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2. Beilage zu Nr. 112 Sonnabend, 14 Mai 1932 84. Jahrgang Dresdner Slreifzüge Im Botanischen Garten „Die Kakteen blühen!" Dieser Ruf lockte mich trotz sprühendem Frühlingsregen nach dem Botanischen Garten, der von der Stübelallee aus ein weites Viereck zwischen Aus stellungsgelände und Großem Garten einnimmt. Ein tropischer Garten ist das Gewächshaus, durch das man in das besondere Reich der Kakteen gelangt. Wer hat: sich früher um diese als unschön verschrienen Pflanzen gekümmert? Jetzt sind sie Mode geworden, ihre lateinischen Namen sind in aller Munde, und man weiß ihnen seltene, bisher unverstandene Schönhciteü nachzusagcn. Vielgestaltig in den sonderbarsten Formen und Farben zeigen sich diese Kinder der Tropen. Da ragt der „Cereus" hoch, holzig und vielkantig bis an das gläserne Dach seines Gefängnisses. Die stachligen Blätter sind eins auf das andere gesetzt, hier vierkantig, dort in seltsamen Drehungen nach oben strebend. Ein Reisender erzählte von ganzen Wäldern dieser Ccrccn, in den sonnendurchglühten Steppen des nördlichen Brasiliens. Woher saugen sie den Saft für ihr Wachstum? Der Boden ist steinig, ausgetrocknet. Lind doch enthalten die dicken Blätter Feuchtigkeit genug. Und als Wunder der Natur mitten in Wüstenei und Trostlosigkeit ein solcher Cereus, der auf haushoher Spitze einen blühenden Rosen strauch getragen habe. Die breiten, fahlgrünen Blätter der „Opunzien" spreizen sich mit ihren harten Stacheln, und die kleinen, verknorpelten, „Euphobien" sitzen an hartem Stamm. An der Wand aber, wo der leuchte Niederschlag dünstender Wärme sich breit macht,! klettert ein seltsames Durcheinander von stacheligen, schlangen» gleichen Zweigen. Das ist „Cereus grandislora", von uns oie „Königin der Nacht" genannt. Leider blüht sie noch nicht, und auf mein Fragen erfahre ich, daß die seltene schöne Blüte erst im August zu erwarten ist. Drüben aber hinter schützendem Drahtgitter stehen die „Phyllocacteen" in herrlichstem Blütenslor. Grohe Blumen in den glühenden Farben des Südens, vom zarten Weih, gold gelb bis in dunkles Karminrot, Blatt an Blatt mit tiefem Kelch, in dem wie leichtes Gefieder die zahlreichen Staubfäden iitzcn. Eine Dame spricht mit dem Inspektor wegen der Viel heit der Schattierungen. Sic zieht ein Probicrsläschchen hervor und bittet um ein wenig Blutenstaub von einem besonders schönen Exemplar. Der Mann streicht mit zartem Pinsel von dem rötlichen Flaum der Blüte in das Gesäh, und auf meine Frage, was daraus entstehen soll, sagt er: „Das wissen die Götter. Wir versuchen auf diese Weise allerlei Kreuzungen,, tonnen aber nie vorher berechnen, wie das Ergebnis sein, wird." So zeigt ec eine glänzende weihe Blüte, deren Innen- blätter rosig angehaucht sind wie die Wange eines errötenden Mädchens als Ergebnis solcher Versuche. Zwischen all diesen Kakteen breiten sich auf dem Boden die sonderbarsten Fettpflanzen, wie sic unserem Hauswurz ähnelt und die dicken Blätter der Aloe in gleichfarbigem Grün, oder gefleckt, hell und dunkel, Draußen im Freien ist ein Warmbeet, sorglich mit ge tönten Fenstern bedeckt, dahin geht der eigentliche Kakteen kenner, denn hier sind die seltensten Sorten zu sinden. Ein, stacheliger Riese, wie ein Hocker anzusehen, dessen gelbe Stacheln in