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1238 PAPIER-ZEITUNG Nr. 33/1912 Papierstoffmarkt Göteborg, 17. April 1912 Holzschliff. Der Holzschliffmarkt ist immer noch recht flau, die erwartete größere Lebhaftigkeit nach den Osterfeiertagen ist nicht eingetreten. Allerdings laufen Anfragen, besonders vom Fest land, ein, aber die Gebote der Käufer sind zu niedrig, um zu Ab schlüssen zu führen. Die wenigen Verkäufe, welche zustandekamen, betreffen in der Hauptsache kleine Posten für sofortige Lieferung, und die Preise entsprachen ungefähr 36 — 37 Kr. die Tonne netto tob für nassen, und 75 bis 78 Kr. für trockenen weißen Holzschliff. Zellstoff. Auch hierin ist der Markt in der letzten Zeit ohne größere Umsätze gewesen, aber die Preise sind unverändert fest. Für leichfgebleichten Sulfitstoff werden 8 Lstr. bis 8 Lstr. 5 sh. fob, und für starken Sulfitstoff 7 Lstr. 5 sh. bis 7 Lstr. 7 sh. 6 d. fob ge fordert. (,Affärsvärlden".) bg. London, 19. April 1912 Holzzellstoff. Der Markt behält seine Festigkeit, aber, wie be richtet wird, werden wenig Geschäfte abgeschlossen. Holzschliff. Die Marktlage hat sich nicht gebessert und bleibt schwach. Die Vorräte sind gering, und die Holzschleifer erhoffen größere Festigkeit des Marktes von der gesteigerten Beschäftigung der britischen Papiermacher. Kristiania, 22. April 1912 Holzschliff. Viele norwegische Holzschleifereien konnten im abgelaufenen Winter freihändig nichts verkaufen und blieben sogar mit der Ablieferung vertragsmäßig verkaufter Ware im Rückstand. Aber auch die Fabriken, die im Winter über besseren Wasserstand verfügten, hatten keine unverkauften Vorräte, deshalb war der Markt monatelang leblos. Wenn zur Ablieferung im Winter ge legentlich billige Posten erworben wurden, so lag dies wohl nur daran, daß einzelne, vom Verkehr abgelegene Schleifereien über die Marktlage nicht unterrichtet waren. Neuerdings wurden nach England einige Posten zu gebesserten Preisen verkauft. Zeichenpapier 10:9. Schiedspruch Schiedsprüche werden kostenfrei gefällt und ohne Namen der Beteiligten veröffentlicht Vor einiger Zeit bestellte ich bei der Papierfabrik X in A einen Posten Zeichenpapier, welches vor allen Dingen flachliegen, gut radierfähig sein und sich gut mit Farbe anlegen lassen muß. Nach langem Warten erhielt ich Zeichenpapier, wovon Sie beifolgend einige Bogen erhalten. Dieses ist derartig wellig und rund, daß man es für Zeichenblöcke nicht verwenden kann. Ich habe mir an einer Reihe von Zeichenblöcken die größte Mühe gegeben, diese tadellos herzustellen, aber alle Versuche scheitern. Da die Papierfabrik meine Rüge nicht annehmen will, sind wir überein gekommen, daß Sie als Schiedsrichter urteilen sollen. Die hiesigen Lehrer sind sehr empfindlich und würden alle derartig welligen und runden Zeichen blöcke zurückschicken. Auch möchte ich nicht durch die Verar beitung meine ganze Kundschaft verlieren, da diese gewohnt ist, tadellose Ware von mir zu erhalten. Ich habe nichts an der Qua lität des Papiers auszusetzen. Beifolgend erhalten Sie einige Bogen von dem Zeichenpapier und einige Blöcke. Y, Buchbinderei in B » * » Mit der Buchbinderei Y in B sind wir in Meinungsverschieden heiten wegen einer Lieferung Zeichenkarton. Wir lassen Ihnen den über diesen Gegenstand geführten Briefwechsel, Muster unserer von der Buchbinderei für die Qualität ausgewählen Sorten und von den 3 Größen dieses Zeichenkartons je 125 Bogen zugehen, an welchen Sie sich ein Bild von dem Ausfall machen können. Die Buchbinderei bemängelt bei diesem Karton die nicht entsprechende flache Lage, jedoch sind wir der Ansicht, daß die Anforderungen zu weitgehend gestellt werden, denn ein Zeichenkarton kann bei der verlangten hart geleimten rauhen Qualität unmöglich so flach liegend, wie andere Papiere ausfallen. Wir haben auf die nach den verschiedensten Seiten gemachten Lieferungen in gleicher Aus führung noch keinen Anstand bekommen und es ist auch nicht aus geschlossen, daß bei dem uns von der Buchbinderei eingesandten Zeichenblock, welchen wir Ihnen anliegend ebenfalls zugehen lassen, lediglich durch das Zusammenkleben weniger glatte Lage hervor gerufen wurde. Da wir uns mit unserem Kunden dahin verständigt