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Meser»e-Keld-8«z«rttt Nr. 4 Der SS. Reserve-riptsto«. 1 Assistenzarzt vermißt. M 27. WM Verlustliste (am 7- Oktober auSgegeben) führt auf: L«»Pwthr-Jufo»1erie-Retzimeat Nr. 100. 1. Kompagnie: 1 Mann -j-, 3 verw. — 4. Kompagnie: 1 Mann verw. Reserve-Jvfaoterie-Regimeot Nr. 101. Stab: 1 Oberstleutnant -j-. — 1. Kompagnie: 5 Mann -j-, 1 Leutnant und 17 Mann verw. — 2. Kompagnie: 1 Leutnant und 7 Mann fi, 2 Leutnants und 13 Mann verw., 12 vermißt. — 3. Kompagnie: 9 Mann s, 29 verw., 8 ver- mißt. — 4. Kompagnie: 1 Mann -j-, 18 verw. — 5. Kompagnie: 1 Leutnant und 19 Mann verw., 24 vermißt. — 6. Kompagnie: 10 Mann -j-, 1 Hauptmann und 25 Mann verw., 32 ver mißt. — 7. Kompagnie: 15 Mann -j-, 48 verw., 11 vermißt. — 8. Kompagnie: 1 Mann -j-, 2 Leutnants und 7 Mann verw. — 9. Kompagnie: 1 Leutnant und Adjutant und 4 Mann 1°, 1 Hauptmann und 13 Mann verw. — 10. Kom pagnie: 5 Mann-s, 19 verw. — 11. Kompagnie: 4 Mann -j-, 27 verw., 5 vermißt. — 12. Kom pagnie: 4 Mann fi, 20 verw. Reserve-J»fauterie-Rtgi«e»t Nr. 102. 1. Kompagnie: 1 Mann fi, 8 verwundet. — 2. Kompagnie: 2 Mann verw. — 3. Kompagnie: 1 Mann -j-, 2 verw. — 4. Kompagnie: 2 Mannn -s, 11 verw. — 5. Kompagnie: 7 Mann fi, 1 Haupt mann und 23 Mann verw., 11 vermißt. — 6. Kompagnie: 1 Mann -j-, 21 verw., 18 verm. — 7. Kompagnie: 5 Mann -j-, 1 Leutnant und 25 Mann verw., 4 vermißt. — 8. Kompagnie: 13 Mann -j-, 2 Leutnants und 30 Mann verw., 16 vermißt. — 9 Kompagnie: 8 Mann fi, 27 verw., 4 vermißt. — 10. Kompagnie: 11 Mann 1 Leutnant und 22 Mann verw., 17 vermißt. — 11. Kompagnie: 1 Leutnant und 11 Mann -j-, 27 verw., 8 vermißt. — 12. Kompagnie: 1 Ober leutnant und Kompagniechef, 1 Leutnant und 10 Mann fi, 41 verw., 16 vermißt. Landwehr-Jnfanterie-Regimeut Nr. 102. 3. Kompagnie: 2 Mann verw. — 4. Kom pagnie: 1 Mann verwundet. — 5. Kompagnie: 1 Mann verw. — 6. Kompagnie: 1 Mann vcrw. 7. Kompagnie: 1 Mann verw. — 8. Kompagnie: 2 Mann verw. — 10. Kompagnie: 1 Mann ver- mundet. Jns««terie-Regimeut Nr. 105. 1 Hauptmann gefangen. Infanterie-Regiment Nr. 106. 2. Kompagnie: 3 Mann fi. — 4. Kompagnie: 1 Mann -s, 2 verw. — 5. Kompagnie: 3 Mann vermißt. — 7. Kompagnie: 1 Mann -j-. — 8. Kom- pagnie: 2 Mann verwundet. — 10. Kompagnie: 3 Mann verw., 3 vermißt. — 12. Kompagnie: 1 Mann verw. — Maschinengewehr-Kompagnie: 1 Mann -j-, 1 Leutnant und 12 Mann verw. Jnfauterte-Regiment Nr. 107. 2. Kompagnie: 1 Mann -j-, 1 verwundet. — 3. Kompagnie: 5 Mann vermißt. — 4. Kom pagnie: 2 Mann verw. — 5. Kompagnie : 1 Mann verw. — 7. Kompagnie: 1 Mann verwundet. — 9. Kompagnie: 4 Mann fi, 27 verwundet. — 10. Kompagnie: 3 Mann -s, 5 verw., 38 verm. — 12. Kompagnie: 3V Mann vermißt. Schtißei-Regimeut Nr. 108. Regimentdstab: 1 Mann verw. — 1. Kom pagnie: 12 Mann 2 Leutnants und 42 Mann verw., 25 vermißt. — 2. Kompagnie: 1 Leutnant und 5 Mann fi, 65 verwundet, 23 vermißt. — 3. Kompagnie: 1 Leutnant und 14 Mann -j-, 2 Leutnants und 99 Mann verw., 27 vermißt. 