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ES EncheiM täglich mit den ! Mußestunden, Aus alter und „onatl.Mk-I.SO.s Krieg, Streiks usw. hat der is alter und neuer Zeit, Moden-Zeitun-.Schniitmuitrrboqrn. Oer Sezuasprt,- beträgt frei ins Ha2 »«i lirdaNioa «ad <kn>«ditio« — MM'.Mrwiher Stt. 4 Richtigkeit nicht übernehm. > ^-Jahrgang — DM» MMM I^Ad^^ch^uiprefie Masewitz ÄtNejaK» Leus K,»t» i vsedAms» veestze», «rekeGe «afemitz ». «M roge-z-Nung für das östliche Oresde? und s-in, »- Dieses Vlatt enthLit die amtlichen Vekanntmachunaen «v . vlasewitz. Loschwitz, Weiher Alrsch, Vühlan. Siochwitz und Laubeaatt n, S" für die Stadtteile Vlasewitz. ^^^;^Erp°yritz. Softerwitz, P.llnitz, Weitzig und SchWd^ow^ «^«^bez^ und Derlaa-mrstatt Hermmm ZSever » a». VeesdewBIafewitz. - .. sowle der Amtshauptmannschaft Dresden, kl Veach«, für den äbet-e» Jntzatt ch»,e» Lerner, d«tde in vrnstzo. 7 7 ildpsronige» derechnet, Reklamen dl« 4 gespalten« AMP ln»eiaen ». Reklame» mit Platzvorschritten und ichwterigen Satzarten werden mit SvL «ukschlaq berechnet. Schlich der Anzeigenannahme denn. 11 Uhr. Für das Sr'chetne» der Simiiqen an bestimmten lagen oder Plätzen,- sowie für telephonisch« Aufträge wtM kein« Gewähr geleistet. InserNon^beträg« sind sofort bei drschelaen der Anzeige fäMß» Set späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gilsige Zetlenpreis in Am« nun« gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät.Zahlung, Klage ob. Konkurs d.Avttraggeberch. Donnerstag, den 26. MS» Seilagen: Amtl. Fremden- und Kurvst^ Leben im Sild, «grar-Dartt, Radio-Z^tung. 1 An».«««, Sezieher keinen Anspruch auf Lieferung Zeitlina ob RS«hahl b Lesegelbes. Druck:Memens Landgraf Rai -ei unveri. einqesanbt Manuskripten ist Rückporto bell Fernipr. ausgegeb werden, känn. wir eine Verantwort I Nr. 72 Ein neuer deutscher SicherWSvorschlag? Nur eine Ergänzung! In den Berliner diplomatischen Kreisen ver lautet, das, die Neichsrcaterung sehr wahr, schcinltch in Verfolgung der bisherigen divlo- malischen Unterhandlungen über die Sicher, beitssraae eine neue Aktion unternehmen wird. Die Anregungen, die von feiten der ReichS- regierung an die alliierten Regierungen ge- richtet worden sind, waren selbstverständlich provisorischer Natur und können bestenfalls Mr weitere Verhandlungen alS flüchtige Un terlagen dienen. Das bisherige Ergebnis der namentlich zwischen England und Frankreich geführten Condcrbcsvrechungeu besteht aber darin, daß Deutschland seht aufgesordert wer den soll, einen offiziellen Sicherheitsvorschlag zu machen. Die deutsche Richtlinie ist inzwischen in ihrem weitestgemestenen Umfange festgelegt worden. Es kann sich also kaum um eine Aen- dcruna der prinzipiellen Auffassungen handel», sondern lediglich um die Ergänzung der bis. her formulierten praktischen Grundlinie« zur Durchführung eines Sicherheit-pattes. Tie Bemühungen der alliierten Diplomatie, Deutschland für das Projekt eines Sieben- mächte-Abkommens mit Einbeziehung Polens und der Tschechoslowakei zu gewinnen, sind mißglückt. Die NcichSrcgierung kann auf Grund sorgfältiger Erwägungen einer Ausdeh nung des SicherhcitSvaktes aus diese beiden L Maaten nicht ihre Zustimmung geben, son- Lern sie beschränkt sich nach wie vor auf daS Zugeständnis eines Fllnfmächte»Abkommen-, darüber hinaus ist Deutschland auch setzt noch bereit, mit den Qststaaten einen gesonderten Pakt cinzugchcu. einen Pakt, der aus der Grundlage völlig freier Vereinbarungen zwischen Deutsch and unk diesen Mächten be- ruhen müßte. Nur auf diesem Wege würbe cs überhaupt möglich sein zu einer Lösung deS Sichcrheitsvroblems zu kommen, denn daS dauernde Hineinspielen politischer Sondcr- intcrcsten ergibt die ständige Gefahr, daß die Verhandlungen