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Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und besten Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!.IN. 1.50 einschließl > der „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der < > humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Beichrpostanstalten. Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, (vberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw, L . ... ! 'Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. < Anzeigenpreis: die kleinspaltiae Zeile 12 Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Lr«I.'Udr.: Kmtrblatt. Fernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Senil Hinnebohn, vrrantwortl. Redakteur: Srnst Lindemann, beide Eibenstock. — s > > .n» .in .nn-- — «1. . . LLS Sonntag, den 12. Juli LLAssg-xschichte. Deutschland. Reichstagsersatzwahl. Bei oer Reichs tagsersatzwahl am Freitag in Koburg wurden bisher gezählt für Stoll inatl.) 3255, Arnold (Fortschr. Bolksp.) 5590, Hofmann (Soz.) 5390 Stimmen. Dreizehn Orte stehen noch aus. Stichwahl zwischen Arnold und Hof mann scheint sicher zu sein. — Das Ergebnis des Wehrbeitrages für Preußen ist aus 603 Millionen Mark festgestellt worden. Es entspricht dies dem von der Finanzver waltung errechneten Voranschläge.. — Keine Wiedereinsetzung Dr. Schlie bens. Die „Köln. Zeitung" meldet aus Berlin: In der Presse befindet sich die Nachricht: Der bekanntlich seinerzeit aus Belgrad abberufene Konsul Dr. Schlie- beu werde wieder in der gleichen Eigenschaft nach Belgrad zurückkehren. Diese Nachricht beruht auf ei nem Irrtum. Die Entscheidung der zuständigen Be hörden in dem Fall des Konsuls Schlieben steht noch aus. Eine Rückkehr nach Belgrad kommt aver nach alledem was über die mutmaßliche Entwicklung des Falles verlautet, nicht in Frage. Der Berliner serbische Studenten- verein. Die drei Vorsitzenden des serbischen Vereins, die vor einigen Tagen von der Polizei sestgenommen wurden, sind, wie das „Hirschsche Telegraphen-Bureau" von informierter Seite erfährt, sofort wieder in Frei heit gesetzt worden, so daß ersichtlich ist, daß es sich um keine Verhaftung, sondern um eine Sistierung han delte. Der Verein hat auch keinerlei politische Zwecke verfolgt, es handelte sich vielmehr nm wissenschaftliche und gesellschaftliche Ziele. Im Laufe des vergangenen Winters gab der Verein ein Ballfest, dem auch eine ganze Reihe deutscher Offiziere beiwohnte, da der Ver ein den Zweck verfolgt, seinen Mitgliedern Gelegenheit zu geben, in recht gute Fühlung mit den maßgeben den deutschen Kreisen zu treten. Die beschlagnahmten Papiere sind zum großen Teile dem Verein wieder ausgehändigt worden: es sind nur noch einige in ser bischer Sprache gehaltene Druckschriften und Manu skripte zurückbehalten worden, die erst übersetzt wer den sollen. Den sistiert gewesenen serbischen Studen ten ist Freiheit gelassen worden, ob sie in Berlin blei ben oder abreisen wollen, so daß man damit rechnen muß, daß selbst die Behörden keinerlei Maßregeln gegen den Verein und seine Angehörigen zu ergreifen ge denken. Französisches Flugzeug diesseits der Grenze. Am 8. Juli abends um 7 Uhr wurde in Gotresthal ein Flugzeug bemerkt, das, aus Frankreich über Schaffaat am Weiher kommend, seinen Flug über Gottesthal und Brückenwciler ausdchnte und nach un gefähr 10 Minuten wieder über die Grenze zurückflog. vefterreich-Un-arx. Das österreichische Vorgehen gegen Serbien. Die „Franks. Zeitung" meldet aus Wien: In inspirierten Preßäußcrungen wird zugeben, daß man von Serbien die Fortsetzung der polizeilichen Un tcrsuchungen auf serbischem Gebiet, die Bestrafung der Schuldigen u. die Auflösung der großscrbischen Kampf- organisationen verlangt Die gedämpfte Sprache der in Fühlung mit dem Answärtigen Amte stehenden Presse und die Vermeidung des Ausdrucks einer diplo matischen Demarche wird wohl darauf zurückzuführen sein, daß während der letzten Krise dec Presseleitung zu deutlich der Vorwurf gemacht wurde, die Oeffeut- lichkeit zu alarmieren. So ist man denn zur entgegen gesetzten Taktik übergcgangen. Die ernste Sprache, die von den Berliner Offiziösen geführt wird, verfolgt offenbar auf anderem Wege den gleichen Zweck, den Serben zu bedeuten, daß sie es im eigensten Interesse auf nachdrücklichere Vorstellungen nicht ankommen las sen mögen. Der Vertreter des Blattes in Wien kann versichern, daß