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1008 PAPIER-ZEITUNG Nr. 27/1912 Hmerikanische Schreibwaren Finger-Anfeuchter von Harry S. Cates in Escanaba, Michigan. Amerik. Patent 975676. Dieser Finger-Anicuchter soll mit Vorteil von Personen zu verwenden sein, die vielfach Papiergeld o. dgl. zählen, Fahr scheine verkaufen, häufig in Büchern umblättern müssen und dergleichen. Er hat vor anderen den Vorzug, daß er dem zu be feuchtenden Finger stets bequem zur Hand ist, ohne daß eine Bewegung des Armes erforderlich wäre. Bild 1 Bild 1 zeigt das Gerät für sich allein, Bild 2 an der Hand befestigt bereit zum Gebrauch. Ein kleiner Hohlkörper A nimmt einen feuchten Schwamm D derart auf, daß letzterer zum Teil hervorragt. An dem Hohl körper A ist ein federnder, gebogener Draht oder Blechstreifen B befestigt, der am andern Ende einen Knopf C aus Holz, Horn oder dergleichen trägt. Das Gerät wird, wie Bild 2 zeigt, so an der rechten Hand befestigt, daß der Hohlkörper A auf der inneren Handfläche liegt, während der Draht oder Streifen B zwischen Daumen und Zeigefinger die Hand umspannt und da durch das Gerät in seiner Lage sichert. Um den Finger zu befeuchten, braucht dieser nur gekrümmt zu werden, bis er den Schwamm berührt. Federhalter von John Jacobs in Henley, California. Amerik. Patent 976805. F Hi; Dieser Federhalter ermöglicht bequemes Entfernen der abgenutzten Schreibfeder, ohne daß diese mit den Fingern be- Bild 1 rührt zu werden braucht. Bild 1 zeigt den Halter in schreib fertigem Zustande, Bild 2 zeigt, wie die Schreibfeder entfernt wird, Bild 3 eine Einzelheit. Das vordere verdünnte Ende 1 des Halterstiels 10 (Bild 2) ist von einer in Bild 3 besonders dar gestellten Hülse 2 umgeben, welche an dem Längsspalt mit zwei Lappen 3 versehen ist, mit Hilfe derer man sie um das vor dere Ende 1 des Halterstiels drehen kann. Wie aus Bild 2 zu ersehen, ist das vordere verdünnte Ende 1 des Halterstiels schnabelförmig gestaltet. In der in Bild 1 wiedergegebenen schreibfertigen Lage des Halters ist die Schreibfeder 4 zwischen dem vorderen Ende der Hülse 2 und dem Schnabel des Halterstiels eingeklemmt. Dreht man die Hülse 2 um 180 0 in die aus Bild 2 ersichtliche Lage, so entsteht eine Lücke zwischen dem Schnabel und der Hülse, die Schreibfeder 4 verliert in- folgedessen ihren Halt und fällt heraus. Bild 3 Probenschau Schwan-Notabene-Bleistift der Schwan-Bleistift-Fabrik in Nürnberg. Seit einigen Wochen bringt die Firma einen neuen feinen Bleistift in den Handel, den sie „Schwan-Notabene 1 ' nennt. Während im Handel bisher nach den 15-Pf.-Stiften gleich Stifte zum Preise von 25 bis 30 Pf. verkauft wurden, ist dieser neue Stift schon für 20 Pf. erhältlich. Er braucht keinen Vergleich mit teureren Marken zu scheuen, sondern ent spricht durch feine Abstufung der 12 Härten 4B—6H und Sparsamkeit im Gebrauch auch verwöhnten Ansprüchen. Der Stift wird in rot-violetter Farbe geliefert und in neuen eigen artigen Dutzend-Schachteln verpackt. Aus deutsch-ostafrika nischem Zedernholz hergestellt, ist die neue Sorte „Kaiser Wilhelm” ein vorzüglicher Bleistift in dunkelgrüner Politur, Silber gezeichnet. Der Stift wird als lO-Pf.