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Sette 3. — „Sächsische Dorfzeitung." — 9. Juni 1905. (Borstädte Trachau, Mickten, Uebigau und Kaditz) in der Zeit vom 30. September bis 18. Oktober 1905 jm Gasthofe zum „Lamm", Leipziger Straße 220, im Erd geschosse, jeden Wochentag von vormittag- 8 Uhr bis mittags 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 6 Uhr abhalten. Gewerbetreibende, welche Maße, Gewichte, Wagen und Meßwerkzeuge im öffentlichen Verkehre benutzen, haben solche in der vorgeschriebenen Zeit an der angegebenen Stelle dem Eichungsbeamten zur Prüfung vorzulegen. — Der zweite diesjährige Jahrmarkt wird hier am 26. und 27. Juni abgehalten. — Oberhalb des Moreau-Denkmals auf dem Räcknitzer Höhenzuge erhebt sich jetzt ein großes Gerüst, das dem Baue der Bismarcksäule dient. — Baracke für Kinder. Morgen vormittag 11 Uhr soll die vom Königl. Sachs. Kriegsministerium zur Verfügung gestellte, auf dem Gelände des Vereins Volkswohl in der Heide nahe dem Heidepark-Volksheim errichtete Baracke für rekonvaleszente kleine Kinder in Be nutzung genommen werden. — Bei der Handelskammer Dresden ist der Prüfungsbericht über den Gründungshergang der „Sörne- witzer Glashütten-Aktiengesellschaft in Sörnewitz-Meißen" eingereicht worden. Der Bericht liegt in der Kanzlei, Ostra-Allee 9, zur Einsicht aus. — In den Bereinigten Staaten von Amerika ist am 1. April d. I. ein neues Handelsmarken -(Warenzeichen-)G esetz in Kraft getreten, das gegenüber dem geltenden Gesetze verschiedene Ver besserungen, insbesondere auch gerade für Einfuhrwaren, enthält. Eine vollständige Uebersetzung des neuen Gesetzes liegt bei der Handelskammer Dresden, Ostra-Allee 9, zur Einsichtnahme aus. — Ansteckende Tierkrankheiten sind im König reich Sachsen auch im „wunderschönen Monat Mai" ziemlich zahlreich aufgetreten. Insbesondere der Milzbrand brach in 27 Ortschaften bez. Gehöften aus. Der Häufigkeit nach folgen acht Tollwutfälle (fünf in der Lausitz), vier Aus brüche von Rauschbrand und je ein Ausbruch von Rotz bez. von Maul- und Klauenseuche. — Der Radeberger Zweigmissionsverein für Heidcnmission hält am Trinitatisfeste (18. Juni) fein diesjähriges Jahresfcst in Moritzburg ab. Um 3 Uhr soll Festgottesdienst in der neuen Kirche, die erst im No vember vorigen Jahres geweiht worden und sehr sehens wert ist, stattfinden. Herr Pfarrer Heinecke - Großerkmanns dorf hat die Festpredigt übernommen. Um 5 Uhr wird dann eine Nachversammlung gehalten werden, und zwar bei günstigem Wetter im Walde am sogenannten Eishause an der westlichen Hälfte des Schloßteiches, bei ungünstigem Wetter im Saale des Kurbades. Herr Missionar Gött- fching aus Indien wird Mitteilungen aus dem Schatze seiner reichen Erfahrungen machen. — Vaterländische Festspiele. Der geschäfts führende Ausschuß des Vereins für vaterländische Festspiele hielt am Dienstag abend im Restaurant Kneift eine Ge- fawtsitzung ab. Der Vorsitzende, Herr Stadtverordneter Buchbinder-Obermeister Unrasch, begrüßte die Anwesenden und gab betreffs der Eingänge bekannt, daß die Ein tragung des neuen Vorstandes in das Vereinsregister des Königlichen Amtsgerichts erfolgt und daß der vom Rate und den Stadtverordneten abermals bewilligte Beitrag von 5000 M. ausgezahlt worden ist. Wie das Ministerium des Königlichen Hauses mitteilt, hat