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mich wie zu Hause, in Moskau. Nnd so kam ich nach der Stadt Elbing, wo sie uns in ein Haus gebracht haben — dem Aussehen nach wohl ein gewesenes Theater — jetzt ein Kriegslazarett; eine Reinlichkeit, ein hygieni scher Komfort! Und mutz man denn dieses Deutschland niederlegen? Das ist nicht das beklagenswerte, arme Rußland. Welch liebe voller Umgang, welcher Zartsinn! Die höhe- ren Vorgesetzten (Obrigkeit) sehen den Russen liebevoll und freundlich an. In den Augen sieht man keinen Funken von Verachtung oder des Vorwurfes. Ich werde sterbend noch sa gen, daß beim Deutschen etwas Reines, Hei liges, ja Verwandtes wohnt. Die Soldaten, die neben mir liegen, werden nie ein Stück essen — sei es, was es ist — ohne mit mir zu teilen. Es ist sehr schade, daß ich nicht deutsch sprechen kann. Das ist mein einziges ; Unglück hier. Das übrige aber dafür sehr lieb und freundlich." So urteilt ein russischer Buchdrucker als Soldat über die deutschen „Barbaren"! TächfischeS. * Leipzig, 29. Okt. Einem Brandunglück ist der ein Jahr alte Sohn eines Bahnarbeiter« in der Holzhäuser Straße zum Opfer gefallen. Wäh rend die Eltern des Kleinen auf Arbeit waren, zer schlug dieser in oer elterlichen Wohnung mit einem Hammer eine mit BrennspirituS gefüllteFlasche. Die 7jährige Schwester des Kindes kam nun auf den unseligen Einfall, den auf der Diele gelaufenen Spiritus mit einem brennenden Stück Papier anzuzünden. Hierbei fingen die Kleider des da bei sitzenden Knaben Feuer. Die Kleider brann ten dem unglücklichen Kinde in kurzer Zett voll ständig vom Leibe herunter Der arme Kleine wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, er erlag dort aber nach kurzer Zeit den erlittenen schweren Brandwunden. * Leisuig, 29. Okt. Wie dem „Leisniger Tageblatt" von zuverlässiger Seite aus Brüssel mitgeteilt wird, haben die dortigen englischen Rote Kreuz-Schwestern sich geweigert, die deutschen Verwundeten zu pflegen. Der Kommandant von Brüssel hat auf diese herzlose Anmaßung der Engländerinnen die rechte Antwort gefunden: die Herrschaften wurden sofort mittels Sonderzuges Über die Grenze befördert! Bedenkt man, wie frei und völlig unbehindert Engländer und Eng länderinnen unserem deutschen Vaterlande sich trotz des Krieges bewegen können, während unsere deutschen Brüder und auch die Oesterreicher in England zurllckgehalten sind, und dort in Kon zentrationslagern leiblichem und seelischem Ver- derb ausgesetzt werden, so wird es nachgerade höchste Zeit, daß die deutsche Reichsregierung nun endlich alle Rücksichten fallen läßt, und den Eng ländern gegenüber mindesten« mit den gleich, strengen Maßnahmen antwortet, wie sie gegen unsere Brüder in England angewendet werden. * Aue, 29. Okt. Ein Landwehrmann aus Raschau schrieb an seine Angehörigen aus dem Felde: „Ein Arzt, der mit bei uns war, weckte mich kürzlich nachts und nahm mich zu einer — Entbindung mit, zu der er geholt worden war. Hier gibt« jetzt keine Hebamme und so mußten wir oaS versorgen. Sowa« kommt auch im Kriege vor und es ist sehr gut abgelaufen. Unser Arzt hat sich auch daritber gefreut; er gab der Frau 5 Mk. und unser Hauptmann legte noch 10 Mk. zu. Denn die Leute hier haben nichts zu beißen. Dann bekam die Frau noch kräftiges Essen non unserer Kompagnie . ." Und da« nennt der Gegner „deutsche Barbaren". * Ammberg, 