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von einzelnen Gastwirten veranstaltet, und zwar mit erheblichem Gewinn, denn die väle können ost nicht die Menae der Tanzlustigen fassen. Die Spekulation auf Gäste au» Sachsen ist zum größten Teil durch die bestehende Grenzsperre vereitelt, wenngleich es noch immer Leichtsinnige geben soll, die trotz der drohenden Gefahr den „Sprung über die Grenze- an einer unbewachten Stelle wagen. Und da» in diesen Tagen, da der Schnitter Tod auf Galizien» Schlachtfeldern blutige Ernte hält. * GpergtM (Krei» Merseburg), 30. Juni. Al» erster Gefallener au» unserem Orte wurde schon im November 1914 der Landwehrmann Bernhard Naubert durch seine Kompagnie gemeldet. Die Familie legte Trauer an, Ehrengeläut fand statt, und am Totenfeste wurde unter Beteiligung der Vereine und der ganzen Gemeinde zu seinem Gedächtnis auf dem Friedhöfe ein LebenSbaum gepflanzt, der jedoch nach einigen Monaten wieder etnging. Jetzt nun ist durch eine Hilfsgesellschaft in Magdeburg ermittelt worden, daß Naubert sich im russischen Gefangenenlager zu Beresowska bei Wefchne-Udinsk (Gouvernement Transbai kalien) befindet. «ertcht»faat. 8 Ei» unverbesserlicher Wucherer. Der Flet- schermeister Heinrich Wilhelm Gustav Rudloff in Leipzig hatte in seinem Geschäft die Einrichtung getroffen und dementsprechende Anzeigen in den Zeitungen veröffentlicht, daß er Spargel zum Ver kauf stelle, wozu die Känfer auch Speck erhalten könnten. Diese Anzeigen haben auch gezogen, und im Mai und Juni hat Rutloff in einem Zeiträume von nur 4 Wochen bei einem Ver dienste von 15 bis 20 Pf. am Pfund Spargel einen Gewinn von 2500 bis 3000 Mark erzielt. Speck allein gab eS bei Rutloff nicht zu kaufen, und in diesem SeschäfSgebaren erblickte die Be hörde einen Verstoß gegen die Bestimmungen der BundeSratSverordnungen über Zurückhaltung von Nahrungsmitteln sowie über Preiswucher, weil Rudloff für die Zugabe von 30—40 Gramm Speck 35 Pf. genommen hatte. Da Rudloff wegen Zuwiderhandlungen gegen das Nahrungsmittel- gesetz bereits zweimal bestraft ist, so erkannte das Leipziger Schöffengericht jetzt gegen ihn auf drei Monate Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe, gegen seine Ehefrau, die mit verkauft hat, auf 500 Mark Geldstrafe. 8 Z« 300« Marl Geldstrafe verurteilt. Vor dem Leipziger Schöffengericht hatte sich der Fleischer und Viehhändler OSwin Röger aus Leipzig wegen Zuwiderhandlung gegen die Bun- deSratSoerordnung vom 25. Juli 1915, übermä ßige Preissteigerung betreffend, zu verantworten. Der Angeklagte hatte einen Bullen, den er für 2060 Mark Lebendgewicht gekauft hatte, sofort mit einem Verdienste von 500 Mark durch einen Kommissionär weiter verkaufen lassen. Während er selbst nur 110 Mark für den Zentner Lebend gewicht gegeben hatte, hatte Röger für den Zent ner 160 Mark wieder erhalten. Hierdurch machte er sich eines Verstoßes gegen die erwähnte Bun- deSratSverordnung schuldig. DaS Gericht ver- urteilte den Angeklagten zu 8000 Mark Geldstrafe, Ehrentafel. «tue Nh«» «ad ersalgreiche Usterueh»««» führte ein Vizefeldwebel mit fünf Leuten seiner Kompagnie auf dem westlichen Kriegsschauplatz au». Zwischen den deutschen und englischen Linien in einem sumpfigen Gelände lag eine Mühle. ES gatt nun auszukundschaften, ob diese Mühle vom Feinde besetzt sei. Unter großen