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drehung gesetzt wird. Sobald die Achse 5 sich um 180° ge dreht hat, und die Hebel E sich in der höchsten Stellung be finden, rückt die Kupplung selbsttätig aus und die Scheiben G mit den Hebeln E verharren so lange in dieser Stellung, bis durch erneute Bewegung des Handhebels 18 die Achse 5 wieder in Drehung versetzt wird. Sobald dann die Achse 5 mit den Scheiben G wieder in die in Bild 2 dargestellte Lage kommt, wird die Kupplung wieder ausgerückt, und die Achse 5 mit den Scheiben G kommt wieder zum Stillstand. Zahlungsweise Zu Nr. 98 Seite 3529 Die Luxuspapierfabrik hält den in Nr. 95 ausgeführten Standpunkt der Papier-Zeitung für sehr kleinlich; ich dagegen erlaube mir, den Ausführungen der Papier-Zeitung in allen Punkten beizutreten und ihr zu danken, daß sie zu allen Zeiten für Abstellung von Mißbräuchen eingetreten ist. Kulanz hat das Geschäftsleben stets erfordert. Von der Kulanz bis zur blinden Respektirung aller Mißbräuche der Kundschaft ist ein weiter Schritt; dazwischen liegt eine breite Mittelstraße. Jedenfalls sollten alle Geschäftsleute, die auf sich etwas halten, danach trachten, daß die Mißbräuche der Zahlungsweise, wie sie in Deutschland leider noch sehr verbreitet sind, mit der Zeit aufhören. Nebenbei fördert der anständige Zahler nur seinen eigenen wahren Vorteil; denn gerade je verbreiteter eine schlechte Zahlungsweise ist, umso vorteilhafter wird der gute Zahler kaufen, -e-, Großhändler Kaufmannsdeutsch Der Allgemeine deutsche Sprachverein hat im Sommer 1903 in dankenswerter Weise eine Preisaufgabe ausgeschrieben: Wie ist die Sprachverderbnis im deutschen Handelsstande zu bekämpfen? Ein Bürger Elberfelds hat in hochherziger Weise die Mittel zur Verfügung gestellt und ferner eine namhafte Summe für den Druck und die Ver breitung der mit dem ersten Preise ausgezeichneten Schrift bestimmt. Ich muß annehmen, daß die Bestrebungen des A. d. Sp. V. im allgemeinen, besonders aber in der Handelswelt nicht genügend be kannt sind. Der Verein tritt allerdings nur wenig an die Oeffentlich- keit. Die Vereinszeitschrift, die in jeder Nummer ungemein viel bringt, wird naturgemäß in der Hauptsache von Vereinsmitgliedern gelesen. Ganz selten gelangen Aufsätze daraus in andere Blätter. Die Sprache des deutschen Handelsstandes entspricht in vieler Be ziehung nicht der achtunggebührenden Stellung, die er Sich durch seine Tüchtigkeit erworben hat. Wie aus den bei mir einlaufenden Briefen deutlich hervorgeht, legen viele Geschäftsherren keinen Wert darauf, daß ihre jungen Leute richtige und gute deutsche Briefe schreiben. Schon in den Schulen, leider auch in den Handelsschulen, wird die deutsche Schriftsprache von vielen Lehrern wie ein Stiefkind behandelt, und die meisten kaufmännischen Lehrherren scheinen sich auch nicht viel darum zu bekümmern. Ich kann dreist behaupten: Kein einziger der bei mir eingehenden Geschäftsbriefe ist ganz frei von Fremdwörtern, diese könnten aber fast ausnahmslos durch gute deutsche Ausdrücke ersetzt werden. Die meisten Briefe wimmeln von solchen »Ausländern«. Als Beispiele mögen nachfolgende zwei Zusammenstellungen dienen. Nr. 1 ent hält solche aus bei mir eingegangenen Stellengesuchen; Nr. 2 enthält die in den Briefen eines einzigen Geschäftsfreundes (Lieferanten) regelmäßig wiederkehrenden Fremdwörter. Ich habe die beiden Schriftstücke vervielfältigen lassen und schicke sie gelegentlich Geschäftsfreunden oder jungen Kaufleuten, in deren Briefen auffällig viel Fremdwörter vorkommen; ich habe da mit auch bereits Erfolge erzielt; mancher hat sich die Sache zu Herzen genommen und ist mir dankbar dafür gewesen, daß ich ihn aufmerksam gemacht habe. Wenn sich noch mehr Geschäftsherren, besonders solche, denen Lehrlinge anvertraut werden, die Mühe nehmen würden, sich mit dieser Angelegenheit zu befassen, würde es bald besser. Unter vielen jungen Leuten, die ich in den 25 Jahren meiner Selbständigkeit als Lehrlinge oder Gehilfen angenommen habe, waren nur wenige, die in der Schule oder in der Lehre gelernt hatten, reines Deutsch zu sprechen und zu schreiben. Nr. 1. Jüngst suchte ich einen »Verkäufer mit guten Fach kenntnissen«, konnte aber keine der auf mein Inserat eingegangenen Offerten berücksichtigen, da die Herren, die sich um die vacante Stelle bewarben und die zum Teil ihre Lehrzeit absolvirt oder »bis dato volontirt« oder in diversen Positionen als Kommis conditionirt hatten, in der Branche und in der Kalkulation von Drucksachen etc. absolut firm waren und eventl. ultimo November oder per 1. Dezember a. c. Engagement annehmen konnten, sämtlich — ihre Muttersprache nicht vollständig beherrschten. Nr. 2. Ihr Memorandum vom 28. pass, brachte mir Ihre Ordre auf 5000 kg ... . Papiere, garantirt holzfrei, in schmalen Rollen, die ich zur prompten Effekturirung resp. zur successiven Abnahme zum