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Die Unterredung Herriot—Macdonald kur; das Aeueste Das Reichskabinett wird sich am heutigen Freitag mit den geplanten Milderungen der durch die Notverordnung erfolgten Renten- kürzungen beschäftigen. Es ist u. a. ein Winterzujchlag für die Arbeits losen vorgesehen. Auf Veranlassung des Oberreichsanwalts nahm die Politische Polizei am Donnerstag früh in zahlreichen Städten Preußens und im Reich überraschend Haussuchungen vor. Gesucht werden illegale kommunistische Druck schriften. Auf der Tagung der Fachabteilung für Gartenbau der preußischen Hauptlandwirt schaftskammer erklärte der Reichsernährungs minister Freiherr von Braun, daß er ent schlossen sei, den einmal beschrittenen Weg der Kontingentierung unter allen Umständen weiterzugehen. Londoner Meldungen aus Bulgarien zu folge ist in Südbulgarien ein kommunistischer Ausstand ausgebrochen. Im weiteren Verlaufe des Prozesses Preußen—Reich vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig wurde eine Stellungnahme des Reichs- innenministers von Gayl sowie ein Tele gramm des Reichskanzlers bekanntgegeben, worin u. a. mitgeteilt wird, daß der Kanzler weder persönlich noch durch eine von ihm be auftragte Mittelsperson mit Hitler Verhand lungen gepflogen oder Vereinbarungen ge troffen hätte. In Hannover wurde von der Polizei ein umfangreicher Waffenfund gemacht, der 19 Gewehre, ein schweres Maschinengewehr, 5000 Schuß Maschinengewehrmunition und ein Artilleriegeschoh umfaßt. Der „Vorwärts" bringt einen Aufruf der Sozialdemokratie, in dem der Reichskanzler außerordentlich scharf angegriffen wird. Die nicaraguayanischen Freiheitskämpfer haben die Landeshauptstadt Managua einge schlossen und wollen ihren Kampf gegen die amerikanischen Besatzungstruppen bis zu deren Vertreibung fortsetzen. Auf einer der Philippineninseln kam es zu blutigen Kämpfen der Polizei mit Eingebore nen, die 11 Todesopfer forderten. Nach einer Mitteilung der Hamburger Gau pressestelle des Stahlhelm wurden im Stadt teil Harvestehude Jungstahlhelmer von SA.- Leuten überfallen. Drei Stahlhelmer seien durch Messerstiche verletzt worden. Herbert Eulenberg schwer verunglückt Düsseldorf, 14. Okt. (Funkmeldung) Der Dichter Or. Herbert Eulenberg aus Düsseldorf-Kaiserswerth wurde am Don nerstagabend in dem Augenblick, als er einen Straßenbahnwagen besteigen wollte, von einem Personenkraftwagen erfaßt, zu Boden geschleudert und überfahren. Mit schweren Kopfverletzungen und einer Hüftquetschung wurde Herbert Eulenberg in die Klinik ein geliefert. Frau Eulenberg, die sich in Be gleitung ihres Gatten befand, erlitt einen Nervenchok und wurde in ihr Kaiserswerther Heim gebracht. Die Verletzungen Eulenbergs sind ernst, Lebensgefahr besteht jedoch nicht. Nach den polizeilichen Ermittlungen trifft die Schuld an dem Unfall allein den Kraftwagen führer, einen Kaufmannssohn aus Hagen i. W. Mexikanischer Schnellzug überfallen 12 Banditen erschossen Mexiko-Stadt. Der zwischen der Stadt Guadalajara im Staate Jalisco und Mexiko- Stadt verkehrende Schnellzug wurde von einer Räuberbande überfallen. Eine Anzahl Ban diten konnte gefangengenommen werden, von denen 12 nach Mitteilung der Militärbehör den von Guanajuato standrechtlich erschossen wurden. London, 14. Okt. (Funkmeldung) Um 11.30 Uhr begab sichHerriot gestern in die Amtswohnung Macdonalds, der vorher eine Besprechung mitSimon gehabt hatte. Die Unterredung Macdonald—Herriot dauerte etwa eine halbe Stunde. Über die Besprechungen, die am