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* Tiere, die nicht gezähmt werden können. Es gibt nur wenige Tiere, die ver Mensch durch Geschicklichkeit und Geduld nicht seinem Willen zu unter- wcrsen vermöchte. Merkwürdigerweise widerstreben jedem Zähmungsvcrsuch aber nicht etwa die größten und stärksten Vertreter des Tierreichs, sondern ver hältnismäßig kleine und schwache Tiere. So ist es z. B. noch niemals gelungen, den afrikanischen Wildhund zu zähmen. Auch der tasmanische Wols ist noch nie mals gezähmt worden. Alle Mühe, die man an diesen beiden Tieren ver schwendet, ist vergebens; denn sie be halten unweigerlich ihre wilden und bösartigen Instinkte, obzwar alle anderen Arten von wilden Hunden, selbst von Wölfen, in hohem Maße gelehrig sind, vorausgesetzt, daß sie in die richtigen Hände kommen und noch nicht zu alt sind. Schwer zähmbar ist übrigens auch das Zebra. Erfahrene Dresseure bezeichnen es als leichter, einen Elefanten, ja selbst einen Löwen oder einen Tiger zu zähmen als dieses Harm- lose Tier. Absolut unzähmbar ist da gegen der schwarze Jaguar, der, selbst wenn er ganz jung in Gefangenschaft gerät, seinen wilden und tückischen Charakter beibehält. In gewissen Gren zen gilt dasselbe auch vom Leopard, der zwar dazu gebracht weiden kann, vor übergehend Frieden mit dem Menschen zu schl'eßen, aber aus die Dauer doch immer wieder in den Zustand gesühr- licher Wildheit verfällt. Ebenlo verhält es sich mit dem nordamerikanischen Luchs. * Die Zwiebel als Arzneipflanze. Es ist vielleicht nur wenigen bekannt, welche Heilkraft in der Zwiebel steckt. Im Mit- telalter hatte man deren Wert allerdings schon erkannt, denn zerriebene Zwiebel aus den kahlen Kops gelegt und dort längere Zeil einwirten lassen, galt als erfolgreiches Mittel, den Haarwuchs zu kräftigen und zu erneuern. Die Heil kraft der Zwiebel ist bei Husten und Hei serkeit von geradezu erstaunlichem Erfolg. Man zerschneidet die Zwiebel in kleine Stückchen und steckt sie in eine weithalsige Flasche. Dann wird Zucker oder Kandis darübergestreut und die Flasche an einen mäßig warmen Ort gestellt. Ler Saft, der sich entwickelt, wird dem Er krankten teelöffelweise eingcgeben, und der gute Erfolg wird nicht lange aui sich warten lassen. Auch bei Geschwüren bewährt sich die Zwiebel als Heilmittel. Man braucht nur eine große Zwiebel- schcibe aus die Geschwulst zu legen, doch muß sie davon vollkommen bedeckt sein. Mit Hilse eines Leinenstreisens wird die Zwiebelauslage daraus befestigt. Das Geschwür erweicht bald und alle Un reinigkeiten kommen heraus. Dieses Mittel ist vollkommen schmerzlos, es kühlt und unterstützt den Heilprozeß. -f- Durch Unachtsamkeit kann cs ge schehen, daß ein Kind irgendeinen Fremdkörper verschluckt. Der erste Ge danke, der sich in solchen Fällen rinstellt, ist natürlich, so schnell als möglich ein Brechmittel zu geben. Dieses Mittel ist aber entschieden schädlich, denn durch Brechen wird der fremde Körper nicht ausgeführt, sondern die Schleimhäute des Magens werden angegriffen und die Speiseröhre wird womöglich verletzt. Zu erst gibt man dem Patienten etwas zu essen, und zwar solche Speisen, die eine bedeutende Masse darstellen und somit eine dichte Hülle für den Fremdkörper bilden. Dann erst kann man das Brech- mittel anwendcn. Bohnen, Kartoffeln, Erbsen, Honigbrot usw. leisten gute Dienste. Im Weltall. -i- Der prähistorische Mensch als Waffenschmied. Wie weit vorgeschritten in seinen technischen Kennmissen schon der prähistorische Mensch war. erhärten die Feststellungen, die im Anschluß an die Aussindung eines chinesischen Was- scnlagers aus der Bronzezeit gemacht werden konnten. Die betreffenden Waf fen, teils Schwerter, teils Lanzen, sind nämlich nicht nur ausfallend crakt ge arbeitet, was man schon früher bei ähn lichen Funden seststellen konnte, sondern auch kunstvoll verzinnt. Die Zinnschicht ist so geschickt angebracht, daß man zu nächst geglaubt hat, es mit einem massiven Zinnprodukt zu tun zu haben. Erst die genauere Untersuchung ergab, daß der Kern der Waffen aus Bronze besteht. Die verwandte Legierung setzt sich aus Kupfer, Zinn, Blei, Eisen und Zink zusammen nebst geringfügigen Bei mengungen von Magnesium, Nicke! und Arsen. Der Hauptbestandteil ist Kupfer, das mit mehr als 8t) 7L in der