Se. Majestät der König das Protektorat über den Verein übernommen. Die Vorschläge wegen der Herren des Gesamtvorstandes und der einzelnen Ausschüsse, die an der Audienz beim König teilnehmen sollen, wurden gutgeheißen. — Dem Auszuge am 2. Juli, der vom Altmarkte aus stattfindet, geht auf diesem Platze ein Gesangsvortrag des Sächsischen Elbgau- Sängerbundes, eine Ansprache des Vorsitzenden Herrn Stadtverordneten Unrasch und ein allgemeiner Gesang voraus. Der Festzug wird aus den Turnern, Sängern, Radfahrern, Spielern und Kindern bestehen und nimmt den gleichen Weg wie in den Vorjahren. — Hierauf berichteten die Vor sitzenden der diversen Ausschüsse über die von diesen bisher erledigten Arbeiten. Die Verkündigumg der Sieger unter den jugendlichen Spielern und Schwimmern findet auf dem Sängerpodium des Festplatzes durch Herrn Professor Keuilleton. Bor verschlossener Pforte. Roman von PH. Wengerhoff. (Nachdruck verboten.) (28. Fortsetzung.) Die Amme schreit vor Schreck hell auf: „Er hat Krämpfe! — Er stirbt, er stirbt jetzt — mein Fränzchen, mein süßes Fränzchen!" Carola starrt völlig entyeistert auf ihr anscheinend mit dem Tode ringendes Kind. Geht er hinüber, so folgte sie ihm; sie kann das Einzige, was ihr gehört, nicht verlieren. Sie redet der Wärterin zu, sich zu beruhigen, macht dann die für Fieberanfälle früher schon ver ordneten kalten Umschläge und sieht auch wirklich nach einiger Zeit den kritischen Zustand sich mildern und dann verschwinden. Fränzchen ist aber durch die An strengung völlig apathisch geworden und läßt sich ge duldig vom Arm der Mutter nehmen und in die Wiebe betten, ja, er schließt sogar, als die Amme sie leise in schaukelnde Bewegung setzt, die Augen wie zum Schlafe. Dieses ist also ein Moment, den Carola benutzen kann, sich Hilfe herbeizurufen. Der Wagen, der den Medizinalrat bringen soll, kehrt noch immer nicht zurück, ebensowenig das Mädchen, welches trotz deS besten Willens ihre Unfähigkeit für selbständiges Handeln bewiesen hat. Sie muß jemand haben, der ihr beisteht, der für ihr Bübchen Hilfe herbeischafft. — Martha hat Weidenbach statt. Nach dem Einzuge ist im Gewerbehause Kommers. — Am Himmelfahrtstage hielt der 50 Vereine mit über 3000 Mitgliedern zählende Elbgauverband der Stenographenvereine nach Gabelsberger seine diesjährige gut besuchte Frühjahrsversammlung im Schützen- Hause in Sebnitz i. S. ab, zerfallend in die Vertreter- Versammlung vormittags und die Festversammlung nach- mittags. Während in der ersteren die internen Angelegen heiten beraten wurden, stand im Mittelpunkt der Fest- Versammlung der Vortrag des Herrn Polizeiassistent Paul Knittel-Dresden über das zeitgemäße Thema: „Die Schreib maschine im Stenographenverein", wofür ihm lebhafter Beifall zu teil wurde. Aus der sich anknüpfenden Debatte war zu entnehmen, daß dieser noch im Entwickelungsstadium befindlichen Angelegenheit immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird sowohl seitens der Stenographenvereine wie auch seitens des breiten Publikums, das ein erhebliches Interesse an guten Stenotypisten hat. Das während des an die Beratungen sich anschließenden fröhlichen Balles verkündete Ergebnis der stenographischen Wettschreibcn war folgendes: Abteilung l (180—200 Silben) ein 2. Preis: Herr Ferdinand Kramer-„Fortschritt" Dresden; Abteilung