an irgendwelchen Widerstan den scheitern. Es steht noch nicht fest, wann die Reichs, reaieruna sich dazu entschließen wird, ein ossi- ztclles Sicherheitsangcbot zu machen, soviel ist aber nach unseren sehr znver'ässigen Informa- ttoncn sicher, daß die deutsche Außenpolitik gegenüber den Versuchen. Deutschland nach je- -er Richtung hin festzulegen, ohne auf die ele. mentarsten Lebensintcresten des deutschen Vol kes einzugehcn, energisch Stand halten wird. Noch keine Mitteilung -er alliierten Regierungen (Eigener InsormationSdtenst.j Wie wir hören, ist die beabsichtigte Note der alliierten Negierungen an Deutschlalld, die noch in diesen Tagen abgeben sollte, plötzlich verzögert worden. In den Kreisen -es Ber. liner Auswärtigen Amtes herrscht hierüber große Beunruhigung, da man befürchtet, daß di« Frage der Räumung der nördliche» Rhein landzone. wie überhaupt die gesamte Räu- munasfraae infolge der noch bestehenden Un- klarheiten auf die lange Bank geschoben wer. den wird. Indessen hofft man auf Grund zu- verlässiger Mitteilung, daß es sich bei der neuen Verzögerung der Mitteilung der Bot- schastcrkonfcrcnz an Deutschland n«r um et-en kurzfristigen Aufschub handelt. Vie radikale Llnterhausgnrppe rm- -as Genfer Protokoll Die radikale Gruppe des englischen Unter hauses, zu der u. a. Runciman, Wedgwood- Benn und Kennworthy gehören, kündigt einen Antrag an, in dem das Bedauern darüber ausgedrückt wird, daß das Genfer Protokoll, das die vereinbarten Bemühun- gen der 48 Mitglieder der 5. Völkerbunds versammlung um die friedliche Regelung aller internationaler Streitigkeiten an Stelle dtzrch Gewalt darstellt, auf feiten der briti- »chen Regierung nur unbedingte verurtei- Ein Berfassungrkonslikt in Oldenburg Landtages werde deshalb nicht arkrkaunt. Es werde sofort eine Berufung beim Tlaatsaerjch s- Hof erfolgen. Der Landtag wird f.-sne Arbeiten fortsehen, an denen sich aber die 14 Adzeo.dne.rn der Rechten wahrscheinlich nicht mehr beteiligen werden. Oie Rechte lehnt die Weiterarbeit im Landtage ab In der gestrigen Sitzung des oldenburgischen Landtages wurde der Antrag der Regierung in der Vertrauensfrage mit 33 gegen 14 Stimmen adaclehnt. Ministerpräsident von Fmckh erklärte, daß das Ministerium nicht zurücktreten, sondern im Interesse des Landes den Landtag auflöscn werde. Die Mehrheit ließ darauf durch Minister präsident a. D. Tantzen erklären, daß die Regie rung nicht berechtigt sei, den Land.ag aufzulgsen, weil kein Mißtrauensvotum aus dem Landtage heraus gestellt worden sei- Die Auslösung des ß 70 der Oldenburger Verfassung gibt dem Minister um die Ermächtigung zur Au lttsuna des Landtages nur, wenn vom Landtag ein Miß trauensvotum angenommen ist. das mindestens von einem Drittel der Abgeordneten «ingeb-acht und drei Tage vor der Abstimmung auf die Tagesord- nung ge eht sein muß. lung gefunden habe. Der Antrag fordert, daß angesichts der erneuten Erörterungen des Protokolls auf der 6, Dölkerbundsver- sammluny im nächsten September die Re- gierung ihre Bereitschaft zu erkennen geben soll» die volle Jurisdiktion des ständigen internationalen Gerichtshofes in rechtmäßi gen Streitigkeiten anzunehmen und die Ab änderung der Völkerbundssatzung zwecks Stärkung ihrer Bestimmungen zur Regelung nichtrcchtmäßiger Streitfragen zu erwägen. Der Antrag begrüßt die letzten deutschen Vorschläge, die die vollständige Aufhebung des Rechtes auf private Kriege durch Deutsch land zu enthalten scheinen. Ein Recht, das aufzuheben Frankreich und die anderen Staaten durch ihre Unterfertigung des Gen fer Protokolls sich schon bereit gezeigt ha ben. Konfliktsstimmung Die beutsch-volniscken Beziehungen haben sich seit ber Erörterung der Sicherheitsfragc ernstlich verschärft. Wie