4. Kompagnie: 1 Leutnant und 14 Mann fi, 1 Hauptmann und 104 Mann verw., 5 vermißt. 5. Kompagnie: 2 Mann fi, 23 verw., 1 Leutnant und 14 Mann vermißt. — 6. Kompagnie: 1 Leut nant und 11 Mann fi, 23 verw., 1 Oberleutnant und 17 Mann vermißt. — 7. Kompagnie: 6 Mann 1-, 1 Oberleutnant, 1 Leutnant und 50 Mann verw., 1 Leutnant und 61 Mann verm. — 8. Kompagnie: 1 Leutnant und 3 Mann 1-, 1 Leutnant und 15 Mann verw., 72 vermißt. — 9. Kompagnie: 8 Mann fi, 1 Leutnant und 39 Mann verw , 1 vermißt. — 10. Kompagnie: 41 Mann fi, 83 verw., 1 Hauptmann und 29 Mann vermißt. — 11. Kompagnie: 1 Leutnant und 10 Mann fi, 42 verw, 7 vermißt. — 12. Kompagnie: 1 Hauptmann und 15 Mann fi, 4 Leutnants und 50 Mann verw., 7 vermißt. — Maschinengewehr-Kompagnie: 4 Mann -j-, 16 verw. Reserve-Jnsaaterie-Regimeut Nr 13S. 7. Kompagnie: 2 Mann verw., 1 vermißt. Jnfanlcrir-Regiment Nr. 13S. 9. Kompagnie: I Mann-j- — 11. Kompagnie: 2 Mann i-, 60 verw. — 12. Kompagnie: 2 Mann -s, 5 verw. — Maschinengewehr-Kompagnie: 2 Mann -s, 12 vcrw. Jufaaterie-Regimeut Nr. 181. Stab des 3 Bataillons: 1 Major und Ba- tatllonskommandeur -s. — 9. Kompagnie: 1 Leutnant und 9 Mann -j-, 1 Leutnant und 40 Mann verw. — 10. Kompagnie: 6 Mann -j-, 1 Hauptmann, 1 Leutnant und 54 Mann verw. — 11. Kompagnie: 3 Mann fi, 41 verw. — 12. Kompagnie: 10 Mann fi, 1 Leutnant und 63 Mann verw. Jäger-Bataillou Nr. 12. 1. Kompagnie: 6 Mann fi, 45 verw. — 2. Kompagnie: 6 Mann -j-, 5 verw. 3. Jsfaaterte- Dtv«iti,«»-S»lo«»e. 1 Mann verw. Hosaren-Retzimevt Nr. 20. Stab: 1 Oberstleutnant und Regimentskom mandeur und 1 Leutnant verw. — 1. Eskadron: 6 Mann -j-, 6 verw., 1 vermißt. — 2. Eskadron: 5 Mann.rverw — 4. Eskadron: 4 Mann -s, 1 Leutnant und 4 Mann verw. — 5. Eskadron: 6 Mann verw., 1 vermißt. Mobile Lrs,tz-Sbteil««g Le» Kelbartillerte- Regiment» Ne. 28. 1 Mann -s. M-bile Ersatz-Abteilung be- Keldartillerie- Regimeut- Nr. 32. 2. Ersatz-Batterie: 1 Mann -s, 1 verw. Ersatz-Abteilung dA K^ttartillerie-RegimentS 1. Ersatz-Batterie: 3 Mann -j-, 4 verw. Felbnrtillerie-Regiment Nr. 68. Stab der 2. Abteilung: 1 Leutnant und Adjutant -j-, 5 Mann verw. — 2. Batterie: 1 Leutnant verw. — 3. Batterie: 2 Mann verw. — 4. Batterie: 6 Mann -s, 2 Leutnants und 13 Mann verw. — 5. Batterie: 5 Mann -j-, 2 Leut nants und 27 Mann verw. — 6. Batterie: 1 Mann -j-, 1 Oberleutnant und 4 Mann verw. — Leichte MunitionS-Kolonne Nr. 1: 1 Mann j-, 3 verw. — Leichte MunitionS-Kolonne Nr. 2: 1 Mann verw. Pionier-Vataillo« Nr. 22. 