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Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ikf-rung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tnfchheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund n. s. w, für das königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein Ernstthal Organ aller Geineriröe-Veraraltungen öss urrrliegerröen Ortschaften. ^.._MLW!W!S«WK«WW«S«N»«»»WWWWWMWMM»MMWIIWWWIIMW»M»'^IWMWWWWWIWWW«M»WWIWWIIIIWWWWWWWWWWMWgWWAWWWWWWWW Nr. 285. Sonntag, den 9. Dezember 1906. 56. Jahrgang. Die von uns aufgestellte Ortsbauord«u«g für die Gtadt H-He«st«i» Grnftthal hat dar Ministerium des Innern genehmigt und hierüber folgendes Dekret ausgefertigt: «r. 549 »HL. Vorstehende Ortsbauordnung für Hohenstein-Ernstthal vom 1. Oktober 1906 wird genehmigt und hierüber diese Urkunde «uSgettellt. Dresden, den 7. November 1906. Ministerium des Inner« 1- L. (gez.) Hohenthal. (gez.) Benndorf. Diese OrtSbauordnung tritt mit dem Tage der Bekanntmachung in Kraft und liegt von heute ab 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht im Stadtbauamte — Rathaus Zimmer Nr. 7 — auS: Druckexemplare können dortselbst vom 15. Dezember 1906 ob gegen 0.50 M. Gebühren ent nommen werden. Bekanntmachung Mit Ende dieses JahreS scheiden nach abgelaufener Wahlperiode die nachbenannten Herren aus dem Gemeinderate aus und zwar: 1) aus der Klasse der Gutsbesitzer Herr Christian Friedrich Werner 2) auS der Klaffe der Hausbesitzer die Herren Emil Flechsig and Moritz Barth. LS macht sich demnach die Wahl einer AuSschußperson aus der Klaffe der Gutsbesitzer und von zwei Ausschußpersonen au» der Klaffe der Hausbesitzer nötig. Die Wahl findet Montag de« Id. Dezember d. I. »a« vormittags 10 bis nachmittags 2 Uhr im Gasthof zur grünen Linde hier statt und Verden alle stimmberechtigten Gemeindemitglieder geladen, sich am gedachten Tage zur Vornahme der Wahl pünktlich im Wahllokale einzufinden, wobei bemerkt wird, daß nach 2 Uhr Erscheinende nicht zur Teilnahme an der Wahl zugelaffen werden können. Die Wahlperiode läuft vom 1. Januar 1907 bis 31. Dezember 1912. Die Ausscheidenden sind sämtlich wieder wählbar. Auf den abzugebenden Stimmzetteln sind ein Gutsbesitzer und zwei Hausbesitzer so zu ver- zeichnen, daß über die Person des Gewählten kein Zweifel verbleibt. Stimmberechtigt sind alle Gemetndemitglieder. welche die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, da» 25. Lebensjahr vollendet haben, geschäftsfähig und im Bezirke ansässig sind. Wählbar ist jedes stimmberechtigte männliche Gemeindemitglied, welches im Gemeindebezirke seinen wesentlichen Wohnsitz hat. Einsprüche gegen die ausgestellte Wahlliste, welche vom heutigen Tage ab 14 Tage lang in hiesiger Gemeindeexpedition zur Einsicht ausliegt, sind innerhalb der in 8 42 der revidierten Landge meindeordnung festgesetzten siebentägigen Frist und zwar bis 2. Dezember d. I. hier zu erheben, Ein wendungen gegen das Wahloerfahren aber nach 8 51 der revidierten Laadgemeindeordnung binnen 14 Tagen nach erfolgter Stimmenauszählung und zwar bis zum 24. Dezemoer d. I. bei der Königlichen NmtShauptmannschaft zu Glauchau anzubringen. Hermsdorf, den 24. November 1906. Der Gemeiuderat. Müller, Gem. Vorst. Freibank: UM Verkauf m Mim Rindfleisch, WMfz Der 4. Termin Zentralsteuer und der Gemeindezins für 1SÜ« ist spätesten« bis 12. Dezember d. I. an die hiesige Gemeindekaffe — Rathaus, links 2. Zimmer — zu bezahlen. Alle verbleibenden Reste. werden zwangsweise eingetrieben werden. Oberlungwitz, am 7. Dezember 1906. Der Gemeiudevorftaud. Lieberknecht. Bekanntmachung. Mit Ende dieses JahreS scheiden aus dem Gemeinderate die Herren Gutsbesitzer