29. Okt. Der Nat beschloß, um der auch hier herrschenden Knappheit an Kartoffeln zu steuern, drei Waggons gute Speise- kartoffeln, den Zentner zu 3,60 Mk. (Selbstkosten preis) zum Verkauf zu bringen. Mehr als zwei Zentner pro Familie werden nicht abgegeben. * Zittau, 29. Okl. Eine unerhörte Roheit einem verwundeten Soldaten gegenüber ließ sich der hier in Arbeit stehende Zimmermann Ernst Lotze aus Maxen zuschulden kommen. Dieser hat auf der Sachsenstraße ohne jeden Grund einen verwundeten Soldaten des Infanterieregi ments Nr. 102, der sich nicht wehren konnte, an gerempelt, mit den gemeinsten Worten beleidigt und mit einem Spazierstock derartig inS Gesicht geschlagen, daß der arme Verwundete wegen der erheblichen Verletzungen, die ihm Lotze zufügte, sofort Aufnahme im Garnisonlazarett finden mußte! Lotze wurde von der Polizei verhaftet und sieht einer exemplarischen Bestrafung ent gegen. Airchenuachrichten. Parochie St. Trinitatis Hohensteiu-Ernstthal. Vom 24. bis 30. Oktober 1914. Getauft: Magdalena Louise, T. d. Bauschlossers Max Louis Hitschold. Kurt Alfred, S. d. Fabrikwebers Paul Karl Martin. Heinz Friedrich, S. d. Nadelmachers Karl Friedrich Nötzold. Margarethe Käthe, T. d. Nadelmachers Hugo Arthur Claus. 1 uneheliche Tochter. Am Reformationsfest, den 31. Oktober, vormittags 9 Uhr Festgottesdienst. Herr Pastor Schmidt. Hierauf Feier des heiligen Abendmahls. Kirchenmusik: „Christ, sei getreu, steh fest im Christen glauben" — von R. Palme. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. Am 21. Sonntag nach Trinitatis, den 1. November 1914, vormittags 9 Uhr Prcdigtgottesdienst. Matth. 6, 12. Herr Pastor Boeßneck. Nachm. halb 2 Uhr Unterredung mit den Jungfrauen. Männer- und JUnglingsverein abends halb 8—10 Uhr in, Gemeindehaus und Montag abends halb 9 Uhr daselbst 13. Kriegsbibelstunde. Jungfrauenverein: Abends halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Donnerstag abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Wochenamt: Herr Pastor Boeßneck. Parochie St. Christophori Hohenstein-Ernstthal. Vom 24. bis 30. Oktober 1914. Getauft: Helene Wally, T. d. Schieferdeckers Paul Winkler. Dora Elsa, T. d. Färbers Karl Heinrich Fritzsche. Walter Erich, S. d. Fabrikschlossers Friedrich Otto Lorenz. Richard Heinz, S. der Johanna Helene Walther. Getraut: Der Ratsaktuar Theodor Paul Dünner und Elsa Elisabeth Oehmichen. Der Strumpfwirker Andreas Hugo Spitzner und Emma Klara Kreitcnmeyer. Begraben: Johanne Ottilie Schütze, Ehcfr. d. Hand lungsgehilfen Karl Paul Schütze, 28 I. 2 Di. 0 T. Au guste Wilhelmine Finsterbusch, Ehefr. d. Webers Karl Heinrich Finsterbusch, 62 I. 10 M. 14 T. Huldreich Alfred, S. d. Landwirts Oskar Clemens Höser, 1 I. 9 M. Johanna Christine, T. d. Malers Friedrich Karl Richter, 2 M. 3 T. Karl Albin Stöhr, Handarbeiter, 87 I. 11 M. 16 T. Ella, T. d. Strumpfwirkers Emil Max Resch, 5 M. 29 T. Am Reformationsfest, Sonnabend, den 31. Oktober, vormittags 9 Uhr Hauptgvttcsdicnst mit Predigt über Eph. 6,10 ff. Kirchenmusik: s. Z. Nach der Predigt Beichte und Konnnunivn. Herr Pfarrer Albrecht. Kollekte für die Gustav Adolf-Stiftung. Abends 6 Uhr geistliche Musikauffiihrung. Eo.-luth. Jünglingsvcrein abends 8 Uhr im Bereins- lokale. Vortrag über: „Erlebnisse aus dem gegenwärtigen Kriege" vom Gefreiten Stübner. Am 21. Sonntag nach Trin. vormittags 9 Uhr Haupt- gottesdicnst mit Predigt. Nach der Predigt Abendmahlsfeier. Herr Pastor Dybeck. Nachmittags halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Eo.