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ACADEMIA MEDICINAE DRESDENSIS 2. Jahrgang Nr. 4/25. Februar 1991 Preis 20 Pfennig Hochschulzeitung der Akademie „Carl Gustav Carus" Veranstaltung zur Pflege dokumentation Allen interessierten Mitarbeitern wird in Vorbereitung auf die Einfüh rung der Pflegedokumentation an un serer Einrichtung eine Informations veranstaltung unter dem Thema „Ganzheitlich auf den Patienten bezo gene Dokumentation" angeboten. Die Veranstaltung wird von Herrn Rosenberger, Organisationsberater der Firma OPTIPLAN durchgeführt. Folgende Termine stehen zur Aus wahl: Dienstag, den 26. März, von 11.30 bis 13 Uhr und von 14.30 bis 17 Uhr im Hörsaal des Institutes für Pathologie und Mittwoch, den 27. März, 11.30 bis 13 Uhr im Hörsaal des Institutes für Pathologie sowie 14.30 bis 17 Uhr im Hörsaal des Rektoratsgebäudes. Anfragen richten Sie bitte an das Oberinbüro, Abteilung Aus- und Wei terbildung, Schwester Brigitte Hart wich, Tel. 33 05 Hartwich Kandidaten für die Wahl zum Rektor wurden eingereicht • Prof. Dr. med. Otto Bach, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Neurologie • Prof. Dr. med. H.-Egbert Schröder, Leiter der Abteilung für Innere Medizin der Hochschulpoliklinik Der Senat der Medizinischen Akade mie hat beschlossen, die Herrn Prof. Dr. med. Otto Bach und Prof. Dr. med. H.-Eg bert Schröder als Kandidaten für die Rek torwahl vorzuschlagen. Beide Wahlvor schläge wurden nach Paragraph 97 Absatz 3 der Verordnung über Hochschu len dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst des Freistaates Sachsen zur Kenntnis gebracht. Staatsminister bestätigt Konzilzusammensetzung Der Minister für Wissenschaft und Kunst des Freistaates Sachsen hat nun mehr entsprechend des Paragraphen 94 Absatz 2 der Verordnung über Hochschu len vom 18. September 1990 die zahlen mäßige Stärke der im Konzil der Medizi nischen Akademie Dresden vertretenen Mitgliedergruppen bestätigt. Damit wird es möglich, das Konzil zur ersten konsti tuierenden Sitzung einzuberufen. Konzil und Rektorwahl voraussichtlich am 14. März Der Senat hat in seiner Sitzung am 14. Januar festgelegt, daß in der ersten Sit zung des Konzils zugleich die Rektorwahl stattfindet. Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Zustimmung zu den beiden Wahlvorschlägen durch den Staatsmini ster findet die erste Sitzung des Konzils mit der Wahl des Rektors voraussichtlich am Donnerstag, dem 14. März, 14 Uhr im Hörsaal des Rektoratsgebäudes statt. Die Mitglieder der Hochschule sind im Rah men der zur Verfügung stehenden Plätze eingeladen. Die Bestätigung dieses Ter mins erfolgt durch eine ,Bekanntma- chung' sobald als möglich. Zahl der Prorektoren vermindert Der Rektor hat mit Wirkung vom 1. Fe bruar 1991 Herrn Prof. Dr. med. Joachim Gorski von seiner Funktion als 1. Prorek tor entpflichtet. Die Sicherheitsinspektion sowie das Hochschularchiv wurden dem Verwaltungsdirektorat zugeordnet. Aufhebungsvertrag Das zwischen der Medizinischen Aka demie Dresden und Herrn Prof. Dr. med. Jörg Wehnert bestandene Arbeitsverhält nis wurde einverständlich aufgelöst. Als amtierender Direktor der Klinik für Urolo gie fungiert weiterhin Herr Oberarzt Dr. med. Hans-Heinrich Trinckauf. 