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1224 PAPIER-ZEITUNG Nr. 29 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschinerstr 97—103, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Vorrichtung zum Verteilen von Flüssigkeiten, insbesondere zum Aufbringen der Stoffmasse auf das Langsieb der Papier maschinen von George David Picard in Brüssel. DRP 169391. (KL 55) Bei dieser Vorrichtung ist mit dem feststehenden Zu flußbehälter ein in seiner Höhenlage verstellbarer Behälter verbunden, aus welchem die zu verteilende Flüssigkeit frei, ohne Anwendung von Einstellvorrichtungen, wie Hähne oder dergl., abfließen kann, indem der Abfluß lediglich durch Heben und Senken des Behälters geregelt wird. Der bewegliche Behälter ist mit dem feststehenden Sammel behälter durch ein aus Röhren oder Stangen bestehendes Gelenkparallelogramm derart verbunden, daß beim Senken des ersteren Behälters stets die wagerechte Lage seines Bodenteiles gesichert bleibt. Dabei ist der bewegliche Behälter mit einem festen Lineal verbunden, dessen Stellung zu einer festen Skala die Größe der Flüssigkeitsabgabe anzeigt. Außer den festen Skalen ist noch eine Skala mit ver stellbarer Teilung, z. B. in Gestalt einer Nürnberger Schere, angeordnet, auf der die Stellung des beweglichen Gefäßes und demnach die Menge der austretenden Flüssigkeit an gezeigt wird. Wegen der Einzelheiten muß auf die ziemlich umfang reiche Patentschrift verwiesen werden. Verfahren zur Herstellung der rastrierten Bilder für die Farbformen eines Mehrfarbenrasterdruckes von H. Grünbaum in Kassel. DRP 166 155. (Kl. 15) Die Erfindung soll den photographischen Drei- und Vierfarbendruck verbessern. Während bei den bekannten Verfahren die drei oder vier photographischen Aufnahmen, mittels welcher die Druckplatten der drei oder vier Farben hergestellt werden, nacheinander — also jede Farbe für sich — erfolgten, ge schieht hier die Aufnahme aller drei oder vier Farben auf einmal in einem einzigen Verfahren. Zu diesem Zwecke werden von dem wiederzugebenden Bilde Konturabzüge gemacht und in diesen drei oder vier Tuschzeichnungen für die blaue, rote, gelbe und graue Platte angelegt. Diese drei oder vier Tuschzeichnungen werden in einer bestimmten, weiter unten beschriebenen Stellung zueinander auf einer Platte vereinigt und zusammen durch den Raster photographiert. Durch diese gemeinsame Aufnahme wird unter der Vor aussetzung eines verzeichnungsfreien Objektivs unbedingtes Registerhalten gewährleistet, Verkürzung und Vereinfachung der Arbeit und damit Verbilligung erzielt. Auf ein quadratisches Blatt Ä-B-C-D werden durch den Mittelpunkt E Linien F-G und H-J gezogen, welche parallel zu den Seiten des Quadrates laufen. Sodann werden die beiden Diagonalen A-C und B-D gezogen. Auf diesem Blatt ist nun in das Feld E-J-C-F die Tuschzeichnung für die rote Druckform so zu befestigen, daß ihre Längsachse genau in der Richtung der Linie E-J verläuft. In dem be nachbarten Feld H-E-F-D wird die Tuschzeichnung für die blaue Druckform so befestigt, daß ihre Längsachse mit der Diagonale D-E parallel läuft. Die Tuschzeichnung für gelb und diejenige für grau werden, erstere im Felde A-G-E-H, letztere im Felde E-G-B-J, einander gegenüberstehend und, mit ihrer Längsachse zur Linie E-G einen Winkel von 20 0 bildend, befestigt, wobei beide Winkel den gemeinschaft lichen Scheitelpunkt X haben. Durch diese Stellung vermeidet man die sonst beim Drei- und Vierfarbendruck leicht auftretenden Moire bildungen, welche durch das Ueberschneiden der Raster linien entstehen; sie legt gleichsam die vier Stellungen der Platten zueinander fest, welche man bisher bei den drei oder vier aufeinander folgenden Aufnahmen durch Drehen zu erreichen suchte. Patent-A n Spruch: Verfahren zur Herstellung der rastrierten Bilder für die Farbformen eines Mehrfarbenrasterdruckes, dadurch ge kennzeichnet, daß von den nicht rastrierten Teilbildern für die verschiedenen Farben eine gemeinsame Rasteraufnahme unter verschiedener Orientierung zu der Linienrichtung des Rasters gemacht wird. Vorrichtung zum Aufträgen einer Farbschicht auf Papier, bei der eine sich drehende Farbbürste und eine bewegliche Schablone zur stellenweisen Bedeckung des Papiers vorgesehen ist von Gaut 6 Blancan in Paris. DRP 166 138. (Kl. 54) Diese Vorrichtung gehört zu denjenigen, bei welchen mit einem Farbenauftrag zu versehende Papierblätter nach Aufbringen einer Schablone von einer sich drehenden Farb bürste bestrichen werden. Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art werden die Papierblätter (Umschläge, Karten und dergl.) an sich drehende und gleichzeitig sich ver schiebende Farbbürsten mittels eines endlosen Bandes her angeführt, das eine absetzende Bewegung nach der gleichen Richtung macht. Die Papierblätter werden einzeln auf einanderfolgende Stellen des Bandes gelegt. Der hierbei beschäftigte Arbeiter kann daher die mit einem Farben auftrag versehenen Papierblätter nicht selbst wegnehmen und aufstapeln, es ist vielmehr ein am hinteren Ende der Vorrichtung stehender zweiter Arbeiter nötig. Abgesehen davon erfordert auch eine mit endlosem Bande arbeitende Vorrichtung viel Raum. Nach vorliegender Erfindung ist die Vorrichtung mit einem Auftragtisch zur Aufnahme eines Papierblätterstapels versehen, dem mittels des Tisches eine hin- und hergehende Bewegung erteilt wird, sodaß nach dem Aufbringen des Stapels der Arbeiter nur jedesmal das oberste, mit Farbe versehene Papierblatt vom Stapel wegzunehmen braucht, und die Papierblätter auch von ihm wieder zusammengelegt werden können. Wegen der Einzelheiten wird auf die Patentschrift ver wiesen. Matrizensetzmaschine mit an Drähten geführten Matrizen von Georg Rudolphy in Dresden. DRP 166478. (Kl. 15) Bei den bekannten Matrizensetzmaschinen, deren Setz stücke auf Drähten geführt werden, gleiten die Matrizen nach ihrer Auslösung lediglich unter der Wirkung ihres Eigengewichtes der Sammelstelle zu und bedürfen einer verhältnismäßig langen Zeit, um den Weg auf den schräg liegenden Führungsdrähten zurückzulegen. Um das Setzen von Zeilen aus derartigen, an Drähten hängenden Matrizen zu beschleunigen, sind nach vorliegen der Erfindung die Ablieferungsenden der Magazindrähte in einem Kreisbogen angeordnet, und zwar oberhalb einer kreisbogenförmigen Leitschiene. Durch das Tastenwerk ausgelöst, fällt die unterste Matrize auf diese Leitschienc und wird durch kreisende Abstreifer der Sammelstelle oder der Gießvorrichtung zugeführt. Wegen der Einzelheiten wird auf die Patentschrift ver wiesen.