an den maßgebenden Stellen die llebcr- zeugung herrscht, daß Serbien keine Schwierigkeiten machen werde, womit allerdings auch die Auffassung Hand in Hand geht, daß die serbischen Versprechungen und etwaigen Maßnahmen an den Tatsachen der groß serbischen Propaganda nicht viel ändern werden Es ist heute schon gewiß, daß eine serbische und selbst eine ausländische Untersuchung in den serbischen Organisationen nichts mehr vorfinden werde, das irgendwelche Beziehungen dieser Vereinigungen mit dem Attentat beweisen würde. Vom 28. Juni bis zur Mitte des Juli ist Zeit genug, um kompromittierende Schriftstücke zu beseitigen. Eine serbische Erklärung des Verzichts auf die großserbischen Pläne wird wohl notgedrungen auf die schon zum Jrredentismus erzoge nen österreichisch-ungarischen Serben kaum irgendwel chen Eindruck machen, und aufgelöste Kampforganisa tionen können am anderen Tage schon unter anderen Namen mit anderen offiziellen Zielen wieder auftau chen. — Recht eigenartig gegenüber dieser nnd all den diesbezüglichen vorangcgaugenen Meldungen mutet die nachstehende an:: Ein amtliches Communique aus Wien besagt, daß die Meldungen über den Verlauf und das Ergebnis der Audienz des Ministers des Aeußern, Gra fen Berchtold, beim Kaiser, jeder authentischen Grund lage entbehren. Italien. Italienis ch er Gene r a l st a b s ch e f. Ge neralleutnant Luigi Cadorna ist zum Chef des General stabes der Armee ernannt worden. Krankreich. Die Kredite für die französischen P o st u n t e r b e a m t e n ab gelehnt. Die Finanz kommission des Senats hat soeben eine bedeutsame Entscheidung getroffen. Sie hat abermals trotz des Einspruches des Ministers Thomson die Kredite abgc lehnt, die für den Wohnungsgeldzuschuß der Postuuter- beamten erforderlich sind. Die erste Ablehnung die ser Kredite hat zu der Arbeitseinstellung beim Pariser Hauptpostamt geführt. Prozeß gegen Frau Caillaux. Da Frau Caillaux gegen die Entscheidung der Auklagc- kammer keinen Einspruch erhoben hat, wird der Pro zeß endgültig in der zweiten Hälfte des Juli verhandelt werden. Das Verhandlungsregister trägt beim Da tum des 20. Juli und der folgenden Tage den Vermerk „Mord der Genevievc Caillaux geb. Rainouard". Abberufung Lyauteys aus Marokko. Der „Eclair" will aus Regierungskreiseu erfahren ha ben, daß General Lyantey demnächst aus Marokko zu- rückbcrufen werde. Seit längerer Zeit hat Clemen ceau in seinem „Homme Libre" eine lebhafte Kam pagne gegen den französischen Generalresidenten in Marokko geführt. Diese Kampagne, die von der radi kalen Partei unterstützt wnrde, soll jetzt ihre Früchte getragen haben. Lyautey würde als Entschädigung eine Stellung ini obersten Kricgsrat erhalten. Als sein Nachfolger würde nach derselben Quelle keine Mili tär-, sondern eine Zivilperson nach Marokko gesandt werden. Dänemark. Dänische L a n d s t h i n g w a h l e n. Bei den dänischen Landsthingwahlen wurden 2o Rechtsstehende und 5 Freikonjervativc, 20 Linksstehende, 3 Radikale und 4 Sozialisten gewählt. Die Rechte verliert 5 Sitze. Von den 12 vom König ernannten Mitgliedern sind 9 Anhänger der Regierungsvorlage, betreffend die Ver fassungsänderung, so daß der neue Landtag ans 38 Anhängern und 28 Gegnern dieser Vorlage besteht. Der aufgelöste Landsthing zählte 33 Anhänger und 33 Gegner dieser Vorlage. Bo« Balkan. Falsche A t t c n t a t s g e r ü ch t e. In Paris verbreitete Gerüchte von einem Attentat auf den König Peter von Serbien sind vollständig unbegründet. Die Fürstin von Albanien reist nach Deutschland. Der Sonder Berichterstatter der „Deutschen Tageszeitung" meldet seinem Blatte auf radiotelegraphischem Wege vou Bord des deutschen Kren zers „Breslau": Die Unruhe in der Stadt Durazzo nimmt täglich zu. Freitag sind wieder fünf Gendarmen in voller Ausrüstung mit Pferden desertiert. Die Für stin reist mit ihren Kindern Sonnabend oder Sonntag nach Deutschland, nicht nach Rumänien. Eine Rcvolntion in Skntari wird anscheinend vorbereitet. Prenk Bibdoda Minister des Aus wärtigen. Der „Neuen Freien Presse wird aus Durazzo telegraphiert: Prcnk Bibdoda hat das Mini sterium des Auswärtigen übernommen Er beabsichtigt, die Großmächte zu verständigen, daß die Miriditen aus Durazzo zurückgezogen werden und daß die Großmächte für die Verteidigung von Dnrazzo selbst Vorkehrungen treffen mögen. Die aufständischen Epiroten und Truppen haben übrigens jetzt fast das ganze