3. Feld-Kompagnie: 1 Mann 's. — 1. Ersatz- Kompagnie: 1 Mann verw. Oertliches und Sächsisches. * — Witter ungSa.nssicht für Freitag, den 9. Oktober: Keine wesentliche Aenderung. * — D t e V e rlu stI i ste Nr. 2 7 dersäch- sischenArmee verzeichnet wieder eine größere Anzahl Namen von aus hiesiger Gegend stam mender Krieger. Wir entnehmen der Liste fol gendes: Karl Schneider auS Hohenstein-Ernstthal, leicht verwundet. Gefreiter Ambrosius Riedel aus Oberlungwitz, verwundet (Reserve-Jnfanterie- Rcgiment Nr. 101). — Paul Richard Gräbner aus Hohenstein-Ernstthal, schwer verwundet (Re- serve-Jnfanterie-Regiment Nr. 102). — Fritz Lieberwirth auS Bernsdorf, schwer verwundet (Infanterie-Regiment Nr. 106). — Gefreiter Richard Zeisig aus Oberlungwitz, leicht verwun det. Gefreiter Richard Schubert aus Oberlung witz, schwer verwundet. Alwin Richter aus Bernsdorf, schwer verwundet. Willi Nagel auS Oberlungwitz, leicht verwundet. Emil Hennig aus Oberlungwitz, verwundet. Richard Friedrich aus Hermsdorf, verwundet. Ernst Polster auS Wüstenbrand, vermißt. Bruno Berthold aus Hermsdorf, vermißt. Paul Richter aus Gersdorf, vermißt. Paul Schäfer aus Gersdorf, leicht verwundet. Arno Ehrig aus Gersdorf, 's. Adolf Ebersbach aus Hohenstein-Ernstthal, leicht ver wundet. Paul Vieweger aus Oberlungwitz, leicht verwundet (Schützen-Regiment Nr. 108). — Un teroffizier Fritz Stöckel aus Hermsdorf, leicht verwundet. Gefreiter Eduard Kurt Oeser auS Oberlungwitz, leicht verwundet (Infanterie-Regi ment Nr. 139). — Unteroffizier Wilhelm Richard Werner auS Hohenstein-Ernstthal, leicht verwun det. Max Albin Herold auS Hermsdorf, ver wundet. Georg Max Frinzel auS Oberlungwitz, verwundet. Kurt Georg Lässig auS Hohenstein- Ernstthal, -s. Albin Max Schubert aus Gers dorf, fi. Friedrich August Haugk aus Hohenstein- Ernstthal, verwundet. Gefreiter Arthur Richard Gödickmeyer aus Gersdorf, verwundet. Gefreiter Alfred Willi Krüger aus Hohenstein-Ernstthal, verwundet. Gefreiter Johannes Willi Weinhold auS Hohenstein-Ernstthal, verwundet. Ernst Reinhard Böhm auS Hohenstein-Ernstthal, ver wundet. Gefreiter Max Emil Werner auS Ho henstein-Ernstthal, verwundet. Gefreiter Robert Arthur Beyer auS Hohenstein-Ernstthal, ver wundet. Richard Franz Reinhold aus Berns dorf, verwundet. Alfred Maier aus Hohenstein- Ernstthal, leicht verwundet. Gefreiter Max Ernst aus Oberlungwitz, leicht verwundet. Paul Mor genstern aus Hohenstein-Ernstthal, fi. Max Ri chard Weinhold aus Gersdorf, leicht verwundet. Johann Paul Reinhold auS Gersdorf, leicht verwundet. Ernst Richard Walther aus Hohen stein-Ernstthal, schwer verwundet. Georg Karl Weise auS Langenchursdorf, leicht verwundet. Gefreiter HanS Arthur Illmann aus Gersdorf, fi. Max Otto Jähn aus Oberlungwitz, fi. Max Heinrich Böhme auS Oberlungwitz, leicht ver wundet. Max Ernst Flach aus Oberlungwitz, leicht verwundet. Karl Johannes Fälsch aus Hohenstein-Ernstthal, leicht verwundet Emil Reinhard Rockstroh aus Oberlungwitz, leicht ver wundet. Hermann Oswald Fiedler auS Ober lungwitz, leicht