Volltext Seite (XML)
28 5 ern, die dritte 10 ein, die vierte 15 ein, die fünfte 20 ein, die sechste 30 ein und die siebente 40 ein zu tief mit dem Wurzelhalse in den Boden gebracht wurde. Im August 1896 war ein Unterschied nicht zu bemerken, da alle Bäume gleichmäßig an gewachsen waren und sich gut belaubt hatten. Dafür trat im August 1897 ein Unterschied in der Belaubung in der Weise hervor, daß die Blätter der am tiefsten stehenden Bäume schon nahezu abgefallen waren, während die Blätter der normal stehenden sich noch an den Bäumen be fanden. 1898 wurden keine weiteren Beobachtungen angestellt; dafür zeigte sich im Sommer 1899 folgendes: Die Kronen der am tiefsten stehenden Bäume hatten sich gegenüber denjenigen der ganz hochstehenden viel mehr in die Breite entwickelt und viel schwächere und wenig zahlreiche Zweige getrieben. Auch waren die Blätter im ersten Falle kleiner und weniger zahlreich als im letzteren Falle. Messungen der Stämme bei 80 ein über dem Boden hatten folgendes Ergebnis: Gesamt- Umfang des Umfang einzelnen Baumes 5 Stämme normal stehender Bäume .... 52,5 eru 10,5 ein 5 ff der 5 ein zu tief stehenden Bäume 52,7 „ 10,5 „ 5 „ 10 55 55 ff ff ff 46,6 „ 9,3 „ 5 „ 15 55 55 55 55 55 48,7 „ 9,7 „ 5 „ 20 55 f, ff ff ff 44,2 „ 8,5 „ 5 „ 30 55 ff ff ff ff 40,4 „ 8,1 „ 5 „ 40 55 ff ff ff ff 40,6 „ 8,1 „ Gesamt- Umfang Umfang des einzelnen Baumes Im Frühjahre 1903 wurden sämtliche Bäume mit möglichster Schonung der Wurzeln heraus genommen und dabei festgestellt: 1. die Stärke der Stämme bei 80 ein über dem Boden, 2. die Entwickelung der Wurzeln, 3. die Ausbildung der Kronen. Die Messung der Stämme ergab folgendes """ ' Wenn man annimmt, daß die Versuchsbüume von Anfang an ganz gleich stark waren, so ergab sich also schon im vierten Jahre nach der Pflan zung die Wirkung des Zutiefpflanzens in dem deutlich wahrnehmbaren Zurückbleiben der zu tief stehenden Bäume sowohl in Bezug auf die Aus bildung und die Zahl der Blätter sowie der Triebe, als in Bezug auf die Stammstärke. Die zu tief stehenden Bäume waren fchon damals sicht lich hinter Pen normal stehenden zurückgeblieben. 5 Stämme normal stehender Bäume . . . . 67,0 ein 13,4 ein 5 „ der 5 ein zu tief stehenden Bäume 66,2 „ 13,2 „ 5 „ „ 10 55 55 55 55 „ 61,2 „ 12,2 „ 5 „ „ 15 55 55 55 55 „ 58,9 „ 11,8 „ 5 „ „ 20 „ 53,8 „ 10.8 „ 5 „ „ 30 55 ff ff ff „ 49,0 „ 9,8 „ 5 „ „ 40 55 ff ff ff „ 50,7 „ 10,1 „ Wie diese Zahlen erkennen lassen, nimmt der Stammumfang in demselben Verhältnisse ab, wie die einzelnen Versuchsreihen tiefer gepflanzt wurden. Das Resultat der 7. Versuchsreihe, welches dem der vorhergehenden widerspricht, tut dem überzeugenden Ergebnisse keinen Abbruch, zumal die Differenz zwischen der 6. und 7. Reihe nur eine sehr geringe ist. Interessant war, daß bei den zu tief stehenden Bäumen die in der Erde befindlichen Stamm teile im Vergleiche zu den oberirdischen auffällig in der Entwickelung zurückgeblieben waren; auch hatten sich an den in der Erde befindlichen Stammteilen zahlreiche junge Triebe gebildet, eine Tatsache, die ja aus der Praxis bereits zur Genüge bekannt sein dürfte. 3 Stämme, die 30 resp. 40 ein zu tief gepflanzt waren, hatten große Krebswunden. Alle diese Erschei nungen zeigen somit deutlich die großen Störungen in der Ernährung und dem Allgemeinbefinden, welche das Zutiefpflanzen der Bäume zur Folge hat. Ein Besuch der Pflanzenschutzstation im Freihafen zu Hamburg. Bon Provinzial-Obstbauwanderlehrer E. Lesser, Kiel. Dieses Institut wurde im Jahre 1899 vom Obst- und Weinbaues ins Leben gerufen. Es Hamburger Staate auf Wunsch der Reichs- konzentriert sich daher auch ?/g des gesamten Han regierung, resp. bedingt durch die Reichsgesetz- dels mit amerikanischem, kanadischem, australischem gebung, hauptsächlich zum Schutze des deutschen Obst, mit amerikanischen Reben resp. Steckholz