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MmM-Gnsthlüer Tageblallun-Lnzcher Freitag, den 28. August 1925 Nr. 200 Beilage den MS a «Nachdruck verboten). k 4! » d >« i. an eine »« en meinerseits zum Temptzl hinausjage und (Fortsetzung folgt's um dreißig Prozent billiger arbeiten kann, jeder andere. In wenigen Jahren läßt sich mit ein ganz enormer Verdienst erzielen." » » I« et als da- „Sagst du!" „Das weis; ich." „Und was kostet der Kitt?" „Dreimalhunderttausend Mark." „Ich denke nicht daran, mein Geld unsichere Sache fortzuwerfen." „Sie ist nicht unsicher.' „So was muss in Monaten »nd Jahren aus probiert werden, ich weiss ja nicht, ob es was taugt." „Das weiß ich. Ich kenne die chemische Zu sammensetzung und die Wirkung und Eigenschaft der verwendeten Stoffe. Dazu habe ich ja vier Jahre studiert." „Und du denkst, das imponiert mir? Nee, mein Junge, auf deinen Kochtopf und auf deine Analysen oder wie du das Zeug nennst, gebe ich keinen Heller. Ich glaube, was ich erprobt habe. Also Schluß! Ich will nicht, und damit basta!" „Nein, Vater, damit lasse ich mich nicht ab- speisen, und wenn du so über mein Studium denkst, dann begreife ich nicht, warum du es sel- ja bis morgen Zeit haben." „Nein Vater, das hat sie nicht. Cs tut mir leid, daß du dich schlecht fühlst, aber es stehen Hundertausendc auf dem Spiel." „Herrgott was ist denn?" „Ich habe dir gestern die Versuche mit dem neuen Patentverfahren gezeigt —" „Na, und —?" „Heut ist der Termin, den uns der Ameri kaner zum Erwerb gestellt hat, und ich weiß, daß Konkurrenzfirmen hinterher sind." „Sollen sie damit selig werden!" „Ich habe die Sache genau geprüft. Die neue Mischung ist ganz vorzüglich, die daraus ge gossenen Gegenstände sehen wie Silber aus und halten brillant. Dabei ist das Verfahren so billig, daß derjenige, der das Patent erwirbt, Er schaute sich nicht noch einmal um zu dem Mädchen, das sich jetzt nur noch schwach am Eartcntor sestzuhalten vermochte. Er warf kei nen Blick mehr zurück auf den Pfarrgarten, in dem die Liebe zu Friederike zu seinem ersten großen Erlebnis herangereift war. Weiter sprengte er. Straßburg zu . . vielen Herzenswirrungen, einem Leben voll Kampf entgegen! . . . . . . Ter Wind begann mit dem Blätterwerk der Bäume zu spielen. Noch immer stand Frie derike Brion am Eartentor. Ihre Augen sahen längst den Geliebten nicht mehr. Aber ihre Seele folgte ihm. Und diese vernahm auch die Worte, die jetzt aus dem Herzen Wolfgang Goethes kamen und ihn freier, leichter machten, die Worte: Und der wilde Knabe brach 's Röslein auf der Heiden; Röslein wehrte sich und stach, Half ihm doch kein Weh und Ach, Mußt es eben leiden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden. Das einsame Grab Von Hans Gäfgen In Weimar liegt es, das einsame Grab. Wollt ihr es finden, dürfte ihr nicht Aber er hatte sich in der Gewalt und sagte ruhig: „Es war nicht meine Absicht, über gestern zu reden. Wie ich mich benehme, kannst du ruhig nur überlassen und was die Rede des Justizrats anbelangt, so hat sie mir auch nicht gefallen. Glückwünsche von Fremden nehme ich stets als das, was sie sind, als eine einfache Höslichkeits- form. Was die guten Leute hinter meinen Rücken sagen, kümmert mich nicht, wenn aber je mand mir zu nahe treten sollte, dann bin ich selbst Mann genug, mir Achtung zu verschaffen. Was nun aber Käthe anbetrifft, so habe ich nie gesagt, daß sie mich liebt. Ich habe nur davon gesprochen, daß ich sie lieb habe. Im übrigen ist meine Verlobung meine Privatsache. Sie war dein Wunsch, ich