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Schokolade angezogen und John, der schon große Kinder hatte, alle verheiratet, fühlte sich ge wissermaßen als einziger Fachmann und prüfte mit Kennermiene und unnachsichtlicher Kritik die beiden Räume, die man für die Kleine ein gerichtet hatte und in denen alles noch ein wenig unfertig aussah. Auf einmal lauschten alle wie erstarrt, man sah sich verwundert an, dann ging ein Leuchten über all die Gesichter: Klein-Grete lachte klin gend durchs Haus. Der Papagei, den man ihr ins Zimmer gestellt, sagte wieder guten Tag mit seiner rostig klingenden Vogelstimme. Und nun wollte sich das Krnd ausschütten vor Lachen. Dr. Bolener stand da wie eine Bildsäule. Als er sich umwandte, gewahrte er seine Frau, die ganz erstaunt zu lauschen schien auf dieses Kin derlachen, das wie Sonnenkobolde durch den Flur trillerte und selbst diese vornehm-kühlen Wände ringsum zum mitschwingen brachte. Nun wanderte ihr Blick zu dem Eatren, ein wenig verwunderten Augen und ein wenig ängstlich um sich blickte. Ueber die rehbraunen Augen breitete pch plötzlich ein feuchter Schimmer, um das fein geschnittene Mündchen zuckte es verdächtig — oa war aber Bolener schon bei dem Kind, hob es in seine Arme und in dem glücklichen Leuch ten, das über sein gebräuntes, männlich kühn geschnittenes Gesicht ging, klärte sich auch das Antlitz des Kindes auf. Es schlang die Arme nm seinen Hals und stammelte etwas, das nie mand verstand. Die Schwester, die das Mädchen aus dem Heim hierher geleitet, lächelte gütig, wie innerlich irgendwie beglückt und es ging wie ein Aufatmen über sie dahin, als freue sie sich, Saß das Kind nun wenigstens bei diesem Manne aort zuhause war. Unwillkürlich lief ihr Blick prüfend über Jolm und die Mamsell, die aus oem Hause kam, und suchend über die Fensier- front, als vermisse sie jemand — nämlich die Frau, die dem verwaisten Kind nun Mutter werden sollte. Und als empfinde dies Bolener, wandte er sich zu der Schwester und sagte leicht hin, doch mit einigem Widerstreben: „Meine Frau mußte leider zu einer sehr dringenden Sitzung." Dabei sah er absichtlich an diesem schlichten Menschenantlitz vorbei. erschop- g wach, iur das »nd Ee- ruz und : Hexen- wie ein en Hals c Angst tropfte de Aus- prisma- rhielten zierbare nig aus he nach Zrüderie n man verwirrt fragend und doch begreifend — ihre grau-grünen Augen, die so kalt im Ausdruck sein tonnten, erwärmten sich wie vom Tiefinnerste» heraus und mit einem Male perlte ein Lachen, ein Echo gleichsam von ihren Lippen, das in Bolener fast noch ein größeres Verwirren aus löste. Wann je hatte diese kühle Frau so gelacht?! Und während sich das Personal noch ganz verdutzt ansah, eilte Frau Kläre an allen vorbei in das Kinderzimmer und ohne die Schwester zu beachten, kniete sie neben Klein- Grete nieder und sah mit so leuchtenden Augen in dieses Kindergesicht hinein, daß das Er schrecken über dies so plötzlich aufgetauchte fremde Gesicht einem vertraulichen Schimmer wich. „Tante, der Vogel da sagt guten Tag zu Gretel", rief sie, machte noch einen kleinen, etwas unbeholfenen Knicks vor dem Papagei, der nun hochmütig schnäbelte, den Kopf erhob und in das Fensterlicht blinzelte. „Blödsinnige Sippe!" krächzte der Vogel und Anna, das Zweitmädchen, hielt sich unwillkürlich den Mund