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2826 PAPIER-ZEITUNG Nr. 79 In Deutschland patentirte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW, Louisenstraße 82/34, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Schleudersortirer für Holzstoff von Christoph Leffler in Braunschweig. DRP 144408. (Kl. 55) Ee. Die vorliegende Sortirvorrichtung für Holzstoff und dergl. gehört zu derjenigen Art, bei welcher der zu sortirende Stoff durch umlaufende Rohre gegen eine kreisförmig angeordnete aufrechte Sieb fläche geworfen wird. g t Sie unterscheidet sich von den bisher benutzten Ein- richtungen] dieser Art dadurch, daß die Rohre r, die den zu Bild 1 siebenden Stoff durch das Rohr / und den Verteiler v erhalten und ihn gegen die zylindrische Siebwand s. schleudern, an ihren Mündungen zusammengedrückt sind, Bild g und zwar so, daß eine schmale lang- __ . gestreckte Oeffnung entsteht, deren größere /AN ' ( Ausdehnung parallel der Siebmantellinie kL) J Y liegt, wie Bild 3 deutlicher darstellt. Da- •---4 r durch wird das Sieb zwar in jedem Augen ¬ blick in voller Höhe bestrichen, aber in der Richtung des Siebumfanges immer nur von einer dünnen ■Schicht getroffen, was für das Sieben günstig ist. Patent-Anspruch: Schleudersortirer für Holzstoff und dergl., bei der ’ das Anwerfen der zu sortirenden Massen gegen die Siebfläche mittels Röhren geschieht, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenmündung der Rohre (r) parallel den Siebmantellinien ver breitert, in Richtung des Siebmantelumfanges aber zusammen gezogen ist, zum Zwecke, ^bessere Ausnutzung der Siebfläche zu ermöglichen. Verfahren zur Herstellung farbiger Fotografien von Dr. Riebensahm & Posseldt, G. m. b. H. .in Berlin. DRP 144 554. (Kl. 57) Das Verfahren gestattet, von der durch Lumire entdeckten Tatsache, daß Ammoniumpersulfat aus dem Silbergelatinebild das Metall nebst der umhüllenden Gelatine herauszuholen ver mag, zur Herstellung von Pigmentbildern mittels silberhaltiger Papiere Gebrauch zu machen. Man mischt zu einer Halogensilbergelatineemulsion einen unlöslichen indifferenten Farbstoff im Zustande feinster Ver teilung, trägt diese Emulsion auf geeignete Unterlagen, wie Papier, Glas, Zelluloid usw. auf und läßt sie trocknen. Sodann belichtet man unter einem Positiv, was im Gegensatz zum Chrompigmentverfahren infolge der hohen Empfindlichkeit bei künstlichem Licht geschehen kann, entwickelt das Bild in einer der bekannten Entwicklungslösungen, fixirt es mit unter schwefligsaurem Natron, wäscht es gründlich und bringt es alsdann in eine der oben angeführten Lösungen. Da das unter einem Positiv belichtete und alsdann entwickelte Bild ein Negativ war, und dieses Negativ nun durch die erwähnten Agentien mitsamt der umhüllenden Gelatine aufgelöst wird, so bleibt ein nur aus Farbstoffgelatine bestehendes Positiv zurück. Bei der eben beschriebenen Ausführung ist es erforderlich, von dem bei der fotografischen Aufnahme entstehenden Negativ ein Diapositiv anzufertigen. Man kann aber dies dadurch ver meiden, daß man das vorliegende Verfahren mit dem bekannten Umkehren der Silberbilder (vergl. z. B. Eder’s Jahrbuch der Photogr. 