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Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher uns von jeder Veränderung Kenntnis® zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Cröllwitzer Actien-Papierfabrik zu Halle a. S. Dem Geschäfts-Bericht über die Betriebszeit 1. Juli 1898/30. Juni 1899 entnehmen wir unter Hinweis auf die Mittheilung in Nr. 79 Folgendes: Die Ergebnisse des Geschäftsjahres waren infolge weiterer, nicht unerheblicher Preisrückgänge in unseren Erzeugnissen, namentlich in den besseren Papiersorten, nicht so günstig wie die des Vorjahres Während der Bruttogewinn des Letzteren 683826 M. 88 Pf. betrug, stellt sich der diesmalige auf 620855 M. 58 Pf. Der Betrieb war normal, und von Verlusten blieben wir verschont. Die Papier- Erzeugung bezifferte sich auf 5016210 kg (gegen 4867 576 kg i. V.). Die Papier-Fakturirung bezifferte sich auf 1945962 M. 80 Pf. (1981073 M. 18 Pf). Die Aktiven erhöhten sich um 2863 M. 11 Pf. für ein neues Kesselhaus, um 78681 M. 20 Pf. für Dampfkessel, einen Kalander, eine Schneidemaschine, Umbau der 4. Papiermaschine, Liniirmaschine, 4 Stoffpumpen, Walzenschleifmaschine usw., auf Acker-Konto um 2647 M. 54 Pf. als Zahlung der sechsten Jahresrente für das Kies lager in Trotha, um 7 662 M. für Zellstof-Sortirer, um 2429 M. 7 Pf. für Rohrleitungen, um 6562 M. 10 Pf. für einen Schlackenbrecher, Verdampfapparat usw., um 8 476 M. 73 Pf. für einen neuen Kohlen rumpf, Kohlenwagen usw. Der frühere kaufmännische Leiter unserer Gesellschaft, Herr Alfred Bergmann, ist aus Gesundheitsrücksichten am 1. Juli v. J. aus dem Vorstande unserer Firma ausgeschieden, er blieb jedoch unserem Unternehmen insofern erhalten, als er seit dem 22. Oktober v. J. dem Aufsichtsrathe unserer Gesellschaft angehört. Papier- und Tapetenfabrik Bammenthal vormals Scherer & Dierstein Act.-Ges. in Bammenthal. Dem Bericht über das Geschäftsjahr 1898/99 entnehmen wir zur Ergänzung des in Nr. 83 Mitgetheilten Folgendes; Die in unserem letzten Bericht erwähnte »Vereinigung deutscher Tapetenfabrikanten« ist, trotz vielfacher Anfeindungen von Seiten einiger weniger aussenstehender Händler und Fabrikanten, bestehen geblieben und wirkt in jeder Hinsicht segensreich für das ganze Fach. Nur dadurch war es möglich, die nothwendige Besserung der Preise aufrecht zu erhalten. Wir waren auch im verflossenen Jahr vollauf beschäftigt und sahen uns genöthigt, zwei weitere Druckmaschinen sowie einige Hilfsmaschinen neu aufzustellen. Bei dem gegenwärtig herrschenden Mangel an Arbeitern, besonders an jüngeren Arbeits kräften, waren auch wir in die Nothwendigkeit versetzt, die Löhne bedeutend — durchschnittlich um 20 pCt. — zu erhöhen; ebenso mussten wir infolge des enormen Aufschlags auf Messing und mit Rücksicht auf die schwierigen und komplizirten Muster für die Stecherei der Druckwalzen und Formen wesentlich grössere Aufwen dungen machen. Die Preise für Roh- und Hilfsstoffe sind — mit Ausnahme von Kohlen, für welche dieses Jahr höhere Preise bezahlt werden müssen — gegen voriges Jahr nicht wesentlich verändert. Für das laufende Jahr haben wir die Vergrösserung unserer Arbeiter wohnungen in Aussicht genommen; ferner sind wir z. Zt. mit der Einrichtung von Azetylengasbeleuchtung für