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Eichelberg-Wehlen das Anerbieten gemacht wurde, ein geeignetes und genügend großes Grundstück — nicht unter 2000 — zu solchem Zwecke einzuräumen. Gleichzeitig wurde aber auch der Vorschlag gemacht, unmittelbar an der Stadt selbst eins der jetzt einzurichtenden Schrebergärtchen zu ermieten und einige Muster obstbäume verschiedener Art anzupflanzen, die von den zahlreich Vorübergehenden gut'gesehen werden können. Mit der Verteilung der Obst- Edelreiser wurde die reichhaltige Generalver sammlung geschlossen. Ltd. Personalien. Auszeichnu ng. Herr Oberlehrer Michael, Obstbauwander lehrer in Auerbach i. V., erhielt auf der inter nationalen Ausstellung für Kinderpflege in Peters burg für das von ihm herausgegebene Pilzwerk die große goldene Medaille zuerkannt. f Am 30. März l. I. verschied der Gründer und langjährige Vorsitzende des Bezirks-Obstbau vereines Plauen-Ölsnitz, Herr Rittergutsbesitzer Kreller auf Weischlitz. Seine großen Ver dienste um die Hebung des Obstbaues fanden 1899 durch die Verleihung der silbernen Medaille von seiten des Landes-Obstbauvereins Aner kennung. Was er in aufopfernder Weise im Obst baue geschaffen, gereicht ihm zur Ehre und sichert ihm dankbares Gedenken. Monatskalender. Mai. Die Früchte sind der Arbeit Lohn. Grundlegend für eine gute Obsternte ist eine reiche Blüte und günstige Blütezeit. Was können wir nun nach der gegenwärtigen Blüte der Obst bäume an Früchten erwarten? In allen Lagen blüten die Kirschen sehr reich, kräftig und gesund bei schöner warmer Witterung. In gleicher Weise blühen die Birnen überaus reich, auch die Pflaumen stehen gut in Blüte trotz der vorjährigen reichen Ernte. Die Hauptfrucht des Kernobstes, die Äpfel, sind gleichfalls mit Knospen reich be setzt. Aprikosen und Pfirsiche haben rasch ver blüht und sind gut befruchtet. Somit ist bis jetzt (Redaktionsschluß 25. April) Hoffnung auf eine gute Obsternte vorhanden. Dem Auftreten von Schorfpilzen, welche auf den Blättern und Früchten des Kernobstes so nachteilig wirken, kann noch durch Überspritzen mit 0,5Prozentiger Kupferkalkbrühe gleich nach dem Verblühen vor gebeugt werden. Die Blütezeit verbraucht viel Wasser und allzu reichlich waren die Niederschläge im Winter nicht, deshalb ist recht zu empfehlen, Obstbäume, welche in leichtem Boden stehen, be sonders auch Formenbäume, Wandspaliere usw. bei etwa eintretender Trockenheit tüchtig zu be gießen. Bei frisch gepflanzten oder noch jüngeren Bäumen ist es sehr zweckmäßig, wenn die Baum scheibe mit Stalldünger leicht bedeckt wird, um durch die Beschattung die Feuchtigkeit länger im Boden zu erhalten. Um die Rinde nen ge pflanzter Bäume vor dem Austrocknen zu schützen, werden die Stämme nur ganz locker mit Stroh oder Schilf eingebunden, d. h. die Rinde wird hierdurch nur beschattet. Bei größeren Neuan lagen, besonders auch wo wertvolle Formenbäume angepflanzt wurden, empfiehlt sich auch ein Über spritzen der Blätter bei trockener warmer Witte rung. Die Ausführung von Veredelungen kann solange fortgesetzt werden, als die Edelreiser noch verwendbar sind. Edelreiser mit runzeliger Rinde, oder wenn an der Schnittfläche Zellenneubil dungen vorhanden, sind unbrauchbar. An den Formenbäumen sind alle überflüssigen, ungünstig oder zu dicht stehenden Triebe auszubrechen. Zur Weiterbildung der Form sind die Leittriebe zu heften. Entspitzen der stärksten Seitentriebe beim fünften oder sechsten Blatte zu Gunsten der schwächeren Triebe. Recht dankbar sind Erd-, Stachel- und Johannisbeeren für flüssige, wenn auch nur schwache Stickstoffdüngung in leichtem Boden. Bei wertvollen Obstsorten, welche etwa überreich Früchte angesetzt haben, werden die zu dicht stehenden oder die kleineren Früchte aus- gebrochen. Besonders bei Pfirsichen, Aprikosen, Äpfeln- und Birnen, deren Früchte Stückpreis besitzen, oder auch zur Erzielung von Schau früchten, ist das Ausbrechen recht lohnend. Als Schutz gegen Obstmaden sind wertvolle Keruobst- srüchte Ende Mai in Säckchen einzuhüllen. Im Gemüsegarten wenden wir unsere Aufmerksamkeit der Erziehung der Gemüsepflanzen zu. Wassermangel in den Saat- oder Pikier beeten hält das Wachstum der jungen Pflanzen zurück. Auch um Erdflöhe ferne zu halten, überspritze man solche Beete öfter. Das Pikieren oder erstmalige Verpflanzen von den Saatbeeten auf Pikierbeete bewirkt doppelt reiche Bewurze lung, mit welcher dann die kräftigen Pflanzen auf ihren Standort ausgepflanzt werden. Aus saat der Küchen- oder Gewürzkräuter, welche zur Keimung höherer Bodenwärme bedürfen. Viele Gemüsearten werden wiederholt ausgesät, wie z. B. Kopfsalat, Kohlrabi, späte Sorten von Wirsing, Rotkraut, Blumenkohl. Von Hülsen-