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O)APIER-VERARBEITUNG E BlJ CH GEWERH>E v i Papierindustrie-Verein, E. V. 35. ordentliche Hauptversammlung Freitag, 24. Mai 1912, in Konstanz, im Insel-Hotel Anwesende: Name Firma Ort Apel, C. Kerngut & Apel Leipzig Asheim, Paul Ferd. Asheim Berlin Bandell, Carl Emil Bandell Stuttgart Berberich, Carl Carl Berberich Heilbronn Bergmann, Rud. Carl Rudolf Bergmann Berlin Beyer, Rich. Bruer, Carl Dessauer, Dr. Hans R. Beyer Deutsche Bürobedarfs-Ge sellschaft Aktiengesellschaft für Bunt papier- und Leimfabri kation Dresden Goslar Aschaffenburg Göttling, Gustav Hager, Eugen, Ge schäftsführer Heuser, Carl, Konsul Göttling & Söhne Vereinigte Stralsunder Spielkartenfabriken A.-G. Stuttgart Berlin Stralsund Herdegen, Carl Hofmann, Dr. Hans Holz, Ignaz, Justiz rat, Vereinsanwalt Kaufmann, B. Herm. Herdegen Carl Hofmann, Papier- • Zeitung Wilhelm Stern & Co., G. m. b. H. Stuttgart Berlin Berlin Fürth i. B. Krause, Max Max Krause Berlin Langenberg, Carl Carl Langenberg Leipzig Lauser, Wilhelm Nestmann, Bruno Carl Lauser Stuttgart Carl Nestmann Leipzig Lingke, Otto Akt.-Ges. Chromo Altenburg Nöcker, Heinr. Carl Lampmann Söhne Cöln-Ehrenfeld Oesterreicher, Albert Albert Oesterreicher Leipzig Richter, Herm. Carl Schimpf Nürnberg Schmidt, F. H. F. H. Schmidt Torgau Schumacher, Richard Richard Schumacher Nürnberg Stadelmann, Carl A. Nees & Co. Aschaffenburg Stadler, Friedr. Friedr. Stadler Konstanz i. B. Steffen, Hermann Stein, Dr. Hermann Steffen Verband Deutscher Stein- Duisburg druckereibesitzer Leipzig Struth, Ferd. Bruns & Struth Leipzig Valentin Weber, Dr., Ober bürgermeister Valentin-Fröhlich Konstanz Konstanz i. B. Wilisch, Robert, Kgl. Kommerzienrat Robert Wilisch Plaue b. Flöha i. Sa. Vorsitzender Max Krause, Berlin eröffnet die Hauptver sammlung mit einer Begrüßung der erschienenen Herren, ins besondere auch des Herrn Oberbürgermeisters von Konstanz, Dr. Weber, und dankt den Konstanzer Mitgliedern für die große Arbeit der Vorbereitung der Tagung. Es wird sodann festgestellt, daß die Versammlung satzungsgemäß einberufen ist. Das Vor standsmitglied Herr Reiß hat ein Telegramm aus Wiesbaden gesandt, in welchem er gutes Gelingen der Tagung wünscht und beste Grüße sendet. Außerdem haben sich folgende Herren vom Vorstand entschuldigt: Kommerzienrat Krause, Diefenbach, Gumprecht, Geheimrat Hofmann, Jakobsohn, Direktor Krae mer, Loefftz, Müller, Schüll, Schupp. Auch die beiden Kassen prüfer, Herren Leonhardi und Direktor Westphal, haben sich entschuldigt. Begrüßungstelegramme wurden gesandt an Herrn Kommerzienrat Krause, Herrn Geheimrat Hofmann, Frau Kommerzienrat Blanke Frau Kommerzienrat Nister und Frau Weinberg. Oberbürgermeister Dr. Weber: Sie wollen mir gestatten, daß ich für Ihre freundliche Einladung und die so liebenswürdige Begrüßung durch Ihren Herrn Vorsitzenden sogleich hier er widere, indem ich Ihnen den herzlichsten Willkomm der Stadt Konstanz und ihrer Bewohner entgegenbringe und unserer Freude darüber Ausdruck gebe, daß Sie aus allen Teilen unseres schönen Vaterlandes hier in der alten Reichsstadt am Bodensee zu Ihrer Tagung zusammengekommen sind zu wichtigen und ernsten Beratungen. Aus Ihrer Tagesordnung und auch aus den kurzen Ueberblicken Ihres Geschäftsberichtes habe ich ersehen, wie vielseitig die Fragen sind, die Sie wie auch alle übrigen Indu strien berühren, und wie man da auf sozial- wie auf zollpoli tischen und anderen wirtschaftlichen Gebieten sorgen muß, um heutzutage seine