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Seile 6. — „Sächsische Dorfzeitung.' — 9. Juni 1805. von 50 M. in bar wird jeder Käufer im Geschirr nach Hause gefahren, da Ilkendorf keine Bahnverbindung besitzt." — Mehr kann man schließlich nicht verlangen. — Oschatz, 7. Juni. Die Stadtverordneten ae- nehmiaten gestern abend sowohl den Berkaus des Gehöfts nebst Garten vom Müllerschen Stadtgute an der Bahnhof straße, da- die Stadt nebst Liegenschaften jüngst für 111 000 M. erworben hat, an den Baumeister Zürn juo. zum Preise von 50lX)v M. für rund 10 000 Geviert meter, al- auch die Veräußerung von rund 40 Acker Feld für 68 000 M. an den Stadtgutsbesitzer Posthalter Loch mann, so daß die Stadt jetzt bereits 118 000 M. au- diesem Grundbesitz gelöst, also 7000 M. daran verdient hat. Pü sie nun noch Acker und Wiesen nebst einer Scheune am DippoldSplatze im Werte von 21 000 M. übrig behält, so macht die Gemeinde ein gute- finanzielle- Geschäft mit rund 30000 M. Ueberschuß. Vom russisch'japanischen Kriege. Der Berichterstatter der „Nowoje Wremja" in lVundschulin wurde von General Lenewitsch emp fangen. Auf die Frage: „Krieg oder Frieden?" ant wortete Lenewitsch: „Natürlich Krieg! Ich bin in erster Linie Soldat und werde däS tun, was mir der Zar befiehlt. Aber meiner Ansicht nach kann es sich auch nur um Krieg handeln. Unsere Niederlage zur See hat meine Pläne nicht im geringsten verändert. Ich fühle mich gegenwärtig so stark, dqß ich unsere Stellung nicht nur behaupten, sondern sogar zum Angriff über gehen kann. (?) Ich bin kein Prophet und will keiner sein, doch glaube ich persönlich daran, daß wir die Japaner in der Mandschurei schlagen und vernichten werden (??) Leider werden wir ohne Flotte den Krieg nicht nach Japan verlegen können. Ich habe gebeten, mir die jungen und nicht die alten Reserven zu schicken; nicht etwa, weil letztere schlecht wären, sondern weil Rußland noch genug junge Soldaten besitzt. . Die älteren können später drankommen, das ve^lvnat das Prinzip der Gerechtigkeit, außerdem sind junge Reserven beweglicher, stärker und energischer." R o s ch d j estweuski telegraphiert vyn Tosto unserm 6. Juni: Äm 27. Dsai, l'/« Uhr. begann der Kamps mit 12 großen japanischen Kreuzern. Um 2'/, Üör mußte ich das Kommando des „Knjäs Suworow" av- geben. Um 3^ Uhr, als ein Teil meines Stabes und ich selbst das Bewußtsein verlor, mußten wir auf „Buiny" überführt werden, wo sich bereits die Mannschaft des untergegangenen „Oßljabja" befand. Das Kommando wurde Admiral Rebogatow übergeben. „Buiny" kam während der Nacht vom Geschwader ab. Am Morgen sichteten wir „Dimitri Donskoi" mit zwei Torpedo booten und brachten die Besatzung der „Oßljadja" auf ihnen unter. Ich selbst wurde auf den „Bjedowy" ge bracht, der am Abend des 28. Mai mit dem „Gromsky" weiterfuhr. Der „Bjedowy" ergab sich zwei japanischen Torpedobooten, und kam am 31. Mai in Sasebo an. Ich habe erfahren, daß Rebogatow sich in Sasebo be findet. Präsident Roosevelt hatte gestern mit dem italie nischen Botschafter eine Besprechung hauptsächlich über die Lage in Ostasien. Der Präsident hat jetzt mit jedem der Botschafter in Amerika über diesen Gegenstand konferiert und es ist Grund zu der An nahme vorhanden, daß die Mächte im Einvernehmen untereinander handeln, um die Beendigung der Feind seligkeiten herbeizuführen. In Verfolg der vorgestrigen Beratung dcS Minister komitee- in ZarSkoje Selo wurden gestern nachmittag an die russischen Botschafter in Washington und Paris Instruktionen des Inhalt- telegraphiert, Rußland wünsche die Friedensbedingungen Japan- zu erfahren. Die Gesamtzahl der in der Schlacht in der Tsuschimastraße gefangen genommenen Russen beträgt 6142. Von diesen sind bis zum 5. Juni 3 gestorben. 