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Christentum «ob Kirche. Ein paar Minik« für unsere Hausfrauen Leicht haben sie es nicht, unsere Hausfrauen, in dieser Zeit der wirt schaftlichen Knappheit, da; ist gewiß! Von früh bis spät muß schier ihr einziges Sinnen darauf eingestellt sein, wie sie bei stetig stei genden Preisen und stark vermindertem Ange- bot den Tisch noch decken sollen. Und so ' dreht sich denn auch ihre Unterhaltung daheim und auf der Straße varwiegend um diese Uebelstände. Hinzu kommt das ost stunden, lange Wavten vor den Läden in Reih und Glied, das ihrer Geduld Aeußerstes zumutet. Aus dem allen erwächst ein begreiflicher Miß- > mut. Und der führt rasch zum Klagen, sich ' beschweren, zu Entmutigen und Verdrossenheit. In solchen Stimmungen sieht man aber alle Linge nicht nur schwärzer an, als sie sind, sondern man kann sich auch zu mancher Unge rechtigkeit verführen lassen. Schlimmer äls das wirkt aber der ansteckende Pessimismus auf alle die, denen man leise und laut sein Leid klagt. Hier wäre eine stramme Selbst, disziplin, ein leiden ohne zu klagen, überaus ain Platze und auch ein Vaterlandsdienst» so gut, wie ihn draußen unsere Feldgrauen unter noch weit schwierigeren VerhAtnissen mit b«. ' bewundernswertem Gleichmut und rechten. Per« antwortlichkeitsgefllhl für's Ganze, Tag um Tag, Jahr um Jahr leisten. Klagen kann i Jeder! Aber solchen „berufsmäßigen* Klage- Weibern sollten vernünftige Frauen mit ruhi- gern Nachdruck — ast wirkt auch ein Humor- volles Wort der Beschwichtigung Wunder! — entgegentveten. Dann werden auch die törich ten Jammerbriefe an die Front, die schon un sagbar viel Unheil gestiftet Haden, bedeutsam eingeschränkt werden! — Und noch Eins! Hie und da hat ein Ueberwachungssystem selvst der besten Bekannten untereinander sich eingenistrt, ob die eine nicht irgend etwas vor der andern voraus hat. Es gibt Frauen, die fick) stun. denlang vor einem Ladenschaufenster aufpslan« zen, um zu kontrollieren, ob auch alles nach Recht und Ordnung zugeht. Beim geringsten Verdacht läuft man dann eilig zur Polizei, um Anzeige zu erstatten, was wieder Zeit dau ert. Nicht bloß, daß damit ein immer ent- sittlichendes Denunzianteirtum wegen gering fügiger Kleinigkeiten großgezogen wird: solche Frauen verschleudern die Zeit halber Tage, die sie ihrem Heim, ihrer Familie, ihrer geordne ten Arbeit entziehen. Während die Kloben über die schlechte Zeit bei ihnen überhand neh men. könnten sie ein gut Teil derselben des- lern, wenn sie zuhause auf Ordnung sahem die Bestände in Schrank und Kommode durchsich. teten, um zu flicken, zu bessern unh zu spa ren. Das wäre auch) ein Dienst für's Wohl des Ganzen! Klagen kann jeder! Mildern und, wo immer möglich, Abhilfe schaffen — darauf koinmt's an! Di« Hoffnungen des Gustav Adolf-Vereins. Tie Erwartungen und Hoffnungen des Gubwv Adolf-Vereins kenn zeichnen sich laut Ausführungen seiner neuesten Mitteilungen teils als gescheiterte, teils als freudig aufrecht erhaltene und neu belebe. Vor wiegend betrübten Herzens blickt er auf das vor einem Jahre bundes w ichig gewordene Ita lien, das neuerdings besonders bittere Früchte sei ner welschen Untreue zu ernten hatte. Währcndfrei- lich der als Freund des evangelischen Deutsch, lands bewährte Wa>denserpfarrer Paolo Cal vino in Lugano die italienischen Zeitungen zur Berichtigung der Schauermär zwang, in Stresa am langen See habe man ein belgi sches Kind gesehen, dem die deutschen Hun- neu beide Hände abgehackt hätten, heißt es in einem vor allen Vertretern des italienischen Protestantismus gehaltenen Vortrag des Pro fessors Comba: „Indem wir in diesen Krieg mit eingrisfen, haben wir uns- derjenigen kriegsführenden Gruppe «»geschlossen, di« of fenbar das gute Recht, die Gerechtigkeit, die verletzte Wahrheit, die bedrohte ZilMsation verteidigt; wir ha en unL auf jene Seite ge- stellt, die angegriffen wurde, ohne daß sie herausgefordert hätte; auf jiene Seile, die für die Erhaltung des Friedens'Und nicht für den Krieg war; die andern waren für den Krieg-!