-luth. Jungsrauenverein abends 8 Uhr in, Vereins- lokale. Eo.-luth. Jünglingsverein abends 8 Uhr im Vcreins- lokale. Lande-kirchliche Gemeinschaft abends halb 9 Uhr im Gemeinschaftslokale, Breitcstraße 31. Evang. Arbeiterverein Montag abends 8 Uhr im Vcrcins- lokalc Wochenamt Herr Pfarrer Albrecht. Dienstag, den 3. November, abends halb 9 Uhr Kriegs betstunde im Hüttengrundbetsaale. Donnerstag, den 5. November, abends 8 Uhr KriegS- bctstunde in der Kirche. Von Oberlungwitz. Getauft: Herbert Heinz, S. d. Strumpfwirkers Hermann Friedrich Neubert. Max Arthur, S. d. Handarbeiters Max Arthur Hahn. Elisa Anna, T. d. Strumpfwirkers Max Friedrich Sachs. Helene Martha, T. d. verstorbenen Mau rers Max Selbmann. Kurt Richard, S. d. Steinsetzers Georg Kurt Böhm. Getraut: Der Hvlzdrechsler Kurt Willy Tischendorf mit der Spulerin Frieda Anna Vorwerk, beide hier. Am Rcformationsfcst, den 31. Oktober, von». 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Herr Pfarrer v. Dvsky. Kirchenmusik: „Herr, bleibe bei uns!" Hymne für drei stimmigen Chor. Kollekte für die evangelische Gustav Adols-Stistung. Vorm, halb 11 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Herr Pastor Schödel. Nachmittags 2 Uhr Kindergottesdienst. Nachmittags 3 Uhr Taufgottesdienst. Am 21. Sonntag nach Trin., den 1. November 1914: Vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Herr Pastor Schödel. Nachmittags halb 3 Uhr Taufgottesdiensl. Abends halb 8 Uhr Jiinglingsvcrein. Mittwoch, den 4. November 1914, abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Wochenamt: Herr Pastor Schödel. Vo« GerSVors. Vom 22. bis 28. Oktober 1914. Getauft: Lina Johanne, T. d. Handelsmanns Ernst Richard Hoffmann. Begraben: Totgeb. Tochter de«^ Landwirt« Hermann Mitscherling. Am Reformationsfest vormittags 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Hildebrand. Danach Beichte und heiliges Abendmahl. Kirchenmusik: „Macht auf das Tor der Gerechtigkeit." Gem. Chor von Klein. Verteilung von Bibeln aus der Zöffelstiftung. Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Im Vor- und Nachmittagsgottesdienst Sammlung fiir den Gustav Adolf-Verein. Am 21. Sonntag nach Trin., den 1. November, vormit tags 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Böttger. Abends halb 8 Uhr Jungstauenverein. Abends halb 8 Uhr Jünglingsverein. Abends 8 Uhr Versammlung im Gemeinschaftssaal. Montag, den 2. November, abends 8 Uhr Frauenverein im blauen Stern. Dienstag, den 3. November, keine Bibelstunde. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag abends 8 Uhr religiöse Vorträge in der Kirche. Herr Pastor Ru dolph-Chemnitz-Hilbersdorf. Donnerstag, den 5. November, abends 8 Uhr Kriegs- betstunde in der Kirche. Die Woche für Taufen und Trauungen hat Herr Pastor Hildebrand, fiir Hauskommunionen und Begräbnisse Herr Pastor Böttger. Bon Langenberg mit Meinsdorf. Sonnabend, den 31. Okt. (Reformationsfest), früh halb 9 Uhr Beichte. Um 9 Uhr Festgottesdienst mit Predigt und anschließender Abendmahlsfeier. