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Sonnaben0/E>onntag, den S./4. Januar 4931 Ar. 2 Te, Adr.: altgmwrefse rNMewt« SEN^ DmUlW M WWWM mit Loschwitzer Anzeiger Tageszeitung für das östliche Dresden und leine Vororte. ----—Radio-Zeitung, Rur e,a Viertel- I «nzetgen werden die »gespaltene Petit-Zeile mit rs So! Sr,ch«ml rä^ich mt« den ^^ Am^^n ^ ^ygrn Der ÄezugSprei« beträgt frei ins Hau« mit 100 Soldpfennigen Anzeigen u. ReNamen mit püchl L.s Gattin» .. StrÄ u>v ha. d/sezieher f^nen Anspruch auf «eferung bzv.Rachlieferung der Eleuieu^ E)re6^eu^^re^1al. ^ernior. aufgegeb werden, tvnn. wir eine Verantwort, bez. der Richtigkeit nick berne^m Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Bate» zu Dresden für die Stadtteile r—r«, Weiker Lirlch, Bühvau, Rochwitz und Laubegaft (ll. und lll. Verwaltungsbe-irk) der Gemeinden Wach« Dlasewitz, ^^^Eederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weiht- und Schönfeld, sowie der Anttshauptmannschaft Dresden. reriag stbqau.^üchdruÄere' und Verlog-«mfi«tt Hermann Leyer H E». BresdewDlafewitz. - Verontwortttch für LotMw «ar« vrgche für de« übrig«, ZichMt Sngen Werner beide m Dresden. — - - - ildpfenmgen berechnet, lieNamen die 4 ge.paltene Zeile Inzeiaen u. Reklamen mit ptatzvorlchriften und schwierigen Satzarten werben mit SO 2 ..«X , Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme »orm. 11 Uhr Für das Erscheinen neoanion Uno vkpTomon I der Anzeigen an bestimmten Tagen oder Plätzen, lowie für telephonische Aufträge wird I Blasoinih ^alfpMitzpr Air 4 I keine Gewähr geleistet. Insettwasbeträqe find sofort del Er'cheinen der Anzeige scllig. I VtUf^wIY, Vdd» L I Dei späterer Zahlung wird der am Lage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre nung ————— 93 Jahrgang ' gebracht. Rabaftanspruch erlischt: b. »«spät.Zahlung, Mage ob. Konkurs d. Auftraggebers „Vorwärts und auswärts auch im Notjahr 1931!" Ler Tl«f der Marineleituna, Admiral Raeder, hat an die Reichsmark folgenden Erlab gerichtet: „In dankbarer Anerkennung der treuen Mitarbeit im verflossenen Iahr spreche ich allen Angehörigen der Reichsmarine meine besten Wünsche für das neue Iahr aus. Auch für das Notjahr 1931 gelte: In stiller, selbstloser Arbeit wieder vorwärts und auf wärts! gez. Raeder, Admiral Tr. h., Chef der Marineleitung." SOS MWWM vor WWlMM WWW Am 12. Januar wird -er Reichskanzler von seiner Reise nach dem Osten wieder nach Berlin zurückgekehrt fein, am 15. Januar tritt Minister CurttuS die Fahrt nach Genf an, wo diesmal mit der -eut- schen Minderhcitsbeschwerde und dem Termin der Abrüstungskonferenz für Deutschland besonders wichtige Gegen stände auf der Tagesordnung des Völker bundsrates stehen. Zwischen dem 12. und dem 15. Januar wird sich deshalb das Rcichskabinett zu wichtigen Beratungen versammeln, die sowohl der auswärtigen wie der inneren Politik gelten werden.. Man wird die letzte Entscheid««« über die in Genf z« erhebende« Fordernn. ae« treffe« ««d dabei wohl auch die Frage erörtern, was geschehen soll, wenn das Ergebnis -er Genfer Ta gung diese« Forder««gen nicht entspricht. Tie Entscheidungen sind deshalb besonders verantwortungsvoll, weil davon unter Niuständen auch die Stellung des Mi nisters Curtius berührt wird, gegen den die Rechte spätestens Anfang Februar zu einer neuen Offensive ausholen wird. Was die innere Politik betrifft, so wird sich das Kabinett hauptsächlich mit dem Verlangen der Deutschen Volkspartei zu beschäftigen haben, das in dem neuen Etat zur Sicherung des Gleichgewichtes weitere M Millionen Ausgaben abgestrichcn ver- den sollen. Wirth und Groener Zollen zur Verantwortung gezogen werden Wie der Nationalsozialistische Parlaments- dienst mitteilt, haben