ll (120—160 Silben) 1. Preise: Herren Ernst Queißer- „Franz Xaver" Dresden, Paul Fröhlich-„Fortschritt "Dresden, Richard Reuß-Dresdner Verein von 1873, 2. Preise: Herren Julius Weise-Dresdner Verein von 1873, Clemens Andreae-Leuben, ein 3. Preis: Herr Albert Gerold-„Fort schritt" Dresden; Abteilung III (80—100 Silben) 2. Preise: Herren Albert Noack-„Fortschritt" Dresden, Richard Reuß- Dresdner Verein von 1873, 3. Preise: Herren Paul Wolf- Leuben, Julius Weise und Franz Knop, beide Dresdner Verein von 1873. — Besonderer Hervorhebung verdient, daß der am Vorabend der Versammlung im benachbarten böhmischen Nixdorf unter zahlreicher Beteiligung öfter- reichischer Kunstgenossen abgehaltene Kommers nicht wenig dazu beitrug, recht begeisterte Stimmung für die Gabels- berAWHe Kurzschrift schon vorzubereiten. Auf das morgen im Ausstellungspark statt- finötzlöe Konzert des berühmten schwedischen Studenten chor-Ms Upsala sei hiermit nochmals besonders aufmerksam geusächt. Der Vorverkauf der Eintrittskarten bei F. Ries, KouzHhgus, und A. Brauer, Hauptstraße, wird um 6 Uhr geschloffen. Die Sächsisch-Böhmische Dampfschiff. fahrck.S-Gesell schäft wird während des Pfingstfestes wieder eine Anzahl Sonderfahrten ausführen lasten, um allen Wünschen hinsichtlich einer passenden und bequemen Fahrgelegenheit gerecht zu werden, und um allenthalben eine glatte Abwickelung des Verkehrs zu erzielen. — Die Steinsetzer-Jnnung zu Dresden und Umgegend schreibt uns: Die hiesigen Steinsetzer haben durch die Presse versucht, die öffentliche Meinung über den willkürlich und ohne jede berechtigte Ursache begonnenen Streik zu täuschen. In der Sonntag den 4. Juni 1905 gepflogenen Einigungsverhandlung hat die Streikkommission der Steinsetzergesellen den versammelten Jnnungsmeistern erklärt, daß der Streck am 1. Juni d. I. deshalb be gonnen habe, weil von den Jnnungsmeistern diejenigen Gesellen von der Arbeit ausgesperrt worden seien, die seinerzeit eine Eingabe an den Rat der Stadt Dresden, die Vergebung städtischer Pflasterungsarbeiten an die Jnnungs- merffer betreffend, mit unterschrieben haben. Diese Ein gabe aber war geeignet, das durch die Einverleibung einer Anzahl Vororte Dresdens schon beeinträchtigte Gewerbe der iJunung noch weiter zu schädigen und die Meister warA deshalb auch berechtigt, hiergegen einzuschreiten. Dep^ von den Steinsetzergesellen angegebene Grund über den^ Streik war aber nur das Mittel zum Zweck, denn es soll »versucht werden, höhere Löhne zu erreichen, die aber nicht zugestanden werden konnten, weil die nach den gegen wärtigen Erwerbsverhältnissen bisher gewährten Löhne ciyen, Streik nicht rechtfertigen. Zum Generalstreik der Zigaretten- mache rinn en ist zu melden, daß der Arbeitgeberverband gestern genau festgestellt hat, daß insgesamt 2470 Arbeit- nehmer sich im Ausstand befinden, davon sind 1829 Ar beiterinnen. Eugen in seiner Geschäftswohnung gesehen. Am leich testen ist er zu erreichen, und der Nächste dazu, seinem Kinde beizustehen, ist er auch. Mit ein paar Worten verständigt sie die Wärterin, ergreift den Schlüssel und eilt über die Straße. Die Tür öffnet sich, das dunkle Treppenhaus nimmt sie auf, und die Sorge um ihr krankes Kind läßt fie mit einer Hast vorwärts streben, die jeden anderen Gedanken ausschließt. Mit den Händen längs der Wand hintappend, er