitbürger, daß Ihr mich einstimmig zum Gouverneur nominirt habt. An dem persönlich« Verbrechen, das gegen mich verübt wurde, ist mir wenig gelegen; aber ich freue mich, daß Ihr in meiner Angelegenheit die constitutionelle Freiheit und das schmach voll verletzte persönliche Recht vertheidigt, zwei Dinge, welche in diesem einst freien Lande vom Präsidenten und dessen Knechten «pt Küßen getreten werden. So Legt Ihr feierlichen Protest ein gegen die stechen und doch feigen Tyrannen, welche, nachdem sie die Union zu Grunde gerichtet haben, auch unsere Staats- verfaffung in Ohio dem SoldatendespotismuS opferten. Wir Demokraten wollen vor alle Dingen die Freiheit wieder Herstellen. Vergeblich Mrd man den Süden auffordern, in eine Union zu rückzukehren, welche schmachvoll entehrt -> und schimpflich besudelt worden ist durch die Willkürherrscher, die in Washington schal ten. - Von unserer Seite wäre es Hochverrat, wenn wir die niedergetretene Freiheit nicht wieder austichteten. Es fragt sich: Soll es Hnstighin in diesem Lande wieder freie Rede geben? Freie Presse? Soll es dem Volke wieder gestattet sein, sich fried lich zu versammelns und ohne ^Soldateneonttole abzustimmen? Sollen die Diener des Volkes wieder dem Gesetze verantwortlich sein? Soll die Willkür tzeS Profoßen gelten oder die Verfassung? Auf der einen Seite haben wir «yen scheußlichen Despotismus, auf der andern handelt et sich um Wiederherstellung der Freiheit." Es, unterliegt kaum einem «Zweifels daß Vallandigham Gouverneur von Ohio wird und dieser Staat für die Staats verfassung and die Rechte der Einzelstaaten gegen die Militärs diktatur auftritt.; In hjssem^Sinne, Haban wir Bawegungen auch in u»s«em StAe Rep-York i M Pennsylvania u<s. w^Man G schon Mljaqdchayhg^ ohne! die Gräuelstmey, dur w^hrer^N und Brockyn «lebt. haben^^wäre vielleicht jetzt schon der Bürgerkrieg kn unseren Nordstaaten lichterloh auSgebrochen. . . Durch die Schreckensauftritte, deren Schauplatz Newyork vom Montaa, 13. Juli, an, bis zum Donnerstag war, ist der Despotismus Lincoln'S vorerst ganz ungemein befestigt worden» Zwanzigtausend Regierungssoldaten stehen mit geladenen Gewehren neben den mit Kartätschen gefüllten Kanonen bereit, Feuer zu geben. Ueberall herrscht Grabesstille. Die Generale Dix und Canby haben ihren Regimentern Befehl gegeben, Jeden, der sich irgend wie ihnen widersetze, „todtzuschreßen wie einen tollen Hund". In der Stadt stehen 50 Stück Geschütze so vertheilt, daß sie die Hauptstraßen rein fegen können. Jedem, der etwa- besitzt, zittert eS jetzt noch in Marr und Bein hinein, denn als einmal die wilden Rotten deS irländischen Pöbels losgelaffen waren, als gleichzeitig auf einiarn Dutzend Puncsen Häuser in Brand ge steckt und ausgeraubt wurden, als man System in das Morden brachte, — da stand diese Stadt Newyork an der Schwelle des Unterganges. Solch eine Masse von Pöbelabschaum wie hier, wird irr der ganzen Welt nicht wiedergefunden. England mag sich Glück wünschen, daß es diese verthierten Irländer losgeworden ist, rohes Gesindel, das hier bei dem allgemeinen Stimmrecht sich souverän fühlt und eine große Rolle spielt; das bei den Wahlen die Stimme für eine Gallone Branntwein verkauft,,, politischen Sachen, geleitet von Aemterjägern, so oft den Aus schlag giebt. Wir lebten eben unter dem Emdrucke des Schreckens, welchen Lee's Vordringen in Pennsylvanien auch hier verursachte. Eiligst gingen von hur und aus dem Nachbarstaate Neu-Jersey Milizen av, um den Pennsylvaniern zu helfen. Was thaten nun diese nördlichen Bundesbrüder, die vor dem Feinde bebten und vor Schrecken selber nicht zu den Waffen griffen? Sie ließen sich von.Denen, welche zu ihrer Bertheidigung heraneilten, sogar das Glas Wasser bezahlen. Das ist Thatsache. Ein „von Ekel über solche Gaunerei erfüllter Offizier" macht hier in den Blättern bekannt: — „Man nahm mir 75 Cents für ein Laib Brod ab, das beim Bäcker 10 Cents kostet; ich mußte für 6 Eier 60 Cents bezahlen und als sio^M den Tisch gestellt wurden, verlangte man noch 10 Cents für das Kochen. Kin Glas Schnaps, welches ich in das schon bezahlte Trinkwasser that, wurde mir mit 50 Cents (21 Neugroschen) berechnet. Ein verwundeter Soldat würde auf einen leeren Bauerwagen gesetzt und fuhr auf demselben fünfviertel Stunde weit; dafür verlangte der Bauer zwei Dollars." Das ist nörd liche Bundesbrüderlichkeit der Yankees! Hier entstanden die Unruhen aus dem Widerwillen gegen die ZwangSconscription, und dieser Unwille war groß, weil man allgemein im Volke glaubte, daß bei der Ziehung Betrug M Gunsten der Reichen verübt werde. Hier traut ohnehin KliMS dem Andern, weil Gaunerei von unten bis oben die allAememtz Regel ist. Ganz lächerlich erscheint es, ist aber sehr bezeichnend wenn die Lincolnblätter die Schuld an den HyMhSl -Mßjhjtz Copperheads werfen; auch aus der Bestialität der Irländer, aiO Blut und Mordbrennerei macht man hier politisches Capita^ t Wir haben in den Schwesterstädten Newyork und-Bvookkyü etwa 350,000 Individuen, welche selbst unter dem ärgsten Pöbös für Abschaum gelten können; Mörder, Räuber, Diebe, Brnnh^ stifter, Zuhalter schlechter Weibsbilder, und die Zahl dies * " ren beträgt gut und gern 60,000. Aus dieser bösen CK gingen die Horden hervor, welche, die Unruhen der Conscriptivn benutzend, Abscheulichkeiten begingen, die zum Himmel schreiend Nichts Gräßliches ist denkbar, das sie nicht verübt hätten, unb j mit den fürchterlichen Einzelheiten, von welchen täglich mehrsr-i neue berichtet werden, könnte man ein Buch füllen. Ach schrieb Dir vor einem Jahre, daß ganz, in der Nähe meiner WohnuNg' hier in Brooklyn irischer Pöbel zwei Tabaksfabriken in Brand steckte, um die Besitzer zu zwingen, alle schwarzen oder^gekvttr Arbeiter zu entlasse«, und dafür Irländer anzunehmen, denen sie dann einen, um ein Drittel höheren Lohn zahlkn-mck-M.^ Ich schrieb Dir ferner, daß solche Verbrechen M auHeA^ so ist denn keiner jener Brandstifter auch nur zur Veran-ttE-