die Nationalsozialisten einen Antrag im Reichstag eingebracht. wo nach der Reichsinnenminister Tr. Wirth und der Reichsuehrminister Tr. Groener wegen Verletzung der Reichsversassung vor dem Staatsgerichtshof für das Teutsch: Reich att- geklagt werden sollen, sowie ferner ein Unter suchungsausschuh zur Aufklärung darüber eingesetzt werden soll, inwieweit bestimmte Summen des Haushaltes für partei politische Zwecke, wie für die Ueberwachung der NSTAP. durch Ministerialdirektor a.D. Spiecker oder für die Bespitzelung des Landes Thüringen verausgabt worden seien. Tie Derfasiungsverletzung Dr. Wirths wird in dem Antrag, in den nach Ansicht der Nationalsozialisten bewuht unwahren Be hauptungen, die NSTAP. verfolge hoch- verräterische Ziele und Mitglieder der NSTAP. dürfte« infolgedessen nicht als Polizeibramte verwandt werden, sowie ferner in der Sperrung der Rei^uschüsse für Polizeizwecke für das Land Thüringen ye- sehen. Tie Rechts-- und Verfassungswidrig- keit seines Vorgehens habe Tr. Wirth selbst zugegeben, indem er am 22. Tezember 1930 die Sperre der Polizeigelder habe wieder aufheben müssen. Tie Verfassungsoerletzung des Reichswehr ministers Groener wird in dem Erlah vom Iahre 1929 gesehen, wonach alle in Reichs wehrbetrieben beschäftigten Arbeiter und An gestellten, die der NSTAP. angehörten, zu entlassen seien. Tie Verfassungswidrig keit dieses Erlasses sei in einem Urteil des Amts gerichtes Wilhelmshaven von Anfang Te zember 1930 festgestellt worden. Wilder Streik im Ruhr gebiet Obwohl das Schlichtungsverfahren im Lohn- konflikt des Ruhrbergbaues noch nicht beendet ist, versuchen die Kommunisten jetzt schon, eine Streikbewegung zu inszenieren. Am Freitag sind zur Frühschicht mehrere tausend Arbeiter aus verschiedenen Zechen zur Arbeit nicht erschienen. Betroffen sind die Re viere Hamborn, Gladbeck, Hamm und Buer. Da die Gewerkschaften der Bewegung absolut fern- stehen und sie ablehnen, rechnen die Unterneh mer mit einem baldigen Abflauen der Tetl- streikS. Wie vom Gewerkverein Christlicher Berg arbeiter mitgeteilt wird, hat der Hauptvorstand der Gewerkschaft seine Mitglieder aufgesordert, weiterzuarbeiten. Im Essener, Bochumer und Tortmunder Revier ist es ruhig. Polizei yt noch nirgends eingesetzt worden. Es steht zweifelsfrei fest, daß die gewaltsamen Arbeitsverlsinderungen, wie sie sich am Freilagmorgen auswirkten. ausschliehlich von kommunistischen Beineben vorgenommen wurden und ihren Ausgang auf einer Konferenz der REO. genommen haben, die am Neujahrstage in Gelsenkirchen abgehalte« wurde. Bezeichnend sind die aus gegebenen Streikparolen: Aufstellung von Streikposten unter Hinzuziehung von Jugend lichen, Bildung von Erwerbslosenstaffeln. Tie Unterbrechung der Gas-, Wasser- und Stromversorgung wurde als notwendig be zeichnet. Ter freigewerkschaftliche Bergbau - In- dustrie-Arbeiter-Derband teilt mit, datz nach de« neueste« Feststellungen im Ruhrgebiet NMd 11 v. H. der DeleKchaften der Arbeit ferngeblieben sind. Tie Arbeitsniederlegung wurde fast Überall gewaltsam durch kommu- nfftische Stoßtrupps erzwungen. Ei« Unbeteiligter als Todesopfer Beim Anfahren der Nachtschicht am Spät- abeud des Freitags kam es vor Schacht V der Zeche Rheinpreutzen in Mörs wieder zu großen Menschenansammlungen. Als die Polizei damit beschäftigt war, die Streikenden zurückzudrängen, wurden plötzlich Schüsse ab gegeben. Tie Polizei erwiderte die Schüsse sofort, und es kam zu einem regelrechten, mehrere Minuten anhaltenden Feuergefecht, in dessen Verlauf ein Unbeteiligter, der Bahnwärter Hackstein, von mehreren Schüssen getroffen wurde. Er ist, als die Ruhe wieder hergesbellt worden war, sofort dem Kranken- hause zugeführt worden, wo er