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Präsident Löbe dankt dem Abgeordneten Feh renbach und dem ganzen Reichstag für die freund lichen Glückwünsche. Da» Haus tritt dann in die Tagesordnung ein, aus der die Anträge aus Erhöhung der Beamtenbesoldung stehen. Der Haushaltausschub schlägt eine Entschließung vor, die die Regierung ersucht, den allgemeinen T e n e r u n g s z u s ch l a g für die Beamten der Gruppen I bis IV von 12,5 Prozent auf 25 Prozent und für die Beamten der Gruppen V und VI auf 20 Prozent zu erhöhen. Die Bayrische Volksparten legt einen Antrag vor, wonach als einmalige Notmatz- nah me noch vor Weihnachten den Gruppen l bis IV eine Zuwendung in Höhe von ein Viertel des Dezembergchaltes gezahlt wird und den Beamten der Gruppen V bis VI eine solche in Höhe von ein Fünftel des Monatsgehaltes, mindestens aber den Ledigen 30 Reichsmark, den Empfängern eines Frauenzuschlages 35 statt 30 Reichsmark, an Kinder beihilfe ein Sonderzuschlag von mindestens 5 Mark und für Vollwaisen rin Zuschlag von mindestens 10 Mark. Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene sollen ein Viertel des Dezemberbezuges erhalten. Auf Antrag des Abg. Frick (Völk.) wird mit der Beratung der völkische Antrag verbunden, der eine Denlschrift über die M i n i st e r p e n si o n e n for dert. Reichskanzler Dr. Luther erklärt, die Regierung teile den Wunsch des Reichstages, den Beamten zu Helsen, sie könne aber in ihrer Eigenschaft als geschäftsführende Negierung dem Antrag des Haushaltausschusses nicht zustimmen, weil darin der künftigen Regierung vorgegriffen wird, durch Einführung eines laufenden Zuschlages zum Grundgehalt die Gehälter neu zu regeln. Dagegen bittet die Regierung um Annahme des Antrages der Bayrischen Volkspartci. Dieser Ab änderungsvorschlag habe in formeller Beziehung auch den Vorzug, dab er wegen seiner grundsätzlich einmali gen Form die bessere Aussicht auf Zustimmung des Ncichsrates biete. Mit Rücksicht auf die Interessen der Länder und Gemeinden erscheine es der Ncichs- regierung weiter geboten, bei Gewährung einer Bei hilfe iiüerdic VI. Besoldungsgruppe nicht hi nauszu gehen. Die Reichsregierung stelle sich auf diesen Standpunkt, obwohl ihr sehr bewutzt sei, dan auch bei den höheren Besoldungsgruppen viele Gründe für eine Erleichterung der Lage der Be amtenschaft sprechen. Angesichts der Notlage, in der sich infolge der steigenden Erwerbslosig keit weite Teile des deutschen Volkes befinden, sei cs jedoch richtiger, die Bereitstellung der nach der Finanzlage sehr eng bemessenen Mittel auf die Fälle der grötzten 3 edrängnis zu beschränken. Der Vorschlag der Bayrischen Volkspartci habe noch den Vorzug, dab er in seinem ganzen Aufbau die sozialen Erfordernisse in stärkerem Matze berücksichtigt. Abg. Lawerrenz (Dntl.) erinnert an die vie len Regierungserklärungen, in denen der Wille be tont wurde, der Notlage der Beamten abzu- h elfen. Die Beamtenschaft habe das als bindende Zusage aufgefant. Redner lehnt den Antrag der Bayrischen Volkspartci ab und fordert eine ein malige Beihilfe auch für die Besol dungsgruppen über VI hinaus. Abg. Morath (D. Vp.) wirft den Parteien der Linken vor, datz bei ihnen das soziale Empfinden bei dcr Besoldungsgruppe VI aufhörc. Die Beamten auch der unteren Besoldungsgruppen empfinden cs als un- gcrecht, datz die höheren Besoldungsgruppen leer aus- gchen sollen. Dcr Redner lehnt eineRegelung ab, die sich nur auf die Gruppen I bis VI erstrecke. Abg. Er sing (Ztr.) erkennt an, datz der ableh nende Standpunkt der gcschäftsführenden