sämmtliche Fabriklokali täten beschäftigt, wodurch wir in den Stand gesetzt werden, auch bei Nacht koloriren und dadurch günstiger arbeiten zu können. Unser Delkredere-Konto wurde im abgelaufenen Jahre durch den uner warteten Konkurs einer der angesehensten Firmen des Faches leider in beträchtlichem Maasse in Anspruch genommen, sodass 10674 M. 51 Pf. davon verbraucht worden sind; wir beantragen, fragt Konto wieder um diesen Betrag zu vervollständigen. Die Aussichten für das nächste Geschäftsjahr dürfen wir nach den bereits vorliegenden Aufträgen als günstig bezeichnen und glauben bei der nächsten Bilanz ein gleich befriedigendes Ergebniss (6 pCt. Dividende) in Aussicht stellen zu können. । Maschinenbauanstalt Gölzern (vorm. Gottschald & Nötzli) in Gölzern, Sachsen. Dem Geschäfts-Bericht über das Betriebsjahr vom 1. Juli 1898 bis 30. Juni 1899 entnehmen wir Folgendes: Der im vorigen Jahresberichte erwähnte flotte Geschäftsgang hat auf die Dauer des Geschäftsjahres so ausgehalten, dass wir dem neuen Jahre ganz bedeutende Aufträge überschreiben konnten. Die im vorigen Berichte erwähnten durchgreifenden Fabriksumbauten konnten zum grössten Theil im letzten Geschäftsjahre fertig gestellt werden, bis auf die Vergrösserung des Kesselhauses zum Einbau eines neuen Reserve-Dampfkessels. Wir haben in dem vergangenen Jahre den bisher grössten Umsatz erzielt, wobei uns die Erweiterungs bauten zu statten kamen. Das Ergebniss ist daher recht befriedigend. Um die umfangreichen Bestellungen bei den sehr kurz bemessenen Lieferterminen rechtzeitig fertig zu stellen, mussten wir unter Auf bietung aller Kräfte sehr viel Ueberstunden arbeiten und konnten daher leider von den im letztjährigen Berichte in Aussicht genom menen sehr nöthigen Werkzeugmaschinen nur eine Drehbank an fertigen. Es bleibt dem neuen Jahre Vorbehalten, dies nachzuholen. Nach Abzug der General-Unkosten ergiebt der Geschäftsabschluss einen Rohgewinn von 149180 M. 64 Pf. Abzüglich der nunmehr von den Salden der einzelnen Konten ohne Berücksichtigung der letzt jährigen Neuanschaffungen berechneten Abschreibungen von 34312M. 78 Pf. bleibt ein Reingewinn von 112890 M. 71 Pf. Nach Abzug von 22678 M. 14 Pf. statutarischer Tantiemen schlagen wir vor, 810C0 M. als 9 prozentige Dividende auf 900000 M. Aktien-Kapital (im Vorjahr 8 pCt.) zu vertheilen und von dem verbleibenden Rest unter Hinzu ziehung des vorjährigen Uebertrages von 1977 M. 20 Pf. dem Unter stützungsfonds 4000 M., der Fortbildung»- und Handwerkerschule 1000 M.. für Gratifikationen 5000 M. zu überweisen und 1289 M. 77 Pf. auf neue Rechnung vorzutragen. Pressspanfabrik Untersaebsenfeid, Actiengesell- schäft vorm. M. Hellinger in Untersachsenfeld bei Schwarzenberg, Sachsen. Dem Bericht über das am 31. Juli d. J. beendete Geschäftsjahr entnehmen wir Folgendes: Der Absatz in unseren Fabriken war auch im abgelaufenen Ge schäftsjahre schleppend, die Preise haben sich nicht erholt, und der Nutzen blieb knapp, da sich jedoch die Lage unserer Abnehmer etwas gebessert hat, und wir von äusseren schädlichen Beeinflussungen ver schont blieben, haben wir einen günstigeren Abschluss als im Vor jahre erreicht. Im neuen Geschäftsjahr scheint sich ein etwas regeres Leben zu entwickeln. Der Brutto-Gewinn