1891, S. 169) verbindet. Statt die Schicht auf Zelluloid aufzutragen, kann man auch auf bekannte Weise mit Wachs, Kautschuk usw. vorpräparirtes Papier benutzen, von welchem sich die Schicht ablösen läßt, sodaß nach Entfernung des Silbers aus dem Positiv die ganze Schicht auf eine andere Unterlage übertragen und auf' dieser weiter behandelt werden kann. Von den in Frage kommenden lichtempfindlichen Silbersalzen ist für das vorliegende Ver fahren Bromsilber am besten geeignet, und die Emulsion ist am vorteilhaftesten so zusammengesetzt, daß sie etwa 7 pCt. Gelatine und 5 pCt. Bromsilber enthält. Es wird ferner bei spielsweise trockener Krapplack mit etwa der doppelten Menge Glyzerin und etwas arabischem Gummi feinst angerieben und von dieser Paste etwa 100 g mit etwa 130 g Gelatine, gelöst in der vierfachen Menge Wasser, vermischt. 2000 g der obigen Bromsilberemulsion werden dann bei etwa 35° geschmolzen, die Farbstoffgelatine hinzugesetzt, beides zusammenfiltrirt und dann in bekannter Weise auf Papier aufgetragen. Die Entwicklung erfolgt in bekannter Weise. Zur Fixirung werden Hyposulfitlösungen verwendet, welche zugleich saures, Natriumsulfit enthalten können. Zum Auflösen des Silber gelatinebildes wird angesäuerte Wasserstoffsuperoxydlösung be nutzt, und es empfiehlt sich, die Gelatine vor der Behandlung mit Wasserstoffsuperoxyd durch 5 Minuten langes Einlegen in eine gesättigte Alaunlösung etwas zu gerben. Das beschriebene Verfahren dürfte Wichtigkeit für die Herstellung von Fotografien in natürlichen Farben nach den Grundsätzen der Drei- oder Vierfarbenfotografie dadurch ge winnen, daß man nach geeigneten Negativen oder Positiven Abzüge in den zur Verwendung kommenden Grundfarben her stellt und in bekannter Weise übereinander befestigt. P a t e n t - A n s pr ü c h e: 1. Verfahren zur'Herstellung farbiger Fotografien, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Halogensilberpigmentleimschicht durch Belichtung und. Entwicklung ein negatives oder positives Silberbild erzeugt, und sodann das reduzirte Silber mittels ge eigneter Lösungsmittel hebst dem die Silberteile umhüllenden Leim- und Farbstoff entfernt wird, sodaß nach dem Lösungs prozeß und dem diesem voraufgehenden oder nachfolgenden Fixiren ein reines Farbstoffleimbild zurückbleibt. 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem belichteten und ent wickelten Silberbilde vor dem Fixiren das reduzirte Silber in bekannter Weise entfernt wird, sodann das übrig bleibende Halogen- bezw. Bromsilber ebenfalls belichtet und nach der Entwicklung auf dem neu belichteten Teil das Verfahren des Anspruchs 1 zur Anwendung gebracht wird, indem die bei der zweiten Belichtung dem Licht ausgesetzten Stellen nach der Entwicklung durch geeignete Lösungsmittel, wie Ammonium- pcrsulfat oder Wasserstoffsuperoxyd entfernt werden, sodaß an den zuerst belichteten Stellen, aus welchen das Silber bereits entfernt war, nunmehr ein reines Farbstoffbild zurückbleibt. Falzvorrichtung für Maschinen zur Herstellung von Briefumschlägen, Papierbeuteln und dergl. von Carl Rudolf Bergmann in Berlin. DRP 143 581. Zusatz zum DRP 139 886. (Kl. 54) [Vgl. Papier- Zeitung 1903 S. 1294] Den Gegenstand des Hauptpatents 139 886 bildet eine Falz vorrichtung, bei welcher die Falzplatten an ihren beweglichen Scharnierteilen lösbar befestigt und auswechselbar gemacht sind, sodaß lediglich die Falzplatten ausgewechselt zu werden brauchen, wenn Briefumschläge anderen Formates hergestellt werden sollen. Nach vorliegendem Zusatzpatent biden\die auswechselbaren Falzplatten selbst einen Teil des Scharnier»;. Wegen der Einzelheiten wird auf die Patentschrift verwiesen. ( ' ... me‘