Schwierigkeiten, die durch den Sumpf noch schwieriger sich gestal teten, gelang e» der Patrouille das Gebäude zu erreichen. Kein Feind zu sehen, keine Befestigung irgendwelcher Art, keine Tretminen. Doch keine 30 Meter entfernt ist die englische Stellung. Die Unseren beobachten die Engländer bet ihren Befestigungsarbeiten und können wertvolle Skizzen machen. Gegen Abend naht eine englische Ossi- zierSpatrouille. Sorglos kommen sie näher. Noch ist gutes Ztellicht; kommen sie heran? Ja, gerade auf die Mühle zu. Da streckt ein Schuß des deutschen PatrouillensührerS den führenden eng lischen Offizier nieder. Er sinkt in die Arme eines Kameraden, wie auch diesen die Kugel ins Herz trifft. Zwei Engländer fallen weiter unter des Vizefeldwebels Schüssen, die anderen werden durch Handgranaten verwundet und verjagt. Als Verstärkungen nahen, zieht sich die deutsche Er kundungsabteilung zurück unter Mitnahme der toten englischen Offiziere, bei denen überaus wertvolle Papiere gefunden wurden. DaS Eiserne 1. Klaffe ziert die Brust des tapferen deutschen Patrouillenführers! KriegMrWastliches. Die ReichSfleifchkarte gelangt im September zur Einführung. Ter Vorstand des Kriegsernährungsamtes hat nach Beratungen mit Vertretern der Reichsfleisch- stelle die Einführung der» Fleischlarte in Stadt und Land im ganzen Reich beschlossen. Tie Einführung kann, um alle Vorbereitungen sorgsam treffen zu können, erst ,;w.n Septem ber erfolgen. Bis dahin soll durch Ueber- gangsvorschriften auf eine einigermaßen gleich, müßige Deckung des Fleischbcdarfs nach Mög lichkeit hingewirtt werden. Eine weitergehende Hera setzung der Schlachtungen ist so lange nicht möglich, bis die neue Ernte und die im Gange befindliche Neuregelung der Blut ter- und Milchversorgung die ausreichende Zu» führung der übrigen Nahrungsmittel sicher stellt. Von einem Verbot der Hausschlachten gen soll abgesehen werden. Tie müssen aber selbstverständlich kontrolliert werden, und das selbst eingeschlachtcte Fleisch ist auf die nach dec Fleischkarte zustehende Menge anzurechnen. Ueber de« Eierwucher macht das „Berl. Taget!.- sehr bezeichnende Mitteilungen: „Alle Welt wundert sich, daß seit einiger Zeit die Eier sozusagen spurlos verschwunden und selbst für teures Geld nicht mehr auszutreiben sind. Nnd doch sollte man denken, daß gerade in der lebigen Jahreszeit ein Mangel an Eiern nicht begründet wäre. Die Sache findet aber ihre Erklärung aus folgende Weise: Iw Berlin sind vor einiger Zeit zwei Gesellschaften gegründet worden, jede mit einem Kapital von 300 000 Mark. Diese Gesellschaften lassen ganz Preußen durch ein Heer von Agenten bereisen, die aus dem Lande Eier auskaufen. Es gibt Agenten, die bis zu 2000 Eier zusammenbringen. Die Eier wer den sofort mit Wasserglas überzogen, um sie vor dem! Verderben zu schützen, je zu einem halben Dutzend in Kartons verpackt, und im wichsten Winter, zu Weihnachten vielleicht, wer den sie wieder zum Vorschein kommen — na türlich gegen entsprechend höhere Preise." — Ist man denn wirklich in Berlin nicht wil lens, gegen solchen schamlosen Wucher vorzu gehen? Wo bleibt da das Reichsernährungs amt? Zu wenig — zu viel Butter. Die Lebensmittelverhältnisse in Thüringen stehen wall in Deutschland ganz einzigartig da. In einer Gemeinde ist ein Ueberfluß an Nahrungsmitteln, in einer benachbarten