habe ihn erfüllt, und null über laß das weitere mir. Ich bitte dich, laß uns davon schweigen." Er hatte mit gezwungener Ruhe gesprochen, aber der Vater sah ihm an, daß er innerlich erregt war. „KomischeENensch! Andern tut's wohl, wenn sie sich aussprechen." „Wir sind eben verschieden, und ich werde am liebsten mit mir allein fertig." Der Alte hielt sich seinen schmerzenden Kopf und trommelte nervös mit den Finger?» der an deren Hand auf der Tischplatte. Er hätte am liebsten laut losgeschrien, so empört war er über die Ruhe seines Sohnes, und es war ihm, als sei dieser auch daran schuld, daß er Kopfschmerzen hatte. „Können wir nun über die geschäftliche Sache reden?" „Ich habe dir schon gesagt, daß ich heut keinen s „Ein Doktor und Diplomingenieur sieht gut aus im Geschäft, aber ich gebe nichts darauf. Merl dir, ich habe nicht studiert und das Geschäft hoch gebracht. Willst du nun vielleicht besser wisse» —" „Du weißt, daß ich der letzte bin, der deine Leistungen nicht anerkennt, aber die Zeiten sind anders und gerade in einem Betriebe, wie der unsere, spielt die Wissenschaft eine große Nolle. Es wäre traurig, wenn ciirer, der sein Studium fleißig wnhrgenommen, nicht besser wüßte —" Der Kommerzienrat sprang auf. Es war ihm ordentlich eine Erleichterung, daß er jetzt einen Vorwand hatte, um loszuschreicn. „Du, das verbitte ich mir! Nichts weißt du besser, du grüner Junge!" „Pater, ich versteht dich nicht, und will deine Worte nicht gehört haben —" „Gerade sollst du sie hören! Nichts verstehst du! Laß dir Wind um die Nase gehen, wie ich, und lerne von mir praktisch! Das ist besser wie der ganze Univerlltätsguark! llnd nun laß mich zufrieden!" „Also willst du das Patent nicht kaufen?" „Nein, in Dreiteufels Namen!" „Dann muß ich dich darauf aufmerksam machen, daß du die Verantwortung für diesen großen Fehler allein zu tragen hast." „Na, da hört doch verschiedenes aus! Bist du mein Schnlmeister? Wer hat gesagt, daß ein anderer die Verantwortung in meiner Fabrik trägt, wie ich? Du vielleicht? Und wenn du davon sprichst, daß ich Fehler begehe, dann ist das eine kecke Anmaßung! Nichts weißt du und nichts hast du hier zu sagen, merk dir das!" „Nein, Vater, so liegt die Sache denn doch nicht." „Wie?" „Als Onkel in seinem Testament die Bedin- Der Witter Erbe Roman von Otsrid von Hanflein Covmlsbl 1024 b» Karl KMcr II, Co., BcrUn-ZclUcudvrl des Onkels, die gewissermaßen mir anvertraut wurde, mit verantwortlich. Sonst hätte er ja auch damit einverstanden sein können, daß Kuno —" Der Kommerzienrat zitterte am ganzen Körper. „Also darauf kommt's heraus! Der Her» Doktor spielt den Juniorchef und will mich beauf sichtigen, damit ich alter Esel keine Dummheiten mache und das Geld, das ich zufällig verdient habe, nicht wieder verpulvere! So ist's recht! Aber du hast dich verrechnet, hochwciser Hertz Doktor! Davon steht nichts im Testament! In meiner Fabrik bestimme ich, merk dir, ich ganz allein, und wer nicht Order passiert, der fliegt dreikantig hinaus, trotz Million und vornehme« Braut! Die Bedingung ist erfüllt, die Verlo bung geschlossen, und der Herr bin ich! Hörst du, niemand anders als ich!" Er hatte sich dicht vor ihm hingestellt und ge brüllt, daß er rot im Gesicht wurde. Aber Otto war immer noch ganz ruhig. „Du willst einen Streit vom Zaun brechen. Es ist mir nicht eingefallen, deine Autorität in Zweifel zu ziehen, aber ich bin kein Kind mehr. Onkel, der in engerer Fühlung mit der Wissen schaft stand, als du —" Der Kommerzienrat lachte höhnisch. „Hielt cs für richtig, daß