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— 44 — Kleine Mitteilungen. Fichtenzänne sind schwer zu ziehen, bieten aber die herrlichsten Nist- und Herbcrgsgelegenheiten für unsere kleinen befiederten Freunde. Mehr denn je beginnt man das Augenmerk auf derartige Anlagen zu legen und jeder Besitzer größerer Obst gärten sollte Hecken aus Fichten errichten, denn sie bieten nicht nur Schutz, sondern lassen sich als Winterfutterplatz herrlich verwenden. Den Schnitt mit der Heckenschere beginnt man schon, wenn die zur Hecke verwendeten Pflänzchen gut angewachsen sind und ausgetrieben haben. Man hält sie in gleicher Höhe, schneidet die Fichten pyramidenförmig, wodurch man die unteren Triebe kräftigt, die oberen aber zurückhält. Erst nachdem die untersten Zweige sich berühren, läßt man die Lücken sich' schließen, hält aber die Spitzentriebe kurz, damit sich möglichst viel neue Triebe entwickeln können und der Saftstrom diesen zugute kommt. Sobald die Hecken auch an den Seiten sich vervollständigt haben, arbeitet die Heckenschere auch hier und zwar möglichst stark. Die neuen Triebe sollen stark zurückgeschnitlen werden, damit sich eine reiche Ver zweigung bildet. Im Alter von 3 bis 5 Jahren dürfen die Hecken unten noch nicht kahl werden. In späteren Jahren tritt es wohl ein. Aber eine richtig gepflegte Hecke bleibt mindestens 15 bis 20 Jahre dicht. Mögen recht viele Gartenbesitzer folche Hecken anlegen, damit sie Singvögel in die Gärten locken. Fichtenhecken sind immer vorteilhafter als die verschiedenen Laubhecken, denn sie gewähren im Winter auch einen guten Schutz gegen starke Stürme. Neue Beobachtungen und Versuche, betreffend das biologische Verhalten der Reblaus. Dieselben wurden vom Regierungsrate im Kaiser lichen Gesnndheitsamte Oe. Moritz in der Zeit vom 27. August bis 27. September 1902 in einem Weinberge der Provinz Sachsen ausgeführt. Von Interesse erschien unter anderem die erhebliche Ab nahme in dem Auftreten der geflügelten Form der Reblaus, welche seit dem Beginn der Beobachtungen im Jahre 1899 auf demselben Beobachtungsfelde stattgefunden hat. Während im Jahre 1899 172 ge flügelte Rebläuse im Freien gefunden wurden, konnten in den folgenden 3 Jahren nur 23,20 und 15 dieser Tiere beobachtet werden. Weiteren Beobach tungen muß es Vorbehalten bleiben, über die Ur sachen dieser Erscheinung Aufschluß zu geben. So viel steht fest, daß sie nicht durch Witterungsver hältnisse bedingt ist. Es erscheint wahrscheinlich, daß der von Jahr zu Jahr fortschreitende Verfall der Weinstöcke auf dem Beobachtungsfelde dabei mitgewirkt hat; es würde dies im Einklänge stehen mit früheren Beobachtungen, wonach die Nymphen sich am zahlreichsten an solchen Reben finden, welche äußerlich noch keine erheblichen Merkmale der Krank heit zeigen, deren vorhandene Faserwurzeln jedoch zahlreiche Nodositäten tragen. Am 17. September wurde an der Unterseite eines Nebenblattes zwischen den Blattnerven eine geflügelte Reblaus gefunden. Nachkommen der geflügelten Laus konnten weder im Freien beobachtet werden, noch gelang es, wie in früheren Jahren, folche zu züchten. L -U. Schutz junger Obstbäume gegen Wildverbiß. Freiherr von Leesen auf Dominium Treben in Posen empfiehlt gegen Wildverbiß folgendes ein faches und billiges Mittel, das er selbst seit vielen Jahren mit absolut sicherem Erfolge benutzt: Man nimmt Buttermilch, menge darunter fo viel Ruß, daß die Buttermilch ordentlich schwarz wird, streiche diese Masse mit einem Schmierenpinsel an die Bäume und der Schutz ist fertig. L. L.-LI. SV UM Wmtur. NS SS ^im Februar erschienene Bücher über den Garten- und Obstbau, mitgeteilt von Adols Urban, Buchhandlung, Dresden, Wilsdrufferstraße 21. Blätter,praktische, für Planzenban und Pflanzen schutz von Hiltner. II. Jahrgang. 1904. 12 Hefte. M. 3.—. Schneider, der Hauögartcn. Praktische Winke und Ratschläge für Blumenfreunde. Gebunden M. —.40. Nudel, Zimmeraärtncrei. (K. Grethlein, Leipzig.) Gebunden M. 1 —. Lesser, Gemüsegarten. (Ulmer, Stuttgart.) M. —.50. Meitzner, Obstweinbereitung. Kartoniert M. 1.50. Thalacker's Adreßbuch und Kalender 1004. Für den deutschen Gartenbau. (Thalacker, Leipzig.) Ge bunden M. 2.50. Jockisch, Lehrbuch des Obstbaues. (C. Jockisch, Gransee.) Gebunden M. 5.50. Kienzl, Anleitung zur rationellen Bienenzucht für angehende Imker. M. 1—. Schriften des Vereins deutscher Gartenkünstlcr. 2. Heft: Grundsätze für das Verfahren bei öffentlichen Wettbewerbungen auf dem Gebiete der Gartenkunst. (Gebr. Bornträger, Berlin.) M. —.30. Redakteur: Gartenbau-Inspektor Carl Braun bart, Meißen, Bismarckstraße 17. Verlag und Druck von C. Heinrich, Dresden-N., kl. Meißnergasse 4.