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Der Fremdenverkehr in Sachsen im Sommerhalbjahr 1V30 Dre-dea «» der Spitze. (Ml -il«»s des Statistische« LamdeSamteS i In der Zeit vom 1. April bis 80. September 1t?0 wurde d Fremdenverk hr in 274 sächsi schen Gemeinden der Beobachtung unterzogen. Nach der im Statistischen LandeSamt vorgenom- m: :u Zusammenstellung der einzelnen Ge meindenachweise betrug die Zahl der Fremden, die im Sommerhalbjahr in den 27! BerichtS- g . .inden übernachteten, 1045 283. Hiervon entsallen 886 81 Personen (— 88 v. H.) auf die vier Großstädte Dresden (260 488), Leipzig (205 654), Chemnitz (50 104),und Plauen (89 955) und 489132 Personen (— 47 v. H.) aus die übrigen 270 Gemeinden. Nach den vier Gro»,- Kädten weist in ^er Reihe der sä.^ fischen Mittel städte die Stadt Zwickau die höchste Zahl von Fremden (25 421) aus. Sodann folgen in dieser Reihe die Städte Zittau (13 580), Bautzen (10166), Annaberg (9387), Freiberg (7309), Glauchau (6256) und Aue (5898). Unter den sächsischen Bade- und Erholungsorten zeigt die hülste ' mLenzahl Bad Schandau (29 418). Hi ran schließen sich Bad Elster (20 705), Stadt Wehlen (16 456), Rathen "13 978), Schmilka (1-661), Königstein (9408), Jonsdorf (8709), Geising (8428), «Zybin mit H (7910), Weißer H rsch-DreSden (7294), Rabtumbad Ober- schlema (703c,., A.tenberg (6450) Obe-wiesenthal (6177), Bad Br. mbach (3059). Ueber die Entwicklung des Fremdenverkehrs in den einzelnen Gemeinden erhält man durch Vergleichung der Z'len des SommerhalbfahrS 1930 mit denen ' Z ^mn.erl 'bjahrs 1929 ge- wisse Aufschlüsse. Dieser Vergleich, der sich nur bei 241 Gemeinden anstellen läßt, für die sowohl 1929 als auch 1930 Unterlagen vorliegen, ergib:, daß in 82 Gemeinden eine Zunahme und in 15" C metnden eine Abnahme eingetreten ist Eine Gemeinde weist in beiden Halbjahren die gleiche Fremden;ahl auf. Unter den Gemein den, deren Fr idenbesuch zurückging, befinden sich auch eine Reihe bekannter Ba'e- und Er holungsorte, wie z. B. Bal Elster, Bab Schan dau und andere Erholungsorte der Sächsischen Schweiz. Auch Oybin gehört zu dieser Gruppe. ES ist dies um so bemerkenswerter, als die Kur- und Sou. ersrischenorl. in Len letzten Jahren ihren Fremdeubesuch im allgemeinen immer noch etwas steigern konnten. In den Orten, in denen der Fr. de.verkehr haupt- sä-Jich Geschästszwecken dient, ging er schon seit t Abseiten -er wirtschaftlichen Konjunktur gegen Ende des IahreS 1927 zurück. Ueber daS Herkunftsland der Fremden liegen im Sommerhalbjahr 1930 für sämtliche 274 BertchtSgemeinden Nachweise vor. Nach diesen Feststellungen befanden sich unter den 10MMS Fremden 97 738 (- 9,8 v. H.) «US- länder. Im Berichtsjahre 1929 wurden in 255 Gemeinden 8,7 v. H. Ausländer festgestellt. Von den 97 738 im Sommerhalbjahr 1930 gezählten Ausländern stammten 24 614 ( 25 v. H.) aus der Tschechoslowakei, 10196 auS Oesterreich. 6332 aus England, 6270 aus Dänemark, 5491 aus Polen, 4167 auS den Niederlanden, 3190 >. Z Ungarn, 8155 auS aus der Schweiz, 3095 aus Schweden, 003 aus Frankreich, 1883 aus Italien und 9556 aus den übrigen europäischen Staaten. Weiter ergab die im Statistischen LandeSamt oorgenommene Bearbeitung, baß. sich unter den 97 738 Ausländern 14 519 (- 15 v. H.) Angehörige der Bereinigten Staaten und 1845 Angehörige von sonstigen außereur.