137 Mann werden wieder freigelassen werden. 6b Geistliche und Aerzte sind bereit- frei gelassen. Zweiter sächsischer Truppen-UebungS- Platz. (Schluß.) IV. Jp derselben Berfqmmlung de- Konservativen Verein- für Dresden, in welcher Herr Generalmajor Sachse über den geplanten zweiten sächsischen Truppen übungsplatz sprach, behandelte Herr Kommerzienrat Ernst Grumbt-Dresden die Frage im besonderen, welche großen Nachteile durch die Anlage des Platzes auf preußischem Gebiete dem sächsischen Verkehrsleben er wachsen müßten. Wird der Uebungsplatz bei Belgern-Torgau an gelegt, so ungefähr führte Herr Grumbt aus, dann ist der Bau einer Eisenbahn von Torgau nach Wurzen nur eine Zeitsrage. Kommt aber diese Bahn zur Aus führung, so kann als selbstverständlich angenommen werden, daß die preußische Regierung die Bedingung stellen wird, den Torgauer Häfen an diesen neuen Schienenweg anzuschließen. Die Torgauer Hafenanlage hat bis jetzt Bahn verbindung mtt Eilenburg bezw. Leipzig. Die Ent- fernung von Torgau bis zum Eilenburger Bahnhof in Leipzig beträgt 82 Kilometer. Die Bahn Torgau- Wurren würde nur 20 Kilometer Länge haben, also 32 Kilometer kürzer sein. Da die Entfernung von beiden Stationen — Leipzig und Wurzen — nach dem Hinterland, dem Erzgebirge, Bayern usiv. ziemlich gleich sind, so ist anzunehmen, daß die Güter, welche in Torgau via Wurzen aufgegeben werden, auch preußischen Linsen zpr Weiterbeförderung mit überwiesen werden. Auf jeden Fall würde eine große Hafen - Anlage in Torgau, die Eisenbahnverbindung mit Wurzen hätte, unserer Riesaer Umschlagstation einen enormen Wett bewerb bereiten. Die Entfernung auf der Elbe von Hamburg bis Riesa beträgt 810 Kilometer, bis Torgau aber nur 465 Kilometer, das sind weniger 45 Kilometer. Gewisse Güter, die jetzt bis Riesa gehen müssen, werden in Torgau gelöscht werden, weil dadurch eine Fracht- ersparnis von ungefähr 12 Proz. erzielt wird. Ä. B. kosten heute Massengüter von Hamburg bi- nach Riesa 37 Pf. pro 100 Kildmeter, bis nach Torgau aber nur 32—33 Pf. Ein Fahrzeug von 500 Tonnen erspart also, wenn es in Torgau statt in Riesa löschen kann, ungefähr 200—250 M. Wird der neue Truppen-Uedungsplatz bei Belgern- Torgau angelegt, dann besteht zweifellos die Gefahr, daß unser mit vielen Millionen Kosten erbauter und jetzt ausgezeichnet funktionierender Riesaer Hafen- Umschlagsplatz überflügelt werden könnte. Aus diesem Grunde können wir Sachsen es wohl begreifen, daß man uns in Preußen bezüglich des Truppen' Uebungsplatzes so freundnachbarlich entgegen kommen will. Aber im Interesse unseres Landes liegt es, daß volle Aufklärung darüber gegeben wird, ob den Anforderungen des MilitärfiSkuS nach dieser Richtung in Sachsen selbst nicht denn doch entsprochen werden könnte. Es würde z. B. die Laußnitzer Heide in Frage kommen Viel besser dürfte jedoch das Gelände in den Fluren Otterschütz, ZeiSholo und Krakau sich eignen. Wie versichert wird, ist es dort möglich, eine Quadrat meile Bodenfläche zu erwerben und zwar zu dem Preise von ungefähr 600 M. pro Hektar. DaS Terrain soll auch nicht ganz eben, sondern wellig sein und so den militärischen Anforderungen entsprechen. Eisenbahnverbindung ist vorhanden; die Station Schwepnitz liegt im Gelände, auch die neugeplante Nordostbahn