verwundet. Karl Hermann Bert hold aus Hohenstein-Ernstthal, schwer verwundet. Eduard Egon Nobis aus Longenberg, fi. Max Willi Neubert aus Oberlungwitz, leicht verwun det (Infanterie-Regiment Nr. 181). — Kurt Geßner aus Oberlungwitz, leicht verwundet (Feldartillerie-Regiment Nr. 68). * — Wahlweise Verlängerung der Kartoffelferien. Das Ministe rium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat im Anschluß an die Bekanntmachung vom 2. August 1914 die Bezirksschulinspektionen er mächtigt, für die ländlichen Schulgemeinden, in denen die Kartoffelernte nach Ablauf der Herbstferien noch nicht beendet ist und die Mithilfe der Schulkinder zur Erledigung der noch ausstehenden Erntearbeiten nicht entbehrt werden kann, die Verlängerung der Ferien oder die Befreiung der an den Erntearbeiten beteiligten Kinder vom Unterricht und die Aussetzung des Fortbildungsschulunterrichts, soweit erforderlich, zu genehmigen. *— Verbesserung des sächsi schen Eisenbahnfahrplanes in Sicht! Wie verlautet, wird in der näch sten Zeit die Personenbeförderung auf der sächsischen Staatsbahn abermals eine wesent liche Verbesserung erfahren. Es sollen bis 70 Prozent der früheren Züge wieder eingestellt werden, auch sollen auf vielen Strecken, wo > seit der Mobilmachung umgcsücgen werden mutzte, die Züge durchgeführt werden. GerSLorf, 8. Okt. Damit auch an unseren Schülern die große Zeit, in der wir leben, ihre erziehliche Macht bewähren kann, trafen wir mehrere Veranstaltungen. Die Kinder werd.n im Unterrichte der Geschichte über Entstehung und Fortgang des Krieges auf dem Laufenden erhalten. Eine große Karte vom Kriegsschau plätze, die im Hausflur hängt, zeigt in bunten Fähnchen die Stellung der Heere. Die vorzüg lichen Bilder der Leipziger Jllustr. Zeitung und der Berliner Jllustr. Zeitung in acht Wechselrah men in Flur und Treppenaufgängen sorgen für lebendige Anschauung des gewaltigen Völkerrin- genS. Sehr gern ist auch dem Publikum ge stattet, Kriegsschauplatzkarte und die Kriegsbtlder zu betrachten. Er bedarf keiner besonderen Er laubnis! — Bei wichtigen Siegesnachrichten werden die Kinder auf dem Schulhof zusammen, gerufen. Die frohe Kunde wird ihnen mitgeteilt, Gesang, und Hurraruf geben der jugendlichen Begeisterung Ausdruck. Auch die Schularbeiten sind in den Dienst der großen Zeit gestellt. In den Lesestunden werden mit Eifer und sichtlichem Interesse die „deutschen Feldpostbriefe" studiert, die wir in je 30 Exemplaren, L Heft 10 Pfg. (Verlag Thümmler, Chtz ), angekauft haben. Der Gesangslehrplan ist der Zeit entsprechend abze- ändert: Vaterlands-, Soldaten- und KriegSlieder werden mit Begeisterung gesungen. Sonnabend wird in allen Klaffen in der Morgenandacht für Kaiser und Reich, Heer und liebe Angehörige im Heere gebetet. In den Klassen stehen Sam melbüchsen, auS deren Ertrag die Mitschüler