- päischen Staaten befanden. ^herbem wurden noch. 1086 Staatenlose gezählt. Bei 836 AuS ländern lag die Angabe Les Herkunftslandes nicht vor. * Dresden h. Dresdner vevvlkernugSftatiftik. Ueber Lie BcvölkerungSvorgänge in der Stadt Dres den in der Woche vom 14. bis 20. Dezember teilt das Statistische Amt folgendes mit: Vor den Dresdner Standesämtern schloffen 102 Paar« die Ehe. Geboren wurden 155 Kinder, darunter 42 unehelich. Verstorben sind 186 Personen, davon vier im ersten Lebensjahre- Es starben an Tuberkulose sieben Personen, an Krebs und bösartigen Neubildungen 21, Gehirnschlag 11, Krankheiten des Herzens 29, Lungenentzündung vier, sonstigen Krankheiten der Atmungsorgane drei und eines gewalt samen Todes neun Personen. h. Zur Weihnachtsfeier l» der Waldschule Fischhausstraße hatte sich eine große Anzahl ge ladener Gäste eingefunden, unter ihnen Ober bürgermeister Dr. Blüher, Dir. Dr. Sommer, Vertreter des Schul- und Jugendamtes. Im ersten Teile der Feier erfreute ein Streichquar- tett unter Leitung des Professor Dr. Witting durch seine künstlerischen Darbietungen die Er schienenen, dann führten die Sinder lebhaft und frisch kleine Weihnachtssttickr, verbunden mit Deklamationen und Gesang, auf. Jubelnd un- mit glänzenden Augen nahmen sodann die 50 Waldschuljungen ihre reichen Gaben in Emp- fang. Eine Sonderttberraschung war ein ret- zendcr Waldschulfilm von Frau Prof. Graef«, selbst ausgenommen und vorgeftthrt, der so recht das fröhliche Leben und Arbeiten der Wald- schnlkinder zeigte und einen tiefen Einblick in die Sonderart der Waldschule gestattete. h Siu« LSwi» überfällt «tue« Tierwarter Im Zirkus Kapitän Schneider ereignete sich am NeniahrSabend nach Vorführung der Löwen durch Direktor Kapitän Schneider ein ernster Unfall. Beim HeranStreiben der Löwen nach der großen Fütterungsszene aus der Manege befand sich der Tierwärter Hrad, der bereits seit drei Jahren in Diensten von Kapitän Schneider steht, außerhalb de« Lauskäfias, nm bei dem Zurück- treiben der Löwen in dir Käfige mit behilflich zu sein. Plötzlich sprang Lie Löwin Helvetia gegen das Gitter, zog den Tierwärter mit bei- den Bordertatzen zu sich heran und brachte ihm mehrere Kopf- und Schulterverletzungen bet. Die Löwen befinden sich zurzeit in der Brunst- zett und sind daher besonders gefährlich. Dem Tierwärter, der eS scheinbar an der notwendigen Aufmerksamkeit fehlen ließ, wurde von den Sa nitätern Graf und Fischer vom Samariterver- ein Dresden der Notverband angelegt und so- dann in die Privatklinik von Geheimrat Prof. Dr. Hähnel übergeführt. h. Scheut die Wiuterfliegen nicht! In den gehetzten Räumen unserer Wohnungen, be sonders aber auch in den Bi«hställ«n, über wintern jetzt di« eierträchtigen Fltegenweib- chen. Diese rvcgzufangen ist viel wichtiger als die übliche Maffenvertilgung im Sommer. Die Kliegenjagd kann im Winter mit gutem E-folg und viel rationeller als im Sommer betrieben werden. h. Löwe« im Warenhaus — eine Sensation für