I. Der Gerbstoff bildet sich im grünen Blatt am Licht. Einfluss von Lichtintensität und Expositionsdauer. Die Bedingungen seiner Bildung coincidiren mit denen der Kohlenstoffassimilation, aber nicht völlig
I. Der Gerbstof bildet sich im grünen Blatt am Licht. Einfluss von Lichtintensität und Expositionsdauer. Die Bedingungen seiner Bildung coincidiren mit denen der Kohlenstoffassimilation, aber nicht völlig. 1. In den Laubblättern wird am Licht Gerbstoff erzeugt. Setzt man abgeschnittene Blätter von Holz- oder Staudenpflanzen an einem normalen Sommertag dem Sonnenlicht aus, so nehmen dieselben innerhalb kurzer Zeit (ein bis mehrere Tage) wägbar an Gerbstoff zu. Gleichzeitig im Dunkel gehaltene Blätter vermehren ihren Gerbstoff niemals, eher können sie scheinbar Verluste zeigen. Die Versuchseinzelheiten, wie sie seit mehreren Jahren einge halten wurden, sind folgende: Ausgewachsene Blätter von Bäumen, Sträuchern oder Stauden wurden in den ersten Morgenstunden frisch gepflückt; der Mittelrippe entlang wurde (ohne diese zu verletzen) die eine Blatthälfte abgetrennt und als Controlle benutzt. Die andere Hälfte wurde mit angefrischtem Stiel in gewöhnlichem Wasser, selte ner in feuchtem Kies, an den Wänden von geräumigen viereckigen Glaskästen, in Drahtnetzen sich leicht haltend, schief aufgestellt. Glas decke je nach Bedürfniss. So konnten die Blätter, je nach Wunsch, tagelang im Freien, der Sonne zugewendet oder in leichtem Baum schatten exponirt werden. Sie blieben dabei frisch und gesund, unter günstigen Verhältnissen nahmen sie sogar röthliche Färbung an. Aus der Gontrollhälfte der Blätter wurden gleich anfänglich, nach der in der »Methode« angegebenen Weise, bestimmte Quadrat flächen ausgeschnitten, getrocknet und gewogen. Genau gleich wurde auch mit der Versuchshälfte nachher verfahren. Fast ausnahmslos Kraus, Gerbstoff. 1