Preise de ... M. per 100 kg excl. 2 M. Schneidekosten, franko dort, unter bekannten Conditionen dankend notirte. Minimale Differenzen dürfen keinen Grund zu Reclamationen geben. Der Preis ist auf Basis großer Bezüge calculirt und involvirt nur den denkbar be ¬ scheidensten Nutzen, eine Reduction ist undenkbar bei der zur Zeit herrschenden steigenden Tendenz der Rohstoffe. Billigeren Concurrenz- Offerten liegt entschieden minderwertige Mischung zu Grunde. — Einliegend quest. reclamirte Facturen-Kopie. Bei einer anderen Ge legenheit wird etwas constatirt oder im Convenienzfalle Ordre erbeten usw. Würde auch nur ein einziger Engländer oder Franzose einen so entsetzlichen Mischmasch in die Feder nehmen? Aber wir, »das Volk der Dichter und Denker« tun es. Soll das wirklich bei uns so bleiben? Nein und abermals nein!' Bedenke, daß du ein Deutscher bist! B. N. Berliner Papier- und Schreibwaren-Neuheiten Eigenbericht. Nachdruck verboten Zu keinem Feste kommen wohl die mannigfachen hübschen Erzeugnisse der Papier-Industrie besser zur Geltung als zum Weihnachtsfest. Die Papierketten zum Schmuck des Tannen baums, die man sich früher mühsam zusammenklebte, sind j etzt zum billigsten Preise und in einer Ausführung vorhanden, wie sie auch die geschicktesten Hände nicht in gleicher Schönheit herstellen können. Und nicht nur Ringe wurden aus Bronze-, Glanz- und Seidenpapier in verschiedener Art zusammen gestellt, die Ketten erscheinen, wenn man sie auseinanderzieht, gleich aneinander gereihten Bällen, deren lose zusammen gefügte Blätter in mannigfacher Weise durchlocht sind. Ganz besonders hübsch sind die Rosetten aus farbigem Seidenpapier, die man zusammenlegen und auseinanderschlagen kann wie die Radfächer. Die ausgestanzten Figuren: Engel, Kinder, Tänzerinnen sind mit aufgenähten oder aufgeklebten Kleidern aus Kreppapier versehen, die bei den Engeln noch reich mit silbernen Sternen beklebt wurden. Die Herstellung der Spiele erfordert meistens das Zu sammenwirken verschiedener Industrien; wenn auch die Papier warenfabriken einen großen Anteil daran haben und meisten teils auch die Umhüllung liefern. Bei dem neuen »Lesespiel« ist bis auf einen dreiteiligen Holzrahmen alles aus Papier. Die Schachtel, die mit einem niedlichen Bild versehen ist, auf welchem ein kleines Mädchen Hund und Katze zum Lesen anzuregen sucht, enthält ein Päckchen Kartenblätter, auf welchen die verschiedensten Figuren wie Hut, Stiefel, Tisch, Stuhl, Puppe, die dem Begriffsvermögen des kleinen Kindes am nächsten liegen, in leichter Umrißzeichnung dargestellt sind, denn die Anschauung soll dem Schreiben und Lesen voraufgehen. Ein Päckchen anderer Karten ist mit großen und kleinen Buch staben bedruckt, aus welchen die Schüler nun den Namen eines der dargestellten Gegenstände zusammenstellen, indem sie die Buchstaben nacheinander in eine der abgeteilten Reihen des Holzrahmens einschieben. Die »Segel-Regatta« ist ein Gesell schaftsspiel mit ganz neuer Spielweise. Auf dem betreffenden Plan ist eine große Wasserfläche dargestellt, die in Quadrate eingeteilt wurde und rings von schmalen Streifen Landes um säumt ist. Sechs Schiffe aus Blei liegen zum Start bereit und außerdem sind dem Plane Land- und Seezeichen aus Holz und Metall beigegeben, desgleichen aus Karton ein Kassenhäuschen und ein Leuchtturm mit drehbarer Windfahne. Eine andere Schachtel dient zugleich als Spielplan und Behälter der Spiel sachen. Es handelt sich um eine Tischkegelbahn. Der Doppel karton wird in zwei Teile der Länge nach auseinander geschlagen und dient nun mit seinen Seitenwänden von etwa Meterlänge als Einfriedung der Kegelbahn, die mit ihrem Lauf brett auf dem Boden des Kartons dargestellt ist. Als Prell wand für die Kugeln benutzt man ein Kartonblatt, das den Kegeljungen im Bilde zeigt, mit einer Scheibe und drehbarem Zeiger versehen ist zur Angabe der gestürzten Kegel und, am Karton befestigt, in diesen hineingeschlagen werden kann. Bei einigen Kartons für Briefpapier ist eine empfehlens werte Neuerung angebracht. Das Innere dieser Kartons ist hellblau ausgeschlagen, während die Außenwände mit Papier in Delfter Fayence beklebt sind. Nicht nur der Deckel läßt sich zurücklegen, sondern auch die Vorderwand. An dieser war im Innern eine Tasche angebracht zur Aufnahme kleinerer Papierblätter und stand durch ein seidenes Band mit den drei kleinen Behältern in Verbindung, welche die kleinen Um schläge und Doppelkarten in Hellblau enthielten. Diese Be hälter waren nur mit den Seitenwänden des Kartons fest ver bunden, in der Mitte aber beweglich, und drückte man die Vorderwand herunter, dann wurden sie durch das seidene Band auseinander gezogen, so daß man die Füllung viel leichter herausnehmen konnte. Für die großen Bogen und Umschläge war ein feststehender Behälter abgeteilt. Andere Kartons hatten häufig im Deckel eine Tasche, wenn das Briefpapier auch