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Herrn Amtsstraßenmeister Voitel-Auerbach (außer Preisbewerb) wurde für hervorragende Leistungen ehrendste Anerkennung ausgesprochen. Die silberne Medaille des Landes-Obstbau vereins erhielten fürGesamtleistungenHerrFabrik- besitzer Egbert Sachßenröder-Lengenfeld und Herr Kaufmann E. Ag st-Auerbach. Die bronzene Medaille des Landes-Obstbau vereins die Herren Paul Piering in Eich und Lehrer Epperlein in Rodewisch. Das Diplom des Landes-Obstbauvereins empfingen Herr Amtshauptmann Beeger und die königl. Straßen- und Wasser-Bau inspektion Plauen. Das Ausstcllungsprogramm umfaßte 7 Auf gaben und konnten zufolge der reichen Beschickung und der gespendeten Ehrenpreise 60 Auszeich-" nungen erfolgen. Bezirks -Obstbauvcrcin Borna. Der Bezirks-Obstbauverein Borna veranstaltete am 9. und 10. Oktober im „Wettiner Hof" in Borna, seinen ersten Obstmarkt. Kurz nach Er öffnung desselben traf von dem in weiter Ferne weilenden Vorsitzenden, Herrn Amtshauptmann Or. Hübel, ein Begrüßungstelegramm ein. Der Obstmarkt wurde von 31 Verkäufern beschickt, welche nach 186 Mustern 70 Apfel- und 21 Birnensorten in einer Gesamtmenge von 5120? Zentnern zum Verkauf anboten. Der Preis schwankte je nach Güte und Sortierung zwischen 6 und 12 M. pro Zentner. Gleichzeitig hatte Herr Buchhändler Veit eine reiche Auswahl der einschlägigen Fachliteratur und Herr Kaufmann Schade eine Menge des verschiedensten für die Pflege des Obstbaumes wichtigen Bindematerials ausgestellt. Der insbesondere am Sonntage außerordentlich rege Besuch von nah und fern kann dem Bezirks-Obstbauverein als Beweis dienen, daß er in seinem Bestreben, das allseitige Interesse für den Obstbau zu wecken und zu fördern, mit der Einrichtung des Obstmarktes das rechte Mittel gewählt hatte. Dies kommt auch dadurch zum Ausdruck, daß infolge dieser Veranstaltung dem Vereine gegen 50 neue Mit glieder zugeführt wurden. Mancher, der bisher gewöhnt war, den Obstbau als ein Stiefkind der Landwirtschaft zu betrachten, war eben zu der Erkenntnis gekommen, daß dieser Zweig land wirtschaftlicher Tätigkeit es wohl verdient, als rechtes Pflegekind angesehen zu werden. Aber auch das kaufende Publikum wird sich durch die ausgestellten Muster klar geworden sein, was es eigentlich unter gut sortiertem Obst zu verlangen berechtigt ist, andererseits wird es sich aber auch der Einsicht nicht verschließen können, daß der für gutes Tafelobst gestellte höhere Preis voll ständig gerechtfertigt erscheint. Es bestätigt sich eben auch hier, daß der Satz „wer billig kaust, kauft gut" nur in seiner Umkehrung „wer gut kauft, kauft billig" richtig ist. Monatskalender. November. Obstbau. Die Obsternte ist zu beenden, auch die späten Früchte wie Quitten und Mispeln werden nun abgenommen. Wein trauben werden bei trockener Witterung mit kurzem Rebholz geschnitten und in frostfreiem Raume untergebracht. Den Früchten in den Aufbewahrungsräumen schenke man volle Auf merksamkeit. Obstkeller usw. halte man luftig und dadurch kühl. Bei hoher Kellerwärme, etwa 8—10°, reifen die Früchte zu rasch. Je länger wir aber die Früchte erhalten können, desto höher ist der Wert derselben. Auch die iu Gläsern eingemachten Früchte werden durchgesehen. Für die Herbstanpflanzung der Obstbäume ist jetzt die beste Zeit und kann dieselbe solange ausgeführt werden, als der Boden nicht gefroren ist. Im Herbste angepflanzte Obstbäume und Beerenobststräucher kommen im Frühjahr früh zeitig zur Blattbildung. Doch ist nach der An pflanzung durch Bedecken der Baum- oder Pflanz scheibe mit strohigem Dünger Sorge zu tragen, daß die Erde nicht allzu fest und tief gefriert. Von besonderer Wichtigkeit ist nun die Lockerung der Baumscheibe bei jüngeren Obst bäumen. Hochstämme, Halbstämme, Pyramiden usw. steheu häufig im Rasen. Bei solchen Bäumen ist jetzt das Umgraben einer Baum scheibe zum Zwecke der Bodenlüftung notwendig. Beim Umgraben wird auch gedüngt. Obstbäume, welche nicht in eingefriedeten Grundstücken stehen, müssen, solange die Bäume noch junge glatte Rinde besitzen, gegen Wildschaden geschützt werden. Die Stämme werden umgeben mit Drahtgeflecht, oder sind leicht in Stroh oder Schilf einzubinden. Das Anstreichen der Rinde mit irgend welcher Masse hält das Wild nur solange vom Angriff auf die Rinde fern, als der Änstrich stark widerlich riecht, resp. stinkt. Durchsicht der Baumbänder und der Baum pfähle ist geboten. Spalierreben, welche bisher im Winter abgelegt waren, werden abgenommen, sobald die Blätter abgefallen sind. Gegen Ende November werden die abgelegten Weinreben leicht mit Deckreisig zugedeckt. Pfirsich- und Aprikosenspaliere können leicht mit Deckreisig überhängt werden. Die tragbaren älteren Obstbäume, die uns dies Jahr reichlich Früchte gebracht, bedürfen