ein studierter Mann in der Firma sei. Es wäre mir nie eingefallen, dir nahe zu treten, denn das Ungeheure, was du geleistet hast, hat mir immer Bewunderung ab gerungen. Aber ich dachte, wir könnten zusam men beraten —" „Und dann tanzt der Alte nach deiner Pfeife! Nee, Junge, da hast du dich geirrt! Gut, daß wir Bescheid wissen! Chef bin ich, und du arbeitest, wo ich dich hinstelle und halst den Mund, sonst sind wir geschieden und kannst noch erleben, daß ich dich trotz Onkel und Million und Braut, n, r. u» u» rn rr» rg rs l-' n, i großen Friedhof aussuchen, wo in der Fürslen- gruft Goethe und Schiller schlummern, wo Frau von Stein unter marmornem Denkmal schläft. Ihr müßt zur Jakobskirche gehen, wo Wei mar früher seine Toten bestattete, wo unter ragenden Bäumen die Kinder spielen, wo kaum noch ein Hauch zu spüren ist, daß hier einst ein Friedhof gewesen. Da umschließt ein zierliches Gitter eine Grabplatte, auf der ein paar ver welkte Blumen liegen. Viele kommen alljährlich nach Weimar, wenige suchen diese Stätte auf. Nur die Kinder spielen hier, und die Amseln singen von den Bäumen an stillen Friihlings- abcuden. Und im Mai klagt die Nachtigall aus den verwilderten Büschen. Die hier schläft, war auch ein kleines, ver irrtes Vöglein, das das Schicksal einem Großen auf den Weg wehte. Und die Neider um- gisteten ihn und das klein« Ding, das ihm ein behagliches Heim gezimmert, das seiner Seele nahe war, mochte es auch den Sonnenslug seines Geistes nicht begreifen. Von diesem Grab findet ihr kein Bild in den ach! so zahlreichen „Goethe-Geschäften" der Stadt man hat cs dem Dichter heute noch nicht verziehen in der Stadt an der Ilm, daß er das Blumenmädchen sich zur Gattin wählte; man rümpft die Nase, wenn man von ihr spricht und möchte sie austilgen aus dem Leben des Großen. Und stand doch keine seiner Seele so nahe, wie sie. Legt Blumen auf ihr Grab, wenn ihr nach Weimar kommt, auf das Grab der kleinen Christiane! Dort bleibt sie stehen. Dann schauen sich beide in die Augen und beginnen auf den» Grunde ihrer Seele zu lesen. „Was soll ich dir sagen, o mein Geliebter?" spricht Friederike. „Hörst du im Busch die Nach tigall weinen und klagen? So möchte auch mein Herze schluchzen und nimmer ruhig werden. Denn ich weiß, o mein Geliebter, daß du heute zum letzten Male bei mir gewesen bist. Erschrecke nicht, suche auch nichts zu verbergen. Meine Seele fühlt, daß unser Traum zu Ende ist. Das, was wir höhere Macht, göttliches Walten hei ßen, zwingt dich, den Weg in das Leben und in den Kampf zu gehen, Die Menschheit braucht dich. Nimmer aber darfst du mir gehören, wie ich bisher als liebend Weib geträumt. Ich wollte dich, nur dich ganz allein. Heute ist mir die Erkenntnis geworden, daß dn nicht allein für mich geboren wurdest. Woher ich diese Worte weiß? Ich vermags nicht zu sagen. Ich höre neben nur cin Flügelrauschen, als sei eine der göttlichen Gestalten neben nur, und spreche mir die Worte vor, daß ich sie nur nachzusagen brauche. Und ich sehe ein Bild. Dich sehe ich, und dein Haupt bekränzt grünender Lorbeer. Ja, ein Dichter bist du, o mein Ge liebter, ein Dichter unserer ganzen, unserer gro ßen Welt ... Ich lasse dich deine Straße ziehen. Meine Liebe aber begleitet dich und folgt dir auf allen deinen Wegen. Meine Liebe wird nie erlöschen, sie wird dir bleiben, selbst wenn unsere Körper wieder Staub geworden und wir längst in unserer Heimat sind, von der wir als Pilger und Wanderer auf die Erde heradtamen. Die Liebe, die du mir in den seligsten Stunden mei nes Lebens