Donnerstagnachmittag fortgesetzt wurden, wird von englischer Seite mitgeteilt, daß sie nur den Charakter eines freien Meinungsaustausches getragen hätten. Von französischer Seite wird von einem Gegenplan Macdonalds gegen den französischen Abrüstungsentwurf gesprochen, der u. a. die grundsätzliche Anerkennung der deutschen Gleichberechtigung vorsieht. Anfänglich herrschte Optimismus über den Verlauf der Besprechungen, der dann aber wieder einer skeptischen Auffassung wich. Macdonald soll sich auch mit Berlin in Ver bindung gesetzt haben, um die deutsche Auf fassung zu den in der Verhandlung berührten Fragen kennenzulernen. * Londoner und Pariser Presseberichte London, 14. Okt. (Funkmeldung) Die Londoner Presse bringt Einzelheiten zur Aussprache zwischen Herriot und Mac donald. In dem Zimmer, wo die Besprechun gen stattfanden, so wird in Übereinstimmung mit französischen Meldungen berichtet, habe nicht einmal ein Tisch gestanden, so daß kaum irgendwelche protokollarischen Aufzeichnungen hätten stattfinden können. Am Donnerstag abend habe es so ausgesehen, als ob ein Aus gleich zwischen den englischen und französischen Ansichten möglich sei, vorausgesetzt, daß der Zusammenkunftsort von London nach Genf oder, was wahrscheinlich sei, nach Lausanne verlegt werde. In englischen Kreisen sei sehr oft von der Möglichkeit gesprochen worden, daß die eng lische Regierung es für angebracht halten würde, den deutschen Außenminister zu pri vaten Besprechungen nach London einzuladen. Zweifellos erwarte Deutschland, daß es in Übereinstimmung mit dem Pertrauensabkom men von dem Inhalt der englisch-französischen Unterredung voll unterrichtet werde. Französischerseits werde man erkannt haben, daß England vielleicht an einem Konsultativ pakt teilnehmen würde, der eine Art Erweite rung des Kelloggvertrages bilde, während es eine Ausdehnung seiner Verpflichtungen auf andere Teile Europas weiter ablehne. An dererseits könnten die Franzosen vielleicht eine Vor der Verhaftung des Bruders Ivar Kreugers? Stockholm. Die Stockholmer Kriminalpolizei hat den polnischen Generalkonsul Torsten Kreuger (ein Bruder Ivar Kreugers) an geblich wegen falscher Buchführungen bei der in Konkurs geratenen Jndustrie-A.G. Hög- brof sen., dessen geschäftsführender Direktor Torsten Kreuger war, verhört. Die Unregel mäßigkeiten sollen in der Zeit von 1922 bis 1930 begangen worden sein. Es ist möglich, daß Torsten Kreuger schon in den nächsten Tagen verhaftet werden wird. Weiteres Geständnis des Giftmörders Just Görlitz. Der des vierfachen Giftmordes überführte Schuhmacher Eduard Just aus Hoyerswerda hat vor der Breslauer Mord kommission das Geständnis abgelegt, auch seine zweite, am 27. Januar 1930 verstorbene Ehefrau Emma Just geb. Kamps mit Arsenik vergiftet zu haben. Seine zweite Frau lag nach der Entbindung im Wochenbett, und er hat ihr wiederholt mit Arsenik vergifteten Kaffee zu trinken gegeben. Als Grund zu gewisse Sympathie der Engländer für ihren Plan der Internationalisierung der Luftfahrt andeuten. Wahrscheinlich hätten sich die bei den Ministerpräsidenten vor Schluß der Aus sprache am Donnerstag einer Formel genähert, die einerseits Deutschland die theoretische Gleichberech tigung gebe, andererseits aber Sicherun gen gegen eine Wiederaufrüstung Deutsch lands oder einer anderen Macht enthalte. Die Übereinstimmung zwischen Herriot und Macdonald gehe nicht über die von dem Amerikaner Norman Davis unterstützten Grundsätze hinaus, nämlich keine Wiederbe waffnung Deutschlands und keine einseitige