haben, die Entscheidung Ihnen zu übertragen, bitten wir um Ihren Schiedspruch. X, Papierfabrik in A. Ein Buchbinderei-Werkmeister erstattete uns zu diesem Streitfall nachstehendes Gutachten: Im vorliegenden Zustand ist das Zeichenpapier unbrauchbar, denn die Bogen sind zu wellig. Das Papier wird aber schwerlich die Fabrik in diesem Zustand verlassen haben, vielmehr sprechen alle Anzeichen dafür, daß es auf der Reise Feuchtigkeit angezogen hat und daher nicht sofort nach der Ankunft zu Blöcken verarbeitet werden konnte. Die Papierverarbeitung verlangt in den feuchten Winter-, Frühjahrs- und Herbstmonaten mehr Sorgfalt, Erfahrungen und Kostenaufwand als im Sommer, weil die Papiere häufig zunächst getrocknet und auf etwa 15* R6aumur, die Wärme eines guten er wärmten Arbeitsraumes, gebracht werden müssen. Die Kosten für solche Trocknung gehen m. E. zu Lasten des Empfängers, da er die Ware auf seine Gefahr bezieht. Auch gehört die Entziehung der Feuchtigkeit zu den für die Verarbeitung der Rohstoffe notwendigen Vorarbeiten und kann nur bei solchen Papieren unterbleiben, die ohnehin gewisse Feuchtigkeit enthalten sollen. Um flachliegende Blöcke zu erzielen, müssen die Zeichenpapierbogen zwischen starken Holzpappen zunächst etwa einen Tag, wenn möglich unter Druck, liegen. Sind die Bogen dann noch nicht glatt genug, so sollen sie wiederholt zwischen gut ausgetrockneten Holzpappen eingelegt werden, bis der Mangel verschwunden ist. Dieses Einlegen in Trocken pappen ist zwar kostspielig, aber zur Erzielung flachliegender Blöcke kaum zu umgehen. Ich ließ einen kleinen Teil des eingesandten Papiers zwischen Trockenpappen einschießen und einige Stunden unter Druck stellen mit dem Ergebnis, daß die Bogen glatt und flach wurden. Diese glatt gewordenen Bogen ließ ich gesondert verpacken, damit sich die Parteien vom Gesagten durch Augenschein überzeugen können. Die im Briefwechsel ausgesprochene Ansicht der Papierfabrik, durch „Einpressen“ der fertigen Blöcke könne das wellige Aussehen beseitigt werden, ist irrig. Austrocknen der Bogen vor Verarbeitung schafft allein Abhilfe. Die Herstellung der Blöcke erfordert auch bei glatten Papieren geschulte Arbeitskräfte, denn es muß auf allen 4 Seiten geleimt werden, und Leim enthält stets Feuchtigkeit. Mitteldicker, heißer, schnell trocknender Leim bester Sorte soll mäßig stark aufgetragen werden. Daß die Papier fabrik bisher noch keine derartige Rüge hatte, liegt wohl daran, daß das meiste in Bogen verkaufte Zeichenpapier auch in Bogen verbraucht wird. Solche Zeichenbogen werden in vielen Fällen an gefeuchtet und mit den äußeren Kanten auf das Reißbrett geklebt. Ist der Bogen dann gut trocken geworden, so liegt er glatt, auch wenn er vorher wellig war. Zeichenblöcke erfordern dagegen glattes Papier. Nach vorstehenden Darlegungen ist es wahrscheinlich, daß das Zeichenpapier beim Verlassen der Fabrik nicht so wellig war, daß dadurch seine Verarbeitung zu Zeichenblöcken be hindert worden wäre. Anderseits bestreitet die Papierfabrik nicht, daß beim Versand schon Wellen im Papier waren, und es läßt sich nicht mehr feststellen, ob diese Wellen groß genug waren, um schädlichen Einfluß auszuüben. Da somit fraglich ist, ob das Papier flachliegend geliefert wurde, so erscheint es billig, daß die Papierfabrik zu den Mehrkosten beiträgt, welche der Buchbinderei durch Behebung des Mangels erwachsen, und wir entscheiden, daß die Buchbinderei das Papier zwar übernehmen muß, aber 10 v. H. vom vereinbarten Preise kürzen darf. Listen portofrei Die Hausmarke FABRIK 62088] ohne Versagen schnell u. sicher. Rotax Büroartikel Gesellschafl m. b. H. Charloitenburg, Windscheidstr. 10 [ Ringfreie Fubrlb liefert billigst Kuverts • ensterkuverts Friedr. Ang. Aretz, Rheydt Wiederverkäufer gesucht^ C. F. FIEDLER NCHFL. BERLIN 42 Wassertor-Str. 50 eines jeden Schreibwarenge schäftes sollte Gimborn-Tintj sein, denn diese Marke wird von der modernen Kaufmann schaft bevorzugt. Gimborn- Tinte, in 5 Sorten für alle Zwecke, befriedigt alle Wün sche. Illustriertes Preisbuch Nr. 15 gern zu Diensten. H. von Gimborn-Akt.-Ges., Emme rieh a. Rh. Chemische Fabrik für Tinten. 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