die Schulutensilien für solche arme Mitschüler zahlen, deren Versorger im Felde steht. Auch der Fort bildungsschulbetrieb entspricht diesen Grundsätzen. Ein 16jähriger Schüler, Emil Hübner, trat be reits beim 181. Regiment als Freiwilliger ein. 46 unter unseren Sechzehnjährigen, teils aus der Jugendpflege, teils von der Jugendorgani sation, haben sich zur Teilnahme an der Vorbe reitung der Jugend auf den Dienst im Heere ge mäß des Erlasses unserer Ministerien gemeldet. Nur fehlt eS noch an Lehrmeistern, um die der Ortsausschuß für Jugendpflege die Militärvereine, gewiß nicht vergeblich, angegangen hat. Von unseren Lehrern stehen 6 im Felde, 4 sind ver wundet, 1 krank, 1 wurde für 11. Oktober einbe rufen. (40000 Volksschullehrer stehen überhaupt im Felde.) Unterricht in den verwaisten Klassen der Fortbildungsschule haben unentgeltlich die Herren Schulze, Oestreich und Münsel übernom men. Außerdem hat sich jedes Mitglied des Kollegiums verpflichtet, wöchentlich 2 Stunden mehr Unterricht unentgeltlich zu übernehmen, falls weitere Einberufungen dies nötig machen. Herr Vikar Müller von hier hält gegen eine nur geringe Vergütung die Stunden einer einberufe nen Lehrers, solange er selbst keine Anstellung hat. Das Lehrerkollegium zahlt laut Konferenz beschluß nach bereits geschehenen namhaften Bei trägen einzelner Mitglieder jeden Monat eine freiwillige Kriegssteuer an die Gemeindesammel stelle (für Oktober 220 Mark). Ein vom Schul vorstande seinerzeit als berechtigt anerkanntes Gesuch um Erhöhung deS Wohnungsgeldes sei tens der jüngeren ständigen Lehrer haben die selben in Rücksicht auf die Zeitlage zurückgezogen, was der Schulvorstand dankbar anerkannte. — Eine von Herrn Kirchschullehrer Hohlfeld kürzlich veranstaltete geistliche Musikaufsührung brachte 100 Mark für die Kriegsspende. — Zu unserer großen Freude braucht um der hervorragenden Opfer willen, die unsere Gemeinde für die vom Kriege betroffenen armen Familien bringt, unsere Mädchenfortbildungsschule nicht bis Ostern ge opfert zu werden. Sie besteht vielmehr nach wie vor fort und wird ihren gerade in der Jetztzeit so nötigen erziehlichen Einfluß bewähren, der der Segensanstalt immer mehr Freunde in der Gemeinde erwirbt. Depeschen vom 8. Oktober. Berlin. Wie berichtet wird, ist am 6. Oktober nachmittags das Torpedoboot „S116* während des Vorpostendienstes in der Nord see Lurch einen Torpedoschuß eines englischen Unterseebootes verloren gegangen. Fast die gesamte Besatzung konnte gerettet werden. Das untergegangene Torpedoboot gehörte einem veralteten Typ an Es ist im Jahre 1902 vom Stapel gelaufen. Da nach dem Flottengesetz Torpedoboote nur eine Dienstzeit von 12 Jahren haben, hätte es in diesem Jahre durch einen Neubau ersetzt werden müs sen. Die Wasserverdrängung betrug 420 Ton nen, die Besatzung ca. 80 Mann. Die