Volltext Seite (XML)
95 Die Preise, die in der Zeit der „Tuli- xomuuia/ im 17. Jahrhundert oft so erstaunlich waren, daß eine wüste Spekulation sich in den Genuß friedlichen Gartenbaues mischte, sind jetzt recht niedrige geworden, und man bezahlt für je 10 Zwiebeln der beliebtesten Sorten durch schnittlich 40—80 Pf.; Sorten über 1 M. für 10 Stück, immer den direkten Bezug angenommen, sind schon selten, als teuerste treten im Katalog von Waveren einige rosa blühende Sorten auf (z. B. Ross ckk HoIIuncks) im Preise von 4—6 M. sür je 10 Zwiebeln. Immerhin stehen auf einem Beete von 3—5 Pu Fläche dann in Stückzahl von 125—200 schon Zwiebeln im Werte von 8—12 M. beisammen, so daß es der Mühe verlohnt, die Farbenauswahl nach dem Preise zu überlegen. Auch nach der Blütezeit, denn die Tulpen blühen sehr ungleichzeitig; in diesem warmen Frühjahr erblühten ca. 30 verschiedene Sorten vom 12. April bis 5. Mai. Diese Verschiedenheit, sowie die des Wuchses und der Form der Blumen krone mit ihrer verschiedenfarbigen Zeichnung, trägt dauernd den Stempel der verschiedenen zu den Kreuzungen benutzten Arten, unter denen die südeuropäischen Dulixu 8uuv6ol6Q8 oder pruseox die frühblühenden „One van Sorten erzeugt haben, andere Rassen von DuUpu Oeulus soü8 und auch D. Olusiunu aus gegangen sind,*) welche alle, wie die bei uns verwilderte gelbe Tulpe, D. 8ilv68tri8, schmale *) Dieselben blühen auf der orientalischen Floren gruppe im Botanischen Garten in der Felsaniage. und lang zugespitzte Blumenblätter besitzen, die beim Abblühen einen weit offenen Stern von schmalen Strahlen bilden. Die im Jahre 1559 aus dem Orient nach Westeuropa eingeführte M 668N6riunu dagegen, welche erst das ganze Farbenspiel der prächtigen Blumen hervorgerufen hat, besitzt eine gerundet-glockenförmige Gestalt ihrer weit breiter als ein Ei gerundeten, ge schloffenen Blumenkrone, deren einzelne Blätter, auch in der Sonne ausgebreitet, sich mit ihren Rändern überdecken; aus ihr entstammen z. B. die neuerdings stark in Aufnahme gekommenen flämischen oder „Durain"-Tulpen, alle spät blühend wie D. OkMsriÄNN in Originalform. Von diesen späten Tulpen, von den Papagei- und bizarren Tulpen und von allen gefüllten Sorten ist bei der jetzt folgenden Auswahl nicht die Rede, sondern nur von den einfach blühenden Frühlingstulpen mit füdeuropäischer Varietäten kreuzung. Von diesen können, wie auch in der Monatsversammlung vom März gezeigt wurde, die in allen Farben, gelb oder rot, rosa und weiß, käuflichen Duo vnn Dlloll-Sorten gut in Töpfen im Zimmer zur Blüte gebracht werden, von den anderen Sorten aber nur wenige, be sonders die zarte ^Ko86 Oi'^äsliu"; die übrigen nahmen in Topfkultur nicht die genügende üppige Entwickelung an. Es werden hier 10 sehr brauchbare Sorten angegeben, welche in diesem durch die in Nr. 6 dieser Zeitschrift mitgeteilte Frühlingsphänologie gut gekennzeichneten Jahre zwischen dem 24. und 30. April in ihre volle Blüte eintraten: Blumenfarbe Namen der Sorten Preis (10 Stück) Mar! weiß 432 äa^b vau DsM, hochstenglig —.30 ;art rosa 470 Noss Drisäsltu, niedrig, Blumenblätter am Rücken und im Innern der Höhlung weiß —.70 leuchtend Karinin 458 Droosroins, hochstengelig, die Blumen in breiter, gefälliger Form, die breiten Kelchblätter zurückgebogen 1.— scharlach 393 Duo vau Düoll, klein und frühblühend, doch reiht sie sich noch in die übrigen ein; ähnliche Farbenwirkung wie die nächste -.50 404 DsUs ^.Uiauos, mittelhoch, glänzend mit kräftiger Farbenwirkung.... —.70 orange 477 Nlrouras Noors, hoch und später blühend; bräunlich-rot in Orange gemischt —.40 gelb 413 Oür^solora, mittelboch, mit spitzen Blumenblättern —.40 gelb und braunrot geltreist (Die ähnliche Nr. 446 Nou Drssor steht im doppelt so hohen Preise.) 424 Duolrssss äs Darum —.35 rot mit gelbem Rande weiß und braunrot gestreift 436 LsiLsrüroou, hoch, eine vortrefflich blühende, großblumige Sorte .... —.50 434 äoosb vau Vouäsl, niedrig mit kleinerer, aderig-geflammter Blüte . . . -.40 Die Rotpustelkrankheit (Hvetria einnulrarinu) der Bäume und ihre Bekämpfung. Flugblatt 25 der Biologischen Abteilung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes. Aus den im Flugblatt 25 des Kaiserlichen über das Auftreten und den Verlauf der Krankheit Gesundheitsamtes enthaltenen Mitteilungen von und über ihre Bekämpfung. Or. R. Laubert über die Rotpustelkrankheit Die Rotpustelkrankheit ist keineswegs auf eine (bssotris, einnÄburinn) entnehmen wir folgendes oder einige wenige Baumarten beschränkt. Sie