aber nach kurzer Zeit seinen Verletzungen erlag. Wie es heißt, sollen noch mehrere Personen leich te« Schuhoerletzungen erhalten haben. Am 7. Januar wird verhandelt Wie verlautet, haben sich die Parteien im Ruhrgebiet gegenüber dem Schiedsrichter bereit erklärt, zu neuen Verhandlungen am Mittwoch, dem 7. Januar, zusammenzutreten. Ein positives Ergebnis der neuen Ver handlungen sollte um so eher erwartet werden dürfen, als sich im Lause des ersten Berhandlungsabs^itts die Tifferenz zwischen den Forderungen der Unternehmer «ur sprünglich 12 «/o Lohnabbau) und dem An gebot der Gewerkschaften (ursprünglich Ab lehnung jeder Lohnsenkung) von 42 auf 4o/os ermässigt hat (8o/o Forderung der Unter nehmer, 4»o Angebot der Gewerkschaften). Ter Schlichter scheint eine Lohnsenkung um 8«,o für angenvjlen zu halten. Ehrenbreiijtein hat kein Geld für die Beamtengehälter Die Finanzlage der ehemaligen Festungs stadt Chrenbreitstetn, deren Einwohner bis 1918 fast ausnahmslos von der Garnison lebten, später aber durch die Besatzung und Entmili tarisierung immer mehr verarmten, ist jetzt ge radezu trostlos. Nachdem am Silvestertage morgens die Mitteilung über lie Ernennung des Staatskommiffars eingegangen war, folgte mittags bet der Gehaltszahlung an die Be amten und Angestellten eine neue Ueberraschung. Die Sassenbestände der Stadt reichten nicht mehr aus, um dte fälligen Gehälter zu zahlen, so daß an alle Beamten und Angestellten nur ein Be- ' trag von je 80 Mark gezahlt werben konnte. Hätte das Polen auch getan? Curtius verzichtet aus den Ratsvorsitz Wie bereits in einem kleinen Teile der gestrigen Ausgabe berichtet, ist nunmehr in der Frage des Vorsitzes auf -er näch sten Genfer Tagung -es Völkerbundsrats die schon angekündigte Aenderung erfolgt. Statt Reichsaußenminister Curtius wird Minister Henderson den Vorsitz auf -er Januartagung innehnben, auf der näch sten Tagung im Sommer Dr. Curtius. * Oie Deutschnationalen billigen diesen Tausch nicht Tie deutschnationalen Abgeordneten Dr. Freiherr von Freytagh-Loringhoven undTr. Obepohven haben im Reichstag folgende In terpellation eingebracht: ,,Nach Zeitungsmeldungen beabsichtigt der Reichsaußenminister auf den ihm zustehenden Vorsitz in der Ianuartagung des Völker- bundrates zu verzichten. Als Begründung wird in der Presse darauf hingewlesen, daß die Führung des Vorsitzes mit der Ver- trechug der deutschen Interessen bei der Ver handlung über die Polengreuek nicht verein bar sei. Der von dem Nutzen Minister beab sichtigte Verzicht auf den Vorsitz stände m Widerspruch zur Prcucis des Völkerbundes. Bisher hat kein Ratsmitglied auf den ihm «stallenden Vorsitz verzichtet, auch wenn Fragen zur Beratung standen, die seine Inte ressen berührten. Es entsteht daher der Ein druck, als sei die Absicht des Außenministers, falls sie vorkiegt, auf auswärtige Einflüsse oder gar auswärtigen Truck zurückzufühven, deren Urheber eine Schwächung der deutschen Stellung im Auge haben. Wir fragen die Reichsregierung, ob eü» solche Absicht des Außenministers ihre Billi gung findet, obgleich durch einen solchen Schritt die deutschen. Interessen geschädigt würden und obgleich ein Präzedenzfall für ihn nicht besteht? Dr. Curtius wir- in Genf beweisen müssen, daß er sich tatsächlich -urch den Tausch -er Präsidentschaft -es Völker- bun-rates freiere Hand verschafft hat. Erst dann wir- sich auch endgültig zeigen, ob Deutschland nicht eine Position freiwillig aufgegeben hat, deren Ausnützung von Wert gewesen wäre. Ne»jayr*e«pfa«g bei« deutsche« NeicheprLfidente« Dte Ehrenwache der Reichswehr marschiert vor dem ReichSprästdentenpalais auf, wo sie bet -er An- und Abfahrt Ler Diplomaten dte mttitäritcheu Ghrenbes-ugunge« erwies.