Man. gel. Diese Zustände sind vor allem aus die eigenartigen Grenzverhältnisse und W sperr maßnahmen zurlckzuführen. Es steht z. B. gewiß in> Deutschland einzig da, wenn in Erfurt mit seinen etwa 130 000 Einwohnern seit 'kurzem die Zuteilung von einem achtel Pfund Butter für drei Wochen so geändert werden mußte, daß das achtel Pfund für vier Wochen reichen muß, während in Bern burg im Verlaufe von etwa einer Woche die ganze Einwohnerschaft mit der ihr nach der Zahl ihrer Butterkarten zustehenden Menge ver sorgt werden konnte. Der Magistrat hat sich jetzt veranlaßt geselen, die jedem Einwohner zustehende Buttermenge zu verdoppeln, sodaß aus den einzelnen Brotkartenabscheitt ein hal bes Pfund Butter abgegeben wird. Behebung des Fettmangels. Dem Königlichen Polizeileutnant Hellrie gel aus Berlin-Schöneberg, zurzeit Rittmeister und Führer einer Genesungsschwadron bei der Garde Train-Ersatz-Ab tellung in Berlin-Tem- Pelhoß ist es, wie die« Zeitschrift „Tie Po- lizei" berichtet, gelungen, auf dein denkbar einfachsten Wege mit Hilfe einer Handknochew mühle ans Knochen bis zu 25 Prozent Speise- fett zu gewinnen, das nach dem Gutachten von Sachverständigen einen völligen Ersatz für Talg bietet und sich daher durchaus zur Er- Währung von Menschen eignet. Es enthält 100 Prozent Fett, ist also frei von allen Fremd körpern. Bei der jetzigen Fettnot ist dieser Erfolg nur mit Genugtuung zw begrüßen und es ist zu hosten, das; sich die zuständigen Stel len seiner annehmen. Kirchen-Nachrichten. Pirschte St. Trixitatt» H»he»stei»-Er«fi1hal. Vom 24. Jun« bi« l. Juli Begraben: Ernst Albert Dietz, Sohn des Fabrikarbeiter- Ernst Oskar Dietz, 7 I. SM. 27 T. Anna ocrm. Pietzold geb. Klier, 70 I. 2 M 28 T. Fnbrikweber Karl Wilhelm Schönfuß, Ehemann, 59 I 1 M. 4 T. Am 2. Sonntag nach TrinitatiS, den 2. Juli, vonn. v Uhr Predigtgottesdienst. Herr DtakonatSvikar Kretzschmar au« Oberlungwitz. Jungfraucnoeretn abends halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Männer- und JünglingSveretn nachmittags 3 Uhr bei günstigem Wetter im Fuchsgraben, abends 8 Uhr im Gemeindehaus. Montag abend Kriegsbibelstunde. Dienstag: Frauenvercstl: Beteiligung an der Jahres- Versammlung des Frauenvereinsbunde« Glauchau im „Ferien- heim" in Meerane. Abfahrt 12 Uhr 55 Min. mittag« Donnerstag abend« >/zS Uhr Kriegsbetstunde in der Kirche. Pmwchie St Ehrtstsphsri H,he»fiei«-Er»stthal. Vom 24. bis 30. Juni. Getauft: Ella Elfriede, T. d HauSmannS Max Hein rich Ehrt. Gottfried Werner, S. d Maurerpolier« Franz Wohlrab. HanS Arthur, S. d. Emma Klara Moeschke. Betraut: Kanonier Paul Kurt Pippig und Lina geb. Starke. Begraben: Arthur Paul, T. d. Maler» Paul Oskar Baßl«, 12 I. 7 M. Elisabeth Lotte, T d. Schleis,r« Hermann Paul Martin, SIAM. 28 T Martha Johanna, T. d. Erdarbeiter« Max Richard Klosterknecht, 8 I. 7 M. ST Am 2. Sonntag nach Trtnitati« vormittag« v Uhr Hauptgotte«dienst. Predigt über Jak. 1,21—25. Darnach AbendmahlSseier. Herr Pastor Berstmayr Der Kindergollcsdienst sällt au». Kirchentausen um 12 Uhr. Nachmittag« 2 Uhr Jahre» fest de» Schönburgischen Zweigverein« ver Gustav Adols-Sttstung in Ger-dorf. Ev.-luth. Jungsrauenverein: Mittlere Abteilung Sonntag abend« 8 Uhr im Psarrgarlen, dann im BereinSztmmer. Jüngste Abteilung Mittwoch abend» 8 Uhr im Psarr- garten, dann tm Berein»ztmmer. Ev.