zu, senkte schämig die Augenlieder und wurde sehr rot. Denn sie hatte dies dem Papagei gelehrt. John sah sie strafend von dec Seite an. Er war im Bilde! Dr. Bolener machte ganz impulsiv eine Hand bewegung, die nur John verstand. Sofort hatte s er für die Umstehenden Aufträge und sie stoben i auseinander. Dann beugte sich John diskret Man ging ins Haus, das bald von einer un gewohnten Lebendigkeit erfüllt war. Die Mam sell war völlig äus dem Geleise gebracht, stellte ein Frühstück zusammen für den kleinen An kömmling, das genügt hätte, eine Kleinkinder schule abzufüttern,' Anna, das Zweitmädchen, ein junges Ding, kam gleich mit einer Tafel zum Ohr der Schwester, die ihm gerne folgte, war sie doch Menschenkennerin genug, «m zu fühlen, daß über dem kleinen Wunder da ein großes aufblühen wollte. Frau Kläre wandte sich ihrem Gatten zu. An langen, seidigen Wimpern hingen wie glück hafte Tauperlen zwei Tränen. „Max — begann sie und schien nun selbst wie ein unbeholfenes Kind — „es kam ja alles so unvorbereitet und — ja und — ich wußte eigent lich gar nicht, daß man ein fremdes, nein, datz- man ein Kind überhaupt gleich so ins Herz schließen kann!" Bolener sah sie an, die ihm Jahre so fremd erschienen war — seine Frau, die er nur kannte, wie sie kühl neben ihm dahinlebte, kaum ehrlich interessiert an seiner Arbeit, verwöhnt und ver zogen von Haus aus und sich verzettelnd an nichtige Dinge, die sie auch nur scheinbar ernst nahm und mit denen sie sich letzten Endes unein- gestanden doch nur betäubte. Da stand sie nun, strahlend wie er sie nur in der Brautzeit einige Male erlebt hatte — nun streckte sie ihm die Hand hin und es ging etwas wie Erlösung durch diese ehrliche Geste, die aus Don allem diesem merkte Nepomuk nichts. Er war froh, daß er endlich saß. Er konnte ja auch nichts merken, denn seine Gemahlin hatte ihm den Operngucker entrissen und beäugelte die Toiletten ihrer Bekannten und Verwandten, die sie sich mühevoll zusammensuchte. Plötzlich fiel es ihr siedendheiß ein; man hatte vergessen ein Programm zu kaufen. Das war nun sehr fatal. Jeden Augenblick mußte die Oper beginnen. Nochmals aufstehen, das ging unmöglich. Frau Pfannekuchen schielte dein Nachbar rechts in das Programm. Der war sehr unge halten darüber und nannte sie „eine ausge schämte Frauensperson". Nepomuk merkte von allem nichts. Hilflos wie ein kleines Kind hockte er auf seinem Klapp sessel und starrte, sichtlich gealtert, blödsinnig stumpf ins Leere. Frau Pfannekuchen versuchte ihr Glück bei ihrem Vordermann. Der nahm es ihr noch übler, weil er ein Engländer war. Er klappte das Programm zu und sagte zu ihr: „Onge- buildete Fruau!" — tete ein griffen > in der he setzte es ent- ung. alt der umher: e, Füll- ipablatt seine 28 ag, das Chaos. ui Frau rrnglas, roschen- in, »arm, tt kra, hat — no, befreiter Seele kam. „Guten Tag!" — sagte der Papagei. Es klang den beiden Menschen so eigen, so bedeu tungsvoll. „Ja — guten Tag liebe Kläre", wiederholt« mit einem knabenhaften glücklichen Lächeln Dr. Bolener. Eine zage Scheu, ein Wundern stans noch zwischen ihnen, wie sie sich da bei den Händen hielten und sich ansahen, als wüßten sie noch keine Worte für dies Neue. „Grüß Gott, daheim, Max!" Da legte er den Arm um sie, die sich an ihn schmiegte uns es war, als ob Jahre nun inein ander