Regierung verständlich sei. Aber es handele sich hier doch um eine Notstandsaktion, für die die Parteien die Ver antwortung übernehmen würden. Die Regierung habe selbst nicht recht gewubt, was sie wolle. Daher sei kein« Verständigung mit den Parteien erfolgt. Ein Vertreter des Reichsfinanzministeriums erklärt nochmals die Ansschubbcschlüsse für unannehm- b a r. Neu tingegangen ist ein Antrag der Dents ch- nationalen, der Deutschen Volkspartei und der Wirtschaftspartei, den Antrag der Bayrische» Volkspartei dahin zu ändern, dab eine Beihilfe im Betrage eines Fünftels des Monatsein kommen» für die Gruppe V bis XII gewährt wird. Ferner soll die Fraueuzulage ans mindestens 40 Mark bemessen werden. Abg. Schuldt- Steglitz (Dem.) meint, gegenüber der Beamtenhetze müsse festgestellt werden, dab das Nominalgehalt dcr Gruppe VII von 2310 Mark jähr lich nach dem gegenwärtigen Index eine Kaufkraft von rund 1600 Mark habe. Darauf werden die Beratungen abgebrochen und auf Dienstag 1 Uhr vertagt. Schlub nach 7 Uhr. Die Luftfahrtnote i» Berlin eingetroffen Die angekündigte Note der Botschafterkonfe renz über die Luftfahrtverhandlun gen in Paris ist am Sonntag in Berlin einge troffen. Die Note, die sehr kurz gehalten ist, ent hält die Einladung an die deutschen Delegierten zu Freitag dieser Woche nach Paris. Die deutsche Delegation, und zwar Geheimrat Fisch vom Reichsoerkehrsministerium und Legationsrat Dr. Nord vom Auswärtigen Amt, werden sich zu diesem Zeitpunkt nach Paris begebe». Die Kontrollkommission arbeitet weiter Wie die „Morning Post" aus Paris meldet, ist die Tätigkeit der K o n t r o l l k o m m i s s i o n in Deutschland durch Beschluß des Botschafter rate» vorläufig bisz um 28. Februarver längert worden. Der Botschasterrat hofft, unmittelbar nach Deutschlands Eintritt in den Völkerbund zu einer Umänderung der Kontrolle schreiten zu können. Gilberts optimistischer Bericht Zn seinem Berich tüber dieAusfüh- rung desDawesgutachtens vom 1. Sep tember 1924 bis 31. August 1925, den der Gene ralagent für Reparationszahlungen am Sonn abend der Neparationskommission erstattete, kommt Parker Gilbert zu optimistischen Schlußfolgerungen. Die beiden Ziele des Dawesplanes, Ausgleichung des Budgets und Stabilisierung der Währung, seien im vollen Um fang erreicht worden. Das Budget für 1925 sei mehr als ausgeglichen und die Stabilisie rung des Geldes sei. dauernd ge sichert. Den deutschen Industriellen sei es nun mehr möglich gewesen, Kalkulationen aufzustel len, ohne die Befürchtung hegen zu müssen, datz dieselben am darauf folgenden Tage wieder um geworfen würden. Die Produktionsfähigkeit des Landos habe zugenommen und übersteige sogar auf manchen Gebieten den vor dem Kriege er reichten Durchschnitt. Weitere Maßnahme» zum Preisabbau Am 11. und 12. Dezember fanden im Reichs wirtschaftsministerium Besprechungen mit den Vertretern der Länder und mittleren Preisprü fungsstellen über den derzeitigen Stand der Preisabbauaktion statt. Die Bespre chungen hatten den Zweck, die an den verschiede nen Stellen des Reiches gesammelten Erfahrun gen gegenseitig auszutauschcn und gemeinsame Richtlinien für die Zukunft festzulegen. Auf dem Gebiete des Ernährungswesens wurde festgestellt, daß die Preise im allgemeinen in letzter Zeit nicht nur zum Stillstand gekom men sind, sondern eine mehr oder minder sin kende Tendenz aufweisen, und datz es gelungen ist, in einer Reihe von Städten erhebliche Preissenkungen herbeizuführen. Ueber einstimmung herrscht darüber, daß die Spanne zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen bei einzelnen Lebensmitteln, so bei Fischen, Kar toffeln, Gemüse und Obst, ganz besonders aber auch bei Fleisch- und Wurstwaren, viel zu hoch sei. Regierungen und Preisprüfungsstellen wer den in nächster Zeit der Senkung der Preise für die genannten Waren ihr besonderes Augenmerk zuwenden. Jin übrigen ist, wie bereits mitge teilt, vor kurzem ein Gesetzentwurf zur Förde rung des Preisabbaues vom Reichskabinett ge nehmigt worden und wird in diesen Tagen den gesetzgebenden Körperschaften zugehen. Die Lohnverhandlungen bei der Reichsbahn Gestern sanden in der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft Lohn Ver handlungen mit den Tarifgewerkschaften statt. Das Anerbieten der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft, die Löhne überall dort, wo sie unter den Jndustrielöhnen liegen, diesen anzugleichen, fand nicht dieZustimmung derEewerkschaften. Es steht in Aussicht, datz durch die Gewerkschaften das Schlichtungsverfahren beschritten werden soll. Die Ueberrcichung des Vertrages von Locarno an den Völkerbund Im Verlauf der gestrigen Völkerbundssitzung überreichte der englische Außenminister Austen Chamberlain dem Völkerbundsrat den Originalvertrag von Locarno. Im Anschluß hieran wurde von den verschie denen Mitgliedern eine Reihe bedeutsamer An sprachen gehalten. Als erster erinnerte Chamberlain an die Debatte des Völkerbundes während der letz ten Vollversammlung über die Sicherheit, Ab rüstung und Schiedsgerichtsverträge, die im Werke von Locarno durch Sonderverträge ihre Verwirklichung gefunden hätten. Von besonde rer Bedeutung sei der in ihnen vorgesehene Eintritt Deutschlands in den Völ kerbund, der eine weitere Friedensgarantie mit sich bringe. Der französische Delegierte Paul Boncour verlas ein Telegramm Briands, in dem dieser sein Bedauern ausspricht, bei diesem historischen Akt nicht anwesend sein zu können, der den Frieden der Welt vorbereite und das Ansehen des Völkerbundes erhöhe. Der neue Vertrag wahre den Frieden unter den Völkern und sichere die Rechte eines jeden Staates. Weitere Aussprachen hielten u. a. Hymans- Belgien und Dr. Benesch- Tschechoslowakei, so wie der Italiener Scialoja, der auf die großen Schwierigkeiten hiuwies, die dem Ab- chluß der Locarnoverträge entgegengestanden Mten. Hierauf wurde beschlossen, an die Reichs regierung ein Glückwunschtele gramm zu senden. Der deutsche Generalkonsul Aschmann wohnte den Verhandlungen des Rates bei. Ein französischer Riesenschwindel mit Reparationsgeldern Gegen 111 Einwohner der Stadt Lille sind Strafverfahren wegen Betrugs bei Anmel dung der Kriegsschäden eingeleitet wor den. Die Voruntersuchung hat fast zwei Jahre gedauert. Nach der Anklageschrift sind fast 250 Millionen Franken zuviel angefor dert und auf Reparationskonto ausge zahlt worden. Unter den Angeklagten befinden sich eine Anzahl Stadträte des Magistrats in Lille. Südslawien rasselt mit dem Säbel Das Wiener „Extrablatt" meldet aus Bel grad: Minister Rawitsch hielt in Serajewo eine politische Rede im Bauernbund. Er forderte die beschleunigte Wehrhaft mach u n g des ganzen Volkes. Zu dem kom menden Kriege, den Jugoslawien wegen der Herrschaft des östlichen Mittelmeeres führen müsse, sei der Weltkrieg nur die Einleitung ge wesen. Schweres stehe Jugoslawien noch bevor, aber auch Ruhm und Sieg. Sächsisches Hobenstein-E:rntttbal, 15 Dezember 1925, Wettervoraussage: Trüb, kalt, zeitweise Schneefall, nordwestliche Winde. Temperatur vom 14, Dezember: Minimum —3.1 mittags 12 Uhr —0 7 Maxi mum —0.4. Weihnachlsliedee „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!" Die Weihnachtszeit ist voller Poesie und Lieder. Da lacht und jubelt das lebenbejahende Kindergemüt, als ginge es in den sonnigen Frühling hinein. Die Kinder, ja, sie haben Grund zum Lachen und Singen; denn der Weih nachtsmann geht um. Wie strahlt das Gesicht, wie glänzen die Augen, wenn aus ihren Kehlen die verheißungsvollen Lieder sprudeln: - „Morgen Kinder wird's was geben"... „Morgen kommt der Weihnachtsmann"... Diese beiden Liedchen sind wohl der kleinen Schar am meisten ans Herz gewachsen. Ver künden sie doch kommende Freude und Wonne. Jedes Kind hat seine besonderen Hoffnungen und Wünsche. „Zottelbär und Panthertier" sind für sie auch heute noch begehrte Dinge auf dem Gabentisch. Aber nicht allein Wunschlieder lasten die Kinder ertönen. Voller Inbrunst und Liebe singt die kleine Welt unter dem brennenden Lichterbaum: „O Tannenbaum, o Tannenbaum"... „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen"... Wie rein sind die Züge der kleinen Schar, wie edel, wie unverdorben. „Vom Himmel hoch da komm ich her"... „Ihr Kinderlein, kommt, O kommet doch all'!"... Der Glaube an die wundersame Geschichte der Geburt des Christkindes entrückt sie der irdischen Welt. Könnten wir Erwachsenen doch auch noch auf den Flügeln kindlicher Phantasie dem Unge mach des täglichen Lebens entschweben. Wohl selten überkommt uns diese Erkenntnis so deut lich, wie in der Weihnachtszeit, daß der Spruch: „O selig, o selig ein Kind noch zu sein!" Wahrheit wird. Nur zu schwer schlagen oft in unserem Innern die Weihnachtstöne an: „Dies ist der Tag den Gott gemacht"... Wir Erwachsenen, die wir im Kampfe des Lebens stehen, erschauern wehmütig, wenn wir von Kindermund vernehmen: „Stille Nacht, heilige Nacht"... Das Lied versetzt uns in die eigene Jugendzeit zurück, und leise singen wir die wohlvertrauten Weisen mit, stimmen ein in die beglückende Botschaft: „Es ist ein Ros' entsprungen Aus einer Wurzel zart"... Bewegt setzt sich dann wohl der Vater an das Klavier oder greift zum Fisdeibogen und spielt das: „Ehre sei Gott in der Höhe!' ... Wenn dann zu Weihnacht' die Lichter des Baumes herabgebrannt sein werden, die Gaben- trller ein erhebliches Loch aufweisen und Gret chen, Eischen und Hannchen mit ihrer vom Christkind bescherten Puppe in den weichen Bettchen schlummern und selig träumen» dann summt in den Köpfen der Eltern die Melodie: „Heilige Nacht, o gieße du Himmelsfrieden in dies Herz".. —* Die Christbescherung des Frauenvereins Altstadt findet nächsten Freitag, den 18. Dezem ber, nachmittags 2 Uhr im „GewSrbehaus" statt. Alle Mitglieder sind freundlichst eingeladen. —* Auf die von unserem Jungsrauenverein geplante Aufführung des fünfaktigen Weih nachtsmärchens „Aschenbrödel" sei nochmals empfehlend hingewiesen. Unsere Mädchen haben mit viel Zeitaufwand und großem Eifer geprobt Die Nähe des Festes wird wohl bei jung und alt die rechte Weihnachtsvorfreude erwecken, die auch durch das Stück geht, und wir hoffen, datz alle, die kommen, sich an dem schlichten Spiel unsrer Jugend freuen werde»! —" Der gegenwärtige Geschäftsgang in unserer heimischen Textilindustrie ist schon seit mehreren Wochen im allgemeinen nicht zufrie- senstellend. In der Webindustrie ist er ver- chieden, die größeren Betriebe arbeiten noch voll, während einige kleinere Betriebe, die Ar beitszeit etwas verkürzt haben, wesentliche lrbeiterentlassungen sind noch nicht erfolgt. In der Strumpfwarenbranche ist das Geschäft noch leidlich, schlechter jedoch in der Trikotagen branche. Einige Betriebe haben bereits Arbeiter- entlastunaen oorgenommen oder arbeiten ver- !