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Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage für den nächstfolgenden Tag. -v . Bezugspreis: Bei AtbNung in den Ausgabestellen vierteljährlich Mark l.bv, inonaili h Pfennig. Durch Boten frei ins Haus geliefert ohn-IH hrlich Marli I M, monatlich M Pfennig. Durch die Post p-.-n n vierteljährlich Mark t.M ausschließlich Bestellgeld. Einzelne Nummern 10 Pfennig. zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und Gersdorfer Tageblatt. Anzeigenpreis: Orts-Anzeigen die tigespaltene.Uorpn-zrile 15> Pfennig, auswärtige Pfennig, die Beklamczrilc tu Pfennig, die tigespaltene Zeile im amUiciun Teil 45> Psennig. Außergewöhnlicher Säst nach vorheriger llebereinkunst. Bei Wiederholungen Preisermäßigung nach feststehendem Taris. SämtlicheAnzeigeu erscheinen ohnl'BupwM-, jm Oberlungwitzer Tageblatt und im 0'. r f-r ^n, eblntt. Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Nüsdors, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Grüna, Ursprung,Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf usw. Nr. IS1. Fernsprecher Nr. 151. Smtag, de« 2. 3uli 1S1K. Geschäftsstelle Bahnstraße 8. n. Jahrgang Altersrente, Erhöhung der IMliden-BerWrnngs-MrSge. Durch das Gesetz, betreffend Renten in der Invalidenversicherung, vom 12 Juni 1916 (R. G. Bl. 16, S. 525/27) erfährt die ReichSversicherungSocdnung unter anderem folgende Aenderungen: I. erhält der Versicherte vom vollendeten fünfundsechzigsten Lebensjahr an, auch wenn er noch nicht invalide ist. Diese Vorschrift ist mit Wirkung vom 1. Januar 1916 in Kraft getreten. Die hier nach zuerkannten Altersrenten beqinnen frühestens mit dem 1. Januar 1916. Alle, die «ach diesen Bestimmungen die Altersrente beanspruchen, werden hiermit aufgefordert, sich zur Entgegennahme ihrer Anträge Sonnabend, den 8. Juli 1916, von 8 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags persönlich im Rathaus, Z mmer Nc. 19 (Versicherungsamt), einzufinden. Ist persönliches Erscheinen nicht möglich, so ist jemand zu schicken, der die in Frage kommenden Verhältnisse des RentsnbewerberS genau kennt. Mitzubringen sind vor allem folgende Unterlagen, die inzwischen zu beschaffen sind, soweit sie sich noch nicht im Besitze der Betreffenden befinden: Sämtliche AufrechnungSbefcheintgungen über OuittungSkarten der Invalidenversicherung (müssen im Besitz der Versicherten fein); die letzte QatttungSkarte über Invalidenversicherung, eventuell KcankheitSbescheinigungen (von der zuständigen Krankenkasse erbitten); eine Geburtsbescheinigung (wird kostenlos von dem für den Geburtsort zuständigen Pfarramt ausgestellt). II. Vom 1. Januar 1917 ab erhält tz 1392 der Reichsversicherungsordnung folgende Fassung: Bis auf weiteres wird als erhoben in Lohnklasse I .... 18 Pfg. (bisher 16 Pfg.) Artikel 7 des eingangs erwähnten Gesetze« vom 12. Juni 1916 schreibt vor: Für die Zeit nach dem 1. Jumar 1917 dürfen Marken in den im bisherigen Z 1392 der ReichsoersicherungSordnung vorgeschriebenen Werten nicht mehr verwendet werden. Ungültig gewordene Marken können binnen zwei I ihren nach Ablauf ihrer Gültigkeitsdauer bei den MarkenoerkaufLstellen gegen gültige Macken im gleichen Geld wert umgetauscht werden. Vorstehendes wird hiermit zur allgemeinen Kennt»iS gebracht; besouderS werden darauf auch die hiesigen reichsgesetzlichen Krankenkassen hingewlesen. Das sind die Allgemeine OrtSkcankenkaffe, die JnnungSkrankenkaffe der Bäckerzwangsinnung für Hohensteia-Ecnstthal und Umgegend, die Betriebskrankenkassen der Firmen G. F. B.ck, August Clauß, Anton Haase und F. Oskar Zwingenberger. Die neuen Bestimmungen, die auch noch weitere Aenderungen enthalten, können an den Wochentagen vormittags im Versicherungsamt, Rathaus, Zimmer 19, eingesehen werden. Hohenstein-Ernstthal, am 30. Juni 1916. Der Stadtrat. VerflcheruugSamt. AiW-lW der Mietbei-ilfen M Kriegerfamilien Montag, den 3. Juli 1916, nachmittags: ',^3—3 Uhr Nc. 1—200. 