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2 Academia Medicinae Dresdensis Die Toten mahnen uns! Gedanken und Erinnerungen eines Überlebenden der Bombennacht vom 13. zum 14. Februar 1945 Krieg. Das ist vielen unserer heutigen Mitmenschen ein abstrakter Begriff, nur bekannt aus Büchern, Filmen, Fernsehen und dem Erzählen jener, die damals schon bewußt die Realität des Lebens in ihrem Denken und Fühlen aufnahmen. Aus unmittelbarem Erleben kennen sie die Schrecknisse des letzten großen Weltkrieges, aber auch eines anderen Krieges nicht. Wir sind froh darüber. Kriegsnacht 1945. 13. zum 14. Februar. Fastnacht und Aschermittwoch. Ich war gerade im fünften Lebensjahr. Meine Mutter mit uns drei Kindern allein, der Vater schon vor einigen jähren an der Ostfront ein Opfer des faschistischen Krieges geworden. Wir wohnten in ei nem Mietshaus in der Melanchthon straße. Nächtlicher Alarm und das Geha ste mit einigen Habseligkeiten in den Keller gehörte bereits zum Alltag. Bis zu dieser Nacht war immer alles ohne Verlu ste abgegangen. Doch diesmal brach die Hölle los. Pau senlos erschütterten fallende Bomben die Häuser. Bange Hoffnung der Erwachse nen, es möge doch keine der schweren Sprengbomben das Haus treffen, denn diese würde bis in den Keller durchschla gen und bei ihrer Explosion uns sofort vernichten. Dann verebbte der Lärm. Wir Kinder wurden von den Erwachsenen ge packt, um in einen Keller zu eilen, der möglicherweise besseren Schutz vor dem Bombardement bieten konnte. Da ¬ bei ging es ein Stück durch die nächtli che Straße die gespenstisch erhellt war von den brennenden Dächern ringsum. Besorgte Blicke der Erwachsenen, daß uns ja kein herabstürzender brennender Balken erschlagen möge. Kaum daß wir in dem Keller des anderen Hauses waren, erzitterte wieder die Luft vom Gebrumm der Flugzeuge, bebten der Boden und die Wände vom Aufschlagen und Zerbersten der Bomben. Die Kellerfenster waren zer sprungen, ab und zu war draußen ein Sprühen der Funken zu sehen, Rauch drang herein. Feuchte Tücher, vor Mund und Nase gebunden, sollten als Filter für die Atemluft- dienen. Dann war wirklich Nacht, kein Sehen, kein Hören, kein Füh len. Wir waren bewußtlos, wie tot. Drei Tage später wurde der verschüt tete Keller geöffnet. Kommandos suchten nach Überlebenen in den Randgebieten der Zerstörung. Die frische Luft gab uns das Bewußtsein wieder. Aufgeladen auf einen klapprigen Lieferwagen ging es im Zick-Zack durch die mit Trümmer über säten Straßen zu einer Auffangstation au ßerhalb der Todeszone. Diagnose: Rauchvergiftung und Phosphorverbren nungen auf dem Kopf. An einem Haus in der Nähe des Tho- mas-Müntzer-Platzes in Dresden kann man heute noch eine verblaßte Schrift und einen Pfeil finden. Es sind die drei Buchstaben „LSR". Diese drei Buchstaben sind die Abkürzung für das Wort „Luft ¬ schutzraum". Als ich lesen gelernt hatte, fielen mir die drei Buchstaben „LSR" an vielen zerstörten und unzerstörten Häu sern auf. Bei einem gemeinsamen Weg fragte ich meine Mutter nach der Bedeu tung dieser Buchstaben. Sie gab mir eine Antwort, die eher in Ralph Wieners Buch „Als das Lachen tödlich war" gehört hätte, denn auch meiner Mutter Antwort hatte etwas vom sarkastischen Volkswitz gegenüber den faschistischen Durchhal ¬ teparolen vom Endsieg an sich. Meine Mutter deutete mir die drei Buchstaben mit „Lerne schnell russisch!". Auch diese verblaßte Inschrift in der Johannstadt erinnerte an die Schrecken eines längst vergangenen Krieges und fordert, alles zu tun zur Verhinderung ei nes erneuten Weltkrieges, der mit Si cherheit alles Leben auf der Erde vernich ten würde. Nie wieder Krieg! Die Toten mahnen uns! Franz Hanske Faktenmaterial zur Entwicklung der materiell-technischen Basis an der Medizinischen Akademie im Jahre 1989 Nachdem wir in der Ausgabe 2/90 auf dieser Seite das Faktenmaterial zur Ent wicklung der materiell-technischen Basis an der MAD im Jahre 1989 mit der Be schaffung von Geräten aus dem NSW be gonnen haben, setzen wir es fort, infor mieren über SW-Importe sowie Anschaf fungen aus dem DDR-Angebot der Bran che Medizintechnik. 