wir von unterrichte ter Seite erfahren, sind die gegenmärigen Schwierigkeiten ber deutsch-polnischen Wirt- schaftsverhandlungen namentlich darauf zurück- zuftihrcn, daß die polnische Regierung versucht, mit allen Mitteln einen Truck auf Deutschland auszuübcn. Die Haltung der NeichSremerung ist jedoch frei von jeder Nervosität. Man glaubt hier nickt, daß die polnische Regierung ernst- hakt daran denken kann, einen Konflikt mit Deutschland heraufzubeschwören und wird sich deutscherseits durch die agresttve Haltung Po lens in keiner Weise provozieren lasten. Vie bayerischen Katholiken gegen Jarres Ueber den Verlauf des Besuches, den Dr. Jarres am Dienstag dem bayrischen Mi nisterpräsidenten Dr. Held abstattete, teilt das Organ der Bayr. Volkspartei, die „Augsb. Dolksztg.", mit, daß Dr. Held die Art und Weise, wie die Leitung des Eoang. Bundes die Unterstützung der Kan didatur Jarres mit der Stellungnahme ge gen den Papst und den katholischen Volks teil verbunden habe, Dr. Jarres gegenüber aufs schärfste kritisiert habe. Das Vorgehen des Eoang. Bundes gegen die deutschen Katholiken schließe es voll- ständig aus, daß Jarres etwa m einem zweiten Wahlgana die Unter- stütz ung der bayrischen Katholiken fin den könne. Obstruktion im Rechtsausschuß Der Rechtsausschnß des sächsischen Land tages versuchte gestern den Gesetzentwurf zur Abänderung der Gemeindeordnung durchzvberaten. Von linksso'ia'.i'tischer und kommunistischer Seite wurde jedoch derartige Obstruktion getrieben, daß die Absicht zu tage trat, die Verhandlungen über diesen Gegenstand zu verschleppen. Man kam le diglich zur Erledigung des 8 1, der nach der Vorlage angenommen wurde. Kurze Erholungsreise -es Reichs« kanzlers - iEigener Insormationsdicnft.f Reichskanzler Dr. Luther, der einen kurzen ErholunaSurlaub anactretcn hat, wird späte stens Anfanq nächster Woche wieder in Berlin zurückerwartct. Es ist nicht aanz unwahrschein- lich, daß dcr Kanzler mit einer hochstehenden Persönlichkeit der alliierten Diplomatie zu- sammentrtsft, um sich mit ihr über den Stand der außcnvo'itilchen Fragen zu unterhalten. Nack seiner Rückkehr gedenkt Dr. Luther die Parteiführer zu einer Aussprache zu empsan- gen und sie zu ersuchen, die Stellungnahme ihrer Parteien zur Völker'-cinru- holen. 3300 Eisenbahnwagen auf Reparationskonto ' Die Reparationskommission hat ihre Ge nehmigung zur Erteilung eines Auftrages von 3300 Eisenbahnwagen an zwei deutsche Firmen erteilt, die an die Paris—Lyoner Mittelmeerbahn auf Revarationskonto ge- liefert werden sollen. Die Lieferung von 1800 Wagen ist den Gockelwerken in Neu- wied und von 1500 Wagen der Bahn- bedarf-A.-G. in Darmstadt übertragen wor den. Neue Verhaftungen in -er Kutisker« Affäre Außer dem Rechtsanwalt Dr. Beck aus Tharlottenburg ist gestern abend in Berlin noch der Kaufmann Grothe unter der Be- schuldigung verhaftet worden, daß er in Verbindung mit der Angelegenheit KiMker Scheckfälschungen ovrgenommen habe. So- wohl Deck wie Grothe sind sofort in das Untersuchungsgefängnis e.nge'nsert und noch gestern abend einem eingehenden Verhör unterzogen worden. Vie Wünsche -er Berufsschullehrer Der Tenderausschuß des sächsischen Lan^ taaes für Keamtenfragen beschäftigte nch gestern eingehend mit einer Eingabe der Berufsschullehrer wegen anderer Einstufung in die Gehaltsklassen 9 und 10. Die Der- Handlung wurde jedoch abgebrochen und für einen späteren Termin angesetzt. Vie Trauerfeier für Lord Üurzon Der Trauergottcshienst zu Ehren Lord Lutzone fand gestern in der Abtei von Westminster statt. Ihm wohnten hervor ragende Vertreter des Königs, der Regie- rung und des Auslandes bei.,' Oer Umschwung in England Die große außenpolitische Rede, die Mini- ster Cbambrrlain vor dem Unterhause