fielen, ausgelöscht waren, um einer neuen Sonne Platz zu machen. „Blödsinnige Sippe", krächzte der Vogel. Sie lachten schallend, diese neuvereinten Menschen und es klang so, als hieße es: eigent lich hat er recht. In das sonore Gelächter des Mannes, das fast lautlose Gekicher der Frau mischte sich das sieghafte, herzenerschließende Lachen des Kindes. — Und in der Frau war nur ein Gedanke, der sich zum Gebet verdichtete: Klein-Gretel, hab mich lieb, wie du deine Mutter lieb haben würdest! Dichtung und Dichter der Zeit. Line Schilderung der deutschen Literatur der letzten Jahrzehnte von Albert Soecge l. Neue Folge. Im Banne des Expressionismus. R. Voigtländers Ver lag in Leipzig 1925. Geb. 24 Mark, 89k S. Die deutsche Literaturgeschichte der neuesten Zeit hatte im Jahr 19tl an Albert Soergel einen glänzen den Gestalter gefunden. Seinem Werk ward ein Schicksal, wie es nicht vielen wissenschajrlichen Arbei- flog in die Höhe und Frau Pfannekuchen lag auf der Erde. Im selben Augenblick erlosch das Licht, die Ouvertüre begann. Nepomuks Gattin machte verzweifelte Ver suche, wieder in die Höhe zu kommen. Der Klappstuhl knarrte laut und vernehmlich. Um sie herum erklang ein -entrüstetes „Psssst-Psssst- Rufen. Der Englishman drehte sich um und sagte: „Oauh! Diese uanverschämtes Fruauen- simmer!" Wie er aber den Stuhl leer fand, setzte er schnell noch hinzu: " sein God sei Duank verschwanden!" Frau Pfannekuchen schämte sich halb zu Tode. Sie wagte es nicht, sich zu rühren, geschweige denn wieder auf den Klappsessel emporzu- klimmen. Sie blieb während der ganzen Ouver türe unten auf dem Boden sitzen. Wie es im Theater wieder hell ward, erschie nen zwei Damen und ein Herr und verjagten Nepomuk und seine Familie von den Sitzplätzen. Während die Familie Pfannekuchen sich aus den Sitzen zwängte, ward es von neuem dunkel, der Bühnenvorhang ging in die Höhe. Diesmal blieb kein einziger in der ganzen sechsten Parkett reihe sitzen. Jeder stand auf, um nicht von neuem ängestäubt zu werden. Die Zuschauer auf den dahinterliegenden Plätzen, denen der Die Brücke Skizze von Fritz Zimmermann Graue, schwerfällig ziehende Wolken hingen iber dem welligen Hügelland, Wolken, die aus- ahen, als würden sie von einer Riesenhand zu inem Vorhang gerafft, der windbewegt über ie Erde dahinwallte. Zwischen den Falten agerte eine unstete Helligkeit und auf dem orizont stand ein stahlblauer Streifen. Das eiste stumpfe, Braun des Herbstes wogte über ie Wälder, die, über die Hügel dahinwandernd, ie Talstadt tröstlich umschmiegten. Bergwärts breitete sich das Villenviertel ns, durchsetzt von Grünanlagen, Parks, von uberen, breiten Straßen durchschnitten, auf- eteilt zu einer Ordnung, die eine gewisse Wohl- abenheit und vornehnie Ruhe ausströmte. Auf der Hohe, einsam und abgesondert, itten im spätherbstlichen Walde lag das Land- ms des Forschers Dr. Max Bolener. Die enster seiner Arbeitsräume waren nun wieder eöffnet. Er war erst gestern von einer Reise iirch Südamerika zurückgekehrt. Und nun rillte altgewohnt die Klingel aus seinem immer auf und John, der Diener, eilte die iiiserbedeckten Stufen hinauf. Bolener fragte nach seiner Frau. Sie sei zu ncr Sitzung, sagte John, der Alte, und be lichtete aufmerksam seinen Herrn. Say. wie ein Schatten über dessen Gesicht "g, so grau wie die Wolke