wunderbarer Symetrie spiralförmig um den Koloh stehen. Dann kleinere mit hellroten Blüten besät, herrliche Exemplare der „Echinopis" nckt Hellen Warzen statt der Stacheln. Dann „Mamelarien" in den verschiedensten Formen und Zarbstellungen. Leider konnten diese empfindlichen Pflan zen noch nicht abgedeckt werden. Noch mancherlei Wunderpflanzen der Tropen beherbergen die Gewächshäuser. Herrliche Palmen und die traumhaft schönen Orchideen, deren Farbenpracht an schwankenden Stengeln aus hartem Blattwerk hervorwächst. Die wunder bare Form des „Schraubenbaums", der seine gezähnten Blät ter spiralförmig aus dem Stamm hervorschickt: Agaven und die Riesenblätter des Pysang; Gummibäume, Kasfeebaum, der Daum der Brotsrüchte und die nahrhafte Kakaostaude. Dann eine Menge Fasernpflanzen. Alles dieses im feuchten Dämmern des Gewächshauses, das uns atemraubend mit seiner brütenden Wärme umschlicht, — eine leise Ahnung gebend von den bedrückenden Wundern des Urwaldes. Regina Berthold, i Lin Dr. 15.45: Chorkonzert. Auss.: Volksmännerchor Dresden. 16.30: Reinecke Fuchs. Lin Hörspiel von Curt Elwenspock. 17.30: Johannes Maximilian singt Schlager. Mitw.: Emds-Tanz- fportorchefter. 19.00: Aeitbericht. 19.45: Pro!. Dr. Heutz: Bericht von der Acimatausstellung in Penig. 20.00: Jugend im Mai. Singspiel von Leo Fall. 22.05: Nachrichtendienst. Anschl. Tam- und Unterhaltungsmusik aut Schallplatte!!. , , Dienstag, 17. Mai. 14.00: A- Kern: Was liest der erwerbslose Jugendliche? 18.00: A. Malbrily u. B. Barthel: Gespräch mit einem Schal» meister. 16.50: Nachmittagskon-ert »cs Limvmevrchcsicrs. Solist: N. 2auch 'Alle von Beethoven, Weber, Schubert, Lortzinq. 18.05: Eva Siewert: Erlebnisse in Persien AM: Funkbericht vom Maibaumrichte» in Klosterlausnitz Thiir'. 18.50: Wir geben Auskunft. 19.10: Das verwöhnte Kind. Gespräch zwischen einem Lehrer und einer Mutter. 19^35: Das Wunderwerk der Brüder van Eyck. Ein Dialog von Dr. 3ahn. 20.00: Schallplattenkonzert. 20.35: Berlin: Kabarett. Anschl. Johannes Engelmann-Stunde. Solist: W. Müller-Crail^ heim iVioline), am Flügel: der Komponist. Ruudiunk-Vortraaskokgc Deutsche Welle l1«S5». Deutsche Welle. Gleichb!eib-»de Werltags-Vortragsfolge. 5.45: Wetter sür die Landwirtschaft. » 6: Enmnaitit. » 6.15: Wetter > die Landwirtschast. — anschl.: Frühlonzett. » 10, 13.30: Nachrichten. * 12: Wetter sür Len Landwirt. - anschl.: Konzert u. Wieder- holung des Wetterberichts. » 12.55: Nauener Zeit. » 14: Konzert. » 15.30: Wetter, Börse. » I8ä5: Wetter für die Landwirtschaft. Welle: Sonntag, 15. Mai. 6.00: Funlgnmnastik. Anschl. Hamburger Sasenkonzert. 8.30: Kassel: Gottesdienst. 2. Deutscher Lichenkreurtaa aus Amm. JmmnMm^d^D^ R-ich-p-rbai.de- d°r evangelisch-» 10.05: Wettervorb-rlaae. Nttndsunk-Borttaasfalgc Leipzig .259,3» Zwiichcusender: Dresden (3l9>. Gleichbleibei.de Werltags-Vortragsfolge. 6: Turnstunde. — Frühkonzert. » 10: Wirtschaftsnachrichten. « 10.05: Wetter, Wasser- stand, Verkehr, Tagesprogramm. » 10.15: Was die Zeitung bringt. » 11: Werbenachrichtcn. » 12: Konzert. » 13: Presse, Börse, Wetter. Zeit. — anschl.: Konzert. » 15.35, 17.50: Wirtichasts- nachrichte» !So. nur 10 u. 15.45!. » 17.30: Wetter. Zeit. * ca. 22—22.30: Nachrichten. Sonntag, 15. Mai. 7.00: Psingstsingen des Schubertbundes Leipzig. 