geschenkt, sott mir bleiben und mein ganzes Leben erfüllen, das nun liebearm und einsam werden wird. . . Komm, o mein Gelieb ter, küsse mich noch einmal. Zum Abschied küsse mich. Dieser letzte Kuß soll mir heilig sein, er soll mir das letzte deiner Liebe geben." . . . Wolfgang Goethe war über die Seelcnbeichte Friederikens bis in die tiefsten Tiefen seiner Seele erschüttert. Er kämpfte einen furchtbaren Kampf, der seine Seele aufjchreien ließ. Worte aber fand er nicht. Heiliges Schweigen umfing die beiden. Denn nun war auch die Nachtigall verstummt. Zum letzten Male in ihrem Leben fanden sich ihre Lippen zu einem innigen Kusse. Er sagte alles, was sie sich gewesen. Dann rissen sie sich los. Den Mund Friederike Brions umspielte ein Lächeln, so selig verklärt, wie es einst die Mut ter des Herrn gekannt haben mag, als ihr der Engel die frohe Botschaft der Verheißung brachte. Ihre Augen begannen zu glänzen, wie die Tausende leuchtender Sterne im All. „Gehe nun, o mein Geliebter," sprach sie und schaute Wolfgang Goethe fest in die Augen. , „Habe Dank für deine Liebe. Gott der Herr sei mit dir!" Noch ein letzter fester Händedruck, ein letzter Blick, dann riß sich Wolfgang Goethe los. Draußen am Gartenzaun hatte er sein Pferd angebunden. Er löste die Halfter und schwang sich auf. Ein letztes heftiges Aufatmen, cin Schier übermächtiger Wille gebot seinem Herzen Ruhe . . . Wolfgang Goethe sprengte hinaus aus , Sesenheim. Gesenheim Zum 176. Geburtstage Johann Wolfgang von Goethes Geboren an» 28. August 1749 Von Walter Steeger Silbern glänzt der Mond über den Dächer»» Sesenheims. Nach des Tages reicher Last und Mühe sind die Menschen schlafen gegangen. Im Pfarrgarten schluchzt die Nachtigall. Zwei Tage hat sie geschwiegen. Heute »st das Weh ihrer Seele durchgebrochen und findet er greifenden Ausdruck im klagenden Liede . . . Die blondzöpfige, blauäugige Friederike, des Pfarrers Brion sonst immer lustiges Töchter lein, ist heute gar seltsam still. Aber auch Wolf gang Goethe, der Straßburger Student der Rechte, vermag nicht zu sprechen und zu scherzen. Und doch möchte er so gern, sich all das voin Herzen herunterreden, was er muß. Daß ihn sein Lebens- und Tatendrang hinausdrängt in die Welt, daß er muß und nicht anders kann! Wie weh tut es ihm doch, das Mädchen so wortlos neben sich sitzen zu wissen. Und er möchte so geri» noch einmal ihr Helles, fröh liches Lachen hören, in die leuchtenden Augen ihr schauen, darinnen sich ihre ganze Seele spie gelt: hell und klar und voll keuscher Reinheit. „Riekchen", spricht Wolfgang Goethe weich und zieht das Mädchen an seine Brust, „willst du mir nicht sagen, warum dl» heute so still und traurig bist?" Friederike zuckt ein wenig zusammen, als der Geliebte sie gerufen. Ihr Blick war in weite, unbegrenzte Fernen gerichtet gewesen. Nun ruft sie der Geliebte zurück. Ihre Seele nimmt Abschied von dem Lande ewiger Glück seligkeit. Wäre sie erst dort. Alles Menschen leid, das je die Brust durchziehen kann, ist dann ausgelöscht, vergessen. Nimmer ein schmerzvol les Erdendasein. . . Ach, sie weiß, daß der Geliebte heule zum letz ten Male neben ihr gesessen, zum letzten Male ihren Mund geküßt hat. Hinaus in das Leben wird er eilen, das ihn fordert und braucht, llnd dann wird in seinen» Herzen langsam, ganz langsam ihr Bild verblassen. Einer anderen wird er wieder seine Liebe schenken. Mehr vielleicht noch als ihr, die sie ihm doch nur Ge liebte war. . O, ihre Seele weiß das. Und doch fürchtet sie sich vor der Stunde, die den Abschied bringt. Aber: sie