reicht sie den Eingang zum Vorzimmer des Bureaus und will eben die Glocke in Bewegung setzen, als sie bemerkt, daß die Tür nicht ins Schloß gefallen ist. So macht sie diese auf und tritt über die Schwelle, und gleichzeitig wird am anderen Ende des Korridors die Türe geöffnet, die in ihres Mannes Privatzimmer führt. In dem breiten Lichtstreifen, der aus jenem Raum in das Entree fällt, steht jetzt eine Frauenaestalt, die über einem glänzenden Seidenkleide einen Hellen Mantel leicht umgeworfen hat, während das rötlich-blonde Haar mit einem schwarzen Spitzenschleier umhüllt ist. Sie spricht in das Zimmer, dem sie ihr Gesicht auch zu gewendet hat, einige Worte hinein, welche Carola, vor deren Augen sich plötzlich alles dreht, nicht versteht, aber die sehr heiter und sehr freundlich klingende Stimme ihres Mannes hört sie erwidern: „Nicht so stürmisch, Schätzchen! wir kommen noch zur Zeit. Ich habe am Vormittag selbst das Souper bestellt und anaeordnet, daß um elf Uhr serviert wird. Und wenn unsere Gäste sich vor unserer Ankunft ver sammeln, so macht das Erscheinen der Königin des Festes erst den richtigen Effekt." — Ein schweres Gewitter, begleitet von strömen dem Regen, entlud sich gestern nachmittag über Dresden und Umgegend. In Blasewitz und Loschwitz wurden eine große Anzahl von Kellern unter Wasser gesetzt. In letzterem Orte mußte darum auch die Feuerwehr alarmiert werden. Die längst ersehnte Abkühlung und Erfrischung ist nun mehr eingetreten. — Aus dem Polizeibericht. In der Seevorstadt beging in der Nacht zum Dienstage ein Gewerbtreibender Selbstmord durch Erhängen. Zerrüttete Bermögensver- hältniste sind die Ursache zu dieser Tat. — Auf dieselbe Weise endete gestern in Naußlitz die Ehefrau eines Schank wirts in einem Schwermutsanfalle ihr Leben. — Unterhalb der Marienbrücke ging heute früh ein Dienstmädchen aus Furcht vor Vorwürfen wegen der ihr zu teil gewordenen Kündigung ihres Dienstes in selbstmörderischer Absicht in die Elbe, wurde aber von dem Arbeiter Hermann Johne gerettet und hierauf in das Siechenhaus überführt. — Ein vorgestern in Deuben von einem Gerüste gestürzter und am Kopfe schwer ver- letzter Maurerlehrling ist gestern im Friedrichstädter Krankenhause, in dem er Aufnahme gefunden hatte, ver- schieden. — Gestern abend gegen 9 Uhr sprang unterhalb der Trachauer Straße eine längere Zeit in Schwermut verfallene 74 Jahre alte Frau in die Elbe und kam nicht wieder zum Vorschein. Sie ist von großer, schmächtiger Gestalt, hat graumelierte Haare, nur noch im Unterttefer einige Zähne und auf dem rechten Unterarme einen ungefähr 10 Zentimeter großen blauen Fleck. Beim Auffinden der Leiche wird um Nachricht an die Königl. Polizeidirektion ersucht. — Seit einiger Zeit begeht ein etwa 40 Jahre alter Unbekannter hier Betrügereien; er nennt sich Postschaffner Werner aus Luchau und trägt, um das glaubhaft zu machen, Post mütze und Wappenarmbinde. Der Betrüger über bringt hauptsächlich Geschäftsleuten Briefe, die mit „C. Müller, Kaiserliche Postagentur Luchau" unterzeichnet sind, worin unter Zusicherung baldiger Zahlung um Aushändigung bestimmter Waren an den Ueberbringer gebeten wird. Trotz umfänglicher Erörte rungen ist der Täter bisher nicht zu ernntteln gewesen. Vor ihm wird hiermit gewarnt und gebeten, ihn im Falle erneuten Auftretens