Volltext Seite (XML)
f rucht zusammen, so würden sich sür 3 Karten --- 24 Punkte als höchste Zahl resp. sehr gute Ernte ergeben. 23 Punkte notieren die Vereine Eythra, Oschatz, Tharandt, 22 „ „ Dresden, Ottendorf, Löbau, 21 „ „ Döbeln, Flöha, Grimma, Wurzen, Meißen, Pleißen- thal, Rochlitz, Sornzig, Meißen, am 25. Juni 1904. Gartenbau-Inspektor Brau 20 Punkte notieren Bautzen, Colditz, Meila, Sieg ¬ 19 „ mar, „ Weinböhla, 18 „ „ Chemnitz, Großenhain, Marienberg, 17 „ „ Auerbach, 16 „ „ Glauchau, Kamenz, 14 „ „ Planen, Olsnitz, 11 „ „ Thalheim i. Erzgeb. art, Geschäftsführer des Landes-Obstbauvereins. Verwendung von Kapillärzucker bei der Herstellung von Obst Marmeladen. Von E. Junge in Geisenheim. In Anbetracht des Umstandes, daß bei der fabrikmäßigen Herstellung der Marmeladen der Kapillärzucker zur Zeit eine besonders wichtige Rolle spielt und vielfach in übertriebenem Maße Verwendung findet, wurde durch einen Versuch festgestellt, welchen Einfluß der Kapillärzucker zusatz auf die Güte, Haltbarkeit und Menge des fertigen Produktes hat. Zu diesem Versuche wurden 1^/4 Zentner Äpfel in den verschiedensten Sorten und in normal reifem Zustande verwendet. Nach dem Sauber waschen erfolgte das Zerteilen und Zerkochen im Dampfkochapparat. Die zerkochte Masse lieferte, durch die Passiermaschine getrieben, 1 Zentner und 40 Pfund Mark. Das Mark, in einem großen Kesfel nochmals gründlich durcheinander gemischt, wurde alsdann in 7 gleichgroße Mengen von se 20 Pfund geteilt, die mit verschiedenen Zusätzen von Kristallzucker und Kapillär bis zu der nötigen Festigkeit eingedickt wurden. Das Ergebnis geht aus nachfolgender Tabelle hervor: Versuch Mark Pfund Kristall zucker Pfund Kapillär zucker Pfund Fertiges Produkt Pfund Gramm 1 20 7 19 475 2 20 10 — 22 250 3 20 15 — 29 200 4 20 10 2 27 200 5 20 8 4 25 — 6 20 4 6 22 250 7 20 — 10 22 — Das fertige Produkt wurde bei jedem ein zelnen Versuch teils in ein größeres Steingut gefäß, teils in 1 Pfund-Dosen gefüllt und in einem geeigneten Raum zur weiteren Beobachtung aufgestellt. Was die erzielte Menge der einzelnen Versuche betrifft, so geht aus den Zahlen hervor, daß je größer der Zusatz von Kristallzucker ist auch die Menge des Produktes zunimmt. In dem Verhältnis jedoch, als weniger Kristallzucker und mehr Kapillär verwendet wird, nimmt die Menge wieder ab. Die Marmeladen haben sich mit Ausnahme von Versuch 6 und 7 mit dem stärkeren Kapillär zusatz gleichmäßig gut gehalten und zeigten, trotz dem die Gefäße vom 1. März bis zum 20. April offen standen, keine Schimmelbildung. Versuch 6 und 7 besaß jedoch gleich von Anfang an die Neigung zum Schimmeligwerden und die Wucherungen griffen auch allmählich die tieferen Schichten an. Da das Produkt von Versuch 6 und 7 nicht die Festigkeit aufwies wie die übrigen, so geht hieraus hervor, daß bei Ab nahme des Kristallzuckerzusatzes und Zunahme des Zusatzes von Kapillär ein längeres Einkochen nötig ist, um die erforderliche Haltbarkeit zu erzielen. Das Produkt 3 mit dem höchsten Kristallzuckerzusatz war besonders fest, so daß das Einkochen etwas früher hätte eingestellt werden können, was alsdann zur Vermehrung des Pro duktes beigetragen hätte. Dieses Resultat zeigt somit aufs beste, wie wichtig es ist, den nötigen sicheren Blick für die Einkochdauer in den ein zelnen Fällen zu haben, eine Sache, die sich nur in der Praxis durch aufmerksame Beobachtungen erlernen läßt. Zur Feststellung des Geschmackes wurden zwei Kostproben an verschiedenen Tagen unter Hinzuziehung verschiedener Personen angestellt, die beide dasselbe Resultat lieferten. Das Ur teil lautet wie folgt: Versuch 1: Recht gut im Geschmack, Zucker und Säure in richtigem Verhältnis. Versuch 2: Reichlich süß, weniger angenehm im Geschmack, da das Erfrischende der Säure bereits merklich zurücktritt. Versuch 3: Viel zu süß. Der Zucker verdeckt den Fruchtgeschmack.