* — Bezüglich des uns verbündeten Oesterreich- Ungarn gehen die Nachrichten den umgekehrten Weg: vom Unerfreulichen zum Erfreulichen. Die evangelischen Schulen, die von ihren Kir. chengemeinden aus eigenen Mitteln zu «rhal-, ten sind, Bitten unter dem Krieg, so in der ältesten Wchegelneinde Gosauf am Fuße d«s Lachstein und deren Schwestergemeinde Eser- ding in Od « röft e r r« i ch. Lehrer wurden zum Kriegsdienst einberufen, Kinder zur Feld- arbeit herangezogen. In Kroatien dage- gen heißt es, die evangelisch« Gemeinde der Hauptstadt leuchte jetzt wie.- eine Stadt auf den. Berge. „Wie mancher deutsche Soldat mag dort Erquickung und Trost gefunden ha ben." Trotz der steigenden Mindereinnahme der Kirä)«nkasse stieg .in Agram die Zahl der Schulkinder auf 320. Für unbesetzte Lehrer stellen sanden sich Hilfskräfte. Man hofft, im äußersten Süden des Reiches weiter «treu Wacht , hasten zu können. — Auch in GaAizien und der Buk owina sieht man, „nachdem das Land durch deutsche Kraft und deutsches Mut wieder gewonnen ist*. einer besseren Zu- kunft entgegen. Ter Gustav Adolf-Verein ist gewillt, die deutschen Gemeinden, von denen nach der Flucht des Kinderheims au) Stanis- lau unter Führung des wackeren Pfarrers D. Zöckler und während dessen Hilfsunternehmung viel in die Oeffentlichkeit gedrungen ist, in ihrer Zuversicht nicht zu -schänden werden zu lassen. — In R u s s i s ch - P o l e n ist es nach einem Reisebericht des Generalsekretärs Pfarrers Geißler beim Rückzüge der Russen über unsere Volks- und Glaubensgenossen schlimmer als über die Polen und ebenso wie über die Juden hevgegangen. Die blutigsten und ruchlosesten Frevel seien verübt. — Zu Mlawa, einer meist von Juden bewohnten Stadt, erkannte ein Feldprediger in dem klei nen, schlichten, etwas « gelegenen Gotteslaus die deutsch-evangelische Kirche, die ihre Ent stehung größtenteils dem Gustav Adolf-Verein verdankte. Der Feldgeistliche trat an die Stel- le des nach Sibirien verschleppten Pfarrers lind hielt allabendlich Gottesdienst. Immer zahlreicher scharte sich eine Soldatengemeinde um die in vor.Üblicher Treue sich) einsinden- den Deutsch-Mussen, deren Pftege dem Nack)- folger im Feldpfarramte warm ans Herz ge- legt wurde. Besonders lie liche Friedens'off« nungen aber hegt der Gustav AdolftVerein nicht nur im Hinblick auf das nach Not und Drang- sal aufatmende Ostprcnßen, wo die Got- tesdienste zum großen Teil noch neben den Trümmern „der lieben alten Heimatkirche* ab- gehalten werden, sondern auch; aus das „Got- tesländchen Kuvlan d". „Zwei Millionen Evangelischer wohnen dort, von denen der zehnte Teil auch deutschen BUntes war. Tic Uebrigen wußten, wieviel sie dem Teutsch tun: und Luthertum verdankten." Wie dann aber in den vierziger und ' esmders feit den sieb- ziger Jahren des letzten Jahrhunderts gegen ' das evangelische Teutsch tum gewi tet worden, ist bekannt. Nun hofft man auf die Erfül. lung der Inschrift aus dein A'endmahlskelch, dessen oberen Teil man jetzt nach Vertreibung der Russen von einem Dunghaufen aufhob: „Was Menfchen raubten, wird Gott ersetzen. Anno 1723." - Möchte dieses Wort getroler Glaubenszü erficht hier und auf recht vielen andern Arbeitsgebieten des Gustav Adol--Vereins herrlich und reich lich bewährt werden! Wie erziehe ich mein Kind? Eine Handreichung für Eltern und Erzieher. Her- ausgege'en von Dr. Martin 'Hennig--Hamburg. Bandausgabe: 160 Seiten, ansprechend, kar toniert, Preis Mk. 1.80. Hestausgabe: jeder Abschnitt einzeln 16 Seiten Oktav in Heften zur Massenverteilung, das Heft 10 Pfg. Die 'Einzeltitel der Abschnitte lauten: Wie erziehe ich mein Kind 1. zur Frömmigkeit? Von E. Hennig. 