8I0: Orgelkonzert. Organist: Günther Namm. 9.00: Glockengeläut der Heldenglocke in Mnlau. 9.10: Das Leipziger Sinfonieorchester spielt: Sechste «msome, Pastorale >F-dur), Werk 68 von L. van Beethoven. 10.45: Prof. Dr. Verwegen: Die Idee der Pfingshreude. 11.15: Einführung in die Bach-Kantate. 11^0: Bach-Kantate: O ewiges Feuer. , 12.15: Mittagskonzett des Sinfonieorchesters. Solist: F. Sch-rtel lNioloncello). 14.00: Wetter und Zeit. — anschl.: Winke für die Landwirtschaft. 14.10: Was wir bringen. iDas Programm der Woche.) 14.30: Kammcrmufik. Auss.: Dessauer Bläservereinigung. 15.00: Das wcitze Rötzl. Ein Hörspiel nach Schönthan und Kadcl- burg. 16.45: Liedcrstundc. Zu Karl Zellers IM. Todestag. Mitw.: Lisa Wechsler «Alt), W. Zeller (Klavier). Einsührung: Dr. Hitzig. 17.25: Wir stellen vor. Dr. Schmidt: Der Spietzer. 17ä0: Nachmittagskonzcrt des Leipziger Sinfonieorchesters. 19.00: Theatererinnerungen. Eine heitere Plauderei von Geheimrat Grube. 19.30: Carinen. Oper von Georges Bizet. 22.05: Nachrichtendienst. Anschl. Berlin: Tanzmusik der KavcNe Fritz Lehmann. Montag. 16. Mai. 6.00: Funlgnmnastil. 6.15: Frühkomect des Lrwerbslolenorchestcrs Dresden. — Solist: W. Linke iBariton). , , _ 8 .00: Gutsbesitzer Mittag u. Landwirtschaktsral U-euch-r: Gang über die Viehweide. 8^0: Orgelkonzert. Organist: A. Egcr. 9 .00: Lieder aus: Des Knaben Wunderhorii. Einleitung: Kunath. 11.15: Einführung in sie Bach-Kantate. 11^0: Bach-Kantate: Erhöhtes Fleisch und Blnt. 12.15: Mittagskonzert des Notstandsorchcstcrs Berlin-Mitte. 14.00: Wetter und Zeit. — anschl.: Winle sür die Landwirtschast. 14.45: Franz Wagner spielt 'Werke von Namcau, Mozart, Schu- mann, Schubert-Liszt, Rubinstein. 15.15: Schallplattenbericht vom 2. Lichenkreuzfeft in Kassel, a»- lählich des 50jährigen Best-Hens des Reichsverbandcs der Iu»g- mSnnerbündc. 10.45: Elbing: 52. Jahrestagung des Vereins für bas DeuMtnm im Ausland. 1120: Leipzig: Bach-Kantate: O ewiges Feuer. l2.O5: Karl Friedrich Zelter zum Gedächtnis. Kantate: Die Gunst des Augenblicks. l2.25: Leipzig: Mittagskonzett des Sinsonie-Orchesters. 14.00: Kindertheater. Der Woll und die sieben jungen Geislein ckret nach Grimm). 14.30: Kassel: Lebendiger Rasen Hörbertcht vom 2. Deutschen Lichenkrenzlag, aus Anlatz des 50jährigen Bestehens des Reichs- verbandes der cvangelisch-n Iungmännerbünde Deutschlands. 15.30: Mar Jungnickel liest ans eigenen Werken. 16.00: Lustige Musik und die Comedian Harmomsts. 17.00: Hildesheim: Mannerchöre anlätzlich des Piingstsingens der , Lobeda-Sönger im DHV. 18.00: Dr. Bacmeister: Die Jnnenmacht des Künstlers und des Kunstwerkes. 18.30: Dr. Wnnelen: Das Fest des Geistes '9.00: München: Aida. Oper von Giuscvve Verdi. 22.20: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Anschl. Tanzmusik der Kapelle Felir Lcbmann. Deuische Welle: Momag. lv. Mal. 6.00: Funlgnmnastil. 6.15: Frühkonzerl. 8.55: Morgenkcier. 10.05: Wettervorhersage. 11.00: Dichtcrstundc. Kleine Prosa. Otto Buchmann. 11.30: Leipug: Bach-Kantate: Erhöhtes Fleisch nnd Blut. 12.05: Maria Mcnom: 10 Minuten Lnrik. 12.15: Miitaaslvmert des Nolstaiidsorch-jl-rs Berlm-Milte. 14.15: Legende vn» der Eule, von Herbert L W. Goering. — Mär chen vom Regenbogen, von Marga von Kuhlwein. 14.45: Märlche von Schubert Auss.: Erna Klein u. H Hirjchlanb iFlügel!. 