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2820 PAPIER-ZEITUNG Nr. 79 Eine Vereinigung der Massendrucker, d. h. derjenigen Firmen, die den Rotationsdruck von Prospekten, Preislisten, Formularen usw. pflegen, ist in einer am Sonntag, 13. September, in Berlin abgehaltenen Ver sammlung zustande gebracht worden. Der im Wege des Rotations drucks bewerkstelligte Massenauflagendruck ist bekanntich durch die schrankenlose Konkurrenz auf eine Stufe der Uneinträglichkeit herab gebracht worden, daß sich bei vielen diesen Druck pflegenden Firmen schon längst die Ueberzeugung gebildet hatte, es könne so wie bisher nicht weiter gehen, und eine Besserung der Konkurrenzverhältnisse und der Preise sei schon im Hinblick auf die gefährdeten großen Werte dringend nötig, die in den in Frage kommenden Unternehmen angelegt sind. Die zur Anstrebung dieses letzteren Zweckes von den Firmen E. W. Vossen & Söhne in Wald bei Solingen und Otto Weber in Heilbronn berufene Versammlung war denn auch von einer größeren Zahl Firmen aus verschiedenen Teilen Deutschlands beschickt, und auf Einladung hatte auch der Deutsche Buchdrucker-Verein in der Person seines Geschäftsführers, Herrn Generalsekretär Franz Kohler, einen Vertreter entsandt. Aus den Verhandlungen ging der Beschluß hervor, sich zum Zwecke der Besserung der Konkurrenzverhältnisse und der Preise zusammenzuschließen, und zur Vornahme der hierzu erforder lichen Arbeiten wurde eine siebengliedrige Kommission eingesetzt, die ihren Sitz in Leipzig hat und ihre Tätigkeit im Anschluß an den Deut schen Buchdrucker-Verein und mit Benutzung von dessen Einrichtungen, insbesondere der Geschäftsstelle und des Ehren- und Schiedsgerichts, ausüben soll. Im weiteren wurde beschlossen, sich in Konkurrenz- Angelegenheiten gegenseitig zu verständigen und im Interesse der ortsansässigen Kollegen auf auswärtige Magistratsarbeiten keine Offerten abzugeben. (Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker) Städtische Druckarbeiten in Leipzig. Bei Beratung des diesjährigen Haushaltplans in Leipzig war im Stadtverordneten-Kollegium angeregt worden, daß der Rat für sämtliche Verwaltungs-Abteilungen eine Zentralstelle zur Vergebung von Druckarbeiten errichten möge. Gegenüber der jetzt von den einzelnen Abteilungen geübten Ver gebung dieser Arbeiten versprach man sich eine Ermäßigung der Preise, vielleicht bis zu 25 pCt. Der Rat hat die Angelegenheit ein gehend erwogen, sieht aber von der Errichtung einer solchen Zentral stelle ab, weil die Preise, die von den Druckereien berechnet werden, schon so billig seien, daß erhebliche Herabsetzung derselben kaum möglich erscheine, g. Betriebs - Unfall. Der jugendliche Arbeitsbursche Kienz war in inem kleineren Buchdruckereibetriebe der Zimmerstraße in Berlin mit Bogenfangen beschäftigt. Er bemerkte in der Druckform einen hoch gekommenen Spieß und wollte diesen herunterdrücken, ohne daß die Maschine angehalten wurde; er geriet mit dem rechten Arm in das Getriebe der Maschine und erlitt ziemlich schwere Quetschungen zwischen Auftragwalzen und Druckform. Die Buchdrucker-Berufs genossenschaft beabsichtigt die Anbringung von Plakaten an den Maschinen, welche vor der mit dem Herunterdrücken von Spießen während des Ganges der Maschine verbundenen Gefahr warnen. Diese Plakate werden aber in Betrieben, wo man jugendlichen Arbeitsburschen überhaupt gestattet, an der Form herumzuarbeiten, wenig Erfolg haben. Mit der Bedienung der Schnellpressen sollte man billigerweise nur den Maschinenmeister oder einen älteren Lehrling betrauen, der sich berufsmäßig mit solchen Arbeiten beschäftigt, nicht aber einen noch in jugendlichem Alter stehenden Arbeitsbürschen, der heute in diesem und morgen vielleicht in einem anderen Beruf arbeitet. Setzmaschinen. Die Nachfrage nach der Monoline-Setzmaschine ist in den letzten Wochen überaus rege; so wurden in den jüngsten vier Wochen 22 Maschinen in Auftrag gegeben, hiervon kommen 4 Maschinen nach Holland, die übrigen 18 Maschinen bleiben in Deutschland. Der Buchbinder-Innung in Dresden wurde vom Stadtverordneten- Kollegium eine einmalige Beihilfe von 300 M. zur Errichtung einer Lehrwerkstatt bewilligt, g. Kongreß der Steinschleifer Deutschlands. Die Steinschleifer (in den Steindruckereien beschäftigte Hilfsarbeiter) in Leipzig verhandelten kürzlich über den zum 18. Oktober nach Leipzig einberufenen Kongreß der Steinschleifer Deutschlands, auf dem außer anderen Berufs- Angelegenheiten namentlich die endgiltige Reglung der Organisation der Schleifer zur Beratung kommen soll. Die Steinschleifer gehören verschiedenen Organisationen an, und da hierdurch mehrfach Unzu träglichkeiten entstanden sind, soll