Mischung vertreten ist. Die Deckschicht besteht jedoch ausschließlich aus Zinn, das nach beende tem Guß auf Grund eines außerordent lich feinen Verfahrens aus das sorgfältig geglättete und polierte Werkstück ausge tragen worden sein muß. Dank dieser außerordentlichen Arbeit haben sich die Wassen in völlig tadellosem Zustand bis aus den heutigen Tag erhalten. Aach er folgter Verzinnung wurden sie einem zweiten Schliff- und Polierprozcß unter worfen, um die gewünschte Schärfe und Cvitzigkeit zu erzielen. Erstaunlich ist der hohe Grad der Härte, den die Waf fen bei ausfallend großer Bruchfestigkeit auswcisen. Die Herstellung von Stücken dieser Art wäre selbst für einen modernen Arbeiter eine schwierige und komplizierte Ausgabe. Um so mehr ist die Leistung zu bewundern, die jene vorzeitlichen Was senschmiede zuwege brachten, zumal sie nur über Arbeitsmittel verfügten, die im Vergleich zu denen, die uns heut zur Verfügung stehen, von geradezu kläglicher Unzulänglichkeit gewesen sein m.ssen. * Malkarcis. 1 Pfund bester Reis wird blanchiert und dann mit viel Wasser gargekocht, ohne daß er aber zerkocht. Dann schüttet man ihn aus ein Sieb, be gießt ihn mehreremal mit kaltem Wasser und läßt ihn gut abtropsen. Inzwischen reibt man vier Apelsinnen aus Zucker ab, besreit sie dann sorgfältig von der Schale, schneidet das Fleisch in je sechs Teile, die man einzuckert und, zugedeckt, kaltstellt. Nun schüttet man den Reis in eine flache Kasserolle, gießt dreivienel Flasche guten Weißwein, den Säst einer Zitrone und zweier Apelsinen, sowie 375 Gramm Zucker dazu und locht das Ganze auf lebhaftem Feuer unter fleißigem Rühren dick ein. Alsdann rührt man den abgcriebenen Apelsinenzucker darunter, füllt den Neis in die mit kaltem Wasser ausgespülte Form und läßt ihn aus Eis recht kalt werden. Beim Anrichten stürzt man den Reis aus eine Schale und ver ziert ihn mit den Apclsiucuschnittcn. Den entstandenen Saft locht man mit wenig Zucker und Weißwein aus und gießt diesen dünnen Sirup kalt über den Reis. * Gebratene Kalbsmilch Die ge wässerten und gebrühten, gut gehäuteten Kalbsmilche werden in Scheiben ge schnitten, mit seinen Speck- und Sar- ocllenstreisen gespickt und auf beiden Seiten in geldgemachter siedender But ter hellbraun gebraten. * Kalte HeringSsauce. Zwei schöne Salzheringe werden 6 biS 8 Stunden in Milch gelegt, abgewaschcn, abgetrocknct, gehäutet, entgrätet, sehr sein gehackt und nebst drei hartgekochten, zerquetschten Eidottern, etwas seinem, weißem Pfeffer, fünf bis sieben Eßlösseln feinem Ql und lechs bis sieben Löffeln mildem Wein essig mit einer kleinen Neibkeule zu dick flüssiger Sauce gerührt. * Gefährlich. „Aber Mensch, Sie ver zehren )a eine Weintraube!" — Vege tarier: „Nun eben, Früchte sind ja meine einzige Nahrung." — „Tas weiß ich. Aber fürchten Sie denn nicht, eine „Reb laus" mit hinunterzuschlucken?" * Weiter Weg. „Haben Sie denn schon gehört. Frau Nachbarin, daß die Burg über unserem Städtchen an einem Ame rikaner verlaust ist?" — „I, daS wäre aber doch jammerschade, wenn die schöne Burg nach Amerika käme!" -t- Die junge Hausfrau. Gatte (zu feiner jungen Frau, die am Herde sicht): „Was lochst du denn da?" — Junge Frau: „Bis jetzt ist es Rinderbraten!" H Unverzagt. Papa: „Diesmal hast du ein schlechtes Zeugnis! Ich Hosse, daß das nächste besser sein wird!" — Söhn chen: „Lw ist's recht, Papa! Nur den Mut nicht sinken lassen!" * Bange Ahnung. Der kleine Hans, des Nachts aus dem Schlaf fahrend: „Mamachen, hörst du nicht? Der Papa scheint unten an der Haustür sehr heftig zu läuten!" — Mama (seufzend): „Ja, der scheint heute wieder sehr — läut- selig zu sein!" Worträtsel. In Frankreich ward es einst geehrt Als Feldmarschall; Wird ein ck dazu beschert, Jst's ein Metall. Umstellungsrätsel. In stolzer Höh' prang' ich am Baum; Doch wenn du umstellst meine Zeichen, Dann mühet sich, du glaubst es kaum, Die Männerwelt, mich zu erreichen. Auslösungen tn nächster Nummer. Auslösung der Schachaufgabe aus voriger Nummer: Weiß. Schwarz, 1.1,s8—13, Ke4—63, 2. Vs7—cö, beliebig, 3. voü—e3 matt. t...... »6—s5, 2. Üe7—öS, beliebig, 3. vag—c3 matt. L. 1. 8e8-ä6, 2.I)e7-e7s, Lc.4-63 (äs) 3. Ve7—e3 matt. 0. 1...... Le4—64, 2.Ov7—ö1, beliebig, 8. Vst—c3 matt. 0. t...... beliebig, 2. Vs7—b4-s, Lc4—63, 3. vbl—o3mait-