Dresden. Seit einigen Tagen sind in einem Schaufenster des Residenz-Kaufhauses in der Waisenhausstraße ein paar junge Löwen, die dem Zirkus des Kapitäns Schneider ge hören, zn sehen. Der Andrang des Publikums ist derart groß, daß eS an der an und für sich schon stark srequentierten Eck: zu Verkehrs störungen kommt. Ein halbes Hundert solcher kleiner Löwen werden täglich im Zirkus gezeigt. h. Geisteskranke in Gefahr. Am Freitag- nachmtttag in der 4. Stunde wurde der Feuer wehr gemeldet, daß eine auf der Torgauer Straße wohnhaft« g«ist«skranke Frau beab sichtige, aus dem -ritten Obergeschoß auf die Straße zu springen. Die Feuern'ehr spannte das Sprungtuch auf, doch gelang es, die Frau noch rechtzeitig von ihrem Vorhaben abzu bringen. Sie wurde ins Krankenhaus Löb- tauer Straße gebracht. — Abends gegen 8 Uhr hatte «ine 39 Jahre alte geistesschwache Frau in ihrer Wohnung auf der Leipziger Straße Schwefel angebrannt. Da sich die Frau in Lebensgefahr befand, sich jedoch eingeschlossen hatt«, wurde di« Wohnung von der Feuer wehr gervaltsam erbrochen. Es ersolgt« Li« Uebcrführung der Frau ins Krankenhaus Löbtauer Straß«. h. Ein Kind erstickt. Am Abend des Neu jahrstages fand ein auf der Luisenstraßc wohnhaftes Ehepaar, als es nach Haus« zu rückkehrte, sein ein Jahre altes Kind im Bett- chen tot auf. Das Kind hatte sich wahrschein lich so in die Kissen gewühlt, daß es erstickt«. h. Liebestragödie? Kurz nach 8 Nhr früh hatte sich am Freitag ein 29 Jahre alter Kaufmann, der sich in einem Hotel im Ltadtinnern eingemietet hatte, in selbst mörderischer Absicht einen Schuß in die Schläfe beigebracht. Der Mann wurde ins Friedrichstadter Krankenlmus gebracht, verstarb jedoch bereits auf dem Transport dorthin. Eine in seiner Begleitung be findliche 17 Jahre alte Haustochter, die ohne Wissen ihrer Eltern von zu Hause fortgereist war, wurde von -er Polizei in Verwahrung genommen. Dresden-West Friedrichstadt. Mit Leuchtgas betäubt aufgefunden wurde am Freitagmittag eine in den Schlachthosbaracken wohnhafte, 39 Jahre alte Frau, die durch Zufuhr von Sauerstoff am Leben erl-alten werden konnte und nach dem Krankenhause Löb- lauer Straße übergeführt wurde. Dresden-Löbtau. AuS der Hoffnungsgemeinde. Wie in jeder EpiphaniaSzeit soll auch in der gegenwärtigen in der Hoffnungsgemeinde der Mission besonders gedacht werden. Um eine nähere Berührung und lebendigere Verbindung mit der praktischen Missionsarbeit zu vermitteln, st ein Missionar zum Vortrag gebeten worden. Missionar Faßmann, der auf dem ostafrika nischen Missionsfelde tätig gewesen ist, wird am 18. Januar, abends 6 Uhr, in der Kapelle spre chen über „Pionierarbeit am Kilimandscharo" ind Lichtbilder dazu zeigen. — Bibelstunben hält in diesem Winter Pfarrer Schadeberg über aus gewählte Psalmen. Die nächsten sinken statt am Donnerstag, dem 15. und 29. Januar, abends 8 Uhr, in der Kapelle. — Für dis Alten und Aeltesten, insbesondere deS 2. Bezirks, finden, nachdem vor Weihnachten der Anfang gemacht wurde, künftighin alle 14 Tage (ab 2. Januar) im Restaurant „Deutsches Haus", Pietzschstraße 11, nachmittags von 8—5 Uhr Großmütterchen- Nachmittage statt. Dr-Löbtau. Weihnachtsfeier. Der