Volltext Seite (XML)
14 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Nr. 3 u, 4 Stäbe erhalten hatten, so konnte ich natürlich in den kühlen Nächten die Fenster nicht schlechtweg auflegen, sondern mußte an beiden Vorderkanten der Doppelkästen noch Stützlatten unterbauen und Fenster davorstellen, um die Kästen ordentlich zu schließen. Ich glaube, daß gerade der Schutz vor starker nächtlicher Abkühlung wesentlich die schnelle Entwicklung und frühe Reife meiner Tomaten zur Folge hatte. Ich erntete die ersten reifen Früchte am 8, Juli. Bis Milte August hatte ich von jeder Pflanze durchschnitt lich 5 Pfund abgenommen. Die Pflanzen trugen aber uner schöpflich weiter bis Ende September, so daß der Gesamt-. ertrag durchschnittlich 9 Pfund von jeder Pflanze betrug, allerdings bei sehr reichlicher Bewässerung, Selbstbereiteter Rauchtabak mit Ersatzstoffzusatz. In Nr. 51 und 52 (1917) des „Handelsgärtners“ lese ich einen Artikel unter Hopfen als Tabakersatz. Ich möchte nun meine Erfahrungen auf diesem Gebiete zum Vorteil meiner Herren Kollegen mitteilen. Ich habe mir selbst Tabak an gebaut, etwa 30 Pflanzen, als Zierpflanzen und zur Samen gewinnung; ich habe die Blätter schön ausreifen lassen, dann auf Faden gezogen, im Schatten trocknen und nach völliger Abtrocknung mit folgender Beize getränkt: Süß- holz 20 g, Sassaparilla 10 g, eine Stunde kochen lassen. Die Blätter legte ich dann in ein Fäßchen oder großen Topf und goß die Brühe heiß darauf, ließ das Gefäß 48 Stunden stehen, nahm den Tabak heraus und ließ ihn ablaufen und trocknen. Als Streckung habe ich Rhabarberblätter, Meerrettichbläter, Kirschlaub und Lindenlaub verwendet, und zwar, nachdem es in derselben Brühe 24 Stunden ge standen hatte. Nachdem alles schön trocken geworden und die dunkelbraune Tabakfarbe angenommen hatte, schnitt ich die Blätter und ließ sie gut nachtrocknen. Die Mischung erfolgt nach Geschmack. Ebenso behandelt, sind auch Zuckerrübenblätter zu verwenden. Herm. Lindam sen. 0 Fragekasten der Abonnenten T A. K., Landschaftsgärtner in H. (Umpflanzen älterer Birken.) Ich soll im kommenden Frühjahr ein halbes Dutzend ungefähr 25 Jahre alte Birken umpflanzen. Besteht Aussicht, diese Arbeit mit Erfolg ausführen zu können? Antwort: Das Umpflanzen älterer Birken ist eine sehr heikle, ■wenig Erfolg versprechende Arbeit. Man kann fast mit Sicherheit darauf rechnen, daß die Bäume eingehen werden. Die Ursache ihrer großen Empfindlichkeit liegt wohl darin, daß der Wasserdruck im Ge webe der verpflanzten Bäume infolge der starken Verminderung ihres Wurzelvermögens nicht die Kraft erreicht, welche notwendig ist, um durch Streckung der jungen Sproßanlagen die Knospenschuppen zu sprengen. Daher bietet das Verpflanzen von Birken, welche höher als etwa zwei Meter sind, nur dann eine wenn auch nur schwache Aussicht auf Erfolg, wenn die Arbeit kurz nach dem Aufbrechen der Knospen vorgenommen wird, so daß den Bäumen die für sie nach dem Verpflanzen nicht zu bewältigende Arbeit der Knospensprengung er spart bleibt . — — Vereine und Versammlungen 0 “*==============• Sitzung des Ausschusses für Gemüsebau der Landwirtschafts kammer für die Provinz Hannover. Am 12. Dezember 1917 fand unter dem Vorsitz des Herrn Amtsrat Koch die Sitzung des Ausschusses für Gemüsebau an der Landwirtschaftskammer statt. Als Vorsitzender wurde Amtsrat Koch und als stellvertretender Vorsitzender Hofbesitzer Wöhler in Ahlten wiedergewählt. Die Berichte über die auf den Ver suchsfeldern in Poppenburg, Weener und Ahlten im Jahre 1917 aus- gefühlrten Anbauversuche wurden entgegengenommen. Die für das Versuchsfeld in Poppenburg für 1918 gemachten Vorschläge in der Ausführung von Anbau- usw. -Versuche wurden genehmigt. Für Wee ner sind für das nächste Jahr vergleichende Anbauversuche mit je zwei Weiß- und Rotkohlsorten vorgesehen, während in Ahlten Zwiebel anbauversuche und Versuche mit Grünkohl und Kohlrabi als Nach frucht hinter Erbsen ausgeiührt werden sollen. Die Gründe für die Verlegung des Versuchsfeldes in Poppenburg werden zur Kenntnis ge nommen und eine hiermit verbundene Erweiterung des Versuchsfeldes und dessen Anbau zu einer Versuchsanstalt als dringend erforderlich n Handelsnachrichten ohne desgl. Alle Alle Alle Alle spitz zylin gelbschotigen Sorten . Stangenbohnen: grünschotigen Sorten , gelbschotigen Sorten . türkischen Bohnen Puff- oder dicke Bohnen: Gewöhnliche Holländische oder Er furter Alle anderen Sorten Bohnenkraut . Boretsch . , Zichorienwurzeln: Halblange verbesserte, Lange köpfige Magdeburger, Lange derförmige badische, Kurze erachtet. An dieser Anstalt sind alle Fragen auf dem Gebiete des Feldgemüsebaues, aber auch auf dem des gärtnerischen Gemüsebaues zu klären, sowie hier Gemüsebauer ausgebildet werden sollen. Die Kosten der Verlegung des Versuchsfeldes sollen aus eignen Mitteln gedeckt und das Projekt der Erweiterung und der Aufführung der Gebäude soll weiter verfolgt werden. Ein Abschluß von Lieferungs verträgen in Gemüse für das Jahr 1918 kann nur unter der Voraus setzung befürwortet werden, daß eine Gewähr dafür gegeben ist, daß dem vertragschließenden Landwirt unter allen Umständen die Höchst preise zukommen, und daß ihm ferner eine Gewähr dafür gegeben ist, daß die Höchstpreise nicht überschritten werden können. Gegen eine Zwangsbewirtschaftung im Gemüsebau wird sich ganz energisch aus gesprochen. Es wird als unbedingt notwendig erachtet, daß die Reichs stelle für Gemüse und Obst die Zuschläge für die Groß- und Klein händler in den fünf Wirtschaftsbezirken bestimmt. Eine Eingabe des Vereins deutscher Konservenfabrikanten und des Gemüsebau-Vereins zu Braunschweig, betr. Aenderung im bisherigen Verfahren der Reichs stelle für Gemüse und Obst, die an die Reichsstelle gerichtet worden ist, wird zur Kenntnis genommen. Den Vorschlägen wird im allge meinen beigepflichtet, mit Ausnahme der Vorschläge für die Aende rung des § 5, Absatz 2, der unbedingt in seiner jetzigen Fassung bei zubehalten ist. An die Reichstelle für Gemüse und Obst soll das Er suchen gerichtet werden, für die Spargelernte 1918 wieder die alt gewohnte handelsbräuchliche Sortierung einzuführen. In der Förde rung des Gemüsesamenbaues wird zunächst wegen der großen Samen knappheit die allergrößte Sparsamkeit empfohlen. Zum andern sollen durch Flugschriften usw. die Anbauer und besonders die größeren Gemüseanbauer auf die Notwendigkeit hingewiesen werden, daß sie selbst wenigstens in der einen oder anderen Gemüseart versuchen, ihre Sämereien selbst heranzuziehen, daß sie sich aber auch dem Samenbau im Interesse der Allgemeinheit mehr widmen sollten. Es soll auch durch Flugblätter aufklärend auf den Anbau von Gemüse sämereien hingewiesen werden, zum andern sind Merkblätter über die bei den einzelnen Aussaaten notwendigen Mengen von Sämereien herauszugeben. Da im kommenden Jahre ein großer Teil der Marsch weiden nicht genügend mit Vieh besetzt werden kann, wird angeregt, einen Teil der Weiden umzupflügen und für Gemüsebau freizumachen. Zum andern wird die Anregung gegeben, anfangs Februar einen eintägigen Kursus für Feldgemüsebau für Männer und Frauen in Han nover abzuhaltcn. Sonstige grünschotige mit Fäden, far biges Korn Sonstige grünschotige ohne Fäden, far biges Korn ........ Sonstige grünschotige mit Fäden, wei ßes Korn Sonstige grünschotige ohne Fäden weißes Korn .......: Höchstpreise für Gemüsesamen im Jahre 1918. Von der Preis kommission für Gemüsesamen sind in der Sitzung, welche am 7. No vember 1917 im Landwirtschaftsministerium in Berlin stattgefunden hat, nachstehende Höchstpreise, gültig für den Absatz an Verbraucher, vorgeschlagen worden. Buschbohnen: Hinrichs Riesen mit Fäden . . . Lange glatte Magdeburger .... Verbess. spitzköpfige gehaltreichste Dill . . : Zuckererbsen, alle Sorten .... Schalerbsen, alle Sorten ...... Markerbsen, hohe und mittelhohe . „ niedrige . .... Estragon, russischer ...... Fenchel, gewöhnlicher . : , : - Gartenmelde, alle Sorten .... Gurken, alle Freilandsorten ... Kerbel, gewöhnlicher ...... „ mooskrauser .e-.. Blumenkohl, Preise frei! 100 kg M. 760 8S0 10 kg M. 82 90 1 kg M. 8 80 9.60 100 g M. 1.10 1.20 10 g M. Port M. 560 61 6.60 0.90 600 65 7.— 0.90 760 82 8 80 1.10 830 90 9.60 1.20 680 74 8.- 1.— 720 78 8.40 1.10 790 86 9 20 1.20 580 63 6 80 0.90 510 56 6— 080 580 63 6 80 0.90 760 82 8 80 1 10 015 6.60 0 90 0 15 2200 250 28 — 3.40 0.40 2000 224 25- 3.- 0.40 1300 260 29.- 3 50 0 40 760 82 8.80 1 10 0.15 332 36 4 — 0.50 332 36 4.— 0.50 332 36 4 - 0.50 380 42 4 60 0 60 126.— 14 40 1.80 0.40 10:80 1 40 0 20 460 50 5.40 0.70 0 15 54.- 6 40 O.70 0.50 260 29 3 20 0 40 0 10 284 31 3.40 0 5u 0 10