Revision internationaler Verträge. Herriot habe zunächst drei lange Reden gehal ten. Im Augenblick, als Herriot die vierte Rede beginnen wollte, habe Macdonald ge sagt: „Mein Freund, ich bin jetzt an der Reihe, einmal zu I h n e n zu sprechen." Einen großen Teil des Gespräches habe die Erörte rung der Lage in Deutschland, nicht nur be züglich der Abrüstung, sondern auch bezüglich der Zukunft der demokratischen Einrichtungen in Europa eingenommen. Von führenden Sozialisten seien dringende Aufforderungen nach Paris und London gesandt worden mit dem Ersuchen, diese Frage nicht zu übersehen. Herriot habe seine Einwendunge gegen Lon don als Zusammenkunftsort wiederholt. Sollte Genf gewählt werden, so würde er sich mit dem Konferenzgedanken einverstanden er klären, vorausgesetzt, daß die Konferenz einen nichtoffiziellen, sondern nur einen vorläufigen Charakter habe. Wahrscheinlich werde die im Laufe des Freitags erscheinende Verlaut barung Genf als Konferenzort für eine Vier- Mächte-Konferenz erwähnen. Paris, 14. Okt. (Funkmeldung) Londoner Sonderberichterstatter der Pariser Blätter glauben zu wissen, daß die Besprechun gen zwischen Macdonald und Herriot schließ lich auf die Einberufung einer Acht- oder Neun-Mächte-Konferenz in einer Stadt an den italienischen Seen hinauslaufen werde. Im übrigen gibt man der Befürchtung Aus druck, daß eine derartige Konferenz zu einer wahren Revisionskonferenz aus arten (!) könne und daß sie auf alle Fälle trotz der Versicherungen Macdonalds die Be schlüsse der Genfer Abrüstungskonferenz stark beeinflussen werde. seiner Tat führte er an, daß er mit seiner Frau Streit gehabt hätte. Die Feststellungen haben aber ergeben, daß als Motiv zu dieser Tat Gewinnsucht, die Erlangung der Versiche rungssumme der dreimal versicherten Frau, in Frage kommt. Mädchenmörder zum Tode verurteilt Weimar. Das Weimarer Schwurgericht ver urteilte den 21 Jahre alten Schlosser Walter Schwab aus Borgern bei Weimar zum Tode und sprach ihm die bürgerlichen Ehren rechte ab. Der Verurteilte hatte im Juli ein 19 jähriges Hausmädchen, mit dem er ein Verhältnis hatte, das nicht ohne Folgen ge blieben war, im Walde erdrosselt und dann aufgehängt. Vor dem Gericht erklärte der Angeklagte, daß das Mädchen in selbstmörde rischer Absicht Salzsäure zu sich genommen und ihn dann in ihren Schmerzen gebeten habe, sie doch zu töten. Aus dem Sachver ständigengutachten ging aber einwandfrei her vor, daß sie keinen Tropfen Salzsäure zu sich genommen hatte, sondern daß der Angeklagte sie auf bestialische Weise ermordet hat. Großfeuer in einem mecklenburgischen Dorf Ludwigslust, 14. Okt. (Funkmeldung) Am Donnerstagabend wurde die Orstschaft Picherbei Ludwigslust von einem Groß feuer heimgesucht, das in der Scheune des Pfarrhauses aufkam. Infolge des Sturmes wurden bald sämtliche -in der Nachbarschaft liegenden mit Stroh gedeckten Gebäude in Brand gesetzt. Die Wohn- und Wirtschafts gebäude von fünf Besitzern wurden mit allem Inventar und mit den gesamten Ernte- oorräten ein Raub der Flammen. Ständiger Ankermast für „Graf Zeppelin" in Rio Rio de Janeiro. Der Bürgermeister von Rio de Janeiro gab am Donnerstag bekannt, daß nach Verhandlungen mit l)r. Eckener die Errichtung eines ständigen Ankermastes für das Luftschiff „Graf Zeppelin" auf dem Lan dungsplatz in Rio beabsichtigt ist. Der Mord von Ascona vor Gericht Locarno. Vor dem Schwurgericht von Locarno begann am Montag der Prozeß gegen den Italiener Luigi Cecchini, der im November 1929 nach ganz kurzer Ehe in Ascona seine aus