Christ liche Elternveretn der 54. Volksschule veranstal tete am Freitag tm Saale de- „Drei-Kaiser- Sos" zum neunten Male seine Weihnachtsfeier. Der Gaal zeigte prächtigen weihnachtlichen Schmuck, an der Bühne standen zwei große Christbäume. In großer Zahl waren die Mit glieder mit ihren Kindern gekommen und füll ten den Saal un' die Galerien. In der Saal mitte hatten an fünf langen Tafeln 300 Kinder Platz genommen, denen je ein Bentel mit Scho kolade, Lebkuchen, Aevfeln und Rüssen über reicht wurde. Die Mustkabteilung der freiwilli gen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz unter Leitung von Walter Scholz leitete die Feier mit dem Liede „Süßer die Glocken nie klingen" stimmungsvoll ein. Dadurch und durch den von Fräulein Ursula Schäfer gesprochenen Prolog sowie ein Weihnachtspotvourri wurde die rechte Weihnachtsstimmung geschaffen. Begrüßungs- worte an die Erschienenen, die Geistlichkeit, die Lehrerschaft nnb die Ehrengäste sprach der Vor sitzende Neubert. In seiner Festansprache an die Kinder erklärte Pfarrer Schade berg zu nächst, wo der Shristbaum herkomme. Seit 1601 werLe daS Weihnacht-fest bet einem Christbaum gefeiert. In Straßbnrg wnrde zu dieser Zeit da- erstemal ein Ebristbanm angezündet. In Sachsen haben wir den Chrtstbanm erst seit 51 Jahren. In Wirklichkeit sei der Deihmn-tS bäum viel älter. Etwa 2000 Jahre vor unserer Zeit haben die alten Deutschen schon Weih- nachtsbäume gestabt bei der Feier der Winter sonnenwende. Die Sitte sei dann mich von nnS wieder ausgenommen worden. In anderen Län. dern kenne man keüun ChrtUbaum. I« zweite« Teile seiner Rede beantwortete Ler Reduer die Frage, warum wir eine» Shristbaum haben. Die Kerzen haben ben Gieg des Lichts üher das Dunkel zu bedeuten. Die Kerzen sollen an den Heiland, den man daS Licht -er Welt genannt hat, erinnern. Mer innere Glanz, d«r vom Shristbaum auSgeht, soll wetterleuchten auch tn unser Lebe« hinein. Die Rebe wurde mit »t«l Beifall ausgenommen. Nach zwei schöne» Ge- dichtvortrügeu wurden die Kinder mit Kaffee und Stollen bewirtet, währenddem Lie Kapelle für Musik sorgte. Der LanLcSverbandSvorstt- zeude der christlichen Elternveretn, Oberlandes- gericktSrat Dr. Hering, überbrachte die Grüße des LandeSverbande», ging auf die Auf gaben ein, die die christlichen Elternräte im neuen Jahre besonder- beschäftigen werden und forderte zu reger Mitarbeit auf. Wenn es bes ser werden soll, dann muß es mit der Schule anfavaen. Den zweiten Teil -es Abends füllte ein Weihnachtöspiel „Wal-weihnacht" von Otto Lukas, Die Auswahl de- sinnreichen Stückes ist als glücklich zu bezeichnen. Ebenso glücklich war aber auch die Rollenbesetzuug, so daß man von einer wohlgelungenen Aufführung sprechen kann. Die Hauptrollen waren mit Fräulein Charlotte Schaefer (Christkindl, Max Zimmer- mann (Ruprecht). Walter Rodig (Landstreicher Karl) bestens besetzt. Auch die Kinder und die Moosmännlein machten ihre Sache gut. Die Zuschauer dankten den Spielern für ihre gute Leistung durch lebhaften Beifall. Vor dem Weih nachtsspiel sprach Oberlehrer Lehm das Schlußwort. Er mahnte die Eltern: Seid ge- treu! Den Eltern -er Kinder, die