ürzt. Auch in der Strickwarenbranche könnte der Geschäftsgang besser sein. Trübe Aussichten sind namentlich im Wüstenbrand-Erünaer Wirk» gebiet vorhanden, wo bereits eine Anzahl Wirk fabriken schon seit einiger Zeit kurz arbeiten und bereits Arbeiter entlasten haben. Für die nächsten Tage stehen dort weitere Arbeiterent lassungen bevor. Unsere Stadt wird dadurch auch empfindlich in Mitleidenschaft gezogen werden, da dort eine größere Anzahl hier wohn hafter Arbeiter tätig sind. Schwer betroffen werden viele hiesige Arbeiter durch den schlechten Geschäftsgang in den Chemnitzer Metallsabriken Eine große Anzahl solcher Arbeiter arbeiten nur noch 2—3 Tage in der Woche, setzen wochenlang ganz aus oder sind entlassen worden auf unbe stimmte Zeit. Sie müssen der Erwerbvlosenfür- sorge zur Last fallen. Zum Glück sind unsere heimischen Maschinen- und Nadelfabriken vor läufig noch gut beschäftigt; nur ein Betrieb der Maschinenbranche arbeitet verkürzt. —' Der Landwirtschaftliche Verein für Hohenstein-Ernstthal und Hüttengrund hat in seiner letzten außerordentlichen Mitgliederver sammlung, die sehr stark besucht war, einstimmig beschlosten, in diesem Winter kein Vereinsver- gnügen abzuhalten, da die jetzige finanzielle Not, die allenthalben in der Landwirtschaft in großer Form hervortritt, keine Neigung zu Ver gnügen aufkommen läßt. Dafür soll, aber am Sonntag, den 31. Januar, nachmittags 3 Uhr im Vereinslokal „Goldner Ring" von Herrn Ritter gutsbesitzer Garke ein Vortrag gehalten werden über: „Die Rentabilität und Bewirtschaftung der leichten Bodenarten". Heute sei schon an dieser Stelle darauf hingcwiesen und die Nach barvereine der Umgebung gebeten, daran teil zunehmen. Im weiteren Verlauf der Versamm lung kam der offene Brief des Herrn Leithold in Tettau, an die Amtshauptmannschaft Glau chau gerichtet, zur Sprache; er wurde in jeder Beziehung nur gutgeheißen. Die weiteren Kreise der Bevölkerung sind immer noch nicht von der Not und den beängstigenden Zuständen, in denen sich die Landwirte befinden, genügend unterrichtet. Die zum Teil bedeutenden Ernte- " häden des letzten Jahres tragen dazu bei, daß . ,r größte Teil der Landwirte nicht in der Lage ist, die hohen Steuern und Pachtgelder für das laufende Jahr zu zahlen. Deshalb seien die be teiligten Behörden auch an dieser Stelle ge beten, großmöglichste Rücksicht zu üben und der Landwirtschaft das notwendige Verständnis entgegenzubringen, dessen sie bedarf. Niemand wird darüber im Zweifel sein, daß der Land, wirtschaftliche Beruf — alle anderen Berufe in Ehren — derjenige ist, der mit viel Last und Mühe verknüpft und trotzdem von einem loh nenden Gewinn, trotz der ungewöhnlichen langen Arbeitszeit, keine Rede sein kann. Täglich bringen die Tageszeitungen Berichte darüber, wohin die Landwirtschaft steuert, wenn nicht baldigst durchdringende Hilfe kommt. Ob aber die zuständigen Regierungsstellen und Behörden misten, wohin das deutsche Volk kommt, wenn die deutsche Scholle versagen »nutz und »vir vu» Brotgetreide aus dem. Auslande beziehen müssen? Die Landwirtschaft d. h. die Ecsamt- landwirtschaft, welche reichlich die Hälfte aller Einwohner Deutschlands umfaßt, konnte sich bis heute nicht in genügendem Matze durchsetzen und ist noch immer das Stiefkind des Volkes geblie ben. Man schreibt und redet täglich vom Auf stieg des deutschen Vaterlandes, und vergißt dabei, daß die Landwirtschaft vergebens auf die Erfüllungen wartet und eher dem Abstieg