2. zur Wahrhaftigkeit? Von H. Groschke. 3. zum Gehorsam? Von I. Mät zold. 4. zu Mitleid und Nächstenliebe? Von Freistau von Zedlitz und Neukirch. 5. zur Sparsamkeit? Von Clara Heitefuß. 6. zum Fleiß? Von Frau Adolf Hoffmann. 7. zu Ordnung und Reinheit? Von G Gensichen. 8. zur Diens»Willigkeit? Von Käte Damm. 9. zu Sel stbeherrfchung und Enthaltsamkeit? Von Hermann Knaut. 11. zur Kaneradschastlich- keit? Von Anna Kleedehn. Verlag der Agon- tur des Rauhen Hauses, Hamburg 26. ErziehvngS^ragen bewegen die Gegenwart, besonders heute, wo vielerorts die väterliche Hand fehlt, und den Müttern allein die Er- ziehung der Jugend o liegt. Da wird dieses trefflich« Büchlein einen wichtigen Dienst tun. Jed« Mutter kann Per lernen, und sie wird sich gern von anderen Müttern und berufenen Persönlichkeiten ein Wort über das weite Ee- iet ihrer Erziehungsaufgabvn sagen lassen. Vom Misfionsfeld vertrieb« n. Ein Kriegserlebnis der Leipziger Mission, den Freunden zur Erinnerung dargereicht von Miß sionsdir. Pros. Dr. Paul, -16 Seiten. Preis Mk. 030. Verlag der Ev.-luth. Mission zu Leipzig. In den Tagen, wo die „Golconda", das in seinem hohen Alter noch berühmt ge worden« Missionsschiff, eben zum zweiten Male in Europa gelandet ist, ein zeitgemäßes Mich lein! Es erzählt in 6 Kapiteln von der Ueber- ga e der Tamulenmission an die schwedischen Glaubensbrüder, von dem bitterschweren Ab schied der Missionare von ihren Gemeinden, von den letzten trauten Stunden christlicher Gemeinschaft in Madras, wn der wochcnlan- geiuniilseligen und dock) so glücklich überstan denen Seereise, von der Ankunft in V issinven und von der unvergeßlichen Begrüsmngs^icr in der altehrwürdigen Nnolaiirchc in Leipzig. Tas den Scheidenden von Missionar Bru'er auf Grund von Jer. 29 mitgege cne Geint- wort sowie die beim Empfange in Leipzig gc baltenen Ansprachen von Missimsdireltor Prof. Tr. Paul (über Pf. 80) von Geh. Kirchcnrat Prof. Tr. Jhmels (über Matth. 6,10) und von Missionar Göttsching sind wortgetreu a'- gedruckt. Dem Missionsfreund werden dicfe beweglichen Blätter neuester Missionsgeschichte .«sonders wertvoll sein. Aber auch der Pa triot liest es mit Interesse, wie der indische Gepäckträger, als er den deutschen Mann er kamit, den Hut «'zieht. (S. 18). Und so mancher andere Zug spricht jedes empfängliche Gemüt an. Der Mbelleser fühlt sich öfter in apostolische Zeiten zurückversetzt. Tie weinen den und auf die empfangenen Kleider zeigen den Witwen (S. 11) z. B. erinnern lebhaft an Apostel-Gesch. 9. Fast auf jeder Seite bie tet das Bichlei» lebendige Zeugnisse von der Kraft des göttlichen Wortes und bei allem Ernst ist es durchweht von frischem, sanges- freuidigem Geiste. Möge cs viele dankbare Lc'er finden. Tamilische Vo l k s p « l i g i o u. Ein Beitrag zu ihrer Darstellung und Kritik, von Missionar Richard Fröhlich, 63 Seiten Te)t miv 12 Av.Übungen, kartoniert Mk. l 00 Vertag der Ev.