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Nr. 30/1912 PAPIER-ZEITUNG 1122 Die be- Lithographiekunststein-Fabrik G. m. b. H. in München. Gesellschafterversammlung vom 26. Februar 1912 hat höhung des Stammkapitals um 40 000 M. auf 150 000 M. schlossen. 506 100 M., im Jahre 1912 fällig werdende Holzkaufschillinge und Frachten 272 600 M., Delkredere- und Dispositionsfonds 16 250 M., Assekuranz- ä meta-Konto 38 800 M., Dr. Carl Clemm- Stiftung 133 200 M„ Vortrag 646 600 M. Gewinn- und Verlustkonto. Soll: Unkosten, Vertrags- und satzungsmäßige Tantiömen, Steuern und Umlagen 3 034 650 M., Gratifikationen an Beamte, Werkführer und Arbeiter 80 500 M., Arbeiter-Krankenkasse-Beitrag 47 200 M., Arbeiter-Unfallversiche rungs-Prämie 72 200 M., Arbeiter-Unterstützungen 8100 M., Ar beiter-Invaliden- und Altersversicherungs-Beiträge 23 200 M., Ar beiter-Speise- und Badeanstalts-Beitrag 28 100 M., Gewinn 6 737 200 Mark. Haben: Vortrag aus 1910 532 900 M., Ueberschuß auf Waren- Konto und Ertrag aus Effekten 9 498 300 M. Dem Geschäftsbericht der Varziner Papierfabrik in Hammer- mühle für das Jahr 1911 entnehmen wir folgendes. Die im Jahre 1910 in Hammermühle ausgeführten Neuanlagen und Verbesserungen haben sich bewährt, und wir konnten dadurch unsre Erzeugung erheblich vergrößern. Diesem Umstande sowie der sorgfältigen Ausnutzung aller unsrer Einrichtungen ist, trotz schlechter Preise unserer Fabrikate, der größere Gewinn zu ver danken. Er wäre noch besser geworden, wenn nicht unsere Wasser kraft infolge des trockenen Sommers größtenteils versagt hätte und das Frachtenkonto infolge der erschwerten Flußschiffahrt stärker als sonst belastet worden wäre. Wir verkauften im Jahre 1911: 12 934 834 kg Papier zum Rech nungsbeträge von 4 539 420 M. (im Jahre 1910 11-800 771 kg für 4 166 449 M.) Unverkauftes Papier haben wir nicht auf Lager. Passiva : Aktienkapital 7 000 000 M., Reservefonds 1 863 000 M., Erneuerungsfonds 300 000 M., Delkrederefonds 12 000 M., Arbeiter- Versicherung-Rückstellung 14 400 M., Verbindlichkeiten 553 500 M., Wohlfahrtskonto 8000 M., Tantieme 47 600 M., Dividenden 720 700 Mark, Vortrag 16 000 M. ; Gewinn- und Verlust-Konto. Soll: Handlungsunkosten 77 200 M., Diskont und Zinsen 54 700 M., Rückstellung für Unfallbeiträge 23 400 M., Kursverlust 800 M., Abschreibungen 279 200 M., Rein gewinn 789 000 M. (Verteilung desselben: Tantieme an den Auf sichtsrat 47 600 M„ 12v.H. Dividende auf 5 000 000 M. = 600 000 M., 6 v. H. Dividende auf 2 000 000 M. = 120 000 M., für Wohlfahrts zwecke 5400 M., Vortrag 16 000 M.) . Haben: Vortrag aus 1910 28 000 M., Fabrikation 754 300 M., Dividende der Hammermill Paper Co. 442 000 M. Hauptziffern der Bilanz der Hammermill Paper Company in Erie, Pa.: Bestände: Grundbesitz 14 000 Dollar, Gebäude rund 583 000, Maschinen 689 000, Eisenbahnen 12 000, Werkzeuge 17 000, Kontormöbel 4000, in Bau begriffene Papiermaschinen nebst Ge bäuden 356 000, Holz 294 000, Papier 54 000, Packstoffe 23 000, Außenstände 443 000, Vorschüsse auf Holz 42 000, Bankguthaben und Bargeld 75 000 Dollar; mit kleineren Beständen zusammen 2 808 000 Dollar. Verbindlichkeiten : Schuldverschreibungen 750 000, Aktienkapital 1 