-Zeichenstift in den Handel gebracht. Die Herkunft des dazu verwendeten Holzes aus den deutschen Kolonien und seine hervorragende Bleimine sichern guten Absatz. (Siehe Anzeige in dieser Nummer.) Brief- und Schreibmaschinen-Papiere von Otto Briel & Lützeler G. m. b. H., Düren, Rhld. Diese Papiergroßhandlung, Buch- und Steindruckerei hat ein hübsch ausgestattetes Muster buch herausgegeben, welches in der Hauptsache mit Brief- und Schreibmaschinenpapier verschiedener Art gefüllt ist. Die Pa piere sind durchweg mit Kopfdruck versehen und zeigen dadurch auch die Leistungsfähigkeit der Firma im Akzidenzdruck. Jedes der Muster enthält die Angabe der Preise mit und ohne Druck für verschiedene Mengen. Zwischen die Papierblätter sind Blätter aus farbigem Druckpapier mit Ankündigungen anderer Waren der Großhandlung eingeheftet. Dem Heft ist ein Blatt Lösch papier beigelegt, welches einen großen Tintenklecks enthält mit dem Ueberdruck „Bitte löschen Sie auf dieser Tintenfläche.” Es zeigt sich, daß das Papier auch im großen Tintenfleck noch gut löscht. Heimats-Grüße, 12 Künstlerpostkarten mit malerischen Stimmungsbildern aus Stadt und Land, nach eigenen photo graphischen Kunstaufnahmen in Photochromie ausgeführt von Nenke & Ostermaier, Kunstanstalt, Dresden. „Obstblüte in Süd-Tirol.” Diese Karten zeigen die großzügigen, weit geschwun genen Höhen oder wunderlich gezackten Formen des Hoch gebirges im Hintergründe, die winzigen Blütenformen, die sich zu Schleiern oder Wolken verdichten, im Vordergründe; dort aus dem Boden gewachsene Felsgebäude, die für die Ewigkeit gefügt scheinen, hier ein bewegliches Blütengeriesel, das jeder Wind verändert oder zerstören kann. Den Ausgleich vollzieht das Sonnenlicht, das die Farben aufleuchten läßt, die Luft, welche die Farbengegensätze mildert und die Bergformen in den weichen Duft der Ferne hüllt. Die Blütenbäume sind reicher an Plastik und Ausdruck, wo sie sich von dunklem Hintergründe abheben, den Berg, Wald und mit Baum und Strauchwerk bedeckte Hänge bilden. Wo sie gegen den lichten Himmel gestellt sind, sind sie, besonders die weißen, üppigen Blütenbäume der Kirschen und Birnen, in weiches Grau getaucht, das von dem scharf hervor tretenden Astwerk durchkreuzt wird. Ueppige Blütenpracht entfalten auch die rosig blühenden Apfelbäume. Besonders schöne Obstbäume werden einer Einzeldarstellung gewürdigt, wie auf den Bildern „Kirschblüte in Ueberetsch”, Schloß Freuden stein”, zwei Motive aus „St. Michael” usw. Das braunrote Ge mäuer der alten Mühle im Sarntal ist in einen rosigen Blüten rahmen gefaßt. Auf dem Bild „Motiv aus Ueberetsch, Blick gegen den Schiern”, steht im Vordergründe auf sonniger Wiese ein blühender ' Kirschbaum; ein Weg führt zum Mittelgrund, in den ein burgähnliches Gehöft hineingebaut ist, und in blauer Ferne schieben sich Bergzüge kulissenartig ineinander. Einige Bilder der zweiten Folge lassen die Berge näher heran treten; die weißen Alpenhäupter heben sich von klarem oder bewölktem Himmel und wetteifern mit dem Weiß der Blütenwolken; die blauen oder grauen Hänge treten dazwischen, und jedes Weiß kommt zu seinem Recht: das feste, kreidige Weiß des ewigen Schnees und das weiche, zerfließende der vergänglichen Blüten. Wir heben hervor: „Motive bei Brixen mit der Plose", „Motive bei Brixen, Blick gegen die Zillerthaler Berge”, „Apfelblüte bei Leifers, „Motive aus Klausen.” Einen neuen Farbenreiz erregen die rotglühenden Zacken der Dolomiten, die sich über blauen Alpenzügen türmen. Die Bilder gehören der dritten Folge an: „Blick ins Etschtal bei Prissian”, „Kirschblüte bei Sirmian”. Leichtgerötet sind die Meraner Berge und die Wolken darüber, wie ein bewundernder Zuschauer verhält sich der Kirschbaum links.