Ostern die Schule verlassen, ries er zu: Bleibt treu! Und die Eltern, deren Kinder Ostern in die Schule kommen, bat er, Mitglied des christlichen El- ernvereins zu werden. Seine markige An- prache schloß er mit Dankesworten an den Fest redner und die Mitwirkenden. An die Weih nachtsfeier, die einen so schönen Verlaus nahm, werden die Teilnehmer immer gern zurück denken. Dr -bota. Nochmals die Postantvmate«. Nach mehrfachen Kritiken und auf Grund einer Be chwerde -cs Bezirks- nnb Bürgarverein- wegen -es fortwährenden Versagens der drei Auto m.ten am Postamt 29 hatte die Oberpostdirek- ion schriftlich sofortige Abhilfe zugesagt. Vor allem sollten die Automate-: täglich des Abenös auf das Vorhandensein von Postwertzeichen kontrolliert werden. DaS Versprechen ist aber nicht eingehalten worden. Die Automaten haben auch nach di-sem Versprechen ab und zu vieder versagt. Enttäuschungen aber gab eS in den letzten Tagen vor dem Weihn^ . sfest, wo ha..ptsächlich der 2Ichtpfennig-Briefmarken- Automat versagte. Ter Versagerhöhepunkt war aber der Silvester. Da Ler Schalttrraum tn dem für Cotta viel zu kleinen Postamt stund.u- lang von Menschen verstopft war, versuchten ver- chiedene Einwohner sich der Automaten zu be »tenen. Der böse Achtpfennig-Briefmarken Automat verabreichte überhaupt keine Marken und behielt aber auch die hineingeworfenen Groschen. Er ließ sich höchstens dazu herab, dann und wann einen Z:oeipfenntger zurückzu geben. Auch der Fünfpfenntg-Briefmarkcn- Automat streikte und gab keine Marken ab. Dr-Cotta. Statistische Mitteilungen -er Heilandöparochie auf das Jahr 1939. Gebor'i wurden tn der Gemeinde — ausschließlich der in Kliniken geborenen Kinder — von evange lischen Müttern bzw. in gemischten Ehen 84 Kinder, darunter 3 totgeborene und 16 außer ehelich.'. 8 Kinder sind durch die nachfolgende Eheschließung der Eltern legitimiert worden. Ge tauft wurden 165 Kinder, darunter 30 auSwärtS geborene Kinder. 80 Knaben und 90 Mädchen, zusammen 170, wurden konfirmiert. Der Trauung haben sich 72 Paare unterzogen. Ans dem Eottaer Friedhof hat man 81 Personen (davon 27 in den Dresdner Krankenhäusern un- anderen Anstalten und auswärts Verstorbene) beerdigt. Aus anderen Dresdner Friedhöfen bzw. answärtS wurden 87 beerdigt und 84 zur Einäscherung nach Tolkewitz übergeführt, insge samt also 152. Die Gemeindeschwester pflegte 185 Kranke und Sieche. Die Landeskollekten lieferten einen Betrag von 428„51 NM. An den Kirchentüren wurden 441,21 RM. für Arme und Kranke der Gemeinde und bet den AbcndmahlS- feiern 122,10 NM. zu Weihnachtsgaben eingelegt. T .r Haussammlung für die christlichen LiebeS- werkc ergab 292,76 RM. Sstta-Veuewitz. Ungenügend« Mittags- verkehr auf der Straßenbahnlinie 20. Der Tatsache, daß infolge der stetig fort schreitenden Besiedlung des Tresdner Watens zu fast jeder Tageszeit gesteigerte Au , forderungen an den Straßendahnverlehr gestellt werden, trägt die Verwaltung der Dresdner Straßenbahn bei weitem nicht in dem Maß: Rechnung, wie dies unbedingt notwendig wäre. Infolgedessen ergeben sich nur zu oft Unzuträglichkeiten und Verarge-, rungen, wenn die Fahrgäste von allen mög lichen