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1018 PAPIER-ZEITUNG Nr. 27/1912 Spezialreservefonds 60 000 M., Delkrederekonto 30 500 M., Genuß- scheine-Rückkauf 1400 M., Hypotheken 120 000 M., Verbindlich keiten 131 200 M., Gewinn 112 800 M. Gewinn- und Verlustkonto. Soll: Fabrikation 494 700 AI., all gemeine Unkosten 302 900 M., Reingewinn 146 200 M. Haben: Vortrag aus 1910 15 700 M., Waren 927 400 M., Miete 700 M. g Papierfabrik Sebnitz, Aktiengesellschaft in Sebnitz. In der Generalversammlung wurde das Rechnungswerk von 1911 ein stimmig genehmigt und die Dividende auf 10 v. H. festgesetzt. Der Vorsitzende teilte mit, daß der innere Ausbau der von der außerordentlichen Generalversammlung vom 27. September 1911 genehmigten Neuanlage fertig sei und Anfang April regelrecht in Betrieb genommen werde. Sie umfaßt eine Papiermaschine mit einer täglichen Erzeugung von 30—40 000 kg, die hierzu erforderliche Holländeranlage und sonstigen Hilfsmaschinen, eine Großkraftschleiferei mit Magazinschleiferei und schließ lich Erweiterung der Kraftzentrale durch eine Dampfturbine von über 5000 PS nebst Kesselanlage. Die Gesellscnaft ver füge künftig über eine Kraftzentrale, die etwa 8000 PS leisten soll, und betreibt damit eine Großkraftschleiferei von 3000 PS sowie fünf Papiermaschinen mit einer Tageserzeugung von 80 000 kg Papier. Der Beschäftigungsgrad sei gut, und der Erzeugungszugang dürfte glatten Absatz finden. Eg. (L. Tagebl.) - Aktien-Gesellschaft für Buntpapier und Leimfabrikation in Aschaffenburg (Bayern). Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 27. März beschlossen, der am 24. April stattfindenden Gene-, ralversammlung vorzuschlagen den nach 155 404 M. (gegen 192 130 M.) Abschreibungen sich ergebenden Reingewinn von 268 989 M. (gegen 309 800 M.) nach den Anträgen des Vorstandes zu verwenden und wie in den Vorjahren eine Dividende von 10 v. H. zu verteilen. In der außerordentlichen Generalversammlung der zur Neu burger-Gruppe gehörenden Aktiengesellschaft für Garn/abrikation in Berlin (siehe Nr- 21 Seite-790), die Papier und. Papierstoff zu Garnen verarbeitet, teilte der Vorsitzende mit, daß Herr Ehlert (Liquidator der Firma Neuburger) wegen starker Inanspruch nahme aus dem Aufsichtsrat geschieden sei. Der Direktor gab als dann einen längeren Ueberblick über die Lage des Unternehmens: Anfangs hätte das Erzeugnis der Gesellschaft nicht die er warteten Fortschritte gemacht, und es habe selbst große Anstrengungen gekostet, Probeaufträge zu erlangen. Allmählich aber änderte sich die Sachlage, und es wurden große Aufträge erteilt; aus der Teppich industrie, in der die Gesellschaft festen Fuß gefaßt habe, seien sehr beachtenswerte Aufträge eingegangen, die Gürtelindustrie habe freilich unter der Ungunst der Mode zu leiden gehabt. In die Draht- seilfabrikation hätten die Erzeugnisse der Gesellschaft seit etwa einem halben Jahre Eingang gefunden, ebenso in die Elektrizitäts industrie; es seien hier Aufträge von 60 000 und 100 000 kg ein gegangen. Schreite der Auftragseingang in dieser Weise fort, so werde man bald an weitere Ausdehnung denken müssen. Freilich sei dabei zu berücksichtigen, daß bei diesem Erzeugnis der Ge sellschaft nur ein relativ bescheidener Nutzen bleibe. Vor kurzem sei die Gesellschaft indes mit einem neuen Fabrikat, einer Art Bast garn, herausgekommen, das Fabrikat eigne sich vorzüglich zur Ver arbeitung von Säcken; in der Zementindustrie werde gegenwärtig die Brauchbarkeit des Erzeugnisses ausprobiert. Dem Anschein nach eröffneten sich der Gesellschaft damit günstige Aussichten. Der Absatz, der Gesellschaft habe in 1911 Steigerung erfahren, er betrug 448 233 kg gegen 217 518 kg in 1910. Der Mehrerzeugung stände trotzdem eine verhältnismäßige Verringerung der Löhne gegenüber. Die Gesellschaft wäre, wie der Direktor weiter ausführte, in der Lage gewesen, bei Barzahlung Ersparnisse zu erzielen, sie sei indessen zur Inanspruchnahme von Kredit gezwungen gewesen, denn durch die Zahlungseinstellung des Hauses Carl Neuburger, das ihr etwa 170 000 M, schulde, seien der Gesellschaft die Betriebs kapitalien entzogen worden. Sie habe es fertig gebracht, längere Zeit ohne Betriebskapital zu arbeiten, müsse indessen jetzt für neue Mittel sorgen. Die notwendigen Gelder hoffe die Verwaltung durch Aufnahme einer Obligationenanleihe von 200 000 M. be schaffen zu können. Diese Anleihe soll durch eine Hypothek, ein getragen auf den Gesamtgrundbesitz der Gesellschaft in Hemmern, sichergestellt werden. Die Anleihe soll mit 5 v. H. verzinslich, zu 105 v. H. rückzahlbar sein und innerhalb 15 Jahren durch jähr liche Auslosungen