Heinrich Heinz, „ Louis Günther, Hausbesitzer William Hillig al» Ansässige und Lagerhalter Friedrich Mehner, Handelsmann Karl Petzold als Unansäsfige aus, während Herr SartengutS- und Brauereibefitzer Richard Hübsch infolge Todes bereits auSgeschieden ist. Die Ausscheidenden find wieder wählbar. Es find somit insgesamt: 2 Vertreter aus der Klaffe der Gutsbesitzer, i „ „ „ „ Gartenbesitzer, 1 „ „ „ „ , Hausbesitzer und 2 „ „ „ „ „ Unausässtge», sowie je 2 Stellvertreter auS der Klaffe der Gutsbesitzer und Unansäsfigen und je 1 Stellvertreter an« der Klaffe der Garten- und Hausbesitzer zu wählen. Die Wahl findet Montag, den 10 Dezember 1906 vom vormittags 11 Uhr bis nachmittags 7 Uhr im Gasthofe „zum grünen Tal" und zwar für die Ansässigen in dem Zimmer links, 1 Treppe und für die Unansäsfige« im Zimmer Parterre, rechts statt Alle stimmberechtigten ansässigen und unansäsfigen Gemeindemitglieder werden daher hiermit geladen, an diesem Tage und zu der angegebenen Zeit ihre Stimmzettel, auf welchen die zu Wählen den so zu verzeichnen sind, daß über deren Person kein Zweifel übrig bleibt, in den für die Wahlen bestimmren Zimmern persönlich abzugeben. WMO M? W nW in S« in W. Diejenigen, welche sich zu dieser Zeit nicht bereits in den Wahllokalen befinden, gehen für diese Wahl ihres Stimmrechts verlustig. Gersdorf Bez. Chemnitz, am 19. November 1906. Der Gemeiudevorftaud. Wähler. «Aue dem Kelche. Leichtfertige Berleumdunge«. Einer der vom Abgeordneten Roeren im Reichstage so heftig angegriffenen Kolonialbeamten war der Bezirksamtmann von Sokode in Togo, Dr. Kersting. Koloaialdirekior Dernburg hat sich des Angegriffenen, gegen den die eingeleitete Untersuchung bisher absolut nichts Belastende« er- geben und dem Graf Götzen daS Zeugnis ausgestellt hat, daß er ihn irgend einer Schandtat für absolut unfähig halte, im Reichstage warm angenommen. Mit Dernburg- und deS Grafen Götzen Urteil stimmt völlig auch daS Urteil de« Kaiserlichen Re- gierungSarzte» Dr. Külz überein, der in einem Buche „Blätter und Briefe etneS Arzte« auS dem tropischen Deutschofrika" (Berlin, W. Süsserott) als unmittelbarer Beobachter u. a. schreibt: „Je länger ich im Sokodebezirke weile, um so mehr staune ich darüber, was Dr. Kersting hier geleistet hat. Die kolonisatorische Arbeit in dem Bezirke, der biShe, nur dem Namen nach deutscher Besitz war, ist vor kaum sieben Jahren von ihm in Angriff genommen worden. In dieser kurzen Zeit hat er im großen wie bis ins kleinste Erstaunliches geschaffen. Er steht unter den Beamten obean. Nicht wegen seiner ärztlichen Leistungen. Diese müssen erklärlicherweise zurücklreten, wennschon er in Krankheitsfällen seinen Schwarzen Hilfe nicht versagt und ihm das Wohl- ergehen jedes einzelnen unter ihnen am Herzen liegt. Kersting ist einer der wenigen Menschen, für die ich eine uneingeschränkte Bewunderung habe. Wenn ich zu bestimmen hätte, so müßte jeder Neuling, der im Togolande eine ausschlag gebende Rolle zu übernehmen hatte, vorher einige Monate zu ihm in die Lehre gehen." Der Misstonspriester Pater Schmitz, der die Anzeige gegen den Bezirksamtmann Schmidt wegen Sittlichkeitsoerbrechens erstattet hatte, ist wegen verleumderischer Beleidi gung in erster Instanz mit 2 Wochen Gefängnis bestraft worden. In zweiter Instanz ist dann die Freisprechung des Schmitz erfolgt. Aber das Urteil des Kaiserlichen Obergerichts stillt ebenfalls das Vorhandensein einer verleumderischen Beleidigung fest; eS billigt nur dem Pater Schmitz den Schutz des tz 193 deS Strafgesetzbuches zu und spricht ihn deshalb frei. Auf die in den ReichStagSverhand- lungen, insbesondere von Roeren erhobenen Anschul digungen, wird Bezirksamtmann