Berlin stammende Frau, eine geborene Coppel, erschoß. Beide Ehe gatten waren zur Zeit der Tat erst 22 Jahre alt. Von der Familie Coppel ist der Vater der Er mordeten anwesend. Luigi Cecchini sucht die An klage auf vorsätzlichen Mord zu entkräften, und bemüht sich um den Nachweis, daß er im Affekt gehandelt habe. Dem widerspricht der Vertreter der Familie Coppel, da Cecchini schon vorher seiner Frau gedroht habe, sie umzubringen, wenn der Vater ihm kein Geld gebe. Der Prozeß wird etwa fünf Tage dauern. Mldes Urteil Breslau. Am 31. Januar d. I. veranstalteten die Nationalsozialisten in Meleschwitz einen „Deut schen Tag". Hierzu waren zahlreiche Parteiange hörige aus Breslau erschienen. Noch vor Beginn des Festes kam es zu Zusammenstößen mit Reichs bannerangehörigen, die in eine regelrechte Straßen schlacht ausarteten. Die blutige Schlägerei ent schied sich zu Ungunsten der Nationalsozialisten, die mit Steinen beworfen und mißhandelt wurden. Wegen dieser Vorfälle standen jetzt sechs Reichs bannerleute und zwei Nationalsozialisten vor dein Bereitschafts-Schöffengericht. Wir erfahren hierzu, daß die ausgedehnte Zeugenvernehmung kein klares Bild von den Vorgängen ergäbe. Vor allem ließe sich nicht feststellen, wer provoziert hätte. Das Urteil lautete gegen den Reichsbanner mann, den Arbeiter Josef Scholz, auf drei Monate Gefängnis, während die übrigen Angeklagten frei gesprochen wurden. Den Vater um 10 000 RTN. bestohlen und das Geld verjubelt Berlin. Auf dem Flugplatz Tempelhof verhaftete die Polizei den 22 jährigen Günther R. aus Ham burg, der mit dem fahrplanmäßigen Flugzeug von dort eingetroffen war. R. wurde seit längerer Zeit von der Polizei gesucht. Er hatte Ende August d. I. aus der Kasse des väterlichen Geschästs 10 000 RM. entwendet und den größten Teil des Geldes in Gesellschaft einer Freundin auf einer Reise, die ihn durch ganz Deutschland führte, ver braucht. Bei seiner Festnahme hatte R. noch 1400 RM. bei sich. Verleihung der Rettungsmedaille Berlin. Das preußische Staatsministerium hat dem Klempner Emil Fröbel, Berlin, Boekstraße 2, die Rettungsmedaille am Bande verliehen. Fröbel, der 76 Jahre alt ist, hatte am 19. Juli d. Js. in der Nähe der Admiralsbrücke ein 2)^jähriges Kind unter besonders schwierigen Umständen und unter größter Gefahr für das eigene Leben vom Tode des Ertrinkens gerettet. Züllichau. Obersteuersekretär Fromm und Ver sorgungsanwärter Speer, beide aus Züllichau, haben am 25. Juli 1931 in Tschicherzig eilte Per son vom Tode des Ertrinkens gerettet. In An erkennung dieser Tat ist jetzt den beiden die Er innerungsmedaille für Rettung aus Gefahr ver liehen worden. Er mochte die Frau nicht. Sie stieß ihn ab. Der plötz liche Wandel der Stimmungen bei der seltsamen Frau störte ihn. Er hielt sie für unaufrichtig. Seine Stimmung gegen die Frau wurde förmlich zum Haß, als er spürte, daß sie versuchte, über den Bruder Gewalt zu gewinnen. Arnold Hall schien es bis heute noch nicht zu merken. Er war von einer beinahe jungenhaften Unbekümmertheit, lachte mit Gondalla, war ritterlich zu ihr und tat, als merke er von der ganzen Werbung nicht das geringste. Es war zwischen ihnen beiden vorläufig ein Verhältnis wie Bruder und Schwester. Dieses mühelose, seelische Selbst- behaupten des Mannes reizte die Frau. Es machte den Mann doppelt begehrenswert. Hall sieht, wie sein Bruder sich ">r dem Spiegel den Schlips umbindet. „Wohin willst du, Arnold?" „Ich habe Gondalla versprochen, daß ich sie abhole." Eine tiefe Falte gräbt sich zwischen