2. Deutscher Ärztekongreß Dresden Vom 14. bis 16. Juni findet im Deut schen Hygiene-Museum Dresden der 2. Deutsche Ärztekongreß Dresden statt. Einladungen mit den Programmhinwei sen wurden den Einrichtungen zugestellt. Für alle Mitglieder der Medizinischen Akademie Dresden sind die Kongreßteil nahme und der Besuch der Industrieaus stellung gebührenfrei. Eckert, Pressestelle Zur Person Doz. Dr. Rüdi ger Franz, Senatsmitglied und Leiter der Kommission Medi zinische Betreu ung 1941 geboren in Obercunnersdorf bei Löbau Vorklinisches Studium in Berlin 1965 Staatsexamen an der Medizini schen Akademie Dresden 1968 Promotion 1970 Erwerb der Facharztanerkennung Orthopädie 1972 Oberarzt an der Klinik für Ortho pädie 1979 Habilitation 1980 Berufung zum ordentlichen Hoch schuldozenten für Orthopädie an der Me dizinischen Akademie Dresden Seit 1984 1. Oberarzt der Klinik für Or thopädie In unserer Hochschulzeitung 2/91 informierte Herr Prof. Dr. Betreuung und beginnt heute als erster der Kommissionsvor- Wunderlich von der Bildung verschiedener Kommissionen im , . .c, .. Senat. sitzenden einige Gedanken und Vorstellungen darzulegen, die Herr Dozent Franz ist Leiter der Kommission Medizinische die Arbeit seiner Kommission bestimmen sollen. Wie weiter in der medizinischen Betreuung? Die medizinische Betreuung wird die tragende Säule unserer Hochschule blei ben. Unter den totalitären Bedingungen der vergangenen Jahre haben wir uns mit dem humanitären Auftrag, mit wissen schaftlichen und praktischen Anforderun gen des medizinischen Alltags motiviert. Aber mit dem Einsatz der Hochtechnolo gie in den medizinischen Fachgebieten mußten wir, schlecht informiert und staatlich kompromittiert, den Anschluß an das internationale Niveau endgültig hinnehmen. So schrumpfte unser Profil allgemein. Jetzt werden Investitionen und Motivation allein nicht genügen. Markt wirtschaftliche Aspekte sind zu berück sichtigen, mit deren Umgang wir nicht genügend vertraut sind. Schließlich wird ein personeller Wech sel in den Schlüsselpositionen der medi zinischen Betreuung erfolgen müssen. In programmatischer Weise stehen einige besonders wichtige Dinge an: • Kalkulation des Pflegesatzes von vor läufig 290 DM für das I. Quartal mit der Zahl der Behandlungsfälle, den Konse quenzen für Verweildauer und ausgela steter Bettenkapazität (Richtwert 90 Pro zent) in jeder Klinik. • Angepaßte geringe Reduktion der Ge samtbetten zwischen 1600 und minde stens 1350 zugunsten einer spezialisier ten Betreuung und zu Lasten der Grund betreuung mit mehr Komfort für die Patienten. • Verhandlungen mit der kassenärztli chen Vereinigung bezüglich Aufwendun gen außerhalb des Pflegesatzes. • Ambulante Betreuung sollte über Pau schale von 50 DM hinaus die Vergütung fachgebietsspezifischer Sonderleistun gen erreichen. • Fortbestand der Zentralen Hochschul poliklinik ist neu zu überdenken, fachli che Anbindung an die jeweilige Klinik sinnvoll. Weniger Grundbetreuung am bulant. • Einrichtung einer Herzchirurgie stört empfindlich die Konzeption des neuen Operationstraktes. Beschränkung auf Ko ronarchirurgie? • Neuprofilierungen einiger Kliniken (z. B. in Medizinischer Klinik) bei fachlicher Selbständigkeit, aber organisatorischem Unterstellungsverhältnis der Abteilun gen. • Kollegialer Leitungsstil, personelle Neubesetzung des Ärztlichen Direktors mit voll eingearbeiteten zwei Stellvertre tern, darunter ein Vertreter eines operati ven Faches. • Beratung des Ärztlichen Direktors durch eine zu schaffende Kommission für Medizinische Betreuung. • Brauchen wir ein Institut für Physikali sche Medizin wirklich? Oder handelt es sich hier nur um die Arbeitsplatzbeschaf fung für einen ehemaligen Minister einer kläglichen Übergangsregierung? Doz. Dr. Franz, Leiter der Kommission Medizinische Betreuung