festzuhalten und dem nächsten Gen darmerieposten zu übergeben. -f- Dresden-Trachau, 7. Juni. Folgende im Grundbuche für Trachau auf den Namen Friedrich Gustav Kauerhoff eingetragenen Baustellengrundstücke sollen am 21. Juli 1905 an der Gerichtsstelle, Lothringer Straße 1, l., Zimmer 131, zu Dresden, im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: 1. vormittags 10 Uhr: das Grundstück Blatt 809, nach dem Flurbuche 10,2 Ar groß, auf 11 925 M. geschätzt, umfassend das Flurstück Nr. 430 ck des Flurbuchs für Dresden-Trachau und hier an der Wilder-Mann- Straße gelegen; 2. vormittags 10' . Uhr: das Grundstück Blatt 810, nach dem Flurbuche 5,5 Ar groß, auf 8250 M. geschätzt, umfassend das Flurstück Nr. 430 u des Flurbuchs für Dresden-Trachau und hier an der Wilder-Mann- Straße und Kopernikusstraße gelegen. (D Aus der Lötznitz, 8. Juni. Die Herren Gc- meindevorstände von Radebeul und Oberlößnitz ver öffentlichen in vorliegender Nummer eine die Blutlaus - und Raupen-Vertilgung betreffende Bekanntmachung, auf welche auch an dieser Stelle besonders hingewiesen sei. Kötzschenbroda, 8. Juni. Bis zum Dienstag wurden vom hiesigen Bahnhofe insgesamt 151 Körbe mit 3319 Kilogramm Erdbeeren versandt. --- AuS dem Plauenschen Gründe, 8. Juni Der in den letzten Jahren unverdient vergessene Windberg, von dem man an verschiedenen Stellen eine herrliche Fernsicht genießt, erfreut sich seit der Errichtung des König-Albert- Denkmals auf seiner Höhe wieder lebhafteren Zuspruchs. Er ist ja auch über Coschütz—Gittersee oder Räcknitz— Kaitzergrund ohne große Anstrengung zu erreichen, und der Abstieg über Burgk oder Niedcrhäslich ein angenehmer. (:) Blascwitz, 8. Juni Oeffentltche Sitzung des Gemeinderats. Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand Paulus. 1. Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von einer Zuschrift des Dresdner Architektenvereins, betr. die Benutzung des öffentlichen Wettbewerbs zur Beschaffung von Bauprojekten. Sie erwidert die Galanterie mit einigen neckenden Worten und meint dann: „Zunächst vermisse ich noch die Equipage. Soll die Königin aber in der Droschke fahren, so wirst Du diese doch auch herholen müssen." „Wird sofort geschehen," beruhigte er. „Ich hätte aber wirklich sehr gern erst noch ein Weilchen mit Dir hier geplaudert. — Also Du wirst reisefertig sein, wenn es fortyehen soll?" Sie lachte lustig. „Jeden Augenblick! — Wenn aus dem Scherz nur einmal Ernst würde." „Mir ist das nie ein Scherz gewesen, Bella. — Ich habe Sehnsucht, unter einem milderen Himmel an Deiner Seite mich von dem Zwange und der Plage meines gegenwärtigen Daseins zu erholen." „Von dem Zwange und der Plage!" sie wieder holte es lachend wie einen guten Witz. „Ob Du es wohl so fühlst, wie Du's sprichst?" „Natürlich," versicherte er. „Die Kette klirrt immer am Fuße." „Armer Kerl!" sagte sie mit mitleidig tuendem Spott. „Siehst Du, das kommt davon, wenn man dem elenden Mammon nachjagt." „Freilich," lautete die Antwort. „Aber was be ginnt man ohne ihn? Verächtlich vom Gelde kann nur der denken, der eS besitzt." „Ich bin der Beweis vom Gegenteil. Schaue Dir einmal die Leere meines Portemonnaies an und dann schätze meine großartige Auffassung nach ihrem ganzen Werte!" , Sie hatte ihm dabei das Portemonnaie zugeworfen, das er öffnete und auS dem eigenen füllte.