der Kongreß entscheiden, welche Organisation für die Steinschleifer maßgebend ist. In der Debatte hier über kam zur Sprache, daß in Deutschland in 86 Orten 1100 Stein schleifer beschäftigt seien, von denen 326 einer Berufsorganisation angeboren. Die Versammelten ernannten 2 Delegirte für den Kongreß. Es wurde bekanntgegeben, daß zur Erledigung der Kongreßvorarbeiten ein Komitee gebildet worden sei. g. Ludwig Richter-Ausstellung im Leipziger Buchgewerbehaus. Anläßlich des 100jährigen Geburtstages von Ludwig Richter wurde in dem Erd geschosse des Deutschen Buchgewerbehauses eine Ausstellung veranstaltet, in der etwa 2000 Abdrücke von Radirungen, Holzschnitten, Lithografien und Kupferstichen vereinigt sind, sodaß die Schaustellung eine nahezu vollständige Uebersicht von dem Werke des Meisters gibt. Von der Einfügung von Originalzeichnungen wurde absichtlich Abstand genommen, da nur die durch das Buchgewerbe verviel fältigten Blätter gezeigt werden sollen. Die Ausstellung wurde am 27. September 1903 eröffnet, g. Büchertisch Der Pantograf, 1603 —1903. Vom Urstorchschnabel zur modernen Zeichenmaschine von G. Pellehn. Verlag von Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin. Preis 1 M. Das 20 Seiten starke Quartheft ist ein Sonderabdruck aus der »Deutschen Mechaniker-Zeitung« und umfaßt eine kurze Beschreibung der Entwicklung, vom Storchschnabel bis zu der heutigen Zeichen maschine mit vielen Bildern und genauen fachmännischen Erläuterungen. Der Verfasser ist Kartograf, hat also Fachkenntnisse, da er den Panto- grafen berufsmäßig benutzt. Die Schrift ist nicht nur für Mechaniker, sondern für Techniker jeden Gewerbszweiges lehrreich und anziehend. Chemie für Fotografen. Unter besonderer Berücksichtigung des fotografischen Fachunterrichts von Dr. F. Stolze. Ency- klopädie der Fotografie, Heft 46. Verlag von Wilhelm Knapp in Halle a. S. Preis geheftet 4 M. Die Chemie ist für den Fotografen immer unentbehrlicher ge worden, und zur erfolgreichen Tätigkeit in irgend einem der foto grafischen Berufe sind möglichst eingehende chemische Kenntnisse sowie ein Ueberblick über die allgemeine Chemie erforderlich. Dr. Stolze hat die schwierige Aufgabe unternommen, für Fotografen ein Lehrbuch der Chemie zu verfassen. Bei solchem Buch darf der Verfasser keine Fachkenntnisse voraussetzen, er muß dem Leser die allgemeine Vorstellung der chemischen und besonders der fotochemischen Vorgänge vermitteln. Demgemäß wurden die fotochemischen Vorgänge derart erklärt, daß überall der Zusammenhang von Ursache und Wirkung klargelegt ist. Die Atom-, Molekül-, Wärme-, Elektrizitäts- und Lichtlehre wurde dabei stets nur gestreift, um den Umfang des Buches nicht zu sehr anschwellen zu lassen. Um den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden, sind die unentbehrlichen Absätze durch größeren Drtck, die weniger wichtigen durch kleineren gekenn zeichnet. Gebrauchsformeln, Rezepte und dergl. enthält das Buch nicht, da sie mit den chemischen Formeln nie übereinstimmen. Druck und Papier sind vorzüglich. Neues über Moorkultur und Torfverwertung, 2. Jahrgang 1901/02, von Direktor Hans Schreiber. Verlag des Deutsch österreichischen Moorvereins. Für Deutschland in Kommission bei G. E. Schulze, Leipzig. Preis geheftet 3 M. Die in Form eines Buches von etwa 170 Seiten zusammen gestellten Berichte über alles, was in Europa für Moorkultur und Torf verwertung im Jahre 1902 getan, geschrieben und von Forschern fest gestellt wurde, sind für Besitzer von Moor- und Torfländereien recht wertvoll. Der Verfasser hat seinen Stoff in vier Abschnitte geteilt: Naturwissenschaftliche Moorforschung, Moorkultur, Torfverwertung, Förderung der Moorkultur und Torfverwertung, sodaß ein ziemlich vollständiges Bild von dem heutigen Stande der Moorkultur zustande gekommen ist. Bei dem Abschnitt Torfverwertung ist auch die Jellinek’sche Torfpappefabrik erwähnt, ebenso die Zschörner'schen Patente. Der Verfasser stützt sich bei der Beurteilung dieser Ver suche auf das Urteil des Geh. Reg.-Rats Carl Hofmann und führt Teile aus verschiedenen Aufsätzen der Papier-Zeitung an. Der Verfasser bekämpft am Ende des Buches energisch die ab und zu auftauchenden Moor- und Torfpatente, die meist nur den Erfolg haben, Leichtgläubige und Unerfahrene zu schädigen. empfehlen [144528 Vereinigte Strohstoff-Fabriken, COSWIG Sachsen, Fabriken in Taennicht (Sachsen), Dohna (Sachsen), Hirschberg (Schlesien), Rheindürkheim am Rhein, Um n m n um* höchster Weisse ““goeAeeAAef u. langer, fester u. M2) En WW P HiW W KN zäher Faser für alle "WS EET feinsten, feinen und in Teuehtemu. troeknem Zustande Normal-Papiere Welt-AusstMung Paris 1900: ,,Grand Prix“