1 Mikroskopier-Autocout, 86 300 M, In stitut für Pathologische Anatomie 1 OP-Tisch Maquet, etwa 200 000 M, Klinik für Augenheilkunde 1 US-B-Bild, 150 000 M, Klinik und Poli klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe 1 Kardiograph, 115 000 M, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburts hilfe. SW-Importe 2 Osmometer, 30 400 M, Zentralapo theke, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik 1 Lochkollimater, 27 800 M, Klinik für Nuklearmedizin 1 tragbarer Defibrillator, 29 200 M, Kli nik für Innere Medizin 1 Interdyn, 11 400 M, Klinik für Innere Medizin 1 Defibrillator, 13 600 M, Klinik für In nere Medizin Medizintechnik aus DDR-Produktion 2 Bronchoskope, 15 200 M, Klinik für HNO 1 Narkosebeatmungsgerät, 7 200 M, Klinik für HNO 1 Einzelkombination, 14 700 M, Klinik für Orthopädie 1 D 800, 81 800 M, Klinik für Orthopä die 3 Infusionsgeräte, 11 600 M, Klinik für Chirurgie 4 Lineomat, 11 500 M, Klinik für Chirur gie 1 Atom-Absorptions-Photometer, 85 300 M, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik 1 Analyzer ECA 20, 16 000 M, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriums diagnostik 2 Zentrifugen, 8 000 M, Institut für Kli nische Chemie und Laboratoriumsdia gnostik 2 Bio-Memoriskope, 10 800 M, Klinik für Innere Medizin 2 Ventiwarn, 13 000 M, Klinik für In nere Medizin 1 Einzelkombination, 8 100 M, Klinik für Innere Medizin 4 Künstliche Nieren, 240 200 M, Klinik für Innere Medizin 3 Einzelkombinationen, 44 200 M, Kli nik für Innere Medizin und Klinik für An- aesthesiologie und Intensivtherapie 4 Infusionsschlauchpumpen, 31 200 M, Klinik für Innere Medizin und Klinik für Anaesthesiologie und Intensivtherapie so wie Klinik für Kinderheilkunde 2 Bioset-BOS, 31 000 M, Klinik für In nere Medizin und Klinik für Urologie 1 Einzelkombination, 22 300 M, Klinik für Anaesthesiologie und Intensivtherapie 1 Arbeitsapotheke, 24 400 M, Zentral apotheke 1 Spezivent, 7 500 M, Klinik für Augen heilkunde 1 Jenamed, 24 000 M, Klinik für Gynä kologie und Geburtshilfe 1 D 702, 55 400 M, Klinik für Radiologie 3 Tischzentrifugen, 16 000 M, Abtei lung Transfusionsdienst 2 Wärmeschränke, 10 000 M, Institut für Gerichtliche Medizin Sontige Geräte und Anlagen 1 32-bit-Rechner K 1840, 3 493 000 M, Institut für Medizinische Informatik 3 Bürocomputer einschl. Zubehör, 95 200 M, Institut für Medizinische Infor matik 1 Secop, 19 200 M, Zentrale Hoch schulpoliklinik 16 Schreibmaschinen, 33 800 M, ver schiedene Bereiche 10 Kühlschränke, 6 000 M, Medizini sche Fachschule 1 Gefrierschrank, 1 200 M, Klinik für Anaesthesiologie und Intensivtherapie Möbel insgesamt 187 000 M, verschie dene Bereiche, vor allem Wohnheim 3 Fahrzeuge, 64 000 M, Abteilung Transport 7 Fernschreiber, 98 900 M, verschie dene Kliniken Themengebundene Grundmittel für die Forschung 1989 wurden Geräte für die Forschung mit einem Gesamtwert von 1 215 000 M angeschafft, darunter 1 Spezialtiefkühl truhe, 35 700 M; 1 Analyzer ECA 20, 16 000 M; 1 Digitalisierungsgerät, 13 900 M; 6 Lineomat (Teilbetrieb), 23 100 M; 1 Gefriertrockner, 11 800 M; 1 Ultraschall- Desintegrat, 29 100 M; 1 Plotter, 13 600 M; 1 Rollpumpeneinheit, 26 200 M; 1 2-Punkt-Fotometer, 34 700 M; 1 Fotome- ter-Sumal, 54 800 M; 6 Bürocomputer, 221 500 M; 3 Apnocard, 11 400 M; 1 Be gasungsbrutschrank, 50 500 M; 1 Schrei ber TZ 4620, 13 500 M; 1 UV-Detektor, 28 800 M; 1 Physiomat, 18 400 M; 1 Do sierer, 24 800 M; 3 Rotoren, 17 900 M; 1 Plotter, 22 300 M. Mit diesen umfangreichen Geräteliefe rungen konnten in ausgewählten Berei chen spürbare Verbesserungen der mate riell-technischen Basis erreicht werden, ohne den Gesamtzustand der Geräte und Anlagen an der Medizinischen Akademie Dresden auf ein vertretbares Niveau zu heben. Bei zahlreichen Erzeugnissen ist der physische und moralische Verschleiß außerordentlich hoch, z. B. bei Laborge räten, Mikroskopen, OP-Tischen und OP- Leuchten, Krankenhausbetten, Möbeln aller Art, und gefährdet ernsthaft die ord nungsgemäße Durchführung der Aufga- ben in der medizinischen Betreuung, der Forschung, der Bildung sowie in den Ver sorgungsprozessen. Über die Baumaßnahmen und die Ent wicklung des Arbeitsvermögens infor mieren wir in der Ausgabe 4 der Hoch schulzeitung. Dr. Frank