3-'/,4 „ „ 201-400, 'Z4-4 „ „ 401-600, 4—i/,5 „ „ 601—800, '/,5—5 „ „ 801-1000, 5—1/,6 „ „ 1001—1200, '/,6-6 „ , 1201—1400, 6—V,7 „ „ 1401-1750. Stadthauptkaffe von vormittags 10 Uhr ab geschloffen. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 1. I ilt 1916 Für daS Skeuerjahr19l6 werden nach den Beschlüssen der städtischen Kollegien an Gemeinde steuern außer dem Normalsatze noch 90 °/„ Zuschlag erhoben. Von diesem Gesamtbedarfe entfallen 48,23 °/g auf Gemeinde-Einkommensteuern 40,41°/, „ Schul- ' 11,36°/, „ Kirchen- „ Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 29 Juni 1916. Kei« Ersatz fiir verlöre« gegangene Bezngsknrten. Nachdem nunmehr die Aushändigung der neuen Lebensmittel- und Butterkarten beendet ist, nimmt der Stadtrat Veranlassung, erneut darauf hinzuweisen, daß bei Verlust einer Karte eine zweite nicht mehr, in besonders gearteten Fällen aber nur ausnahmsweise ausgestellt werden kann. Es sind daher die zur Aushändigung gekommenen Karten für verschiedene Lebensmittel, Butter, Fett, (Margarine), Zucker, Kartoffeln, Brot und Seife auf das Sorgfältigste aufzubewahren. Hohenstein-Ernstthal, am 1. Juli 1916 Der Stadlrat. werden für die Landwirtschaft 40 kräftige Arbeiterinnen gesucht, die möglichst schon in derartigen Betrieben tätig gewesen sind. Meldungen Montag, den 3. Juli, mittags 12—1 Uhr im Städtischen Arbeitsnachweis. Kartoffelve Kartoffeln werden wie folgt abgegeben: Montag: V-am. von 8—9 Uhc OrtSl.-Nc. 1—30, „ 9-10 31-60, „ I0-N 61-90, „ N-12 91-120, nachm. „ 2—3 „ „ „ 121—150, „ 3-4 151-180, „ 4-5 181-210. Mitt Vorm, von 8—9 Uhr OctSl.-Nc. 421—450, .. 9-10 451-480, 10-, 1 481-510, .. 11-12 511-540. Die Zeiten müssen unbedingt eingehalt WacenbezugSkarte ist oorzulegen. Oberlungwitz, am 1. Juli 19,6. rkauf betr. DieuStag: Vorm, von 8—9 Uhr OrtSl.-Nr. 211—240, 9-10 241-370, „ w-11 271-300, 11-12 nachm. ,, 2-3 831-360, 3-4 861-390, „ 4-5 391-420. wach: Nachm. von 2—3 Uhr OrtSl.-Nr. 541—670, „ .. 3-4 »71-600, 4-5 601-657. e» werde«, damit kei« Andrang entsteht. Die Der Gemeinbevorstanb. Brennspiritus-Marken betr. Die Ausgabe der Bre mfpirituSmarken für den Monat Juli erfolgt Montag, den 3. Juli, im Rathaus — Registratur — vormittags von 8 — 12 U )k für die OctSl.-Nc. 1—300. Diejenigen Haushaltungen, welche bei der letzien Ausgabe be.eilS SpicituSmarken erhalten haben, fallen a G. Je 2 Haushaltungen bekommen eine Marke. Die Warenbezugskarte ist vorzulegen und die Z it ist einzuhalten. Oberlungwitz, am 2 Juli 1916. Der Gemeindevorstand. Der 2. Termin Gemeindesteuer 1916 ist spätestens bis Montag, de« 10. Juli d. I., an die hiesige Gemeindekaffe — Rathaus, links 2. Zimmer — zu bezahlen. Alle verbleibenden Reste müssen zwangsweise eingezogen werden. Oberlungwitz, am 29. Jani 1916. Der Gemeindeoorstand. Jie letzte KriegMche. o. Wir sie eil in ocr hundertsten »riegs- woche! Welche Fülle von Mühen und »riegs- ar.cit, cher auch von Aufopferungen und hel- dcichafter Tapferkeit liegt in dein einzigen Wort! Wenn wir im Frieden ein Ereignis mit der Zi fer 100 begleitet Haden, dann lat e nie an Reden nnd »ränpm gefeilt, und die Wei e der Erinnerung hat weite »reise ergo' sen. Jetzt, bei der Vollendung der hundertsten Kriegswoche, wird es draußen im Felde nur heißen, der Dienst und die Pflicht nehmen ihren Fortgang, die zum Siege führen, in dem aller Lo"n f ir die aufgewendelen Opfer nnd Stra pazen enthalten ist. Wir aber daheim wollen treu des Gedenkens Pflegen