da draußen vor ii Fenstern. Ob sie so durchaus wichtig sei, ese Sitzung? Der Diener las diese Frage rmlich hinter der Stirne des Gelehrten. „Schade — ich hätte es gerne gesehen.. Bolener unterbrach sich, erhob sich rasch aus m bequemen Schreibtischsessel und trat an das nster. Die Luft, die hereindrang, war kühl b feucht. „Es liegt Schnee in der Luft", dachte er und ndte sich dem wartenden Diener zu. „Ist alles vorbereitet, John?" „Jawohl, Herr Doktor. Das Kinderbett ist den angekommen und Anna läßt es uufstellen d wird es dann sofort überziehen. Die Mam- l machte gerade die Bezüge passend." Und ha schmunzelte ein wenig, denn diese Mamsell gerte sich, daß sie nun Arbeit bekam. „Und die übrigen Möbel?" 'stücke und Pfefferminztabletten rollten auf den Boden herum. Hilfsbereite Hände griffen zu und stopften Nepomuk alles in die Tasche. Der Füllfeder halter löst« sich automatisch aus und schwarze unzerstörbare, deutsche Reichstinte tropfte auf die weiße Hemdenbrust hernieder. Das Puder döschen öffnete sich und bestäubte Nepomuks besten Frack und Sonntagsausgehhose von oben bis unten mit weißem Puder. Nepomuk sah aus wie ein Müllerknecht, dem der Buchhalter ein Tintenfaß nachgeworfen hat. Einige junge Damen, die eben von der Gar derobe kamen, lächelten Herrn Pfannekuchen verheißungsvollst zu,- sie glaubten, das Pro gramm sei in der letzten Minute in eine moderne Operette abgeündert worden und Nepomuk stelle einen darin vorkommenden Komiker dar. Herr Pfannekuchen raufte sich verzweifelt die wenigen Haare, die seine Glatze umkränzten... die Hornbrille fiel zu Boden, Max, der freude strahlend Indianerränze vollführte, zertrat die Brille in lausend Splitter. Nun war Nepomuk ganz hilflos. Mit dem Opernglas vor den Augen bahnte er sich einen Weg zurück zur Garderobe und dort... dort siel ihm ein, daß er ja die Eintrittskarten in den Ueberzieher gesteckt hatte. Es schellte zum zweiten Male. Wie sine wilde Furie stürzte die Familie Pfannekuchen in den Zuschauerraum hinein. Voran tappte Papa Nepomuk den schmalen Gang entlang. Er stolperte über etwas vielleicht war es der Hartmann — trat irgend jemand auf die Füße und stützte sich an einer Glatze, die er für eine Säule hielt. Die beiden Belästigten fuhren zischend wie Schlangen in die Höhe. Das gesamte Theater richtete die Opern gläser auf die Familie Pfannekuchen. „Mein Gott! Mein Gott! Welche Schande!" jammerte Nepomuks Gattin. Dann aber ent deckte sie in der Mitte der sechsten Reihe des Parkett» drei freie Plätze, auf die sie zusteuerte, obwohl ihre Eintrittskarten auf dritte Reihe lauteten. Familie Pfannekuchen quetschte sich hindurch imd Nepomuk bestäubte Knie und Beine der hartnäckigen mit dem weißen Mehl. Zu allem Unglück streifte er auch noch ein Opernglas von einem Schoße herunter, das klirrend auf den Boden kollerte. Die Angestäubten klopftep zornig den Puder von ihren Kleidern, daß es nur so klaschts. Der dritte und vierte Rang glaubte, das Stück habe schon begonnen und klaschte Beifall, der schier kein Ende nehmen wollte. Ein Steuer-Ober- regierungsrat und ein weitläufiger Verwandter eines ehemaligen Landesfllrsten glaubten, diese Ovation gelte ihnen. Sie erhoben sich beide von ihren Sitzen und verneigten sich huldreichst vor dem Publikum. tcu vergönnt gewesen ist: das Buch mar trotz seines