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. Am 21. Sonntag nach Trin., den 1. November, vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. Montag, den 2. November, vormittags 9 Uhr Kirch weihfestgottesdienst mit Predigt. Kollekte zum Besten der Kirche. Mittwoch, den 4. November, abends 8 Uhr Strickabend im Pfarrhause für die Krieger. Donnerstag, den 6. November, nachmittags 5 Uhr Kriegs betstunde. Von Bernsdorf. Am Resormationsfest, den 31. Oktober, vormittags 9 Uhr Festgottesdienst mit Predigt. Mitgedächtnis an Ge fallene aus der Gemeinde. Nach dcni Gottesdienst Beichte und heil. Abendmahl. Kollekte für den Gustav-Adolf-Verein. Am 21. Sonntag nach Trinitatis, den 1. November, vormittags 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt des Herrn Kandidat Oberländer. Nachmittags 2 Uhr Kindergottesdienst für das Refor mationsfest. Kriegsgebetbüchcr für Krieger, Verwundete oder Ange hörige von Kriegern zum Preise von 15 Pf. sind auf dem Pfarramt zu haben. Von Erlbach-Kirchberg. Resormationsfest. Kirchberg: Vormittags 9 Uhr Festgottesdienst. Kirchenmusik: „Wenn Christus seine Kirche schützt" — von Gläser. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. Erlbach: Vormittags 9 Uhr Lcsegottesdicnst. lAm 21. Trinitattssonntage. Erlbach: Vormittags 9 Uhr Hairptgottesdienst. Ktrchver„: Vormittags 9 Uhr Lcscgottesdienst. Montag, den 2. November, Kirchweihfest. Erlbach Vormittags 9 Uhr Fcstgottesdienst. Kirchenmusik: „Freuet euch in den: Herrn alle Wege" — von Gast. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. Donnerstag, den 5. November. Kirchberg: Abends halb 8 Uhr Kriegsbetstunde. Von Ursprung. Sonnabend, den 31. Oktober (Refornmttvnsfest), vor mittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Einsammlung der Gustav Adolf-Kollekte. Am 21. Sonntag n. Trin., den 1. November, vormittags 9 Uhr Prcdigtgottesdienst. Montag, den 2. November, Kirchweihfest. Vormittags 9 Uhr Prcdigtgottesdienst. Einsammlung einer Kollekte zu lokale» kirchlichen Zwecken. Donnerstag, den 5. November, abends 7—8 Uhr Kriegs- bctstunde. Freitag, den 6. November, vormittags 9 Uhr Wochen kommunion. Beginn des Konfnmandcnunterrichts Donnerstag, den 5. November, nachmittags 2 Uhr. Bon Wüstenbrand. Am Resormationsfest, den 31. Oktober 1914, vormit tag« halb 9 Uhr Beichte. Um 9 Uhr Predigt, und Abendmahlsgottesdienst. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. Am 21. Sonntag nach Trinitatis, den I. November 1914, vormittags 9 Uhr Prcdigtgottesdienst. Abends halb 8 Uhr Versammlung de« ev.-luth. Jüng- lingSverein« im Pfarrhause. Mittwoch, den 4. November, abends >/,9 Uhr Ver sammlung des eo.-luth. Jungsrauenverein« im Psarrhause. Donnerstag, den 5. November, abends V«9 Uhr Bibel- stunde der landcskirchlichen Gemeinschast im Pfarrhause. Amtliche Notterimge« der VrovKkte« - VSrfe z« Themaitz e. v. am 28. Oktober 1914. — Tendenz: Abwartend. Getreide. Weizen, sächsischer 258 -263 Mk. do. do. —— do. polnisch, weiß — do. amerik. und argrnt. — do. fremder 319-829 Roggen, do. sächsischer. 224—284 » do. preuß. 284-287 »erste, do. ächsfiche chlefischr 255-265 255-265 do. wsener 255 - 265 do. »öhmische —- do. Mahl- und Futterwar« —— — Hafer, sächsischer alter — do. do. neuer 216-2L2 do. preußischer neuer — MatS, mixed — MatS grobkörnig linquannn, 259 — do. 269 M do. do. neu — Erbsen, Kochware — do. Mahl- und Futterwarr — Wicken, sächsische — do. preußische —— Leinsaat feinste besatzfreir, russische — do. mittlere — do. Bombay —- do. Laplata — Rap« — Obige Preise verstehen sich für Quantitäten von Kilo an. 1090 Weizenklete, grob (per 10» Kilo netto) 15,75—16,25 Mk. do. sein „ „ . . 