getilgt werden. Mit diesen neuen Mitteln glaube die Verwaltung die Schulden abdecken zu können und hinreichende Barmittel zum Betriebe zu bekommen, um eine Verzinsung des investierten Kapitals zu erreichen. Zur Unterbringung der Anleihe seien Verhandlungen eingeleitet worden, deren Erfolg abzuwarten sei. An zwei Stellen habe man der Gesellschaft in dieser Hinsicht besonderes Entgegen kommen gezeigt, und es sei anzunehmen, daß die Verhandlungen zum Ziele führen werden. Die Gläubiger der Gesellschaft seien von der Verwaltung um Stundung der fälligen Beträge ersucht worden. Ein Aktionär erklärte, es sei beabsichtigt, im Wege der Klage gegen die Gesellschaft vorzugehen, weil unter der Versprechung, es ständen Dividenden von etwa 10 v. H. in Aussicht, Aktien der Gesellschaft dem Publikum aufgedrängt worden seien. Der Vor sitzende erwiderte, die Gesellschaft habe, dem Gesetz entsprechend, selbstverständlich niemals Aktien ihres eigenen Unternehmens verkauft, Vorgänge zwischen dem erwähnten Aktionär und einem Dritten ständen indes hier nicht zur Aussprache. Er fügte auf weitere Anfrage hinzu, von einem Verlust des Aktienkapitals könne nicht die Rede sein. Da die Verhandlungen zur Unterbringung der Obligationenanleihe noch in der Schwebe sind, wurde be schlossen, die Punkte 2 bis 6, Beschlußfassung über Beschaffung neuer Mittel, eventuell Verkauf des Unternehmens im ganzen, Be schlußfassung über Abänderung eines Lizenzvertrages, Liquidation der Gesellschaft, Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern usw. von der Tagesordnung abzusetzen. (Berl. Tagebl.) E. Gundlach, Aktiengesellschaft in Bielefeld. Die Verwaltung schlägt die Verteilung einer Dividende von 6 v. H. (7 v. H. i. V.) vor. Der Minderertrag ist auf den lange andauernden Ausstand der Lithographen und Steindrucker zurückzuführen. t Herr Richard Faßhauer, Inhaber der Tüten-Fabrik Gustav Faßhauer in Quedlinburg im 48. Lebensjahre. K. (Quedlin burger Ztg..) t Am 27. März starb im Alter von 61 Jahren der Buch druckereibesitzer Herr Bruno Leistner, Inhaber der Buchdruckerei Wilhelm Obermeier in Berlin, die der Verstorbene seit 1909 im Besitz hatte. t In Schwabmünchen (Bayern) starb im Alter von 71 Jahren Herr Buchdruckereibesitzer und Verleger August Weiß. —M. t Herr Buchbindermeister Henning Sommer in Hannover im 62. Lebensjahre. t Am 31. März verschied nach längerem Leiden im Alter von 72 Jahren der frühere Werkmeister Herr Herrmann Rißmann aus Schönthal bei Sagan. Der Dahingeschiedene hat der Saganer Papierfabrik mehr als 50 Jahre treue Dienste geleistet. Unfall. In einer Papierfabrik in Darwen, England, fiel der zwölfjährige Sohn eines Holländerarbeiters, der seinem Vater zum Mittag Essen in die Fabrik gebracht hatte, in einen mit Stoff ge füllten Holländer. Man leerte den Holländer sofort und fand den Knaben in hockender Stellung noch lebend auf dem Grund des Holländers, er starb jedoch bald darauf. Bei Untersuchung des Falles fragte ein Geschworener den Leiter der Papierfabrik, ob es gestattet sei, daß Jungen in die Fabrik kommen. Er antwortete darauf, dies sei zwar verboten, aber doch allgemein üblich. Die Gesellschaft beabsichtigt es von nun an streng zu verbieten. Brände. In dem Vororte von Paris Nanterre brannte die Papier fabrik der Zeitung Petit Parisien nieder. Der Materialschaden ist sehr bedeutend. (Berl. Lok.-Anz.) Die Pappenfabrik von Marchand & Cie. in Saint-Denis bei Paris ist am 22. März von einer Feuersbrunst ergriffen worden, die mehrere Gebäude, in welchen Rohstoffe lagerten, zerstört hat. Neue Papierfabrik? Das „Berliner Tageblatt” brachte nach stehende Mitteilung; „Eine neue Papierfabrik-Aktiengesellschaft soll, wie uns ein eigener Drahtbericht meldet, mit einem Kapital von 2 Millionen M. in Flensburg errichtet werden. Der Verwaltung gehören an der Handelskammerpräsident Calsen in Flensburg und der bisherige Direktor der Cröll- witzer Papierfabrik Ottens.” Diese Zeilen eilen, wie wir von beteiligter Seite erfahren, den Tatsachen voraus. Sollte die Sache spruchreif werden, so werden wir unsere Leser rechtzeitig davon in Kenntnis setzen. Höher Schornstein. Bei den jetzt fertiggestellten Erweiterungs bauten der Papierfabrik Sebnitz in Sebnitz, Sachsen, wurde ein Fabrikschornstein aufgeführt, der mit 91,35 m Höhe der zweit höchste Fabrikschornstein Sachsens ist. Eg. (Grz. Ztg.) Packstricke von 80 M. per 100 Kilo an, liefert August Kahlert, Güterslob 20 Seilerwaren-Fabrik [48850 Backer-Faltenbeutel aus prima dünn weiss und rosa Zellulose-Papier liefert an Wieder verkäufer [51557 Papierw.-Fabrik Gnadenfrei Erich Pofahl Gnadenfrei II (Schlesien)