ent gegen geht. Möge die Hilfe bald kommen ehe cs zu spät ist! —" Der Mietervereiu hielt am Sonntag abend im „Stadthaus" seine diesjährige Haupt versammlung ab. Wiedergewählt wurden ein stimmig die Herren Gustav Leipziger als 1. Vorsitzender, Max Ehrt als 1. Kassierer und August Schmidt als 1. Schriftführer. Der bis herige 2. Schriftführer Herr Rich. Körner hatte »in Entbindung von seinen Posten gebeten. Einstimmig wurde an seine Stelle Herr Rich. Hennig gewählt. Neu- resp. wiedergewählt wurden als Beisitzer die Herren Rich. Kluge, Friedrich Harlaß, Willy Held, Max Polster und- Paul Friedrich. Als Rechnungsprüfer wurde» bestimmt die Herre» Albert Ring, Karl Hof mann und Paul Friedrich. Der derzeitige Miet gerichtsvertreter Herr Hermann Krauß bittet aus wirtschaftlichen Gründen um Entbindung von seinem Amt. Da jedoch für diesen Posten nicht so leicht Ersatz geschafft werde» kann, erklärt sich Herr Krauß bereit, dieses Amt bis zur anderweitigen Besetzung vorläufig zu be halten. Beschloßen wird, das Christbaumver- gnügen am 16. Januar im Stadtkeller abzu halten. Der Vorsitzende gab dann einige Er- klärungen über das Baugenossenschaftswesen in bezug auf Wohnungsbeschaffung. die die Herren Ebhardt und Krautz noch ergänzten. Anschlie ßend kamen noch der krasse Wohnungsmangel und Mietsangelegenheiten zur Sprache. Schars kritisiert wurde, datz sich jetzt auch der hiesige Rat in die Wohnungsangelegenheiten einmischt. Einstimmig gelangte folgende Entschließung zur Annahme: „Mit Entrüstung nehmen die Mit glieder des Mieteroereins Kenntnis vom Ver halten des Rates in der Wohnungsvergebung. Sie erheben deshalb schärfsten Protest über die in letzter Zeit stattgefundens Wohnungsoer- gebung durch den Rat und fordern, datz diese Angelegenheiten nur durch den städtischen Woh nungsausschutz resp. Wohnungskommissar ge regelt werden müssen". Diese Entschließung soll dem Nat und den Stadtverordneten über mittelt werden. Die nächste Versammlung findet anrDö. Januar 1926 statt. Die Konsum-, Produktiv- und Sparge- nvssenschast von Hohenstein-Ernstthal, Oberlung witz und Umgegend zahlte in der vorigen Woche an ihre Mitglieder rund 16 000 Mark in einer ünfprozentigen Rückvergütung aus. Es war )ies das erste volle Geschäftsjahr unter stabilen Verhältnisten und die erste volle Rückvergütung seit ein Währung; —" O D sckrctär E I ja Hambu I Mittwoch, I Missionsv I Herrn Ee! U Mssionsli I nachtsmiss I wohl voll I Arbeit de I menschlich! I mit dem 8 I and Schw I umzukoma I ist das ho W Besuch des I Arbeit d I sucht, kam —p. E I 19. Noven I der Leite I Oberlehre W einstündig W facher, Z I Hemmuist, I insonderh« I dar. Im I gedachte ! I Eersdorsei I und währ, I eine einjä I hatte sich I ziehung ti I Frl. Lary U ansgestatt, I Material D mitteln fü I Uebergang I dungsschul I gischen Wi I tors hob si I nein Humr I zur Strafe I biidungsjck I tagsbefchlu I In der de I trage folg I Pfeifer kr I schule, inso I iahr ein a I Töchter de- I „Haustöcht I daß im ne I nur für dü I die Hausti I schaffen sei I wurde dahi I Haus mit I Als Gegne I Vater der I Kinder uni R ter Götze. W trug re Ent M Sie lautete I souderheit ! I sein, wenn I Lehrkräften I schule bejon I lcn erteilt I Hcmmungei I rinnen weg I die Forderi I der Fortbil I in Wegfall I stellten der« I nur beipflic I dcte die Be I soll nur für labend, den I Stern" ftat I„Ein Weihr IKindern un Italische und iKind vom 4 IMihnachtsg IGlanze des Il!>. Dezembe —" Sers littst erlitt de Idurch das Ijährigen P iPfeiffer. 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