Ue-er- levenden konnten durch unsere eigenen Streit kräfte geborgen werden. Das englische Unter seeboot richtete weiter keinen Schaden an und hat, wie aus einem Londoner Telegramm her vorgeht, die englische Küste bereits wieder er reicht. Berlin. Das „Berliner Tageblatt" meldet auS Amsterdam: Seit drei Tagen fährt ein ununterbrochener Zug englischer Truppen mit Geschützen durch Antwerpen. Die Zahl wird auf 30- bis 40000 Mann (? — Red.) geschätzt. Berlin. In einem Briefe, den die „Tägl. Rdsch." veröffentlicht, heißt es: „Während ich diese Zeilen schreibe, lodert Ossowiec, von uns in Brand geschossen; unsere braven Truppen werden auch fürderhin ihre schöne Pflicht, der sie bisher in so glänzender Weise gerecht ge worden, restlos erfüllen. Und ein gütiges Schicksal wird auch fernerhin ihnen treu blei ben." — Demnach steht die Festung Ossowiec bereits seit Tagen in Flammen. Gteil tu. Die „Stettiner Neueste» Noch- richtea" ersahreu au» ,«verlässiger Quelle: Gestern vormittag hat ei« deutsche» Torpedo boot Leu «orwegischeu Dumpfer „Modi-*, der ungefähr 1800 Tonnen Kohlen an Bord hatte, und aus der Reise von England nach Rußland begriffen war, in der Ostsee aufgehalten und nach Swinemünde gebracht. Arauksnrt a. M. Ein Extrablatt der „Frank furter Zeitung" veröffentlicht in einem Telegramm auS Antwerpen folgende Meldung deS „Meuve van den Hag" aus Rosendal vom 7. Oktober: Heute stütz V28 Uhr ließen die Deutschen durch eine Stafette bekannt geben, daß um ^10 Uhr die Beschießung der Stadt Antwerpen beginnen werde. Die Regierung ist um ^,12 Uhr nach Ostende übergesiedelt. König Albert blieb an geblich in der Stadt. Zahlreiche Flüchtlinge sind an die holländische Grenze gekommen. Wien. Amtlich wird gemeldet: Unsere Offensive erreichte auch gestern da und dort unter kleineren Gefechten ihc Ziel Laut Mel dung eines in kühnem Fluge aus Przemysl zurückgekehrten Generalstabsoffiziers wird die Verteidigung der Festung von der kampfbe- geisterten Besatzung mit Vorsicht durchgeführt. Mehrere Ueberfälle durch die feindlichen Li nien wurden zurückgeschlagen und brachten zahlreiche Gefangene ein. Alle Angriffe der Russen brachen unter furchtbaren Verlusten durch das Feuer der Festungswerke zusammen. In den Karpathen steht westlich des Wyseo- wer-Sattel kein Feind mehr. Bei Marama- ros-Sziget wurde der eingebrochene Gegner geschlagen. Die Stadt gelangte in vergan gener Nacht wieder in unseren Besitz. Der Stellvertreter des Generalstabes, von Höfer, Generalmajor. Amsterdam. Nach einem Telegramm aus Tokio ist wiederum ein japanischer Minen zerstörer bei Kiautschou gesunken. Vorher hat er aber noch eine Mine zerstört. 