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50 außerordentlicher Fruchtbarkeit ist, ferner nicht die unangenehme Eigenschaft besitzt, durch Aus läufer die Pflanzung zur wilden Hecke zu machen. Die Anpflanzung muß, will mau reichen Ertrag haben, in folgender Weise geschehen. Da die gepflanzten Stöcke 2'/z, in gutem Boden bis über 3 m lange Triebe bilden, so sind die Pflanzen genau 5 iw weit voneinander zu setzen. Sehr bald müssen im Frühjahre nach dem Austreiben die Fruchtruten, also die vorjährigen neuen Triebe, so angebunden werden, wie es die Abbildung zeigt. Dieses Herabbiegen darf aber nicht zu plötzlich, sondern nur allmählich geschehen, damit sie nicht am Stocke abbrechen. Gewöhnlich läßt man nur 6 der stärksten Schößlinge stehen, von jeder tragende Zweig volle Sonne, und die Beeren entwickeln sich bei der mehr wagerechten Lage in vollkommener Weise. Die neuen Triebe werden in der Mitte lose angeheftet und können sich also ungestört entfalten, ohne den Frnchttrieben die Luft und die nötige Sonne wegzunehmen. Die Stellage ist 2'Z irr hoch herzustellen. Von einem einzigen Triebe kann man bei guter Pflege bis 2 Liter Beeren nach und nach ernten, also gibt eine einzige Staude 3 Jahre nach der Pflanzung bis 12 Liter Beeren. Für einmalige im zweiten Jahre zu gebende Kalkdüngung ist die Beere sehr dankbar. Dabei ist sie völlig winter hart und trägt jahraus, jahrein äußerst dankbar. Hier steht sie im Gebirgsklima fast 500 m hoch. denen also je 3 nach rechts und links gebogen Der Boden ist schiefrig-steinig, lehmig und besteht und angebunden werden. Auf diese Weise erhält aus Phyllitverwitterung. Die Zimmerpflanzen im Frühjahr. fAus „Mitteilungen der k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Steiermark". Die höher und höher steigende Sonne läßt die Säfte in den Zimmerpflanzen sich aufs neue regen. Schon an einer großen Zahl der Zimmer pfleglinge werden junge Triebe beobachtet. Es ist eine kritische Zeit sür eine Anzahl von Zimmer pflanzen; wenn jetzt eine sachgemäße Pflege nicht einsetzt, kann es mit der Freude für den ganzen Sommer vorbei sein. Versetzen wir uns einmal hinein in das Pflanzenleben, wir werden dann manche Be handlungsweise, die wir den Pflanzen, auf guten Rat hin, angedeihen lassen, erst richtig begreifen und andererseits werden wir auch ohne weiteres zu einer zweckentsprechenden Behandlung der Zimmerpflanzen von selbst kommen. Nicht ge dankenlos soll die Zimmergärtnerei geübt werden, sondern erst bei vollem Verständnis für die ein zelnen Arbeiten kann die Blumenpflege im Zimmer wahre Befriedigung bieten. ) Abgesehen von den Treibpflanzen, scheint das Leben bei den meisten Zimmerpflanzen im Winter erloschen oder doch auf ein äußerst ge ringes Maß zurückgedrängt. Die Pflanze er scheint wie abgestorben; keinerlei Lebenstätigkeit macht sich bemerkbar. Ganz anders im Früh jahr und später im Sommer, da treibt und sproßt es an allen Enden. Die Pflanze ruht im Winter, aber ihr Leben ist keineswegs er loschen. Betätigt sich das Leben auch in keinerlei augenfälligen Erscheinungen, so findet doch ein steter Stoffwechsel im Innern der Pflanze statt, welcher jedoch während der Ruhezeit durchweg auf bereits vorhandene Stoffe beschränkt bleibt; neue werden gar nicht oder doch nur in ver schwindend geringem Maße gebildet. Darum bedürfen die Pflanzen zur Ruhezeit auch nur ganz geringer Nahrungszufuhr. Aber diese Ruhe ist den Pflanzen notwendig, notwendig wie der