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Extinkteur gegen die angenommenen Flammen, in 1 Mi nute auch der zweite. Ehe 2 Minuten vergangen waren, ergoss der Schlauch eines der Wasscrleitungsreservoire große Massen Wasser über das Gebäude und in 5 weiteren Sekun den arbeitete auch der Schlauch von einem andern Reservoir. Diese beiden Schläuche ergossen ungeheure Massen über die Ställe und waren fähig, den Strahl so hoch wie das Dach der Mühle zu senden. Ehe 2,2 Minute vergangen ivaren, traten noch 2 andere Handpumpen in Wirkung, sodass in der kurzen Zeit von 2,2 Minute die Mühlenfeuerwchrbrigade n voller Arbeit war mit einem reichlichen Borrat an Wasser. Die Mühle zu Böllberge bei Halle a. d. S. (Besitzer Herr Wilhelm Hildebrand) ist im Iahe 1876 nach vollständiger Einäscherung neu aufgebaut und der Feuer sicherung ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt worden. In 7 Stockwerken erhebt sich der stolze Bau, überragt von dem 12 Stockwerke hohen, zinnengekröntcn Wasserturmc, am Ufer der Saale empor, deren Fluten mittelst 7 Turbinen von zusammen etwa 250 ?8 das gesamte Mühlcnwerk be treiben. Die Vermahlung beträgt jährlich etwa 6500—7000 Metertonnen zu je 1000 kK. Interessant sind die außerordentlichen Vorsichtsmaßregeln gegen Feuersgcfahr. Die einzelnen Haupträume sind in jedem Stockwerke durch 0,8 m dicke Brandmauern getrennt und jede Verbinduugsöffnung besitzt doppelte eiserne Thüren, welche durch Winkel und ^-Eisen gegen Ausbauchung versteift sind. In jedem Betriebsraume sind elektrische Feuermeldetelegraphen, deren Drücker hinter Glasscheiben verschlossen, also gegen Verstäubung geschützt und sofort zugänglich sind. Überall sind Gasspritzen verteilt, sowol in den Bctriebsräumen wie in jedem Stockwerke des Wasserlurmcs sind glasverschlosscne Schränke angebracht, welche Spritzenschläuche und Mundstücke, Beile u. s. w. enthalten.