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1540 PAPIER-ZEITUNG Nr. 42/1912 gestatten, deren hinterer Teil verschieden breit oder verschieden gewölbt ist. Bild 1 zeigt den Halter in Ansicht, Bild 2 in einem Längsschnitt durch den vorderen Teil, die Bilder 3 bis 5 zeigen Einzelheiten. Auf dem vorderen Teil des Halterstiels 1 ist wie üblich eine Metallhülse 2 befestigt, deren vorderer Teil unten weggeschnitten ist. Die entstehenden Längsränder 3 sind ein wärts und aufwärts gebogen, wie aus Bild 5 ersichtlich ist, und bilden zwei Rinnen zur Aufnahme der Seitenkanten der Feder 4. In einem Längsschlitz 5 der Hülse 2 ist ein Knopf 6 verschiebbar, der durch zwei in dem Schlitz 5 ruhende Stifte 8 (Bild 4) mit einem zweiten Knopf 9 im Innern der Hülse 2 verbunden ist. Der Knopf 9 ist länglich rund gestaltet und auf der oberen Fläche gewölbt (Bild 3), damit er sich der Innenfläche der Hülse 2 dicht anschließt. Die obere Fläche 7 des äußeren Knopfes 6 ist einwärts gewölbt (Bild 4), um eine bessere Auflage für den Finger zu bilden. Soll eine abgenutzte Feder entfernt werden, so braucht man nur den Knopf 6 vorzuschieben. Der mit ihm verbundene und sich gegen das hintere Ende der Schreibfeder legende innere Knopf 9 befördert dann die Schreibfeder aus dem Halter heraus. Eine AusstellungT schweizerischer Reiseandenken! wird vom 18. August bis 8. September 1912 in Bern stattfinden. Dieses Unter nehmen, das erste seiner Art, bezweckt die künstlerische Hebung der Reiseandenken und wendet sich sowohl an Künstler und Hand werker als auch an Handelsleute und Fabrikanten, gleichviel ob sie in der Schweiz oder im Auslande ansässig sind. Ausgeschlossen sind nur fremde Nachahmungen schweizerischer Erzeugnisse. Die Anmeldungsfrist läuft bis zum 15. Juli. CI. Nachbildung von Gebäuden auf Ansichtskarten. (Eigen bericht). Der Kunstanstaltsbesitzer M. und der Photograph W., beide zu T., sind beschuldigt, ein Werk vervielfältigt und gewerbs mäßig vertrieben und sich damit einer Verletzung des Urheber rechts im Sinne des § 15 des Kunstschutzgesetzes schuldig gemacht zu haben. Letzterer hat im Auftrage seines Chefs, des M., im Früh jahr und Sommer 1911 das Aeußere und namentlich das Innere der Kissinger Wandelhalle photographiert und die Platten zur An fertigung von Postkarten an seine Firma gesandt, welche anfangs damit ein gutes Geschäft machte. Der Erbauer dieser größten Wandelhalle sämtlicher deutscher Bäder, Prof. Max Littmann in München, hatte seitens des k. bayer. Ministeriums der Finanzen den Auftrag erhalten, während des Winters 1910/11 dieses Riesen werk zu erbauen. Er wurde des öfteren seitens der kgl. Kur-Ver waltung angegangen, die Genehmigung zu erteilen, von dem Bau zwecks Herstellung von Postkarten photographische Aufnahmen zu gestatten, welches Prof. Littmann stets ablehnte mit der Be gründung, daß die Halle noch nicht fertig gestellt sei. Dadurch, daß schon im vorigen Jahre Postkarten in den Handel gebracht, welche die noch nicht fertige Halle bildlich zeigen und sogar Er gänzungen in willkürlicher Weise hinzufügten, sei nicht allein er (Prof. L.), sondern auch das Finanzministerium erheblich geschädigt, da der große Eindruck der Halle auf den Karten gefehlt habe. Die Staatsbehörde beantragte demgemäß für den Unternehmer M. eine Geldstrafe von 120 M. und für dessen Hilfskraft, Photograph W., eine solche von 60 M. Der Rechtsvertreter des als Nebenkläger zugelassenen Prof. Littmann schloß sich den Ausführungen des Staatsanwalts an und bat auch um eine Buße in der Höhe von 500 M. Das Urteil lautete dahin, daß beide Angeschuldigte 50 