500 000, Buchschulden 425 000, Forderung der Nashua River Paper Corporation 6000, fällige Schuldverschreibungs- zinsen 15 000, Dividende 112 500 Dollar. Nach dem Gewinn- und Verlustkonto betrug der Rohgewinn 358 000 Dollar, der durch den Vortrag aus dem Vorjahr auf 363 000 Dollar stieg, hiervon gehen ab für Versicherung, Diskonte, Handlungs unkosten, Schuldverschreibungszinsen 182 000, für Abschreibungen 67 000 und für Rückstellung auf zweifelhafte Außenstände 2000 Dollar, während der Rest von 112 500 Dollar als Dividende aus- geschüttet wird. Die alte angesehene Papiergroßhandlung von Paul Herzberg in Berlin [ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Es wird ein Vergleich angestrebt, wobei die Gläubiger 35 v. H. erhalten sollen. Günther Wagner in Hannover. Herrn Dr. phil. Hans Simon wurde derart Prokura erteilt, daß er zusammen mit einem anderen Prokuristen die Firma vertritt und zeichnet. Der erzielte Rohgewinn beträgt . . . 1911 754 259 M. 1910 601 355 M. Gewinnvortrag 27 994 „ 27 296 782 203 M. 628 601 M. hiervon sind abzuziehen: Handlungs-Unkosten, Diskonto und Zin- sen, Arbeiterversicherung ..... 155 274 M. 172 710 M. 626 979 M. 400 941 M. Kursverlust 807 M. 74 M. 626 172 M. 455 867 M. Abschreibungen 279 169 „ 247 711 ,, 347 003 M. 208 156 M. Dividende der Hammermill Paper Co. (abzügl. Unkosten) 441 997 M. 470 026 M. sodaß der Gesamtgewinn beträgt. . . . 789 000 M. 6/8 182 M. Der im vorjährigen Geschäftsbericht erwähnte Neubau der Turbinenanlage nebst Holzschleiferei in unserer Fabrik Campmühle ist kurz vor Schluß des Berichtsjahres beendet und in Betrieb ge setzt worden. Der Bau, welcher einen Kostenaufwand von 190 382 M. verursachte, entspricht unseren Erwartungen. Diese Fabrik ist nun mehr an die Staatseisenbahn angeschlossen. Der Kostenaufwand für den Anschluß beträgt 18 455 M. Die erhoffte Ersparnis an Fuhr- löhnen hat sich bereits im Berichtsjahre geltend gemacht. Für Neu bauten von Beamten- und Arbeiterwohnungen verausgabten wir 41 984 M. Das Maschinenkonto wurde für Anschaffung einer Quer schneidemaschine, einer Saugwalze und eines Knotenfängers für Papiermaschine I, einer Wasserpumpe mit elektrischem Antrieb und für die Restabrechnungen des Ende 1910 in Betrieb gekommenen Zellulosekochers mit 75 608 M. belastet. Am 30. Oktober 1911 brannte der Dachstuhl nebst oberstem Stockwerk des neuen Kochereigebäudes ab. Wir haben dadurch einen, wenn auch geringen Betriebsverlust erlitten. Der am Gebäude und den Einrichtungen entstandene Schaden ist durch Versicherung gedeckt worden. Die in der Generalversammlung vom 11. März 1911 beschlossene Erhöhung unseres Aktienkapitals um 2 000 000 M. ist durchgeführt. Wir haben aus dem Erlös nom. 540 000 Dollar neue Shares der Hammermill Paper Co. erworben und mit dem Rest des Erlöses unser Betriebskapital erhöht; das erzielte Agio von 1052 217 M. ist dem Reservefonds zugeführt worden. Die Hammermill Paper Co., welche auch im Berichtsjahre stets stark beschäftigt war, hat den Erlös, den ihr die neuen Shares ge bracht haben, zu Neubauten verwendet. Sie hat eine neue große Papiermaschine, die im Dezember in Betrieb kam, aufgestellt und mit Benützung der früheren dritten