Schmidt in geeig neter Weise unter Darlegung deS -urkundlichen Materials erwidern. Herr Schmidt, der zu denje- nigen Beamten gehörte, deren Entfernung aus Togo in der schwarzen Liste des Prinzen Arenberg verlangt wurde, ist um seinen Abschied in neuester Zett deshalb eingekommen, weil die Re gierung die von ihm durch Zurückberufung nach Togo verlangte Rehabilitierung ablehnte. DaS Zentrum würde gut tun, bei der nächsten paffenden Gelegenheit einen EntrüstungSsturm gegen ven so gekennzeichneten MisstonSpater zu veranstalten. Verleumderische BeleidigerimPriesterrock — wir meinen, die müßten jedem wirklich sittlichen Menschen die Galle zum Ueberfließen bringen. Oekonomiegesellschaft u«d Fleischnot. In einer Versammlung der „Oekonomie- gesellschaft im Königreich Sachsen", die gestern nachmittag in den „Drei Raben* in Dresden stattfand, wurden die Maßnahmen der Städtroer- Wallungen zum Zwecke der Hebung der Fleischnot, bezw. der Oeffnung der Grenzen sehr scharf ange griffen. Der Generalsekretär Burkhardt-Berlin erklärte in einem Vortrage über das Thema „Be dürfen wir einer GenoffenschaftSorga,»isation zur Viehverwertung und wie soll sie eingerichtet werden die ganze Fleischnotagitation sei von den Zeitungen tnS Werk gesetzt, in Volksversammlungen und schließ lich in die Parlamente übergegangen. Wenn auch zugegeben werden müsse, daß eine gewisse Teuerung vorhanden sei, könne man von Fleischnot nicht reden, da die Landwirtschaft im Stande wäre, den Fletschbedarf in Deutschland aus- reichend zu decken. Die ganze Agitation sei eine Mache, die weiter keinen Zweck verfolge als die Oeffnung der Grenzen im Interesse des internationalen Handels. Der Redner hoffte, daß die Regierung am Mittwoch bei der Debatte über die Fleischnot im Reichstage fest bleiben werde. Allerdings gab er zu, die Landwirtschaft hätte dann auch die Pflicht, dafür zu sorgen, daß die Konsu menten nicht übermäßig hohe Fleischpreise zahlten. Er schlug deshalb vor — wie auch regierungsseitig aeplant ist — den Weg vom Produzenten zum Konsumenten durch Ausschaltung der Zwischenhänd ler zu kürzen und zu verbilligen. Der erste Schritt hierzu sei die Gründung einer GenoffenschastSorga- nisation der Landwirtschaft zur Vtehverwertung. Die Versammlung stimmte seinen Vorschlägen begeistert zu. Es soll dem Landeskullurrate nohegelegt werden, Schritte zur Bildung einer solchen Genossenschaft zu tun. Prinzessin Rupprecht von Bayer«, die Gemahlin de» künftigen bayrischen Thronfolgers, deren Niederkunft erst Mitte Januar zu erwarten war, ist am Mittwoch abend von einem toten Mädchen entbunden worden. Ihr Zustand ist sehr schwach, gibt aber zu unmittelbaren Besorgnissen bis jetzt keinen Anlaß. Der Hausarzt Hofrat Dr. Walther, der Quartier im Palais bezogen hat, und der greise Gynäkologe der Universität, Professor von Winckel, behanoeln die Prinzessin. Die StaatS- kommisston, bestehend aus dem Ministerpräsidenten und den Ministern deS Innern und deS Kultus, hat alsbald nach der Geburt im Palais deS Prinzen Rupprecht ein Protokoll ausgenommen. Die Leich« deS Kindes ist am Freitag abend in der Michael», kirche in München still beigesetzt worden. Welsische Opposition gege« den Herzog von Cumberland? In einer Versammlung der Hamburger „RechtSH Partei" hat der hannoversche Welfenführer Frhr. v. Hodenberg, noch dem Bericht eine» Welfen- rlatte», unter „stürmischem, langanhaltendkm Bei- all" zur braunschweigischen Frage folgendes gesagt: „Wir sind keine Legitimisten, sondern Rechts partei. Bei aller Ehrerbietung gegenüber unserm Herzog würden wir nach seinem etwaigen Verzicht )ie preußische Forderung, den Kampf einzustellen, in niedersächsischem Eigenwillen zurückweisen