Kamenz — Großenhain würde durch die Gegend führen. Herr Grumbt will als Laie in militärischen Dingen sich eines Urteiles darüber enthalten, ob dieses Projekt ausführbar ist. Aber im Interesse unserer Volkswirtschaft, unserer Finanzen, unseres Eisenbahn- und Schiffahrts-Verkehrs hält er es für dringend wünschenswert, daß der neue Truppen - Uebungsplatz nicht nach Belgern Torgau gelegt wird. Im Anschluß hieran teilte Herr Geh. Hoftat vr. Mehnert noch mit, daß ihm zuverlässige Nachrichten aus Grimma zugegangen seien, wonach die Kosten für den Grunderwerb sich bedeutend billiger stellen würden, als man bisher angenommen habe. Wenn die sächsische konservative Partei dafür einttete, daß der zweite Truppen-Uebungsplatz unter allen Umständen in Sachsen errichtet werden solle, so wolle sie sich nicht etwa un befugterweise in militärische Angelegenheiten einmischen, sondern weiter nichts erstreben, als die wirtschaftliche Kraft des Landes unversehrt zu erhalten. Tages* Ereignest«. — Breslau. Ein schweres Unwetter hat am Dienstag besonders das Riesengebirge und Niederschlesien heimgesucht. Mehrere Personen werden bereits als getötet gemeldet Zahlreiche Gebäude wurden durch Blitzschlag eingeäschert. — Grünberg i. Schles. Ein wolkenbruchartiger Regen rief am Dienstag große Verkehrsstörungen hervor. Auf der Hauptbahn wurde eine Unterführung weggespült Durch die Umficht des Bahnwärters wurde großes Unglück verhütet, 20 Meter vor der weggerissenen Brücke wurde der Schnellzug zum Halten gebracht. Für den Bahnwärter sammelte man im Zuge eine namhafte Summe. Auf der Nebenbahn Christianstadt—Grünberg wurde au drei Stellen der Bahnkörper kilometerlang fortgeriflen und unterspült. Der Personenverkehr wird auf Haupt- und Nebenbahn durch Umsteigen aufrecht erhalten. Der Güterverkehr wird über Glogau geleitet. — Namslau. In der Brennerei zu Groß-Marchwitz entstand Feuer, das sich schnell verbreitete und den Dach- stuhl zerstörte Die Mutter des Arbeiters Stannek, sowie dessen 8 jähriger Sohn erstickten im Rauch. — Posen In dem gestrigen Termin vor dem hiesigen Landgericht wegen Herausgabe des kleinen Grafen Kwilecki wurde bald nach Eröffnung auf Antrag beider Parteien die weitere Verhandlung auf den 20. September vertagt. — Wismar. Das Kriegsgericht verurteilte den Oberleutnant Leyde, der am 25. Mai scherzweise auf ein junges Mädchen zielte und es erschoß, wegen fahrlässiger IMk U M UM IWenvslänren wenn mein gutes Mietshaus in Zahlung v verkauft wenn genommen wird. Offerten unt. 1k. M. IL. Dresden, Postamt 12, erbeten. Bin wieder mtt einem Tran port bester S und «jähriger Seeläuder Arbeitspferd! sowie Holsteiner Wagenpferde eingetroffen und stelle dieselben Freitag dsp H. Juni bei mir zum Verkauf. Wrivat -HLekanntrnachungon. Z Mäntel Lperial //aus Kostüme: Isclten- Llusen- f»88ON8 Z4.12.1*. 24. ZV etc. säuer' naoK vwsäen Ho/n/nl, /tt/- vanren- Ktz-auP/eäe^ > —Hn/et zrll/- Z >8c/ie//el/kz-. 8vdr»mw L Lvdtormezwr, Vresävo-A. l-sricifisusstrssss 27. ^srrisprsotisr 420. smxt'odlou in tkävUossr OM« uuä Kutzeansi-tzöi Pf. 8ednitlrp»ii,I mit löploo . . 75 „ -du U-li . . 5ll „ krdno (Sedoton) 45 „ lorottoo io Wörteio 35 „ loiprilir ltloriei (buioütilj. 75 „ 8toin-ilu io, duoriredo... 141 „ i», deouuedesiii. . 100 „ UN^WWWW» 2u8SQäuuß in Vrseävu lpioot, foio Miegt ..... K5 ?f. lomrton-kurte.' 75 lßrkono I»,krivdio . . M ,. Siraen io, <nitt Ai krtbeoren I», lnooor .... 125 „ kirrcinn, rebrorr 75 „ rot 5ü „ lelonze, nrrütziied 12Ü „ «2 unck Vororten treulco n»u». »WWWWWWW