gehal ten hat, iwtr brinaen sie in ihren Hauptsätze« auf Seit« 2 der bcmiaen Ausaabef, wird tu den deutschen politischen Kreisen als ein gro ßes Ereignis beurteilt. Lbwobl für Deutsch- land kein unmittelbarer Anlaß besteht, die Er klärungen Chamberlains als einen Fortschritt der Außenpolitik zu bezeichnen, so sind diele doch geeignet, auf di« europäische Lage starke Rückwirkungen auszuüben und auch für Deutschland ernsthafte Möglichkeiten einer Festigung seiner Position zu bieten. Sollte der englische Außenminister bis zur letzten Konscaucnz entschlossen lein, das von ihm ent- wickelt« Programm durchzuführen, so könnte man deutscherseits von einer bedeutungsvollen Wendung -er englischen Politik zugunsten Deutschlands sprechen. Chamberlain hat versichert, daß die deut schen SicherbcitSvorschläae eine wirklich ernst- halte un- brauchbare Grundlage für die Lö sung des Friedensproblems darltellen und -atz es für keine englische Regierung in Zukunft möglich sei« werde, eine« einseitig gegen Deutschland gerichtete« Mi itärpakt mit de» anderen Alliierten adzuschließen. Diese Er klärung Chamberlains wurde nach den vor liegenden Berichten von dem ganzen Unter ausschuß mit einem wahren Beifallssturm aus- genommen, ein Zeichen, daß sich die englische öffentliche Meinung mit dem Standpunkt der englischen Negierung absolut im Einklang be findet. Man ist in Deutschland leider nur zu leicht geneigt, den Worten fremder Staatsmänner allzu große Bedeutung beuumellen. Im Ber liner Auswärtigen Amt hält man eS daher für angebracht, gegenüber den Erklärungen Cham berlains eine gewisse Zurückhaltung zu emp fehlen. zumal die gegenwärtig lausenden eng lisch-französischen Verhandlungen auf die Hal tung des Foreian Office einen starken Ein. fluk auSüben und oftmals genug derartige englische Freundschaftsversicherungen mehr diplomatischen als realen Charakter tragen. Trotzdem könne man der neuen Wendung der englischen Außenpolitik starke Bedeutung bei messen. wenn sich aus der Haltung England ergeben sollte, daß man Deutschland als eine» maßgebende» Faktor in der Garantie des Frie dens anerkenne» will. ES ist nicht daran zu zweifeln, wie ernstlmft die englisch« Regierung eine Beteiligung Deutschlands am Sicherheit«, vakt wünscht, aber man wird sich englischer- seit- darüber klar werden müllen, daß Deutsch land nicht einseitig den anderen Mächten Ga rantien geben kann, ohne selbst seine bcrech. tiaten Wünsch« auf Respektierung der deut- schen LebcnSintereffen anerkannt zu willcn. Die englische Regierung dürfte über -en deutschen Standpunkt unterrichtet sein. Cham berlain ist wohl vor der Abgabe seiner Erklä. rungen durch den deutschen Botschafter in Lon- don ausführlich informiert worden, so daß seine Erklärungen keine rein zufällige Erschei nung -arstellen. Zwischen seinen Erklärun- gen und den deutsch-engl. Unterhandlungen besteht zweifellos ein starker Zusammenhang, ein Zusammenhang, der auf eine erfreulich« Verbesserung ber deutsch-englischen Bezieh»»- gen btnzuwetsen scheint. In Frankreich wird man vielleicht glauben, Deutschland habe sich mit England auf gesonderte Verhandlungen eingelallen un- suche eine deutsch-enqlische Ein- beitsfront gegenüber Frankreich herzustellen. Solche Ausfällungen würden lediglich aus ganz falschen Voraussetzungen beruhen, denn am Pariser Quai d'Lrsav wird man willen, daß die deutsche Regierung eben soviel Wert dar- aus gelegt hat. sich mit Frankreich über die Möglichkeiten eines SicherhcitSvaktes zu ver- ständtäen. Die Bedeutung der deutsch eng- ltschen Annäherung würde a'so lediglich darin zum Ausdruck kommen, daß England ber Lage Deutschland- ein größeres Verständnis ent- gegenbrinat als dies von französischer Lette bt-hcr geschehen ist.