-luth. JüngltngiSverein: Sonntag nachmittag« von 8 Uhr an im VerctnSgarlen, abend« 8 Uhr im BereinSztmmer. Landeskirchliche Gemeinschaft abend» halb S Uhr Ver sammlung im GemelnschastSlokale, Breitcstraße 8l. Mittwoch, den 5. Juli, abends 8 Uhr Kriegtbetstunde im Hüttengrundbetsaal. Donnerstag, den 6 Juli, abends 8 Uhr Kriegtbet stunde in der Kirche. Wochenamt: Herr Psarrer Albrecht. v»> Oberl««rwitz. Betaust: Heinz Erich, S. d. Schlossers Richard Kurt Mühlmann. Elfriede Hildegard, T, d. unverehelichten Hulda Frieda Bergert. Getraut: Der Maschinenschlosser. Heizer aus S. M. T. „Bayern", Max Arno Richter mtt der Repassiererin Helme Elisabeth Mehlhorn, beide hier. Begraben: Ernst Helmut, G. d. Friseur« Ernst Arno Förster, 2 M. 10 T. Paul Max, S. d. unverehelichten Elisabeth Spatz, 8 M. 10 T. Frau Anna verw. Böttrich geb. Barth, 63 I. 2 M. 22 T. Der Bauunternehmer Karl August Hermann Granitz, 73 I. 1 M. 27 T. Am 2. Sonntag nach TrinitatiS, den 2. Juli, vormittags 9 Uhr Gottesdienst mtt Predigt über Jakob, l,21—25. Herr Psarrer v. Doiky. Vormittags halb 1 l Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Herr Pfarrer von DoSky. Nachmittags 2 Uhr Tphoral-Gustav-Adols-Fest in GerSdors. (Festgottesdienst mit Predigt de» Herrn Psarrer Günther-Rochsburg. Hauptversammlung mit Vortrag de« Herrn Psarrer Weidauer-Rabenstein.) Nachmittags 2 Uhr Kindergottesdienst. Nachmittags 8 Uhr TausgotteSdienst. JünglingSveretn: Teilnahme am Gustav-Adols-Fest in GerSdors. Sammeln am Heime mittag« '/«l Uhr. Mittwoch, den 5. Juli, abmd« 8 Uhr KriegSbeistunde. Wochenamt: Herr Psarrer v. Dosky. Von GerSdors. Vom 22. bis 28. Juni. Gelaust: Karl Heinz, S. d. B. Arthur Hamann Zieger. 1 unehel. Sohn. 1 unehel. Tochter. Gelraut: Paul Stark, B., zur Zeit Gesretter der 4. Kompagnie des 105. Regiments, und Frieda Johanna Reimann, hier. Fritz Waldemar Vogt, Photograph, zur Zeit Soldat der 9. Kompagnie des W1 Regiment«, und Gertrud Helene Herrmann, hier. Begraben: Totgeb. Sohn des B Max Otto Köhler. Am 2 TrinitattSsonntag, den 2. Juli, vorm 9 Uhr Gustav Adolf-KindergotteSdienst. Herr Pastor Böttger. Nachmittags 2 Uhr FeftgotleSdienst des Rezeßhcrrschast- lichen Schönburgischen Zweigvcrein« der Gustav Adolf- Stiftung Festprcdiger: Herr Pastor GUnther-RochSburg. Sammlung für die durch den Krieg geschädigten eoangel. Gemeinden im Elsaß Nachoersammlung Punkt 4 Uhr im „Grünen Tal". Vortrag LeS Herrn Pastor Weidauer-Rabenstein Uber: „Evangelische Arbeit in Galizien". Sammlung sür das evangelische HilsSwerk des v. Zöckler in Galizien. Die Tetlrehiner am Festzug sammeln sich halb 2 Uhr iin Schulhos der Zentralschule Der Jüngling«, und Jungfrauenverein beteiligt sich an der Feier dc« Gustav Adolf-Feste«. Abend« 8 Uhr Versammlung im Gemeinschaftssaal. Montag, den 3. Juli, abends 8 Uhr Frauenverein tm Gasthof „Zum blauen Stern". Die Bivelstunde bei Herrn Kohlenhändler Tcichncr findet nicht am 4., sondern erst am 11 Juli statt. Donnerstag, den 6. Juli, srüh » Uhr Wochenkommunion. Abend« 8 Uhr KriegSbetstunde in der Kirche. '/.9 Uhr Sitzung des Ausschusses sür KriegShilsc in der Kirchschule. Alle Amtshandlungen hat Herr Pastor Böttger. B»» ven»Stz«rs. 2. Sonntag nach TrinitatiS, den 2 Juli, vormittag» 9 Uhr Hauptgottesdienst. Nachmittag« 2 Uhr Gustav Adols-Fest in GerSdors. B<» La«,e»ber, mit Mei»»»,rf 2. Sonntag nach