Haltestellen aus infolge ungenügender Wagengestellung nur mit großen Schwierig keiten oder überhaupt nicht befördert werden können. Ein typisches Beispiel hier für bildet der Mittagsverkehr auf der Linie 20. So kommt es fast regelmäßig an Wert-, tagen zwischen 12 und 13 Uhr zu starken Ueberfüllungen der landwärts fahrenden Wagen dieser Linie, besonder» im Strecken-» abschnitt zwischen dem Stadtinnern und etwa Kronprinzenplatz und «^nnricher Straß«, weil der m den Mittagsstunden vorgesehene Sondern«; ein «lehr Sttllxttlatz — Penn- richer Straßr erst nach 13 Uhr, also zu spät, einseßk. Hier wäre es empfehlenswert, diese Kurzsttecken-Sondenragen schon eine reichliche Stunde früher, also von etwa 12 Uhr an, verkehren zu lassen. Tine besondere Unaa, nehmlichkelt für die nach Cotta i Leulewid fahrenden Fahrgäste bildet das Zurücklassen des Anhlngerrogens in Altcotta. Wenige Minuten später, nachdem sich die bis dahin tatsächlich «berfüMen Wagen geleert lPEmr. so daß die meßden Fahrgäste erst zum Sitze» kommen können, müs.en sie heraus aus dem Anhäntzewdgen, um nochmals in drangvoller- Enge im nun ebenfalls überfüllten Trieb wagen weiterfahren zu können. Wenn sich in jenen Stunden ein Mitführen des Anhänger» bi» Leutewitz vielleicht aus Ersparnisgründen nicht ganz rechtfertigen läßt, so sollte der Zweier-Straßenbahnzu« wenigstens bis zur Roquettesttaße ungeteilt bleiben. Tas Weitersahren der Anhängewagen bis zu diesem Punkt« erfordert nur ein« ganz ge ringe betriebliche Mehrleistung, die auch unter den gegenwärtigen Verhältnissen durchführ bar wär«. Letzten Endes geht es nicht nur um eine bequemer«, eigentlich selbstverständ liche Beförderung der Fahrgäste, sondern auch um die Gewährleistung der Belriebs- slcherhnt, dis bei solchen überfüllten Wagen auf jeden Fall stark gefährdet ist. Briesnitz-Kemnitz. Ein teilweise abß«- änderter Bebauungsplan für das Gebiet, ms im Norden vom Zschouerarund und üblich von der Merbitzer Straße begrenzt wird, ist vor kurzem durch das Amt für Itadterweiterung ausgestellt worden. Der erwähnte Gebietsteil, der an den Hängen des ZschonergrundeS liegt und die Grenze zwischen Len beiden früher selbständigen Gemeinden bildet, dürfte in absehbarer Zeit durch Siedlungstätigkeit -er Be bauung Angeführt werden. Ter neue Plan entwurf steht nördlich der auf 12 Meter Breite bemessenen Merbitzer Straße die Anlage einer Verbindungsstraße nach dem Zschonergrund (Straßenkreuzung Am Kirchberg und Pfaffengrund) ungefähr in derselben Richtung wie die Straße Am Schulbrrg in 8 Meter Breite, für ein klei neres Reststück jedoch nur in 5 Meter Brette, vor. Von dieser neuen Liedlungs- ftraße aus soll bann eine ebenfalls 8 Meter breite Wohnstraße abzweigen, bie in glei cher Richtung wie die Merbitzer Straße verläuft und dann weiter westlich in einem der Geländeformation angepaßteu Bogen zur Merbitzer Straße selbst führen wird. Der Rest dieses Liedlungsgeländes wird dann noch durch zwei kleinere^ jedoch nur je 5 Meter breite Verbindungsstraßen verkehrstechnisch erschlossen, die fast bis zu den Hängen des ZschonergrundeS füh ren werden. Die für dieses neue Wohn gebiet Briesnitz-Kemnitz