Papiermaschine eine Einseitig glattmaschine, sowie eine Packpapiermaschine zur Verarbeitung der Abfälle gebaut, die zurzeit aufgestellt und in Betrieb gesetzt werden. Wir hoffen mit den dortigen 5 Papiermaschinen (bisher 3. Papiermaschinen) die Erzeugung der Hammermill um etwa 40 bis 50 v. H. zu erhöhen und gute Verzinsung des vergrößerten Aktien kapitals zu erreichen. Hauptziffern der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Maschinen 2 252 000 M., Gebäude 645 000 M., Eisenbahnanlage 42 000 M., Arbeiter- und Beamtenhäuser 214 000 M., Papier 191 200 M., Fa brikationsbestände 759 100 M., Utensilien und Ersatzteile 100 500 M., Pferde und Wagen 1900 M., vorausbezahlte Versicherungsprämien 62 100 M., Bargeld 26 700 M., Wechsel 51 500 M., Staatspapiere 33 700 M., Hammermill-Aktien 4 813 400 M., Außenstände 869 600 M., Hammermill Paper Co. 472 500 M. Vertretungen. Die Finna M. & R. Wiener, Chromo- und Buntpapierfabrik in Breslau V, hat Herrn Martin Beckbye in Hamburg 26, Moorende 12, ihre Vertretung für Ham bürg-Altona und Umgebung übertragen. Herr Carl Helfensteller in Breslau Xlll, Gutenbergstr. 22, hat am 1. Februar die Vertretung sowie Lager der Buch- und Steindruckfarbenfabrik Dr. Lövinsohn & Co. in Berlin-Friedrichs felde für Schlesien übernommen und wird am 1. Juli noch die Vertretung der Briefumschlagfabriken Ernst Mayer in Dresden und Heilbronn a. N. übernehmen. Die Vertretung für M. Mayer in Coblenz hat Herr Helfensteller am 1. Januar niedergelegt. Brand. In der Nacht vom 4. auf den 5. April entstand in der Papierfabrik der Firma Brune & Kisker in Nestersitz, Böhmen, aus bisher nicht festgestellter Ursache, wahrscheinlich aber aus Fahrlässigkeit eines Arbeiters, ein Brand, der einen Schaden am Gebäude, Maschinen und Vorräten von etwa 30 000 Kr. verursachte. Die Fabrik ist beim Versicherungsverband für Papierindustrie ver sichert. Versteigerung. Bei der am 27. März in Graz stattgefundenen Versteigerung der zur Konkursmasse der priv. Papierfabriken von Ernst Rathausky & Co. in Deutsch-Landsberg gehörigen Liegen schaften wurde die Holzschleiferei in Sukdull bei Wildon von der Firma Adolf Ruhmann in Wien.um den Ausrufspreis von 70 000 Kr. erstanden. Die Papierfabrik in Deutsch-Landsberg sowie die Holz schleiferei in Schwanberg, welche zusammen um den Ausrufspreis von 370 000 Kr. ausgeboten wurden, fanden keinen Käufer, ebenso das Kohlenbergwerk Kalkgrub bei Wies. Von der Versteigerung der Strohpapierfabrik in Hörbing wurde auf Antrag des Konkurs masseverwalters Abstand genommen. Ausstellungswesen. Das Projekt einer Internationalen Aus stellung für graphische Künste und deren Hilfsgewerbe in Madrid 1912, das dort seit etwa Jahresfrist vom „Circulo de Bellas Artes" be trieben wurde, ist, wie die ,,Ständige Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie“ zuverlässig erfährt, nunmehr endgültig aufgegeben worden. Der Grund hierfür ist in dem Mangel der für die Durchführung erforderlichen Mittel zu suchen. Ob es gelingen wird, etwa im nächsten Jahr den Plan zu verwirklichen, dürfte hauptsächlich davon abhängen, ob der Staat sich bereitfinden lassen wird, das Unternehmen zu unterstützen, was bisher nicht der Fall war.