TriniiatiS, den 2. Juli, früh halb 9 Uhr Beichte, 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Matth 22,1—14 und anschließender Wendmahlsfeier. Nachmittag« 2 Uhr Gustav Adols-Fest in GerSdors mit FestgotteSdimst und Nachversammlung. Ueber 8 Tage kirchl. Unterredung mit den Konfirmierten. Donnerstag, den 6 Juli, abend« >/>8 Uhr Krieg«, betstunde, Uhr kkriegSfrauenabend im Pfarrhause. Bs» La«se»ch«r»»»rf. Sonntag, den 2. Juli, vormittag« halb S Uhr Beichte, 9 Uhr PredigtgotteSdienst mit AbendmahlSseier. Vormittags halb 11 Uhr Unterredung mtt den konfir- mierlen Jünglingen. Abend« 8 Uhr Versammlung dc« ev. Jungscauenveretn«. Mittwoch, den 5. Juli, abend« halb 9 Uhr Bibelstunde (Hebr.-Bries Kapitel 4). Donnerstag/ dm 6 Juli, abmd« halb 9 Ubr Kriegs- betstunde mit Wochenkommunion. Vm Kriegsschauplatz in Salizie«. »«tztsetlbeförderu«, rfterreichisch-i»»s«rtscher Or»O,««az- Offizlere über »«« Lutester. Die praktische Methode hat sich außer ordentlich bewährt und den zeitraubenden Bau von kleinen Brücken, Flußstegen usw. erspart. Im Hintergründe de» Bildes sieht man die typischen galizischen Bauernhäuser. ii f v»> Erltich-Kirchter» 2. Sonntag nach Trtnitati», dm 2 Juli. Erlbach: Vormittag« halb 9 Uhr PredigtgotteSdienst. Vormittag« '/.tt Uhr Kind«gotte»dimst. Kirchberg Nachmittag« 1 Uhr PredtgigotteSdimst. Di« Bustav-Adols-Freunde der Gemeinden sind herrlichst eingeladen zur Teilnahme an dem Gustav-Adols-Fest in Stollberg nachmittag« 8 Uhr. Festpredigt hält Herr Pastor Lic Wirth-Themnitz, woraus Herr Pastor Rudols-Lengeseld au» eigener Anschauung Uber da» Arbeitsfeld de« Vustao- Adols-Berein« in Ostpreußen berichten wird. Bei günstiger Witterung finden die Veranstaltungen in den Siollberger Steinbruchanlagen statt. Donnerstag, dm 6. Juli. Erlbach: Abmd« 8 Uhr Krieg«betstunde. Vs» Ursprung. Betaust: Rudols Johanne«, Sohn de« Fabrikarbeiter» Rudols Willy Schulze in Ursprung Willibald Alexander, Sohn de» Snider» Emil Albert Willibald Haupt in Ursprung. Getraut: Otto Guido Höser, Wirtschastsgehilfe in Seiser«- dorf, und Martha Frieda Richter, WirtschastSgehilfin daselbst. (Krieg-trauung.) 2. Sonntag nach TrinitatiS, den 2. Juli, vormittag« halb 9 Uhr Predigtgottesdienst und Feier des heiligen Abendmahles. Beichte 8 Uhr. Abmd« 8 Uhr Frauenabend in der Psarre. Donnerstag, dm 6. Juli, abend« 7—8 Uhr Krieg«, betstunde. Sonnabend, den 8. Juli, findet eine vom Kgl. Ministerium verordnete HauSsammlung zum Besten und zur Unterstützung der deutschen Krieg«, und Jivilgefangenm im feindlichen AuSlnnde statt. Nächsten Sonntag, dm 9. Juli, nachmittag« halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit der konfirmierten Jugend. V-« WSstenbrand. 2. Sonntag nach TriniiatiS, dm 2. Juli, vormittag« 9 Uhr PredigtgotteSdienst. Diontag, den 3. Juli, abends halb 9 Uhr Monativer- sammlung de« Fraumverein« I in der Gastwirtschast „Zum Wind". Mittwoch, dm 5. Juli, nachm. 