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Nr. 41 u. 42 DER HANDELSGRINER, Handelszeitimg lür den deutschen Gartenbau 167 4. Die Lieferungen sind zahlbar nach 3 Monaten vom Tage der Fakturenausstellung gerechnet, und für jeden Monat der Nichtzahlung wird % v. H. Zinsen erhoben. 5. Ansprüche, die später als 8 Tage nach Empfang der Ware erhoben werden, finden keine Berücksichtigung. Wie Sie sehen, sind die getroffenen Maßnahmen nicht nur für die Interessen der Verkäufer, sondern in erheblichem Maße für die jenigen der Käufer. Der Verband läßt es sich sehr angelegen sein, die Käufer zu schützen, und aus diesem Grunde bittet der Unterzeichnete, jede ungerechte Handlungsweise seitens Mitgliedern des Verbandes ihm jeweils baldmöglichst bekanntzugeben. Aus diesem Grunde ist es sehr in Ihrem Interesse, wenn Sie Aufträge Mitgliedern dieses Verbandes erteilen, da diese auf eine volle Befriedigung ihrer Abnehmer das größte Gewicht legen müssen, zumal sie bei entgegengesetzter Handlungsweise als Mitglieder nicht mehr anerkannt werden. Aus den Briefbogen und Katalogen der Mitglieder ist die Mit gliedschaft zu ersehen. Hochachtungsvoll Dr. jur. W. F. Wery. Mitteilung der Zentralvermittlungsstelle des Württ. Obstbau verein, e. V., in Stuttgart, vom 28. September 1918. Die Höchst- und Richtpreise vom 21. September bleiben auch weiterhin in Kraft. Für Kürbisse ist ein Erzeugerpreis von 10 Pf., ein Großhandelspreis von 12 und ein Kleinhandelspreis von 15 Pf. für das Pfund durch die Landesversorgungsstelle festgesetzt worden. Der Obstverkehr beschränkte sich in der vergangenen Woche auf die Zufuhr einiger Wagen Aepfel durch den Großhandel. Ab und zu sieht man einige Körbe Pfirsiche und Weintrauben. Allent halben wird das Obst viel zu früh abgenommen; schlechter Most und schrumpfendes Kellerobst sind die unausbleiblichen Folgen davon. Die Ablieferungspflicht wird in den einzelnen Bezirken mehr oder weniger ernst genommen; viele Züchter können sich nicht zu der Erkenntnis durchringen, daß sie der gleichmäßigen Volksernäh rung einen schweren Stoß versetzen, wenn sie ihren Ueberschuß in die Hamsterkörbe unberechtigter „Selbstversorger" leiten. Die Aus bildung der einzelnen Sorten läßt infolge ungünstiger Aufwuchs bedingungen und Schädlingsbefall, wie auch mangels genügender Er nährung der Bäume zu wünschen übrig. Von Edelobst sind bis jetzt nur wenige, zum Teil sehr schöne, zum Teil recht minderwertige Proben in Erscheinung getreten. Der direkte Verkehr zwischen Erzeuger und Verbraucher im gesetzlich erlaubten Rahmen will nicht in Fluß kommen; der großen Nachfrage steht kein Angebot gegenüber. Die Gemüsezufuhr scheint sich noch wenig zu bessern, trotzdem die feuchte Witterung der letzten Wochen das Wachstum der Kohl arten sehr gefördert hat. Zwiebeln sind vom offenen Markte ganz verschwunden. Rettiche, Spinat und Salat kommen reichlich, ebenso Blumenkohl. Besonders lebhaft ist der Umsatz in Pilzen. Der Zu wachs an Masse bietet einen Ausgleich gegenüber der Preisherab setzung; es ist also kein Grund, die Ware zurückzuhalten. Erzeugerhöchstpreise für Gemüse für die Zeit vom Herbst 1918 bis zum März 1919. Bei Lieferung auf Grund eines von der Reichsstelle für Gemüse und Obst abgeschlossenen oder von ihr genehmigten Lieferungs vertrages: Kosten für die Aufbewahrung gehabt (Einmieten, Einkellern u. dergl.). 