beträgt 101857 M. 87 Pf., wovon 46867 M. 87 Pf. zu Abschreibungen verwendet werden. Unsere Abschreibungen erreichen damit die Hälfte des Aktien-Kapitals. Der Reingewinn von 66COO M. wird wie folgt vertheilt: dem Reservefond 2800 M., dem Dekort und Agio-Konto 1720 M., dem Aufsichtsrath 8990 M, der Direktion 3990 M., für Beamte und Arbeiter 8000 M., 41/2 prozentige Dividende 40500 M. (im Vorjahr 2 pCt.). Die von der Firma Gretschel & Ulbrich in Dresden-A., Gärtnergasse 8, betriebene Luxuspapierfabrik wurde mit sämmt- lichen Aktiven und Passiven an Herrn Anton Max Arnold, Dresden, verkauft, der das Geschäft in vergrössertem Maass- stab unter unveränderter Firma weiterführt. Die unter den Firmen Zucker & Co. und Sachs & Co. in Erlangen betriebenen Sebreibwaaren-Fabriken sind in eine Aktiengesellschaft umgewandelt unter der Firma Zucker&Co. A.-G., Schreibwaarenfabrik. Das Grundkapital beträgt 550000 M. und ist in 550 auf den Inhaber lautende Aktien zu je 1000 M. eingetheilt. In die Aktiengesellschaft werden als Einlagen eingebracht und von der Gesellschaft in Anrechnung auf das Grundkapital übernommen 1. die Immobilien des Herrn Karl Zucker, Inhaber der Firma Zucker & Co. mit 120000 M., dessen Maschinen und Geschäftseinrichtungen mit 60000 M., dessen weitere Einlagen mit 240113 M. 21 Pf., Summa 420113 M. 21 Pf. 2. die Sacheinlagen des Herrn Hans Sachs, Inhaber der Firma Sachs & Co., mit 100000 M. Als Mitglieder des ersten Aufsichtsraths wurden gewählt die Herren Kommerzien- rath Emil Kränzlein, Vorsitzender, Kommerzienrath Johann Veit Hertlein, stellvertretender Vorsitzender, Rechtsanwalt Ludwig Martin und zum Vorstand der Gesellschaft die Herren Kom merzienrath Karl Zucker und Kaufmann Hans Sachs, alle in Erlangen. Konkurs-Aufhebungen. Josef Zeitler, Schreibwaaren- handlung in Straubing. — Bernhard Zedler, Buchbinder meister in Sagan. o Herr Lennart Äkesson, früher in Luzern, z. Zt. Fabriks disponent der Zellstoff- und Papierfabrik in Jämsänkoski, Finland, theilt uns mit, dass er auf eigene Rechnung eine neue Zellstoff-Bleicherei und Papierfabrik unter dem Namen Jalka- ranta Papierfabrik bauen wird. Die neue Fabrik wird, in der Nähe von Lahtis in Finland liegen, woselbst Herr Akesson seit 12. d. M. wohnt. Fabrikbrand. Montag, 9. d. M., vormittags 101/2 Uhr, brach in dem Trockenhause und Lager der Papier- und Pappenfabrik von Sieger & Sohn bei Zülpich, Rheinland, Feuer aus, welches in kürzester Zeit das Gebäude bis auf die Mauern zerstörte und sämmtliche Einrichtungen sowie Vorräthe ver nichtete. Das Feuer wurde auf das erwähnte Gebäude be schränkt, und der Fabrikbetrieb ist durch das Brandunglück nicht gestört. Das Feuer soll durch verbotenes Rauchen und Unachtsamkeit eines Arbeiters entstanden sein. Der Schaden beläuft sich auf etwa 30000 M. und ist durch Versicherung gedeckt. Grosse Ansichtskarten-Bestellung. Wie »Posener Zeitung« meldet, wurde von einer Pariser Firma im Auftrage des Komitees der Pariser Weltausstellung den Vereinigten Papierwaarenfabriken S. Krotoschin in Kosten, Prov. Posen, die Herstellung des gesummten Bedarfs an Ansichts karten und Alben für die Weltausstellung übertragen. 24 Mil lionen Stück seien schon fertig gestellt, der ganze Bedarf wird 50 Millionen Stück erreichen.