bzw. 10 M. Strafe und 200 M. Buße zu zahlen haben. Auch wurden den selben die nicht unbedeutenden Auslagen der Nebenklage aufge bürdet. Die bei der Firma M. beschlagnahmten Platten und große Auflage von Karten werden gerichtlich eingezogen und vernichtet. Probenschau Kreppapiere der Kreppfabrik Sundern i. IV. Unsere Tisch- ausstattungen erfahren immer reichere Ausgestaltung. Die leitenden Gedanken, die auch liier den Formenschatz bereichern, sind Zweckmäßigkeit und Schönheit. Die Formen passen sich dem Quadrat der Servietten und dem Längsstreifen des Läufers an, die Farbenharmonien sind Ausdruck fröhlicher Feststimmung. Die ungeschmückten Servietten wirken durch die Güte des Stoffes und’ durch die Feinheit der Kreppung. Sorgfältiger Druck verhilft auch den weißen Ornamenten aus Gitterwerk und Blumenformen zu kräftiger Wirkung. Die einfachste Ver zierung, die aber gerade durch ihre Einfachheit und Klarheit vornehm wirkt, ist die Linie, die hier Goldprägung erhält. Sie bringt altgriechische Vorbilder zu Ehren. Reicher wirkt eine Verbindung von Grecqueborte und Goldpunkten. Anmutige Ornamente bilden auch stilisierte Blattreihen, die in gerader Richtung über den Rand entlang ziehen oder sich bogenförmig winden und sich mit weißem oder zart getöntem Linienwerk mischen. Vielgestaltige Farben und Formen liefert die blühende Natur. Zarte feine Blütenformen, die sich mit Band- oder Linien werk zu bestimmterer dekorativer Wirkung verbinden, charakteri sieren den Frühling. SchlängelndeBänder werden von farbigenBlüten unterbrochen. Feine Blütenbogen in regelmäßigen Abständen krönen ein goldenes oder weißes Gitter, oder Blütengirlanden schwingen sich am untern Rande eines Gitters entlang. Feine grüne Ranken werden in der Mitte des Randes durch drei stili sierte Blüten verbunden und schlingen sich in den Ecken zu anmutigen Kränzen. Farbige Ranken in stilisierter oder zwang loserer Anordnung bieten zahlreiche anregende Randmuster. Sehr hübsch ist ein Goldrahmen mit farbigen Blüten, die wie Opferflämmchen in die Höhe schießen und sich in den Ecken zu einem Gewinde sammeln. Schöne Eckenfüllung bietet die Chrysantheme, die von Stengeln und Blättern in einen dekorativen Rahmen gefaßt wird. Größere Formen und glänzendere Farben liefert der Sommer, Blumen und Früchte. Weinranken und -Trauben mahnen an den Herbst, Tannengrün an den Winter. Bei schmalem Randschmuck fordert der Läuferstreifen noch Füllung der Mitte, die aus feinen, parallelen Bordüren besteht. „Westfalia- Sortiment” lautet die Aufschrift eines Kartons, der einen Läufer mit fünfundzwanzig Servietten einschließt. „Excelsior" bezeichnet einen Wasserkrepp, der seinen aus zeichnenden Namen der Stärke und Dauerhaftigkeit seines Gewebes und der Frische seiner Farben verdankt, die eine Skala von sechzig Tönen aufweisen. Schmucklinien in dunklerer Färbung begleiten bisweilen den Rand. Noch reichere Farbenskala zeigt „Westfalia, echter Seidenkrepp”. Der feineren Kreppung ent spricht ein feiner, milder Glanz, Unter den Toilettepapieren bemerken wir die Marke „Jodler” in Rollen und Paketen, „West falia, hygienisches, unübertroffenes Toilettepapier” und „hy gienisches Toilettepapier zum Gebrauch für den Distributeur”, das von einer Anweisung zur Einschaltung in den Distributeur begleitet ist. 8#" Kölnische Spielkartenfabrik Joli. Pet. Bürgers, Köln hält ihre altrenommiert, vorzüglichen Spielkarten bestens empfohlen. Muster und Preisliste gratis und franko. Hansu-Kusten für Formulare [*”’* selbstschliessena und staubsicher zum Schrankaufbau laut Sonderpreisliste Emil MA, 6. a k L Göttingen 48