1. Weißkohl bis 30. November 1918 3.75 M. 4.— M. 2. Dauerweißkohl vom 1. Dezember 1918 ab 4.75 „ 5— „ 3. Rotkohl bis 30. November 1918 7-- » 7.50 „ 4. Dauerrotkohl vom 1. Dezember 1918 ab 8.50 „ 9— „ 5. Wirsingkohl bis 30. November 1918 6.50 „ 7— „ 6. Dauerwirsingkohl vom 1. Dezember 1918 ab 8.- „ 8.50 „ 7. Grünkohl bis 30. November 1918 7.- » 7.50 „ vom 1. Dezember 1918 ab 8.- „ 8.50 » vom 1. Januar 1919 ab 9.50 » 10.— , vom 1. Februar 1919 ab 11.50 » 12— „ 8. Rote Speisemöhren und längliche Karotten 6 50 „ 7— . 9. Gelbe Speisemöhren 4.75 " 5— . 10. Kleine runde Karotten 12.— , 11. Rote (Salat-) Rüben (Rote Beete) 7-- „ 8— „ 12. Zwiebeln, lose, bis 31. Oktober 1918 14.50 » 15— „ vom 1. November 1918 ab 15.- , 15.50 , vom 1. Dezember 1918 ab 15.50 . 16— „ vom 1. Januar 1919 ab 16.50 » 17— » vom 1. Februar 1919 ab 18.50 „ 19— „ vom 1. März 1919 ab 20.50 » 21— „ Hat der Anbauer besondere Aufwendungen an Arbeit oder an so erhält er als Vergütung für 1 Zentner: a) bei den zu 1, 3 und 5 genannten Gemüsearten im November 1918 1.— M. b) bei den zu 2, 4 und 6 genannten Gemüsearten bis zum 31. Dezember 1918 1.— » c) bei den zu 8 bis 11 genannten Gemüsearten bis zum 30. November 1918 0.50 „ später für 1 Monat mehr 0.25 , Bewirtschaftung der Runkelrüben. Die Reichsstelle für Gemüse und Obst macht im „Reichsanzeiger“ Nr. 232 bekannt, daß sie ihre Verordnung über Herbstgemüse und Herbstobst vom 19. Juli 1918 für das Gebiet des Deutschen Reiches auf Runkelrüben ausgedehnt hat. Die Runkelrüben werden nunmehr ebenso wie das bisher schon bewirtschaftete Gemüse behandelt werden und insbesondere den Ab satzbeschränkungen gemäß der vorgenannten Verordnung der Reichs stelle unterliegen. Die Maßnahme der Reichsstelle erwies sich als notwendig, um den äußerst gesteigerten Bedarf des Heeres an Futtermitteln zu decken und um der Kaffeersatzindustrie ein geeignetes Erzeugnis zur Verfügung stellen zu können. Der Erzeuger darf, wie hierbei wiederholt hervorgehoben sei, für sich behalten, was er im eigenen Haushalt verbrauchen oder im eigenen Betriebe verwenden will. Setzt er indes Runkelrüben ab, so bestimmt die Reichsstelle für Gemüse und Obst, wohin die Ware zu leiten ist. Handelsregister. Bad Oeynhausen. In unser Handelsregister, Abteilung A, ist am 23. Sept, unter Nr. 271 die Firma Dietrich Kleine, Technische Spe zialartikel für Gartenbau, und als deren Inhaber der Kaufmann Diet rich Kleine eingetragen worden. Leipzig. Auf Blatt 15/142, betr. die Firma Professor Pfohl & Co., Pflanzen-Präparierung, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig: Zum Geschäftsführer ist bestellt