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6 I. Bildung des Gerbstoffs. Meine Erfahrungen für diese Sätze sind auf ein paar Pflanzen beschränkt, für diese aber sicher. Von panachirten Blättern von Pelargonium zonale wurden (Ende des Herbstes) gleiche Flächen rein weisser und rein grüner Exem plare verglichen: weiss: grün: Gewicht 0,412 0,508 Gerbstoff 0,012 0,024 zweite Analyse: Gewicht 0,626 0,718 Gerbstoff 0,017 0,029. Von einer panachirten Ulme enthielten je 10 ganze Blätter Gerbstoff rein grün: halb grün: dreiviertel weiss: ganz weiss: 0,014 0,008 0,006 0,006. Weitere Beispiele folgen unten. Für die Feststellung der Unfähigkeit nicht grüner Blätter, Gerb stoff zu bilden, wurde die gleiche panachirte Ulme benutzt, die so wohl rein grüne, als mannigfach gescheckte, sowie rein weisse Blätter neben einander zeigte. Alle Versuche (Beihe VII) ohne Ausnahme thun dar, dass in derselben Zeit und unter denselben Bedingungen, unter denen grüne Ulmenblätter sehr deutlich Gerbstoff produciren, die weissen Blätter unthätig bleiben; der Gerbstoffgehalt bleibt gleich, eventuell hat er sich etwas verringert. Letzteres vielleicht nur als Versuchsfehler zu betrachten. — Auf diese Versuche lege ich einen ganz besonderen Werth deshalb, weil die Frage, ob der Gerbstoff auch von farblosen Geweben erzeugt wird, auf rein anatomischem Wege nicht unzwei deutig erbracht werden kann. 2. Es sollte auch die Frage entschieden werden, ob in CO- freier Luft, in der bekanntlich grüne Blätter Trockengewichtszu nahme und Kohlehydrate zu bilden unfähig sind, auch die Gerbstoff vermehrung ausbleibt. Die Versuche, die ich zuletzt*) anstellte, — Reihe VIII — sind vollständig glatt verlaufen, und haben ein gleichsinnig verneinendes Resultat ergeben, an dessen Richtigkeit *) Ich darf nicht verschweigen, dass ich vor ein paar Jahren in Versuchen mit Crassulaceen (Echeveria, Sempervivum) bei COg-Abschluss Gerbstoffbildung wahrgenommen hatte.