an alle, die hin nuszogen, nm mit ihrem Blni für des Vater landes Ruhm nnd Größe gegen feindliche Lift und Tücke einzufteWn. Wenn wir in Deutschland auch manche Gewohnheiten Haden a tun und uns mit den »riegsverhältnissen haben befreunden müssen, was will alles daS bedeuten gegen hundert Wochen Felddienst? Was sprechen wir von hundert Ar eitsivochen, und wie wenig fallen sie doch ins Gewicht ge neunter der gleichen Zeit des erbittertsten »amp fes, in dem es oft genug lei Tag und bei Nacht keine Ruhe gad! Hundert Wochen des Streites sind vorüber, Gott helfe weiter znm Siege! Wir sind fester denn je vom endgültigen Siege unserer gerechten Sache überzeugt: a'er auch der Feind macht neue Anstrengungen, um den Erfolg an seine Fahnen zu ketten, nnd brächte er nichts weiter, als ein t iloben Re spekt bed den neutralen Staaten, der betanntlich mehr Ivie bedenklich in die Brüche gegangen ist. Franzosen, Russen, Italiener haben atle Ur fte uusge'oten, a'er sie sind, Ivie crinnerlick', nicht -Ger lokale Teilerfolge hinausgekommen, wenn diese überbaupt errungen wurden So ist auch im Zarenreiche das Plötzlich aufgeloderte Sie gesfeuer nach den Schlachten in der Bukowina jäh wieder zusammengcsnnken, nachdem die deutschen Truppen Schulter an Schuller mit den Oefterreichern und Ungarn den Feind cü gewehrt haben. Die furcht aren russischen Ver lüste sind von einer Entsetzlichkeit, daß die ganze moskowilischc Gefühllosiplcit dazu gehört, um sich darüber hinwegzusetzen. Die flämisch« Welt Rußlands schöpft in ihrer Opferung der Menschen aus dem Pollen; aber wir wissen, daß ja einem scl st unversiegbar erscheinenden Brunnen einmal Ebbe eintreten must. Do» Bild, das der Staat des Zaren Nikolaus dar- bietet, ist jezt gräßlich, im stillen Weben de» Friedens muß es noch ärger werden. Es hat gewiß viele s'rupellosere Herrscher gegeben, al» es der heutige russische Kaiser ist, und doch hat keiner von ihnen den Beginn eines solchen »rieges geduldet und den Ausbruch derartiger Scknecknisse zugelasseu. „Germans to the front!" So kommandierte im Sommer 1900 in China der britische Ad- mirat beim Enlsot morsche der verbündeten Trup. pen auf die Hanplftadi Peking. „Britains io lhe front!" So rufen heute Englands Alliierte in gefteigerter Heftigkeit der Regierung i i Lon- don ;n, nachdem das deutsche Siegesüberge wicht für die Franwscn und Russen immer i blbarer wird, und die britischen Truppen in Flandern noch immer kcinc allgemeine Offen sive begonnen ha en. Es soll etwas daraus werden! Aber wird etwas daraus werden? Der Londoner Premierminister Asguilh sagte lOHD „England kann nicht seine Verbündeten mit Milliarden unterstützen, eine Riesenflottc unterfallen nnd zu gleicher Zeit eineu Land krieg im altergröülen Skil führen!" Heule soll mm England diesen Landkrieg trotz der Mil liardenanfwendungen fübren, nnd uvar nach dem cs mil sciner ganzen Kriegsmarine eine schwere Niederlage in der Nordsee erlitten hat. Wird es Wahrheit mu dem englischen General- angrift werden? Um ihn zu bewerkstelligen, muß das Armeekommando olle die im Galopp- temp.' ausgebildeten Mannschaften ins Feuer mbren, für melchc die Kadres an alterprobten Trnppen uiwt in gen gendem Matze vorhanden sind, und ob es glaubt, damit einen vollen Cr'olg erlangen zu können, darf man bezwei- sein. Ebensowenig werden Kanadier, Austra lier, Indier usw. befähigt sein, die Kastanien ans dem Feuer zu holen Vielleicht werden die britischen Stellungen bei Apern belxniptet, nnd von Loudon ans wird dann gesagt wer den: „Wir ba en unsere Schuldigkeit getan!" - vielleicht zermür t a er auch dieser Feind, wenn er sich ernstlich vor drohende Gefahr und große Taten gestellt sieht. Die volle, weit ausgedehnte