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Nr. 46/1912 PA PIER- ZEITUNG 1673 hat den Zweck, die Siebmarkierung möglichst zu entfernen und der Oberseite des Kartons die gleiche Glätte wie der Unterseite zu geben. Der Trockner (Bild 4) ist mit 30 Trockenzylindern von je 1500 mm Durchmesser und 2360 mm Länge ausgerüstet, eine Feuchtglätte ist vor den letzten 3 Zylindern eingeschaltet. Die Trockenzylinder haben Filzführung. Bevor der Karton auf den fünfwalzigen Hartwalzenkalander gelangt, wird er auf zwei weit aus einander gelagerten Kühlzylindern von je 1000 mm Durch messer abgekühlt. Am Ende der Kartonmaschine (Bild 5) stehen ein kräftiger Längsschneider, ein Rollapparat für die dünneren Fabrikate und 1 Querschneider für zwei untereinander verschiedene For mate mit oszillierenden Zuführwalzen. An die Kartonmaschine schließt sich ein geräumiger Sortier- und Packsaal. Die Abwasser der Fabrik werden auf trichterförmige Stoffänger gehoben, welche nach einer Herrn Jean Weibel patentierten Bauart ausgeführt sind. Der Fangstoff wird der Spitze des Behälters entnommen und gleich wieder verarbeitet, während das Abwasser rein in den Fluß abläuft. Die Fabrik hat Geleiseanschluß, so daß Kohlen, Holz und andere Rohstoffe gleich an der Verwendungsstelle abgeladen und der fertig verpackte Karton vom Packsaal aus in die Eisen bahnwagen gefahren werden können. Bild 5. Ende der Kartonmaschine Derjenige Teil der Kartonmaschine, dessen Laufgeschwin digkeit je nach der Dicke der Kartonbahn geändert werden muß, wird durch einen elektrischen Variationsmotor angetrieben, dessen Regulier-Dynamomaschine im Dampfmaschinenhause steht. Die Dampfmaschine treibt außerdem mit Seilen einen Generator, welcher den Strom für Beleuchtungszwecke und zum Antrieb des stets mit gleicher Geschwindigkeit laufenden Teiles der Kartonmaschine liefert. Dem Receiver der großen Dampfmaschine wird der Dampf für die Heizung der Trockenzylinder der Kartonmaschine ent nommen. Ueber der Kartonmaschine ist ein Laufkran zum Aus heben von Walzen, Zylindern usw. angeordnet. Die Maschine erzeugt 2% bis 3 Doppelladungen versand fertigen Kartons in 24 Stunden. Die ganze Anlage ist muster gültig ausgeführt und sehr flott in Betrieb gekommen. Die Firma J. M. Voith in Heidenheim hat bereits 8 ähnliche Rundsieb- Kartonmaschinen neu geliefert, auch verschiedene Maschinen anderer Herkunft für höhere Leistung umgebaut. Plan- oder rotierender Knotenfänger? Wenn schon im allgemeinen sich Gutes oft nur langsam Bahn bricht, so trifft das besonders bei solchen Industrien und Gewerben zu, welche infolge langjähriger Ueberlieferungen sich oft mißtrauisch gegen alles Neue abschließen. Die Papierfabrikation besitzt solche Ueberlieferungen, und es ist bekannt, wie schwer manche Neuerung sich hier einführt. Es gibt wohl nur wenige Industrien, die wie die unsrige noch in einer ganzen Anzahl Fabriken oder Werkstätten die Herstellung des Erzeugnisses in derselben Weise betreiben, wie es zu Urväters Zeiten Sitte war. Freilich geschieht das nur für besondere Zwecke. Unter den vielen Maschinen und Apparaten, welche in der Papierfabrikation Verwendung finden, hat der Knotenfang der Papiermaschine im allgemeinen die geringste Aenderung er fahren. Noch heute trifft man in manchen Fabriken den alten Schlagplattenknotenfang frühester Zeiten an, und es ist oft er-