4 Mann der Besatzung sind tot, 9 verwundet. Rotterdam. Der Gemeinderat von Ant werpen nahm in geheimer Sitzung eine Ent schließung an, worin er das vollständige Ver trauen in die Militärbehörde ausspricht und erklärt, daß er damit einverstanden sei, bis aufs äußerste Widerstand zu leisten und die Stadt lieber beschießen zu lassen, als zu kapi tulieren. Der Militärkommandant von Ant werpen betonte in einem Ausruf die Notwen digkeit der Verstärkung des Heeres. Demnach werden alle wehrhaften Männer von 18—30 Jahren aufgefordert, sich als Pflichtfreiwillige zu melden. Rotterdam. Der „Nieuwe Rotterd. Cou rant" meldet aus Rosendal: Flüchtlinge berich ten, daß die Deutschen mit Maschinengeweh ren über den Nethefluß setzten. Eine Taube warf eine Bombe auf den Antwerpener Bahn hof. Der Auszug der Bewohner nimmt den Charakter einer panikartigen Flucht an. Die Straßen nach der holländischen Grenze sind mit Menschen dicht besetzt. Die Flüchtlinge werden auf alle mögliche Art und Weise be fördert. Rotterdam. Bei Rispen an der hollän dischen Grenze traf ein vollkommen erschöpfter belgischer Pionier ein, der erzählte, er habe einer Abteilung angehört, die um Antwerpen herum sämtliche Kirchtürme gesprengt hätte. Jni ganzen wurden 12 Kirchen zerstört. Der Mann wurde zurückbehalten. Rotterdam. Das englische Hafenamt in Hull veröffentlicht eine zweite Liste der durch die feindlichen Kriegsschiffe bis zum 30. Sep tember versenkten oder vernichteten englischen Handelsschiffe. Es werden darin insgesamt 36 englische Handelsschiffe als „vermißt" an geführt. Christiani«. Nach einer Meldung auS Bordeaux hat der französische Marineminister folgendes bekanntgemacht: Da die österreichisch-un garische Flotte in der Adria Minen auSgelegt hat, habe die. französische Flotte zu ähnlichen Mitteln greifen müssen. Um indessen zu ver hindern, daß unversehens neutralenSchiffenSchaden zustößl, wie durch die österreichischen Minen geschehen ist, wird durch die von Frankreich auS- gelegten Minen die Garantie ^gegeben, die durch die Haager Konvention von 1902 gefordert wird. LonVo«. Die Zeitungen enthalten ein amt liches Communiquee aus Antwerpen von gestern abend 10 Uhr, daß der Militärgouverneur dem Bürgermeister mitgeteilt habe, daß das Bombar dement unmittelbar bcsorstehe. Diejenigen, welche die Stadt verlassen wünschen, werden ersucht, nun mehr abzureisen. Das Bombardement wird kei nen Einfluß auf die Verteidigung der Stadt haben, welche bis aufs äußerste fortgesetzt werden soll. London. Die „Times" melden, daß seit An fang deS Krieges 600000 englische Sollten ein gestellt wurden. Mailand. Wie die Blätter melden, hat die Türkei die nach Zurückziehung der eng lischen Flotte aus den türkischen Gewässern gefordete Aufhebung der Dardanellen-Sperre endgültig für die ganze Dauer des Krieges abgelehnt. Sofia. Der „Utro" meldet, daß die Mann- schäft des 17. serbischen Infanterie-Regiments gemeutert und den Brigade-Kommandanten, den Obersten des Regiments und zahlreiche andere Offiziere erschossen habe.