4—6 Uhr Mädchen- hort, 1. Abteilung. Abends V,9 Uhr Versammlung des ev. Jüngling»- verein« im Psarrhause. Donnerstag, dm 6. Juli, abends 8 Uhr KriegSbetstunde. Gingesandt. lgllr »tntendunßcn unter dieser Rubrik Übernimmt die Ned.Itton nur die drr1,ese»Iiche «erentw.riun,.) Zur umemMichn ErhWW der ZWeneMtise. Ani 1. Juli tritt bekanntlich die vom Reichstag beschlossene Erhöhung der Tabakab- ga en in Kraft, die für Zigaretten eine Er- Höhung des Rohtabakzolles nnd einen Kriegs- zusct lag zur Banderolesleuer bringt, sodaß die Zigaretten teils Pfg., meist aber 1 Pfg. und die teuersten gar 1^ bis 2^ Pfg. das Stück teurer werden müssen. Bei dieser Sach lage ifl es ausgeschlossen, daß Handel und Industrie etwa die ganze Erhöhung auf ihre Kappe nehmen könnten, indem sie einfach un ter Beibehaltung der allen Marken und Preise billigere Tabake verwenden und so dem Rau- cher es ersparen die Ta' aksteuererböhung auch seinerseits zu empsindcn. Man kann ganz da- von abfehen, das; die Reichsregierung und Reichstag eine Belastung des Verbrauchs mit dieser Kriegssteuer ausdrücklich beabsichtigt ha ben. Das brauchte zur Not ja die beteiligten Gewerbekreise nicht anzufechten. Ten Haupt ausschlag gibt vielmehr die ganz außerordent. liche Verteuerung aller Rohmaterialien — ins besondere des Tabaks —, die es vollkommen unmöglich macht, auch nur entfernt noch an die Beibehaltung der alten Preise trotz des Kriegsaufschlags zu denken. Ter Rohtabak war schon infolge der Kriegsverl ältnisse um das vier- bis fünffach« im Preise gestiegen, als die unglückliche Idee auftauchte, eine Rohtabakein- kaussgesellschast unter der Aufsicht des Rei ches zu begründen. Tiefe Gründung hat dann die Zufuhr an Rohtabak außerordentlich er- schwert nnd so die Tabakpreise noch einmal ganz gewaltig emporfchnellen lassen und es besteht zurzeit natürlich so gut wie gar keine Aussicht, das; dieser Ausland sich während des Krieges irgendwie bessern könnte. Wenn also die Zigaretten der ihm bekannten nnd lieb gewordenen Marken dem Raucher jetzt nur um den Betrag verteuert werden, den der Kriegs- auffchlag erfordert, dann ist das das aller äußerste Entgegenkommen, welches die Indu strie ibrer Kundschaft beweisen konnte. Denn auch dieses Entgegenkommen geht zum Teil schon anf Hosten des Kleinhandels, weil ja der Kriegsausschlag scheinbar mit Absicht so unglückliche Beträge aufweift, daß runde Preise nur nach unten durch Verzicht auf die Spitzen herauskommen können, weil eine Ab rundung nach oben — mit Ausnahme einiger Preislagen — ohne gleichzeitige Erhöhung der Banderole nächt vorgenommen werden darf. Wenn Handel und Industrie aber sich darin einig sind, nicht mehr als den unbedingt vom gesetzlichen KriegSaulfschlag erforderten Mehr- betrag von, Raucher zu erbeben, dann wird dieser — in dem Bewußtsein, nach wie vor die ihm liebgewordene Ware bekommen zu können — lieber den kleinen Aufschlag mit- machen, als sich anderen (billigeren) Marken zuzuwenden. Die Zigarrenindustrie muß ja ihre Preise auch um 50 Prozent erhöhen. Und da kommt die Erhöhung der Zigarettenprcisc nm durchschnittlich nur 20 Prozent — also nicht einmal überall um den vollen gesetz lichen Kriegsaufschlag — kaum in Betracht. Dio Zigarette wird nach wie vor, trotz der ihr aufge'lmrdeten ungeheuerlichen Steuerlasten, den vorteilhafteßen und preiswertesten Rauch genuß darstellcn, wenn der Raucker verständ nisvoll dev Sachlage Rechnung trägt und nicht darauf besteht, auf Kosten der Qualität die alten Preise beibebalten zu seben. Der Zi- garrensvezialbandel verdient in dieser schweren Zeit alle Unterstützung. Und da er nicht in der Lage ist, etwa selbst den Kriegsanffchlag zu tragen, so muß er von seiner Kundschaft erwarten, daß bisse ihm dabei behilflich ist.