gewaltigen Umfanges bald in 60 000 Exemplare ver breitet. Nun ist fast 1'/- Jahrzehnt verronnen, und Soergel mutzte seine Dichtungsgeschichte — sollte sie auf der Höhe der Zeit bleiben — völlig umarbeiten. Ein blotzer Nachtrag Hütte unserer völlig geänderten Kulturlage nicht genügt. Dem Verfasser ist nun solche Fülle des Stoffes zugeströmt, datz ein einziger Band ei weitem nicht mehr ausreicht. So wird uns einst» „Sind auch schon da..." Eine Autodroschke knatterte den Fahrweg herauf. Bolener neigte sich zum Fenster hinaus. „Mir scheint, da ist sie schon, John. Und natürlich noch nichts in Ordnung und meine Frau nicht da und... so stehen Sie doch nicht wie angenagelt John!" Der Diener lachte breit und gemütlich. Diese Aufregung, weil die kleine Adoptivtochter kam, die noch kein Mensch im Hause kannte. Welche Idee, von der Reise ganz unvermutet irgend ein fremdes Kind mitzubringen! Nun, er hatte Kinder gern, der Alte. Doch mit der gnädigen Frau — da würde es wohl hapern. John ging hinunter, gefolgt von dem noch jungen Forscher. Gerade fuhr der Wagen vor, eine Schwester stieg aus und half einem blond haarigen niedlichen Mädchen heraus, das mit Zwei Reihen vor Nepomuks Gattin saß ei» anderer Mann, der auch das. Programm studierte. Dorthin richtete Frau Pfannekuchen ihre Blicke. Aber es war zu weit weg. Die Buchstaben tanzten vor ihren Augen. Cie rückte Blick zur Bühne versperrt war, brüllten, johlten, noch ein Stückchen... Klatsch! der Klappstuhl pfiffen und zischten Bücher Antike und moderne Volksmedizin. Von Dr. Eduard Stemvlinger. Dictcrichsche Verlags buchhandlung, Leipzig. 1925. Preis 4 Mark, geb. 5,50 Mark. Unsere Zeit, die irr an sich selbst geworden ist, blickt nach rückwärts und sucht dort die Fäden, an die sie das uns bedrängende Neue knüpfen kann. Ob dabei das klassische Altertum — wie manche behaupten — wie der in den Mittelpunkt unsrer Kultur rücken wird, ist noch nicht zu entscheiden. Jedenfalls aber zeigt ein Buch wie das oben genannte, datz der Aberglaube — ein wichtiger Bestandteil im Geistesleben der Griechen und Römer — sich unversehrt bis zu unseren Tagen gerettet hat. Der Verfasser beweist zunächst, datz unter den Vorstellungen von den Krankheitsursachen der Dümonenglaube der Alten besonders wichtig ist. Die Heilweisen, die dann besprochen werden, gliedern sich in kultische und okkultistische. Bei den ersteren wer den Eöttertempel als Stätten der Gesundung n»d Opfer als Mittel zu ihr bevorzugt. Die Heilweisen der Eeheimwissenjchaft dagegen kennen unter anderem die Besprechung und Beschwörung der rrankheitbrin- genden Geister. Das letzte Kapitel wird der ärztlichen Mathematik gewidmet. Mystische Zahlen, die von der Astrologie ihre Recht herleiten, spielen hier die Hauptrolle. Das Werk Stemplingers beutet die antike Literatur über Volksmedizin erstmalig aus. Es ist wissenschaftlich geschrieben, bleibt aber dabei allge mein verständlich. Die Untersuchung führt die Linie der Entwicklung stets bis auf die Gegenwart, und so ist das Ergebnis dieses: Bei allem Fortschritt der Wissenschaft erhält sich die abergläubische Ueberliefe- rung lebendig. Alle Siege des Verstandes werden von der Herrphafi des Okkulten überdauert. vc. Ernst Altendorfs und zwar bis spätestens Freitag nachmittags 3 Ahr für Lie vierte Advents-Ausgabe bitten wir uns