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diesen auch im Singular gebraucht und hoffe dabei nicht missver standen zu werden. Die verschiedenen, so wenig gekannten »Gerb säuren« sind für die Physiologie eine Einheit, wie »Zucker« oder »Kohlehydrat«, und sind auch hier als eine Einheit verfolgt worden. Dass das, was ich untersuchte, im Sinne der Chemie wirklich Gerbstoffe sind, dafür bürgen die Versuchspflanzen, die ja zumeist Objekte der Chemiker bei ihren Forschungen waren. Aber meine Proben haben auch überall ergeben, dass sie sich gegen Chamaeleon, gegen Eisensalze, Kupferäcetat, die Chromreaktion und vor allem auch gegen thierische Haut wie gerbende Materien verhielten. Wie derholte Proben mit den genannten Reagentien haben mir auch ge zeigt, dass bei derselben Pflanze der verfolgte Körper im Blatt, Holz, Rinde u. s. w. die gleichen Eigenschaften beibehielt, also als un verändert derselbe betrachtet und mit demselben Namen belegt werden darf. Einer feineren chemischen Prüfung will ich damit nicht vorgegriffen haben. VIII. Skizze einer Geschichte der Gerbstoffphysiologie. Ich kann mich im Folgenden darauf beschränken, ganz kurz den Entwickelungsgang unserer Gerbstoffkenntnisse anzudeuten; Li teraturzusammenstellungen sind ja wiederholt gemacht. Wenn sie nicht ganz vollständig sind, so ist es bei dem zweifelhaften Werthe so vieler Publicationen nicht weiter schade. Was nach meiner Auf fassung physiologisch förderlich gewesen, wurde ohnehin schon im Text berücksichtigt. — Bis in die Mitte dieses Jahrhunderts waren unsere Kenntnisse wesentlich auf zwei Arbeiten basirt, das mehr Botanische auf eine Abhandlung von Wahlenberg, das Wenige, was quantitativ-chemisch bekannt war, auf die Bestimmungen, welche Humphry Davy in den »Elements of Agricultural chemistry« (1 813) mitgetheilt hatte. Georg Wahlenberg’s Angaben stehen in dessen »De sedibus materiarum imediatarum in plantis tractatio. In quatuor sectiones divisa.« Upsaliae 1806 et 1807. — Sect. III p. 54—58.