Interessen im Kampf mit der ausländischen Industrie zu wahren und immer wieder den Bedürfnissen des Pubilkums gemäß sich einzurichten und seine Fabrikate, die uns allen ja bekannt sind, uns immer wieder zuzuführen und uns lieb und wert zu machen. Ich bin ja ein alter Aktenmensch und habe als solcher reichlich Gelegenheit, in unserem Archiv im Kaufhaus, zu dem ich Sie übrigens auch einlade, die alten Per gamente, die wir seinerzeit noch herüber gerettet haben, zu wälzen. Ich bedaure, daß heute die Stadt Konstanz zunächst noch ein so trübes Gesicht macht. Das entspricht nicht unserer inneren Gesinnung. Ihre Herren Vertreter hier haben sich außerordentlich bemüht, Ihnen ein schönes Programm vorzulegen. Wir haben sie gern, so weit als möglich, unterstützt; aber das Eine, das Wettermachen, das können wir und sie halt doch noch nicht, und ich möchte Ihnen nur den Rat geben, es ähnlich zu machen, wie wir es vorgestern auf dem Flugplätze getan haben, nämlich die Geduld nicht bis zum Abend zu verlieren. Es wird doch noch schön werden, geben Sie die Hoffnung nicht auf! Ich wünsche, daß Ihnen schöne Stunden nach der Beratung be- schieden sein mögen, und daß wir Ihnen doch noch etwas von Konstanz und seiner Umgebung zeigen können. Also recht guten Verlauf für Ihre Verhandlungen sowohl, als für die Stunden, die Sie in Konstanz zubringen werden! (Lebhafter Beifall.) 1. Bericht des Vorstandes über den Stand des Vereins Vorsitzender: Leider muß ich Ihnen mitteilen, daß die Mit gliederzahl etwas zurückgegangen ist. 32 Mitglieder sind aus geschieden und 18 Firmen neu eingetreten, so daß wir also 14 Mit glieder weniger haben als im Vorjahr. Die ausgeschiedenen Firmen waren zum Teil aufgelöst oder in Konkurs geraten, oder es handelte sich um Papier-, Pappen- und Halbstoff-Fabriken, welche sich vom Papierindustrie-Verein lossagten, da wir die Interessenvertretung der Papierverarbeitung und des Papier großhandels sind; Unsere Werbe-Agitation hat leider nicht den Erfolg gehabt, den wir gern gesehen hätten. Wir glauben dies darauf zurückführen zu müssen, daß Jes in der Papierverarbeitung sehr viele Sondervereinigungen gibt, und daß viele Firmeninhaber, welche einer soclhen Sondervereinigung angehören, der Meinung sind, sie brauchten dem Papierindustrie-Verein deshalb nicht anzugehören. Das ist aber ein ganz verfehlter Standpunkt; denn in den kleineren und mittleren Sondervereinigungen können unmöglich die allgemeinen großen Interessen gepflegt werden, deren Wahrnehmung die Hauptaufgabe des Papierindustrie- Vereins ist. Die Fachpresse könnte sich ein Verdienst erwerben, wenn sie die Erkenntnis fördern wollte, daß nicht allein die be sonderen Fachinteressen der einzelnen Zweige der Papierver arbeitung gepflegt werden müssen, sondern daß?jeder Ange hörige der Papierverarbeitung und des Papiergroßhandels die Pflicht hat, in seinem eigenen Interesse sich dem großen Verband anzuschließen, der zur Förderung der wirtschaftlichen Interessen der gesamten Papierverarbeitung und des Papiergroßhandels dient. Wir müssen uns ein Beispiel nehmen an den Roh- und Halbstoff-Fabrikanten, an den Papierfabrikanten, namentlich aber auch an unseren Arbeitern, die eng zusammengeschlossen sind. Die halten es für eine Ehrenpflicht, ihre Interessenver tretungen zu unterstützen, und sie wissen ganz genau, daß ein Verband umso einflußreicher ist, je mehr Berufsgenossen er hinter sich hat. Wir dagegen zerfallen noch in sehr viele Gruppen. Ich möchte deshalb die Herren bitten, unsere Werbetätigkeit