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47 Pilzen der Hallimasch der gefürchtetste, weil ver derblichste, insofern er, wie dies nachgewiesen, oft ganze Bestände zu vernichten vermag. In riesiger Menge ist er auf Baumstöcken von Wald schlägen zu finden und gibt bekanntlich in seinen Hüten einen ganz vorzüglichen Speisepilz. Die Strünke selbst sind zäh und enthalten einen dem ganzen Pilze eigentümlichen Stoff, im Geschmacks der Gerbsäure ähnlich, zusammenziehend und unangenehm, in größerer Menge. Beim Kochen und Braten verschwindet dieser Geschmack bei den Hüten vollständig, nicht ganz bei den Stielen. Die Hüte sind honiggelb (deshalb der lat. Bei den älteren und höherstehenden Hüte sind oft schimmelartig von den ausgefallenen weißen Sporen bedeckt. Diese in ungeheuerer Menge abfallenden Sporen werden vom Winde überall hingeweht und infolgedessen die Träger einer neuen In fektion. Wo die Sporen einen ihnen zusagenden Nährboden finden, der ihnen in zersetzter Laub- oder Holzerde oder an wunden Baumstellen wird, treiben sie sehr bald zarte Schläuche aus, die sich zu dem sogenannten Pilzmycel, dem Pilz wurzellager, entwickeln. Dieses Mycel kriecht nun entweder im Stamme aufwärts oder auf name: Elisa) bis schmutzigbraun, mit bräun lichen, leicht abwischbaren Schüppchen und kleinen braunschwarzen Faserbüscheln besäet. Anfangs eingerollt, mit dem Stiele durch einen Schleier verbunden, breiten sie sich später flach aus bis zu mitunter 15 ein Breite. Das Fleisch ist bei jungen Pilzen fleischrötlich, später wird es weiß. Die Blätter stehen weitläufig, sind weiß lich bleich, später bräunlich und oft gefleckt. Der Stiel trägt einen flockigen Ring, ist anfangs leicht rötlich-braun, später graugelb und nach unten olivenbrann oder grünlich-grau. Am Grunde meist verdickt, wird er 5—12 sm lang und ist faserig und zäh. Stets wächst er in am Grunde oft verwachsenen Büscheln. Die unter der Wurzel weiter, sich zwischen Rinde und Holz einbohrend. Im Innern des Holzes ruft der Pilz auffällige Veränderungen hervor, die sich nach Hartig in dessen Werke: Wichtige Krank heiten der Waldbäume. Berlin 1874, Seite 12—42, folgendermaßen darstellen: „Die von den in die Rinde eingedrungenen Strängen ausgehenden Mycelfäden wandern durch die Markstrahlen in den Holzkörper und dringen mit Vorliebe in die hier vorhandenen Harzkanäle, in diesen auswärts wachsend. Dieses fädige Mycel eilt im Innern des Holzes den in der Rinde wachsenden Strängen schnell voraus und zerstört das in der Umgebung der Holzkanäle befindliche Parenchym vollständig, wobei allem Anscheine nach eine teilweise Um-