verbindlichen Be bauungsvorschriften ähneln denen im hie sigen Gebiet bislang in der Nachkriegszeit durchgeführten Vorschriften insofern als auch hier das Einhalten von je 4^ Meter breiten Vorgartenzonen zur Bedingung gemacht wird. Ter Vorstadtcharakter bleibt dadurch trotz starker Bebauung des Gebie tes vollkommen gewahrt. Cossebaude. Lebensmüde. Am Freitag, morgen wurde die Sanitätsabteilung der Dresdner Feuerwehr nach einer Woh. nung auf der Osterbergstraße gerufen. Dort hatte ein 31 Jahre alter Mann in selbstmörderischer Absicht Leuchgas ein- geatmct. Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg. Ter Lebensmüde wurde ins Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt ge bracht. Coffe-aude. Oeffentliche Siswug -er Ge- mein-everordneten. Aus -er Tagesordnung stand nur ein Punkt: Zuschlag zur Grund- und Gewerbesteuer. Zur Begrünöung der Notwendigkeit dieser Sitzung gab Vorsteher Dr. Oelschner nach Eröff nung Kenntnis von einem Schreiben des Bürgermeisters Strehle. Ta in der Ge- meindeverorünetensitzung vom 9. Dezember Lie Deckungsvorschläge sür das Defizit im Haushaltplane und in der Sitzung vom 16. Dezember der Einspruch des Gemcinderates gegen Lie Ablehnung der Steucrvorschläge sowie der erneute Antrag auf Bewilligung von Steuern abgelehnt worben waren, hatte Bürgermeister Strehle die Aufsichts behörde von der Sachlage in Kenntnis gesetzt mtt Ler Bitte um weitere Anweisungen. In seiner Sitzung am 19. Dezember hatte der Bezirksausschuß befunden, daß er mangels gesetzlicher Unterlagen nicht in -er Lage fei. dem Ansuche» nochzukommen. Auch von der Gemeindekammer, welche darauslnn um Ver- sügung der Erhöhung des Zuschlages zur Grund- und Gewerbesteuer auf ISO Prozent angegangen worden war, batte noch kein« Entschließung gefaßt. Weil nun am 31. De zember 1M« die Frist für die Möglichkeit, diese Steuer zu erhöhen, ablicf, sollte den Ge- meindeverordnetcn nochmals Gelegenheit ge--. geben werden, ihre ablehnende Haltung gegen die Stcuervvrlage zn revidieren und den Zu schlag oder andere Deckungsmittel zu bewil- ltgen. Der Gcmeinderat Katte gleichzeitig auch' beantragt, ihn tm Notfall« zur Ausnahme eines Darlehens zur Abdeckung des nach- gewiesenen Fehlbetrages zu ermächtigen. Bürgermeister Strehle nahm noch persön lich Stellung zu seinem Schreiben und be tonte, daß keine Aussicht aus Besserung der wirtsämftlichen Verhältnisse bestehe. Bei Uedertragung -es Fehlbetrages in den neuen HauShaltplan -rode der Zwang zu vollstän diger Ausschöpfung aller Steuermögltchkeiten. Er bat deshalb um Aunabme seiner Vor schläge. In der Aussprache stellte und begrün dete Gv. Thümmel zwei Anträge, und zwar, von der Erhöhung des Zu schusses zur Grund- und Gewerbe steuer abzusehen und den Fehl betrag im Haushaltplan in Höh« von 18 000 RM. durch «in« Anlelh« zu decken Gv. Kändler betonte, daß Lie Steuererköhung aus solche Schultern falle, die schon schwer zu tragen haben und wies dabet besonder» ans Lie noch nicht endgültig fest stehenden BeschleusungSkosten, die ja allein oen Grund- und HanSbesitzern znr Last fallen, bl«. Di« Vertreter der sozialdemokratische.» Fraktion traten sür Lie votg^'^»üene Ltcu-