in den Londoner Abmachungen Albanien zugesprochene Ge biet besetzt. Türkische Mordanschläge gegen die Griechen in Kleinasien. Wie der „Temps" aus Athen erfährt, ist auf zwei Griechen in Aidin «unweit Smyrna) ein Mordanschlag verübt worden. Einer von ihnen wurde getötet. Erst vor einigen Tagen waren zwei Griechen spurlos aus Smyrna verschwunden, deren verstümmelte Leichen man jetzt bei Turbaln auf gefunden hat. Oertliche und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 11. Juli Am Donnerstag nach mittag wurde hier der F ü r f o r g e z ö g l i n g Max Erich Meyer festgenommen, der am Vormittag des selben Tages aus dem Lazarusstift in Iohanngeorgen stadt entwichen war. Auf sofortige Benachrichtigung seilens der hiesigen Polizei ließ die Anstalt den jng.nd licheu Ausreißer sofort wieder abholen. — Schönheide, 11. Juli. Die Zeit zum diesjähri gen 21. Gauturnfeft des Vogtländischen Turn st au eS am 18.—20. Juli in Schönheide rückt mit Riesen schritten heran. Nur wenige Tage »rennen uns noch vom Feste. Der gesamte Festausschuß hat durch seine umfangreiche Arbeit, heroorgerufen durch viele Sitzungen und durch tatkräfliges Wirken der Einzelausschüsse das bewirkt, was er konnte, wollte und mußte. Bei einigermaßen günstigem Weller wird sich in unserem gastfreundlichen Orte ein derart turnerisches Leben entwickeln, wie es der Festort noch nie gesehen hat und auch nicht so leicht wieder sehen dürfte. DaS beweist folgende Aufstellung: Gemeldet haben sich bis jetzt 3235 Freiübungs turner, 279 Riegen und 200 Zwölftämpfer. Ferner jind 33 verschiedene Spiele von 71 Vereinen angemrldet. Vom Sonn abend bis Montag sind ca. 1000 Turner hier zu oerquartieren. ES ist dies eine enorme Zahl und ein beredter Beweis dafür, daß während dieser Tage der Verkehr in unserem Orte ein ganz gewaltiger zu werben verspricht. Man könnte sogar sagen, den örtlichen Verhältnissen angemessen, ist dies ein Leipziger Turnfest im Kleinen. Ter ca. 30 000 gm große Festplatz liegt in luftiger Höhe auf dem sog. „WeberSberg". Und nun, liebwerte Turnbrüder von nah und fern, kommt recht zahlreich zu uns, wir werden alle- aufbieten, um euch den Aufenthalt recht würdig zu gestalten. Bringt auch eure Angehörigen mit, legt es ihnen nahe, daß in Schönheide ge nußreiche Stunden bevorstehen. Sicher werden alle nach dem Feste wohlbefriedigt heimwärts ziehen und die Tage in Schön heide werden allen unvergeßlich bleiben. Am 19. Juli muß die Parole für die Vogtländer und Erzgebirgler einmütig lauten: „Auf nach Schönheide zum Gauturnfest!" Man be achte gefl. daS Inserat in heutiger Nummer. — Leipzig, 9. Juli. Der Reisende Lüderitz aus Magdeburg, der am DienSlag in einem Leipziger Hotel seine Geliebte erdrosselt und dann einen Selbstmordversuch verübt hatte, ist bereits am gestrigen Mittwoch wieder all dem Krankenhaus entlassen worden, da sich die SchußVer letzungen, die er sich zugefügt hatte, als unerheblich erwiesen hat. Er wurde an die Königl. Staatsanwaltschaft auSgeliefert. — Leipzig, 10. Juli. Die Revision, die von einer Seite gegen das Urteil des Landgerichts Zwickau vom 9. Januar dieses Jahres in der Angelegenheit des Autounglücks bei Wilde nthal angemeldet war, kam heute vor dem Reichsgericht zur Verhandlung. Die Revision wurde als unbegründet verworfen. — Freiberg, 10. Juli. Im Jahre 1515 wurde daS Freiberger Gymnasium gegründet — eine der ersten Schulen dieser Art in Sachsen. Der lebenerweckende Geist der Renaissance, de« Humanismus und der sich vor bereitenden Reformation ist e» gewesen, der diese Stätte höherer Bildung zum Segen de« ganzen Sachsenlande« schuf. Viele vortreffliche und bedeutende Männer sind au« dem Freiberger Gymnasium hervorgegangen. Gegenwärtig rüstet man sich schon in Freiberg, die vierhunder »jährige Wiederkehrder Gründung des Gymnasium« am 18. bis 20. Mai, d. h. in der dem Pfingstfeste vorauSgehen- den Woche de« Jahre« 1915, durch Frstaufführung, FestaktuS, Festesten, Vorführungen im Schülergarten würdig zu begehen. Ferner soll ein möglichst vollständige« Verzeichn!« aller ehe maligen Schüler de« Freiberger Gnmnasium« zusammrnge- stellt werden ES ergeht deshalb an alle früheren Schüler die Bitte, ihre Adresse Herrn Professor Baldauf, Freiberg (Sa), Herzog-Heinrich-Slraße 8, mitzuteilen, soweit die» noch nicht geschehen ist. Zwickau, lO. Juli Auf dem vierten Brücken bergschacht wurde heute Freitag vormittag der Berg