-luth Mission zu Leipzig. Tie philosophische Religion Indiens ist in Deutsch, land durch eine große Anza l gelehrter Werke leüannt geworden. Sie ist in Indien aber lediglich die Religion der philosophisch Gebil deten. Das Volk selbst verehrt sie nur gleich sam aus dev Entfernung, ohn« si« eigentlich zu verstehen-, wenn auch einige Lieblingsideen dieser höheren Religionsform mehr oder weni ger verstanden im Volte, wenigstens in seinen üöHeren Schichten, und da hinein gewoben sind in die mannigfache bunte Gedankenwelt des indischen Heidentunis, wie es in der brei ten Masse der Bevölkerung in die Erscheinung tritt. Verfasser hat es sich zur Aufgabe ge macht, diese bei uns noch wenig bekannte volkstümliche Nestgionsform in übersichtlicher Weise kurz zu beschul en und sie mit dem bi b- lischen Christentum einerseits und mit der Phi losophischen Religion Indiens andererseits in Vergleich zu stellen. Das vorliegende Michi- lein bietet deshal' einen se'r dankenswerten Beitrag zum Verständnis des indischen Geistes und der Aufgaben, denen sich der Missionar besonders in Südindien gegenüber gestellt sieht. Bestellungen ans unsere MW werden jederzeit elltsteqenstenommen pwis:N r Z- 4 ss s io L> v ä IO I2 pf6Ztu6< d Irusttret k iüotvmurxtsluckj kkläicnr bkntzliugoAstr tzlollislsrant 3 bk cU^nigsvLoctLen. ütt ütt ll!LM Oriental Isbsttu Ogaretlsn Fabrik .Venictre llrerctsn i GalemÄ^Eum <Uoviniurxl5tuclv Lehr- und Versuchsanstalt für Phvtozraphlc, Ehemtgraphtc, Lichtdruck und Gravüre zu Mü-»- chia. Diese Anstalt tritt am 4. September d. I. in ihr neues (17) Unterrichtsjahr ein; sic bildet in einem 2jährtgen Lehrgang zum künst lerisch geschulten Photographen, zum Lichtdruck r oder Heliograoürelechniker aus; seit 1906 werden auch Damen zugelassen. Es eignen sich voi- nehmlich junge Leute mit zeichnerischer und künst lerischer Befähigung Im Jahre 1913 wurde sie durch eine Abteilung sür Kupfertiefdruck erweitert. Die Zahl der Aufzunehmendeu ist eine beschränkte. Interessenten erhalten kostenlos das Anstaltsftatut 1916, das über alles Wissens werte unterrichtet, vom: Sekretariat der Anstalt in München XXIIl, Clemensstraße 33. UN 'BMMW IW' L r Ueber 450 Stück r « Vi8it«nitsrt6n in )s<we- Uskse-t »ObmsN, ssuboe un« poolsnsoi SssUnicIlerei Um« L trim-m, «-ioNsnsisIn-Li-nsttb»!. MWe für Erwachse»« und Kinder villigst bei Ar«» Kg«gr-ck, Gersdorf Buchbinderei, Buch-u.Papierhdlg. unferer Zeitung gehen jetzt täglich ins Feld und werden, wie uns die zu Hunderten eingegangenen Dank« und An erkennungsschreiben beweisen, von unseren braven Kriegern stet« mit größter Sehnsucht erwartet und mit lebhaftem Interesse von der ersten bi« zur letzten Zelle gelesen, um dann an die anderen Kameraden weitergegeben zu werden. Wer Weil Angehörigen im SchöSengrsbe«, in den Gamisonorten oder Lazaretten eine Freude bereiten will,^bestelle darum unsere Zeitung, die jeden Lag prompt an die aufgegebene Adresse von un« verschickt wird. Bestellungen zum Preise von 7« Pfg. monatlich nehmen unsere Vertreter -und Austräger, sowie die Hauptgeschäftsstelle: HohenstetuGenstthal, Bahnstraße S, jederzeit entgegen po Haus- sowie Waschhaus ordnungen i« Platatfon», aufgezogen und auf Papier, hält vorrätig die vudnoivvAvio! Iwin 8 l/vüllllllill, GOAKOKKOKOKKAKOKKOOOKKO Z KIM MMM l 8 tun ISlV, 8 D begründet von Konter Admiral M. Plüddemann, O W 448 Boston mit 8 Kunst-Beilage», illustrierten O W SSV packenden Schilderungen von den O M Kämpfen znrSee l9l8, belehrenden Artikeln, illustrierten, ZK 8 13» Milimgen A ist mit Genehmigung des R.'ichsmarineamts herausgegeveu. M Derselbe ist zum Preise von 1 Mark zu habeu n der 8 Geschäftsstelle dfs. B8 Hohenstein-Ernstthal, Bahnstraße 3. KKGKKKKKKKOKKN8KKKKKKKM vom «estlicheu, östlichen, sowie serbischen Kriegs schauplatz (Format jeder Karte 60:90 em) sind wieder eingetroffen und zum Preise von sje 40 Pfg. in unserer Geschäftsstelle zu haben. gD»!»» L l-vkinsnn.