15,75-16,35 . Roggenkleie „ . . 16,90-1«,5» „ vo. russische . „ . . — «ehl. Kaiser-AuS»ug Mark 42,59-43,50 Weizenmehl (»rieslerauSzug) 000 „ 49,50—41,50 do. 00 „ 39,50-49,50 do. 0 , 88,59-89,50 Roggenmehl 0 „ 35,75—86,>5 do. I . 33,75-34,25 pro 100 Kilo netto. He« Mk. 8,60-4,10 vo. gebündelt „ 4,10—4,60 Stroh, Flegeldrusch „ 2,40—2,50 Stroh, Maschinendrusch, Langstroh, „ 1,70—2,09 do. do. Krummstroh, „ 1P0—1,69 per 50 Kilo netto. Feinste Ware über Notiz. — Dir per 190 Kilo notierten Mehlpreise verstehen sich für Beschäfte unter 5009 Kilo. Alle anderen Notierungen gelten für Geschäfte von mindestens 10099 Kilo. Thenmitzer Marktpreise vom 28. Oktober 1914. pro 59 Kilo. Wetzen, fremd. Sotten, 15 M. 50 Pf. btS 16 M. -Ps- » sächs., alter 12 - 90 s s 13 0 15 o « - neuer L — s s — e —» s Roggen, sächs. 11 - 20 0 - 11 s 70 s - preuß. 11 - 70 e s 11 s 85 s »ebirgSroggen, sächs. — - — 0 - — r — r Roggen, fremder »erste, Brau-, fremde . - sächs. — s — o s — s — s 12 . 75 s o 18 s 25 B 12 - 75 I o 13 25 0 - Futter- B B 0 Hafer, sächs., 10 . 80 s - 11 s 10 - . » beregnet — s — s s — e — - preußischer, — s — s - — 0 — - ausländischer — s s - —- 0 — Erbsen, Koch- Erb«en, Mahl- und Futter- — - —- » s —— - —— s s s — 0 — s Heu, neues 3 - 60 s o 4 s 10 p - gebündeltes 4 - 10 - 0 4 - 60 s „ altes —— r — » o —— — Stroh, Flegeldrusch 2 - 40 S « 2 s 50 k Stroh, Maschinendrusch, Langstroh 1 . 70 0 B 2 — - Krummstroh 1 . 30 « S 1 « 60 s Kartoffeln, inländische 3 . SO s 0 4 S 50 0 » auSländ. —— s — » 0 — O — s Butter pro 1 Kilo 2 . so « - 8 - so - UM in der 8MiM-Mi!i kaakso 8ie: IVelt« MrtsotwN« ttzekür««!» veit», dell, äantzel anä tttcliseks Kaster, »odSv bssetrt, mit Dassbs jetrt 8tltelr KM" veiss, baut nvä »obvarr, »säest« b'aesavs jetrt 8tdetz DM" kross« Kosten voll« k'ra««» - ^rtttir»en sedvarr, »eise ancl bunt, sedS» besstrt, mit breitem Volant anä gkseeds jetrt 8t«elr eckvarr, vsiss anä bunt, in allen Ordesen sstrt 8tvetz S5 ^8- lAognus XObn, Obsmnitr, Srücksnstrasss 21, Könixstrasss. Kill M KasMeu. Roman von K. Deutsch. 16. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) unmöglich allein zurecht finden. Es sind viele geheime Gänge und Falltüren, eilt solcher Gang allein wäre gefährlich, erlauben Sie mir, Sie zu begleiten." „Das nehme ich nicht an, lieber verzichte ich auf den Gang," erwiderte sie kurz enschlos 1X. Am anderen Tage in der Mittagsstunde schickte Elisabeth die Datka in die Zimmer des Grafen, die Schlüssel zu holen. Sie hatte ver gebens den ganzen Vormittag gewartet, daß er sie ihr durch Jemanden zustellen lassen werde. Doch das lag durchaus nicht in der Ab sen. „Und was wollen Sie heute abend meiner Mutter sagen? Wollen Sie ihr die Gründe eingestehen, warum Sie den Gang nicht ge macht? . . . Wollen Sie ihr sagen, weil ihr Sohn mich einmal gekränkt vor Wochen . . . bevor er mich gekannt, und ich es ihm trotz aller seiner Bitten, seiner wirklichen Reue nicht sicht des jungen Mannes, der ihr sie selber überreichen wollte und vergebens aus eine Gelegenheit lauerte, sie allein sprechen zu können. Als die Datka erschien, war er ganz glück lich. „Wo ist das Fräulein?" fragte er. „Es wartet in der Bibliothek." „Geh' wieder zu den Kindern, Sanna," sagte der Graf freundlich, „ich will dem Fräu lein selbst die Schlüssel überbringen." Die