15.00: Frühlingsüedcr. Ans!.: Elisabeth Schwalm iSopran). Am Flügel: Erna Klein. 15.15: Carl Maria von Weber Originalkomvolitionen für Klavier zn vier Händen. Erna Klein n H. Hirschland. 15.30: Molli Jo'I: Cantama Buddha 16.00: Untcrhainuiasmmil am ooltsiümlichen Instrumenten. — Als Einlage: Programm der Aktuellen Abteilung. 18.30: Eindrücke inng-r Mensch-» i» der Gcdenlhalle Unter den Linde». M-bra-wräch 19.00: Dr 3ml: Mmizi-rcu mil umichlbarcn Partnern 19.30: Bremen: Die Böltchcrsttnsi- in Breme» Eine Stratze der Wandlungen im Mikrophon. 20.15: Hamburg: Tanz im Maie». Nvrag-Orchest-r 22.30: Wetter-, Tages- und Svvttnachrichl-n 22G0: Hamburg: Aus t.emde» Ländern Noraa-Lichester. „ Dcmsche Welle: Dienstag, 17. Mai 15.00: Kinderstunde: Märchen nnd Geschichten 15.45: Künstlerische Handarbeiten Modenickcreien 16.30: Leipzig: Nachmittagskonzcrt. 1720: Pro, Dr. Hildebrandt: Aus der Geschichte der Lithographie. 18 .00: Dr. Traub: Querschnitt durch Zeitschristen. 1820: Englisch sür Fortgelchrittcne. 19 .00: Gedanken zur Zeit. 19.35: Danzig: Städtebildcr Danzig. Staklelrevortage. 2025: Bunter Abend 22.00: Dr Nüuscher: Politische Zettunasschau. 22.20: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. 22.40: Unterhaltungsmusik der Kapelle 2Ija Lloschakoff. Erfindungsschau vom Patentbüro O. Krueger L Co., Dresden-A. 1. — Aus künfte an die Leser: Abschriften. — 2m weiteren Bezirk wurde vorläufiger Patentschutz er teilt (Einspruch innerhalb zweier Monate zulässig) für Ottokar Schung-Eroszröhrsdors: Strumpf- oder Sockenhalterklemme.— Kamenzer Maschinenfabrik Gebr. Heidfieck-Kamcnz: Bogen anlegevorrichtung für Tiegeldruckpressen. — Herm. Gebauer- Altstadt und 2os. Franz-Bischosswerda: Vorrichtung an Web- Kühlen zur Herstellung von Kettenfransen. — Ferner wurde Gebrauchsmusterschutz eingetragen sür A. L. Haase, Inh. E. Max Ziegenbalg-Pulsnitz: Doppelter Damen- und Kinder- Strumpfhalter. — Ottokar Schurig-Großröhrsdors: Als Ban dage verwendbarer Ho'enträger. — Kurt Kolbe-Kamenz: Hobel mit Berstellbarrichtung des Hobelstahles. — Moritz Georg Hause-Pulsnitz: Gesellschaftsspiel. — Frau Agnes Müller- Kamenz: Einrichtung an Transportwagen zum beliebigen En tertet en des Drücken- oder Laderaumes in längsgetrennt nebeneinanderliegende Transporträume. — Fa. I. G. Schurig- Grohröhrsdors: Strumpf- bezw. Sockenhalterverschluß. — Fa. Qoh. Gottsr. Schöne-Grohröhrsdors: Sockenhalter. — Fa. I. G. Schurig-Grohröhrsdors: Schnalle, insbes. für Hosen träger. — Fritz Knothe-Kirschau: Wäschcleinenspanner. — Paul Bohrisch-Ostrau: Regenschuyvorrichtung sür Fenster. — (Räßeres aus Wunsch durch Patentbüro Krueger-Dresdcn-A.x Schlohstratze 2.) 2 UNI Linweicksn 6er Wäsche. 2UM Weichmachen 6ss Wabers: R e n h o. UenLsts Wasch- unä Blsich-3o6^ Aui Vs ein kleiner Erdenbürger seinen Einzug hält, muh doppelte Sauberkeit Henschen. Da brauchen Mutter und Kind viel reine, frische und zuverlässig desinfizierte Wäsche, damit ihre Gesundheit keinen Schaden nimmt. k)ier zeigt sich Persil so recht als guter heiser! Vas Säubern der Wäsche geht flink, billig und schonend. Und was die Haupt sache ist: sie wird zuverlässig desinfiziert! Persilgepslegte Wöchnerinnen-, Kleinkinder- und Krankenwäsche ist besonders weich und angenehm — eine Wohltat sür die empfindliche k)aut! äsn lOapysrstonck kski-f ein. P S § j I im fleuss sein!