Rothers Augen. Ganz unvermittelt fragt er: „Liebst du sie?" „Wie kommst du zu der Frage, Bruder?" „Sie begehrt dich! Hast du das noch nicht gespürt?" Arnold macht eine wegwerfende Handbewegung. „Was hat das schon zu sagen. Frauen wie Gondalla, die Erobe rungen gewöhnt sind, haben immer den Trieb, den Mann, der ihnen nicht zu Füßen liegt, zu gewinnen. Und sei's nur so im vorübergehen." „Und . . . was . . . wird werden?" „Ich weiß nicht! Ich zerbreche mir den Kopf nicht. Wie es kommt, ich werde damit fertig." „Und wenn euch die Leidenschaft zusammenreißt?" „Fürchtest du das?" „Ja!" „Was hat das zu sagen! Es wird uns wieder aus einanderreißen." Rother starrt den Bruder entsetzt an. „Du willst ...?" „Ich will nichts! Aber ich stemme mich nicht dagegen. Ein bißchen Liebe ... ein bißchen Leidenschaft!" trällerte Arnold vor sich hin." „Bruder . . ich will dich nicht klein sehen!" Da legt Arnold die Hand auf Rothers Schulter. Offen sieht er ihn an, und der Bruder spürt, sieht wieder einmal, wie schön der Bruder ist, wie kraftvoll und sicher er vor ihm steht. „Rother . . . frage jetzt nicht! Wundere dich nicht über alles, was sich jetzt abspielen wird. Einmal kommt die Stunde, da Gondalla in meinen Armen liegen wird . . . und ich werde sie lachend nehmen - - - aber ich denke nicht daran, mich wegzuwerfen." „Warum aber das alles! Muß das sein?" „Du wirst bald begreifen, daß es sein muß!" „Sie ist nicht gut!" „Sie ist nicht gut, nein, das ist sie wahrlich nicht. Ich liebe sie nicht, Bruder . . . eine Frau wie Gondalla kann man nicht lieben . . . man kann sie aber . . . fürchten . . . fürchten müssen!" „Du meinst . . .?" „Daß sie nicht umsonst Rüst Uhls Geliebte war!" Rother versteht plötzlich den Bruder. „Jetzt sehe ich klar! Du magst recht haben, Arnold." „Ich fürchte es! Darum sage ich dir . . . was sich jetzt auch ereignet . . wundere dich nicht." Rother nickt ihm zu. „Ich werde mich danach richten. Arnold." * Gondalla Faraday hat noch nie einen Triumph erlebt, wie an diesem Tage. Selbst hingerissen vom eigenen Temperament gab sie ihr Bestes, tanzte wie eine Bacchantin, entzündete ein Publi kum schier bis zur Raserei. Sie fühlte den großen Triumph, als sie ihrer Garde robe zuschcitt. Sie sah Arnold im Gang vor ihrer Garderobe stehen. Er rauchte eine Zigarette, behütet von einem ängstlichen Feuerwehrmann, der in seiner Nähe war, der sich aber nicht traute, dem Manne ein Wort des Verweises zu sagen. Sie begrüßten sich. In Gondallas Augen war Triumph und Zärtlichkeit. „Wie schön er ist in seiner ruhigen Sicher heit!" dachte sie. Am liebsten hätte sie ihn in ihre Arme gezogen, aber auch sie hielt etwas davon ab, etwas Be sonderes, das sie sich nicht erklären konnte. „Nett, daß Sie gekommen sind!" „Nicht wahr?" entgegnete er leichthin, mit dem unbe kümmerten, an ein Kind gemahnenden Lächeln und strahlen den Augen. „Ich wußte doch, daß Sie sich freuen würden." Sie nickte ihm zu und faßte seinen Arm. „Kommen Sie mit in meine Garderobe." „Nachher, Gondalla. Ich rauche meine Zigarette fertig, und Sie kleiden sich einstweilen um " „Haben Sie Sorge?" „. . . daß ich zuviel Schönheit schauen könnte? Nein, da bin ich ohne Sorge. Mehr geht doch eigentlich nicht." Sein Blick glitt an ihrem schlanken Körper herab. . Er hatte recht. Gondalla konnte sich höchstens ankleiden, eine weitere Enthüllung der Reize war kaum möglich-, denn sie trug nicht viel. Gondalla nickte ihm zu und schlüpfte in ihre Garderobe. Nach wenigen Minuten trat die Garderobiere heraus. (Fortsetzung folgt.)