Alte wagte keine Entgegnung und ent- sernte sich und Geza stand einige Augenblicke später vor dem Mädchen. „Fräulein Werner", sagte er zu der Ueber- raschten, „Sie können sich in dem alten Bau vergeben will, habe ich auch seine Begleitung abgelehnt, die ich dem geringsten seiner Die ner bewilligt haben würde." Elisabeth sah zu Boden, eine leichte Blässe lag auf ihrem Gesichte. „Sehen Sie," fuhr er fort, „ich hätte Ihnen ja die Schlüssel schicken und Ihnen einfach auf dem Fuße folgen können. Was hätten Sie ge tan, wenn Sie mir in dem alten Castell be gegnet wären? Bei Ihnen sind solche Win kelzüge schlecht angebracht, ich weiß es; darum komme ich offen und ersuche Sie, mich als Begleiter anzunehmen. Ein Gang allein hat ja keine Bedeutung fiir Sie. Welches Jvter- esse können schmale feuchte Gänge, niedrige .Kammern fiir Sie haben? Ich aber... ich kenne die Geschichte eines jeden Steines, denn als Knabe kannte ich kein größeres Vergnü gen als durch die alte Burg zu streichen und mir von der Mutter alles und jedes erzählen zu lassen. Fräulein Werner, gewähren «sie mir die Bitte! Denken Sie, nicht ich, sondern eine lebendige Chronik wandle an Ihrer Seite." Trotz des Scherzes hingen feiste dunk len Augen fast flehend an ihren Zügen. „Es sei," sagte sie nach einer Pause, wie nach einen« Kampfe inil sich. „Wenn es Ihnen Vergnügen macht, können Sie mich begleiten." Ein solch' leuchtender Ausdruck des Glückes trat in fein dunkles, bärtiges Gesicht, daß sie sich einer leisen Teilnahme nicht erwehren konnte. Er nahm einen Wachsstock und Streichhöl zer aus einem kleinen Schranke und ging als Wegweiser voran und sie folgte. Die Bib liothek lag im Erdgeschoß, und so durchschrit ten sie eine ganze Flucht Zimmer, bis sie zu einer Treppe kainen, die in den engen, klei nen Hof führte, welcher das alte und neue Schloß verband. Dieser Hof sah fast wie eine Cisterne aus, so hoch waren seine Mauern. Dem Parke zu war er hufeisenförmig gebildet, dort stand zwischen zwei Zwergeichen ein Brunnen. Tief schwarz war sein Wasser, so dunkel und un heimlich, daß sich selbst die" verkrüppelten Zweige der Eichen darin nicht wiederspiegeln wollten . . . nur das Tanzen ihres Schattens auf der Oberfläche zeigte, daß es ein beweg liches Element sei. „Das ist der Brunnen der heiligen Tercs- ka," sagte der Graf. „Die Sage geht bis auf die Hussitenkriege zurück. Prokop der Große überfiel das Schloß, als hier Hochzeit gefeiert wurde. Der erste, der in dem furchtbaren Blut bade fiel, war der Bräutigam, Graf Pista Csillagi. Die Braut zwang der Verruchte sei nem Willen. Als sie dann, ihre Schmach und den Tod des Gatten rächend, den Wüterich in der Nacht töten wollte, wurde sie in ihrem Brautgewande von der Höhe des Tur mes in den Brunnen gestürzt. Wie die Chro nik erzählt, hat sich das Wasser des Brun nens nach dieser grausigen Tat ganz dunkel gefärbt und ist — auch so geblieben. Der Brunnen heißt seit der Zeit der Brunnen der heiligen Tereska; denn als eine Heilige lebte die schuldlos Gemordete im Angedenken des Volkes fort, und bis auf den heutigen Tag schreiben die Leute dem Brunnen eine wunder tätige Kraft bei." Elisabeth konnte sich eines Schauers nicht erwehren, als sie in die Tiefe sah. Die blei schwarze Oberfläche kam ihr wie der Deckel über einem Sarge vor. (Fortsetzung folgt.) OrsksI^srLsiäsnksus Otisinnilr, Leke?08t- u. KwnenE