der Kaufmann Friedrich Ernst Forkel in Leipzig. Horn (Schweiz). Die Firma Henry Kern, Obstbaumschulen ist infolge Todes des Inhabers erloschen. Neuenegg (Kt. Bern). Neu eingetragen wurde die Firma Jules Grossen-Gloos, Sämereien, Dünge- und Futtermittel Inhaber ist Jules Grossen-Gloos, Geschäitsnachrichten. Altreetz. Das Vietnitzer Vorwerk und die früher A. Lübensche Ackerwirtschaft, bisher Herrn Voigt, Adligreetz, gehörend, zusammen etwa 160 Morgen, sind jetzt von Herrn Gärtner Löhr angekauft wor den. Unter der Bezeichnung Rentengut Altreetz beabsichtigt Herr Löhr, das Gut gärtnerisch zu bewirtschaften. Augustusburg i. Sa. Richard Wintrieb übernahm den Otto Mar- gotschen Gärtnereibetrieb. Bremen. Frau Bertha Hartje eröffnete Hamburger Straße 85 eine Blumenhalle. — Ella Hartung eröffnete Herderstraße 37 ein Blumen- und Pflanzengeschäft. Diez a, L. Die Gärtnerei Gebr. Rose geht durch Verkauf in den Besitz des Herrn A. J. Wagner, Tabakfabrik in Scherr heim, über. Derselbe wird, wie es heißt, in der Hauptsache Tabakpflanzerei unter Glas betreiben. Meißen. Die Orchideenkulturen der Firma Nicolai Nacht, Inh. Dr. Piersons Erben (Lindenhof) sind durch Kauf in den Besitz der Firma Erwin Wiedow in Dresden übergegangen. Offenbach, Frau Richard Kretschmer eröffnete Bieberaer Str. 71 eine Blumenhandlung, Bukett- und Kranzbinderei. Parchim. Gärtner Wankel verkaufte sein Gärtnereigrundstück für etwa 60 000 M. (einschließlich Ernte) an Kaufmann Meier aus Ratzeburg. Seehausen (Altmark). Die Kunst- und Handelsgärtnerei Gundlach hierselbst ist durch Kauf in den Besitz des Gärtners Schulz in Berlin übergegangen. Der Kaufpreis beträgt 48 000 M. Die Uebernahme erfolgte am 1. Oktober. Straßburg, G, Plumpe, Kaiser-Friedrich-Straße 1, eröffnete Alter Weinmarkt 1 eine Filiale seines Blumengeschäftes. Waren (Mecklenburg). Die Kunst- und Handelsgärtnerei des Herrn C. Reincke in der Kietzstraße ist durch Kauf in den Besitz eines Herrn Klewe aus Schwerin übergegangen. Zürich, Die Firma Herm. Strauß, Kunst-, Landschafts- und Han delsgärtnerei, ist mit Aktiven und Passiven an die Firma Nigg & Co. übergegangen. Personalien, Hildesheim, Neubesetzung der Gartendirektorstelle der Stadt. Als Nachfolger des verstorbenen Gartendirektors Mühlhäuser wurde von einer dazu eingesetzten Kommission der Diplom-Gartenmeister Alfred Sickel aus Hamburg gewählt. Ratibor. Dem städtischen Obergärtner Moeller ist der Titel Gartendirektor verliehen worden. Verstorbene: Johann Dommermuth, Gärtnereibesitzer in Bühlau bei Dresden. Gustav Fintelmann, Hofgartendirektor a. D, in Potsdam. Otto Fricht, Gärtnereibesitzer in Berlin-Buchholz. Heinrich Genfer, Gärtner in Braunschweig. Bruno Gottwald, Kunstgärtner in Herischdorf. Max Heydner, Gärtnereibesitzer in Zuckelhausen bei Leipzig. E. Kamrad, Obergärtner in Rückers (Schlesien). Emil Kiersch, Gärtnereibesitzer in Denkwitz. G, H. Kunze, Gärtner in Leipzig. Nikolaus Orth, Landschaftsgärtner in Mainz. Heinrich Scholz, Gärtner in Oberstreit.