will stark sein und sich nicht merken lassen, wie sehr sie leidet, welch tiefe Wunde ihr Herz empfangen. Mit fröhlichen Augen und lachendem Munde will sie den Geliebten ziehen lassen.... Sie lehnt ihren blonden Kopf an die Brust Wolfgang Goethes. Ganz deutlich hört sie sei nen Herzschlag, der heute iin ungleichen Takte schlägt. llnd noch einmal fragt Wolfgang Goethe nach ihren, Stillsein. Ganz anders spricht er heute wie sonst. Da fleht Friederike auf, faßt ibn bei der Hand und geht mit ihm an das Eartentor. Sinn dafür habe. Ich bin nicht fischblütig, wie du, und mir ist auch nicht wohl. Die Sache wird -er gewünscht Haft.' Ein Dichter aus dem Berliner Nomantiker- kreise, der Goethe in Weimar besuchte, bat den Dichter des Faust beim Abschied um ein An denken. Goethe nahm eine neue Feder, tauchte sie cin und schrieb ein paar Zeilen. Dann gab er den» Berliner Romantiker — nicht etwa das geschriebene Blatt, sondern die Feder. Der Ro- muntiter steckte die Feder lachend in die Tasche und sagte zu Goethes größter Verblüffung: „Exzellenz, waruin nicht lieber eine vollständige Eans?" * Ottilie Goethe berichtete früh am Morgen ibrem greisen Schwiegervater, daß bei einein Ball am gestrigen Abend die polnische Sängerin, Fräulein von... ska, höchst unangenehm aus gefallen sei, weil sie in unschicklichster Weife eine Mazurka getanzt habe. Der alte Goethe sah mit unerschütterlicher Ruhe auf seinen Frühstückstijch. „So", murmelte er, „in der Tat? Wie tanzte sie denn?" — „Die Röcke flogen ihr um die Knie, und sie selber dehnte und bewegte sich beinahe münadenhaft. Es war ein rechter Skandal." — Der greise Dichter zog mit einem Ruck seine Weste zurecht, lehnte sich in seinen Stuhl zurück und sagte voller stiller Traurigkeit: „Wie schade, daß ich nicht dabei ge wesen bin." * Als der Waisenvater Johannes Falk noch der Weimarer Elegant und Satirendichtcr war. äußerte er sich einmal in Goethes Gegenwart höchst abfällig über den alten Zelter, Goethes sehr verehrten Intimus. Er bemäkelte ferne wenig salonmäßigen Manieren und schloß mit den Worten: „Was soll man denn zu einem Menschen sagen, der auf den Fußboden spuckt?" — „Was soll man zu mir sagen," fragte Goethe schwer geärgert und senkte hohnvoll die Mund winkel, „ich spucke auf euch alle!" Goethe Anekdoten Als Weimar preußische Einquartierung be kommen hatte, sagte ain Abend iin „Erbprinzen" ein alter Haudegen und Major zu seinen Kame raden: „Ich wohne da recht sauber bei einem Gothe oder Goethe, oder wie der Kerl nun heißt." Ein junger Leutnant erlaubte sich, „ganz gehorsamst" den Herrn Major darauf auf merksam zu machen, daß sein Ouartierwirt der berühmte Verfasser des „Werthers" und des „Götz von Berlichingen" sei. Der alte Hau degen brummte etwas in seinen Schnauzbart, das klang wie: „Kurios, kurios". Dann knurrte er: „Na ja, ich habe den Kerl schon aus den Zahn gefühlt, er scheint gehörige Mucken im Kopf zu haben!" * Goethe und Beethoven gingen gemeinsam in Karlsbad spazieren. Auf allen Wegen wichen ihnen ehrerbietig die Vorübergehenden aus und grüßten sic. Goethe war über die ständig« Störung der Unterhaltung ungehalten und sagte: „Es ist verdrießlich, ich kann mich der Komplimente hier gar nicht erwehren," Beet hoven erwiderte ruhig lächelnd: „Mache», sich Ew. Exzellenz nichts daraus, die Komplimente gelten vielleicht nur mir." gung aufnahm, daß sein Geld nur unter der Be dingung im Geschäft bleiben sollte, daß ich Käthe heirate, geschah dies doch, weil er eben zu mirsenterbe! Vertrauen hatte. Ich bin somit für die Million'